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in ununterbrochenem Flusse sich zu bewegen. Die gleiche Bildungsweise haben die Alten auch in andern daktylischen Reihen angewandt, wie in

πανταρκὴς ἀκάκας ἄμαχος βασιλεύς (Aesch. Pers. 855) νᾶςοί θ ̓ αἳ κατὰ πρῶν ἅλιον περίκλυστοι (ibid. 879) ἵπποις ἡμιόνοις τε μοναμπυκίᾳ τε (Pind. Οl. V ep. 1) Ταρτησσοῦ παρὰ παγὰς ἀπείρονας, ἀργυρορίζους (Stes. fr. 5) Sappho und die äolischen Dichter gingen aber noch einen Schritt weiter; da die rhythmische Bewegung in derlei Versen erst mit dem zweiten Fuss begann, so galt ihnen die Quantität der beiden vorausgehenden Sylben als gleichgiltig, so dass der erste Fuss die Gestalt eines Spondeus, Trochäus, Jambus oder Pyrrichius haben konnte. G. Hermann hat diesen aus zweifelhaften Sylben bestehenden Fuss bekanntlich Basis genannt, wir bezeichnen ihn mit zwei Punkten, als Zeichen indifferenter Sylben. Die alten Meliker haben von den so gebauten Versen, die sie μέτρα αιολικά (Heph. c. 7) oder λογαοιδικά (Aristides de mus. p. 52) nannten, folgende Arten uns überliefert:

Θυρώρω πόδες ἐπτορόγυιοι,
τὰ δὲ άμβαλα πεμπεβόηα,

πίςυγγοι δὲ δέκ ̓ ἐξεπόναςαν (Sappho fr. 98)

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Ἔρος δ ̓ αὐτέ μ ̓ ὁ λυσιμέλης δόνει,

γλυκύπικρον ἀμάχανον ὄρπετον (Sappho fr. 40)

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Ὤνηρ οὗτος ὁ μαιόμενος τὸ μέγα κράτος

ἀντρέψει τάχα τὰν πόλιν· ὁ δ ̓ ἔχεται ῥόπας (Alcaeus 25)

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Κέλομαί τινα τὸν χαρίεντα Μένωνα καλέσαι,

αἰ χρὴ συμποσίας ἐπ ̓ ὄνασιν ἔμοι γεγένησθαι (Alcaeus 46).

258. Von späteren Dichtern hat nur Theokrit mit gelehrter Affectation in dem 29. in äolischem Dialekt geschriebenen Gedichte ähnliche Verse gebildet:

Οἶνος, ὦ φίλε παῖ, λέγεται καὶ ἀλάθεα·

κάμμε χρὴ μεθύοντας ἀλάθεας ἔμμεναι κ. τ. λ.

Die dorischen Lyriker und die dramatischen Dichter haben ohnehin diese Form des daktylischen Verses weniger geliebt; dann aber, wann sie dieselbe anwendeten, entweder den regelmässigen

Spondeus beibehalten, wie Aeschylus in den Persern 855 ff., Aristophanes in den Wespen 1234 f., oder statt seiner den Tribrachys gesetzt, wie Soph. Antig. 979

κατὰ δὲ τακόμενοι μέλεοι μελέαν πάθαν.

wu_U U LU ULU U

WU LUU_U U _UU - Ū LUULU U

Eur. Medea 994

ὀλέθριον βιοτὰν προσάγεις αλόχῳ τε cᾷ στυγερὸν θάνατον. In beiden Fällen haben die Dramatiker derartige Verse dipodisch gemessen und dem rascheren Tempo in der kyklischen Form der einzelnen Füsse einen entsprechenden Ausdruck gegeben. Von daktylischen Liedern mit äolischem Charakter sind uns nur zwei Beispiele, der 5. olymp. Siegesgesang Pindars und das Stasimon in Aesch. Pers. 852-908 erhalten.

Die logaödischen Daktylen.

