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Kleine literarische Revue.

„Das Rigaer Musikleben sonst und jezt“ (von Fr. Pilzer) ist eine Skizze, die uns den Beweis liefert, daß die Musikwelt in der livländischen Hauptstadt ganz ebenso gestaltet ist, ganz die

Berichte der ößterreichischen Expedition nach Siam, China selben Geschmacksrichtungen, Neigungen und Launen hat, wie

und Japan.") In unserer Zeit unternimmt kaum ein Reisender mehr
bloß um der Abenteuer und Erlebnisse willen einen Ausflug in
ferne Weltgegenden; ganz bestimmte Ziele und Zwecke sind es
vielmehr, welche ihn hinausführen, sei es geographische oder
naturgeschichtliche Forschung, sei es das Vergnügen der Jagd oder
eine industrielle Absicht. Nicht der einzelne Reisende allein geht
aber heutzutage mit solchen Aufgaben in die Ferne hinaus,
sondern ganze Gesellschaften organistren sich für diese Zwecke,
theils privatim, theils von Staaten ausgerüstet. Selbstver-
ständlich erscheint es nun aber, daß solche Erpeditionen in ihrem
systematischen und sicheren Vorgehen ungleich anderer Erfolge
sich erfreuen können, als der einzelne Reisende, oder die, wie
früher, nur aufs Gerathewohl ausgezogene, bunt zusammengewür-
felte, zufällige Reisegesellschaft. In dem genannten Werke liegt
uns das Ergebniß einer Expedition vor, welche, in großartigster
Weise ausgerüstet, nur für merkantile und industrielle Zwecke
ausgesendet, eine solche Fülle des wichtigsten Materials gesammelt |
hat, daß dasselbe nicht allein für alle diejenigen Kaufleute, In❘
dustrielle u. A., deren Thätigkeit mit Handel und Wandel in
Beziehung steht, einen unermeßlichen Schatz des Wissens und
eine reiche Hülfsquelle bietet, sondern auch für jeden Gebildeten
um so größeres Intereffe haben muß, da die „,asiatische Wunder-
welt“ uns ja in hunderttausend Gaben und Befriedigungen |
unentbehrlich gewordener Bedürfnisse so nahe steht, daß wir
allenthalben und täglich Belehrungen über die eine oder andere
derselben wünschen.
K. R.

- Die,,Kleine Berlinische Reim-Chronik“ **) als fünftes Heft der Schriften des Vereins für die Geschichte der Stadt Berlin herausgegeben, wird allen Denjenigen willkommen sein, welche spielend ihr Interesse an der Vorgeschichte Berlins und der Nachbarstadt Kölln zu befriedigen wünschen. Die Gedichte, in denen einige der wichtigsten Vorgänge in dem communalen Leben beider Städte behandelt werden, bekunden das Talent des Verfassers, den Gegenstand kurz und bündig, in chronikenartig trockenen Versen, aber mit prächtig aufeinander klingenden Reimen volksthümlich darzustellen. Wo nöthig, wird das Verständniß durch historische Anmerkungen gefördert. Die Reim-Chronik beginnt mit der Gründung beider Städte und endet mit den Folgen des Aufstandes von 1447, bei welcher Gelegenheit Kurfürst Friedrich II. energisch seine längst gefaßte Absicht ausführte, die Freiheit der Städte unter seinen Machtgedanken zu beugen. „Der alten Freiheit Ende" ist der richtige Zeitpunkt für einen Abschnitt der Chronik; wir wollen indeß hoffen, daß der Verf. damit nicht auch schon mit seiner Arbeit zu Ende sein wird.

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das sogenannte musikalische Publikum in den großen Städten Deutschlands. „Die Zwillingsbrüder“ behandeln eine Sage aus der Zeit des deutschen Schwertritter- Ordens, wonach zwei zum Verwechseln ähnliche Brüder, welche um dieselbe Jungfrau ge= freit, abwechselnd Einer für den Andern gehalten wurden, was der Bösartigere von Beiden zwar zum Schaden und Unglück des Besseren ausbeutet, aber ihn (den Bösen) selbst in's Verderben führt. An die gewohnte Gabe von poetischen Räthseln und Charaden schließt sich ein reicher provinziell-statistischer Anhang. Geschmückt ist das Jahrbuch mit dem Bildnisse des Dr. A. Christiani, Generalsuperintendenten von Livland, und mit zwei schönen Stahlstichen von Riga, dem neuen ThronfolgerBoulevard" und der St. Petri-Kirche.

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- Pädagogische Studien in der Schweiz und in Bayern.") Der Verfasser legt in diesem durch seine eingehenden statistischen Nachrichten ziemlich umfangreich gewordenen Werke dem ungarischen Unterrichtsministerium die Ergebnisse einer im Auftrage desselben in die Schweiz und nach Bayern gemachten Reise vor. Dieselben müssen für Jeden, den Beruf oder Neigung dem Gebiete des Volksschulwesens, oder sagen wir lieber der Volkserziehung, nahe bringen, vom größten Interesse sein. Die kleine Schweiz trägt auf diesem Felde unbestritten die Palme davon; ein Besuch ihrer Lehr- und Erziehungsstätten ist deshalb immer ebenso unterrichtend, wie ermunternd und erfreuend. Was die Arbeit selbst anbetrifft, so empfiehlt sie sich durch übersichtliche Anordnung des Materials, geschickte Verwendung der Details und gründliche Vertrautheit des Verfassers mit seinem Gegenstande.

Bürgerstand und Bürgerschule.**) Die uns vorliegende kleine Schrift bietet, troß ihres anspruchslosen Umfanges, weit mehr als der Titel in Aussicht stellt, nämlich eine Geschichte des geistigen Lebens im deutschen Bürgerstande, von seinen Anfängen an bis auf heute. Man fühlt beim Lesen der Arbeit, daß der Verfasser seine Data nicht mühsam zu einem besonderen Zwecke - vielleicht gar einem Parteizwecke zusammengesucht, sondern erkennt, daß er offenbar ein weit größeres Feld, als hier in Betracht kommt, beherrscht, nämlich die ganze geschichtliche Entwickelung seines Volkes; daher vermag er klar und doch kurz zu sein und den Gegenstand in wirksamster Weise zu beleuchten. Die auf gediegener Grundlage erbauten Ansichten und Vorschläge des Verfassers in Betreff der deutschen Bürgerschule, der Schule, die auch wirklich dem von ihm im Auge behaltenen Stande zu Gute kommen soll, verdienen die höchste Beachtung. Viel zu denfen hat uns z. B. der Saß gegeben: „Die Realschulen erster Ordnung, wie deren nach dem 59ger Regulative fast jede Stadt eine haben wollte, greifen über das Bedürfniß, welchem sie dienen sollen, hinaus; ste sind in so großer Zahl nicht nothwendig und sollten Provinzialschulen, nicht Stadtschulen sein."

*) Im Auftrage des königl. ungarischen Unterrichtsministeriums mitgetheilt von Aladár Molnàr, Sectionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht. Pest, Ludwig Aigner.

**) Der deutsche Bürgerstand und die deutsche Bürgerschule. Eine kulturhistorische Erörterung von Dr. Friedrich Otto. Leipzig, Karl Merseburger.

Literarischer Sprechsaal.

Die Ereignisse der Jahre 1870 und 1871 haben nicht nur im deutschen Vaterlande, sondern überall, wo Deutsche leben, in den Herzen derselben Begeisterung für die Thaten ihrer Volksgenossen und deren Fürsten und Führer geweckt und zur innigen Theilnahme angeregt. Solchen Empfindungen und Stimmungen unserer im Auslande lebenden Landsleute ist von Seiten derselben während des Krieges und nach demselben wiederholt praktischer Ausdruck durch Wort und That gegeben worden. Die in China und Japan ansässigen Deutschen haben sich solchen Kundgebungen auch ihrerseits angeschlossen. Die Form, in welcher sie zur Unterstüßung der verwundeten deutschen Krieger beizutragen sich beeifert haben, ist eine originelle. Sie erwarben und sammelten systematisch aus dem weiten Gebiet der nationalen Kunst und Kunstindustrie China's und Japan's eine Menge von charakteristischen Produkten beider, und sendeten dieses große ostasiatische Kunst- und ethnographische Kabinet nach Berlin, um dasselbe hier, wo sie ein lebhaftes Interesse für diese Erzeugnisse voraussehen konnten, zum Besten der KaiserWilhelms-Stiftung verwerthen zu lassen. Diese Sammlung, in Kisten wohl verpackt, ist seit wenigen Wochen in Berlin angelangt und zur Verfügung Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen gestellt worden. Auf Anordnung desselben ist der große Saal im Hotel des Ministeriums des Innern (Unter den Linden 73) zur Auf- und Ausstellung dieser Sendung eingeräumt worden. Am Montag, den 8. Januar, wurde dieselbe für das Publikum eröffnet. Das Arrangement der mehr als 3000 Gegenstände dankt man den Herren General - Consul von Brandt, Consul Gärtner und R. Gärtner, welche sich der schwierigen Aufgabe mit eben soviel Liebe als Verständniß unterzogen haben.