259. Hat eine daktylische Reihe einen trochäischen Ausgang, so heisst ein solches Metrum ein logaödisches (λoyαoidikóv). Die einfachste Form des logaödischen Verses ist die, dass die letzte Sylbe des schliessenden Daktylus als eine zweifelhafte Sylbe behandelt wird. Diese Form findet sich bereits bei Alcman und den äolischen Dichtern; aber schon diese blieben dabei nicht stehen, sondern schickten auch dem Schlusscreticus noch einen Trochäus voraus. Und selbst darüber gingen bereits die ältesten Lyriker hinaus; aber daktylische Verse, die mit drei und mehr Trochäen schliessen, gehören nicht mehr zu den logaödischen Daktylen im engeren Sinn, sondern zu den zusammengesetzten Versen, deren Zergliederung wir einem späteren Kapitel vorbehalten haben.

260. Was die rhythmische Geltung jener die daktylische Reihe abschliessenden Trochäen anbelangt, so dürfen dieselben in keiner Weise mit den gewöhnlichen Trochäen verwechselt werden. Diese hatten ein rasches, stürmisches Tempo, was ihnen den Namen Lauftakte eintrug; jene Schlusstrochäen der logaödischen Verse brachten umgekehrt den schnellen Gang der reinen Daktylen zum ruhigen besänftigenden Abschluss. Passen fortlaufende Trochäen zu dem stets in gleich raschem Tempo sich bewegenden Tänzer, so ähneln Logaöden der Kugel, die anfangs rasch dahinsaust, dann aber, wann die fortschleudernde Kraft

nachlässt, langsam dem Ziele zurollt. Es leuchtet somit ein, dass in Logaöden die zwei Sylben der schliessenden Trochäen ungefähr den gleichen Zeitraum, wie die drei der beginnenden Daktylen einnehmen, dass wir also, wenn wir den Daktylus mit bezeichneten, den Trochäus mit bezeichnen müssten. Da aber die daktylischen Füsse in logaödischen Versen rein zu sein pflegen, also den Charakter von kyklischen Daktylen haben, so werden wir richtiger die Daktylen mit und die Trochäen mit ↓♪ in unserer Notenschrift wiedergeben.

J.

261. Die Erfindung der logaödischen Verse bezeichnet neben der des synkopirten Pentameters einen der grössten Fortschritte in der griechischen Musik. Durch sie waren zu dem alten eng an die Quantität der Sylben sich anlehnenden Unterschied von Achtel- und Viertelnoten noch andere Grössenwerthe getreten; durch sie hatte der Unterschied des Tempos einen förmlichen Ausdruck in dem Melos erhalten. Die wundervolle Harmonie der Logaöden, die wir als eine der schönsten Blätter im Ruhmeskranz der äolischen Dichter preissen dürfen, ward selbst von den stumpfsinnigen römischen Grammatikern herausgehört, und Caesius Bassus p. 256 bemerkt sehr hübsch von dem Metrum Archebulium

tibi nascitur omne pecus, tibi crescit herba

hic versus dactylicum melos summa cum voluptate aurium claudit. Zugleich liegt es aber auch in diesen musikalischen Verhältnissen der Logaöden begründet, dass sie sich vorzüglich zum Gesang eignen und in jener Gattung der Poesie, welche wir die melische (μéλŋ) nennen, ihre Hauptstelle haben.

262. Die daktylischen Füsse logaödischer Verse haben, weil sie kyklischer Natur sind, die Form reiner Daktylen. Desshalb bemerkt der metrische Scholiast zu Pind. Nem. VIII 6, der logaödische Vers

ἀγαπατὰ δὲ καιροῦ μὴ πλαναθέν

(άтaktov),

sei unregelmässig gebaut (άтαKTOV), eben wegen des Spondeus. Ausnahmen von der Regel kommen nur in Eigennamen (s. Pindar Ol. X 99) und bei späten Schriftstellern vor, ausserdem in einigen scheinbar logaödischen Versen, welche mit mehr Recht zu den zusammengesetzten gezählt werden, wie in dem aus einer daktylischen Tetrapodie und einer trochäischen Tripodie zusammengesetzten Metrum Archilochium. In eigentlichen Logaöden konnte

höchstens der erste Fuss ein Spondeus sein, der aber dann die Geltung einer Basis hatte, wie in Eur. Orest. 1369

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Ἀργεῖον ξίφος ἐκ θανάτου πέφευγα

ebenso Aleman fr. 60, Aristoteles fr. 8.