,,Les pendules de M. Thiers"") ist der Titel eines aus der Times vom 15. November 1871 besonders abgedruckten, spaßhaften Potpourri eines französischen gastronomischen Künstlers, des Herrn Eug. Derome, Koches des belgischen Gesandten van de Weyer in London. Herr Derome hatte im September 1871 seine Verwandten in Paris besucht, und als er nach England zurückgekehrt war, zeigte man ihm in Newhaven an, daß die französische Polizei in Dieppe von seinem Reisegepäck einen Mantelsack zurückbehalten habe, weil sich darin einige Stußuhren (pendules) befinden sollten, die von den Camin-Simsen des Herrn Thiers in Paris, bei dem Sturme seines Hauses, durch die Heroen der Commune gestohlen sein sollten. Da es zu dieser Zeit nicht möglich war, die gestohlenen Gegenstände, wie es die französischen Prestidigitatoren mit so vielen anderen gestohlenen Pendulen gethan, aus den eigenen Gauner-Taschen in die Tornister deutscher Soldaten hinein zu lügen, so denuncirte man englische Reisende, daß sie die Pendulen des Herrn Thiers zu Diebeshehler-Preisen angekauft hätten und jede Reisegelegenheit benutten, um sie nach England hinüber zu schaffen. Als ein solcher Vermittler wurde nun auch der ehrenwerthe Koch des Herrn van de Weyer angesehen, und darum hielt man seinen Mantelsack in Dieppe zurück. Herr Derome protestirte natürlich gegen die schändliche Verdächtigung, aber erst nachdem auch ein englischer Advocat sich der Sache angenommen, wurde das confiscirte Stück mit der Bezeichnung: „Nicht abgeholtes Reisege

*) Les pendules de M. Thiers et le cuisinier de M. Van de Weyer (Londres, Trübner, 20 p.)

päck" herausgegeben, und was hatte die französische Polizei darin gefunden? Nichts, als feine Leckerbissen, .,conserves de Paris“, die der ehrliche Koch für seinen Prinzipal eingekauft hatte.

Der in seinem Standes- und Ehrgefühl tief verlegte gastronomische Künstler sagt am Schlusse seines an die Times gerich teten Sendschreibens, es wäre wohl besser, wenn jezt, an der Stelle der akademischen Theoretiker, practische Männer, die dem Volke gesunde Kost vorzusehen verständen, den kranken französischen Staat regierten und, fügt er hinzu: il faut que le grand Art Culinaire soit représenté dans le gouvernement du pays; que ses principaux Chefs, formés commme je l'ai été moi-même par l'étude de la physique, de la chimie et de l'hygiène, préparent à la nation un régime emollient, propre à calmer ses passions, à tempérer ses ardeurs, à rafraichir son sang toujours prêt à s'enflammer, et que ses Chefs exercent ainsi la plus salutaire influence morale et politique."

Der Verfasser des in Nr. 47 des „Magazin“ vom 25. November 1871 abgedruckten „Danklied eenes Vlamings aan de Duitsche Broeders," Herr Emanuel Hiel in Brüffel, hat sehr viele Angriffe erfahren wegen dieser Dichtung, in welcher er seinen belgischen Landsleuten zuruft: Unser Dankgefühl dafür, daß die Pläne Frankreichs, uns zu verschlingen, durch die Tapferkeit der Deutschen für immer vernichtet worden sind, wollen wir an den Tag legen, indem wir

Aan onze kindern leeren, hoe Duitschlands eerlikheid,
Getrouwheid, waarheidsliefde het volk ten goede leidt,
Hoe kennis, wetenschappen verdubblen de kracht,

Hoe moed en zelfvertrouwen steeds zijn de sterkste wacht. ,,La Gazette" warf Herrn Hiel Mangel an Patriotismus und an Pflichtgefühl als belgischer Beamter vor (Herr H. ist nämlich Professor am Conservatorium und Bibliothekar), und behauptete, daß er im Auslande gegen die Wallonen schreibe, aus deren Taschen er doch zum Theil befoldet werde. Hierauf hat nun in demselben Blatte ein anderer hochgeachteter belgischer Beamter, Herr Buls, Generalsecretair der Ligue de l'enseignement, geantwortet, indem er jenen Kritiker frägt, ob etwa sein Patriotismus darin bestehe, die Zeit der Abhängigkeit Belgiens vom bon plaisir Frankreichs zurückzuwünschen? Das würde doch min destens eine sehr seltsame Art von Vaterlandsliebe sein! Was übrigens die Beamten - Pflicht betrifft, sagt Herr Buls, „so ist Herr Hiel ein Bürger Belgiens, der, gleich uns Allen, das Recht hat, seine Sympathieen und seine Denkweise mit offenem Vister zu erkennen zu geben, ganz so, wie es in diesem Augenblicke der Schreiber dieser Zeilen thut.“ – Diese patriotische Zurechtweisung hat die Folge gehabt, daß der Ungenannte, der Herrn Hiel angegriffen, in einer späteren Nummer der „Gazette" alle seine Verdächtigungen desselben zurückgenommen und versichert hat, daß er vollkommen zufriedengestellt sein würde, wenn das vlamische Gedicht im Magazin für die Literatur des Auslandes“ nicht bloß die Vlamingen allein, sondern sämmtliche Belgier als den Deutschen dankbar erklärt hätte für ihre Siege über die Franzosen und für die dadurch bewirkte Befreiung Belgiens von der Besorgniß französischer Annexion.

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Dieser Nummer liegen bei: 1) Prospekt über Shakespeare's Dramatische Werke. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 2) VerlagsBericht von I. Henschel in Berlin. 1870/71.

Verantw. Redacteur: Joseph Lehmann in Berlin, Matthäikirchstraße Nr. 1. Verlegt von Ferd. Dümmler's Berlagsbuchhandlung (Harrwiß und Goßmann in Berlin, Bilbelmsstraße Nr. 86. Druck von Eduard Krause in Berlin, Französischestraße Nr. 51.

Erscheint jeden Sonnabend.

41. Jahrg.]

Inhalt.

Herausgegeben von Joseph Lehmann.

Berlin, den 20. Januar 1872.

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Italien. General Ulloa über den deutsch-französischen Krieg. 30. Frankreich. Zur französischen Geschichte, von Sugenheimi. 31. Französische Etymologie deutsch-lothringischer Ortsnamen. 31. Nord-Amerika. Ein Frauentracht Verein. 32.

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England. Verein für die Beförderung einfacher Frauenkleidung“ in England. 33.

Westindien. Alte Sklaverei in neuer Form. 34.

Neuhebräische und jüdische Literatur. Aus dem Leben der deutschen
Juden im Mittelalter. 36.

Kleine literarische Revue. Darwin im englischen Weihnachts-Bücher-
tatalog. 37. Charakterbilder klassischer Frauengestalten. 37.
Berliner Hofschauspieler. 37. - Asmodi. 38.
Literarischer Sprechsaal. Der 18. Januar in Preußen und Deutsch-
land. 38.
Deutsch-französische Mulatten in Frankreich. 38.
Aus Rußland. 39. Das alte Aegypten auf dem Operntheater in
Cairo. 39. Colonel Rüstow. 39. Estnische Legende. 3).

Deutschland und das Ausland.

Jum 24. Januar.

Mit einem ganz besondern Gefühle begrüßen wir gerade in diesem Jahre den vierundzwanzigsten Januar, den Geburtstag des großen Königs Friedrich II. „Wenn hent sein Geist herniederstiege“, dann würde er stolz seinen Nachfolger segnen, der das Brandenburg des großen Kurfürsten, der Friedrich's, von ihm | zum deutschen Großstaat umgeschaffenes Preußen, mit dem ganzen Deutschland verschmolzen und dieses zum ersten Kulturstaat Europas empor gehoben hat. Und dieses Jahr, das dem Reich im Westen deutsche Söhne wieder zugeführt, die ihm seit Jahrhunderten verloren gegangen waren, es schließt auch das Jahrhundert ab, das, unter Friedrich's Scepter, im Osten die Marken des Reiches erweiterte und dessen dort vor Jahrhunderten verlorene Söhne wieder zu Deutschen machte. Ist dieses Jahr doch das hundertjährige Jubiläum der Wiedererwerbung des im Jahre 1466 verlorenen Westpreußzens, einer Provinz, die das örtlich von der Monarchie losgelöste Ostpreußen erst wieder ganz zu unsrem Eigen machte, die Sicherung des Landes gegen die östlichen Nachbarn überhaupt ermöglichte und ein altes, deutsches Kulturland der natürlichen Stellung zurückgab, die es im Verein mit seiner Osthälfte, der Provinz Ostpreußen, als deutsche Ostmark des Nordens jahrhundertelang ruhmreich behauptet hatte. orten auf deutschem Gebiet, vorzüglich in der Provinz Preußen felbst, regen sich fleißige Hände, den Tag der Rückkehr auch auf geistigem Gebiete durch Fest- und Gedenkschriften feierlich zu begehen, und wie recht man daran thut, beweisen am Besten die Anstrengungen der gegnerischen polnischen Seite, die rechtliche und nationale Zugehörigkeit Westpreußens zum alten, groß polnischen Reiche zu erweisen.