Die Länge eines trochäischen Fusses sollte in logaödischen Versen ebenso wenig aufgelöst werden, wie die eines daktylischen. Auch haben sich an diese Regel die älteren Dichter gehalten, aber Euripides und Aristophanes erlaubten sich Ausnahmen, wie in Thesm. 1136, Bacch. 121, womit man die weiter unten zusammengestellten Auflösungen in den Glyconeen vergleiche.

Das Wort Morαoidikóν wurde gewöhnlich in dem oben von uns angegebenen Sinne gebraucht, so vor allem von Hephästion c. 7: ecti dé tiva καὶ λογαοιδικὰ καλούμενα δακτυλικά, ἅπερ ἐν μὲν ταῖς ἄλλαις χώραις δακτύλους ἔχει, τελευταίαν δὲ τροχαϊκὴν συζυγίαν. Doch gebraucht dasselbe Aristides de mus. p. 52 auch von den äolischen Daktylen, die statt mit einem Daktylus mit zwei indifferenten Sylben beginnen: τινὲς δὲ κἂν ταῖς πρώταις χώραις μόναις ἀμείβοντες τὸν δάκτυλον καὶ τοὺς ἀνισοχρόνους αὐτῷ τῶν διασυλλάβων τιθέντες ποιοῦσι τὰ καλούμενα λογαοιδικά. Entgegen der von Hephästion aufgestellten und im grossen Ganzen richtigen Bestimmung dehnt Plotius p. 546, 19 den Namen λoɣαoidikóv auch auf solche daktylische Verse aus, welche mit drei Trochäen schliessen, und nennt so den zusammengesetzten Archilochischen Vers

logaoedicum Archilochium ithyphallicum.

In dem Worte λoɣaoidikóv fand ich früher einen Ausdruck für den Gedanken, dass in Versen der Art der strenge Rhythmus des Gesanges (doidń) mit der freieren Bewegung der Rede (Aóroc) verbunden sei. Jetzt finde ich es gerathener, unseren Namen mit den analog gebildeten Namen avludóc und κ0αрudóс in Verbindung zu bringen und denselben mit Lied in Worten' wiederzugeben.

263. Die logaödischen Verse beginnen mit und ohne Auftakt (άváкpoucic) und gehen auf zwei oder drei vollständige oder unvollständige Trochäen aus. Der trochäischen Clausula geht in den hier zu betrachtenden logaödischen Daktylen stets eine längere, zum mindesten aus 2 Füssen bestehende daktylische Reihe voraus. Die Kola mit einem einzigen Daktylus, wie

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sind zwar mit unseren logaödischen Daktylen auf das engste verwandt, werden aber wegen ihrer häufigen Verbindung mit Glyconeen Choriamben und Jonikern passender in einem späteren Kapitel im Anschluss an die Choriamben und Joniker behandelt werden.

Die Logaöden sind meistens dipodisch gebaut und können daher akatalektisch, katalektisch und brachykatalektisch schliessen. Doch finden sich unter den logaödischen Versen auch Tripodien und Pentapodien, welche nur die Zerlegung in Einzelfüsse zulassen. 264. Die nachweisbaren Formen der logaödischen Daktylen sind:

Die Tetrapodie oder der katalektische und brachykatalektische Dimeter:

LUULUU und zu

Παλλάδα τὴν φιλόχορον ἐμοὶ

δεῦρο καλεῖν νόμος ἐς χορὸν

парlévov äľuɣα коúpην (Arist. Thesm. 1136 ff.).

Vergl. Ibycus fr. 1.

Die Hexapodie oder der katalektische und brachykatalektische Trimeter:

ὃς μετὰ Μαινάκι Βάκχιος ὄμμασι δαίεται (Arist. Vesp. 1235)

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ἔλθ ̓ ἐπίκουρον ἐμοῖσι φίλοισι πάντως Eur. Οrest. 1306) Vgl. Eur. Alc. 463.

Die Heptapodie:

LUULU U LU U LU U

χρύσιον ὅρμον ἔχων ῥαδινᾶν πετάλοισι καλχάν (Alcman 39) Vergl. Eur. Med. 434 440, Alc. 464-74, Orest. 181 = 204.

=

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