Aller

Einen werthvollen Beitrag zur Geschichte und Vergangenheit eines Theils dieser Provinz hat vor Kurzem der posensche OberRegierungsrath R. Wegner geliefert, der unter dem Titel: „Ein pommersches Herzogthum und eine deutsche Ordenskomthurei, Kulturgeschichte des Schweßer Kreises nach

Preis vierteljährlich 1 Thlr.

[No. 3.

archivalischen und anderen Quellen bearbeitet"), die Anfänge einer höchst fleißigen Monographie, die Frucht zehnjährigen Fleißes des Verf. und seiner Freunde, geliefert hat. Der erste uns vorliegende Band umfaßt zwei Theile, deren erster die Urzeit bis zum Jahre 1307, der Besißergreifung von Schwetz durch den deutschen Orden, der zweite das Ordensregiment selbst in den Jahren 1307-1466, d. h. bis zur Ueberlassung Westpreußens an das Königreich Polen schildert. Die Arbeit, die auf Wunsch und im Auftrage der Schweßer Kreisstände verfaßt und diesen gewidmet ist ein Vorgehen, das von Seiten der preußischen Kreise Nachachtung verdient — giebt, stets auf Urkunden gestüßt, nicht nur ein Bild der geschichtlichen, sondern auch der BodenEntwicklung und des Kulturzustandes der Einwohner, das besonders den hohen Aufschwung zur Zeit der Ordensherrschaft klar erkennen läßt. Wir wünschen dem Werke, das auf eine Geschichte des Kreises bis auf die neueste Zeit angelegt ist, die Förderung, die es verdient.

Erwähnt sei hier noch beiläufig eine andere Monographie von national-polnischer Seite, die einen unserer großen Geisteshelden, Nicolaus Copernicus, dessen 400jähriges Geburtsfest wir im nächsten Jahre feiern, nach Abstammung, Geburtsort und Anschauungen für die polnische Nationalität zu vindiciren sucht. Die anonym erschienene Schrift richtet sich hauptsächlich gegen die Forschungen des Dr. Prowe zu Thorn, doch glauben wir ihr nicht Unrecht zu thun, wenn wir behaupten, daß auch sie zu einem noch keineswegs verbürgten Abschluß gekommen ist.

Ein Wort der Versöhnung auf geißtig-fittlichem Gebiete.

Daß unserer Zeit in mehrfacher Beziehung Versöhnung Noth thut, wird bei allen ruhig Denkenden kaum auf Widerspruch stoßen. In den Mitteln zum Zweck allgemeiner durchgreifender Versöhnung platen dagegen sicherlich die Geister vielfach auf einander. Der folgende Vorschlag ist hierauf und hiermit auf mancherlei Widerspruch gefaßt. Demungeachtet will sein Verfasser, zwei frühere Artikel ähnlichen Inhalts, in diesen Blättern, hiermit abschließend, nicht unterlassen, die Versöhnungs-Hand zu weiterer Erwägung in folgenden Mitteln zum Zweck zu bieten:

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Der Hauptkampf der Gegenwart ist bekanntlich auf politischem, sozialem und kirchlichem Gebiet um das vollste Maaß der Freiheit für jeden Einzelnen entbrannt. Mehr oder weniger nimmt Jeder fast unbedingte Freiheit für sich in Anspruch, ohne gleich bereitwillig der Pflichten zu gedenken, welche die bean= spruchte Freiheit ihm auferlegt, welche sie bedingt. Als Richter über diesen allgemeinen Freiheitskampf ist das Staatsgesetz berufen. Erkennt dasselbe nicht minder weise als gerecht seine Aufgabe, so wird es im vollsten Maaße auf allen Gebieten die mit Recht geforderten Freiheiten nach allen Seiten zugestehen, sich jedoch als conditio sine qua non vorbehalten, daß Niemand seine und seiner Gleichgesinnten Freiheit auf unmittelbarer oder mittelbarer Gewalt aufbaue und

*) Posen 1872. L. Türk.

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niß haben, wie bekanntlich es ihnen nicht möglich ist, sie würden über solche Folgen ihrer geradezu widerchristlichen Seelen-Verirrung erschrecken und umkehren. Ihre Unfähigkeit hierzu verpflichtet jede weise Staatsregierung, wozu sehr erfreulich in neuester Zeit endlich ein Anfang gemacht worden, den Uebergriffen der Kirche in das weltliche Regiment zu wehren, und deren Freiheit auf das religiöse Gebiet zu beschränken, erforderlichen Falles ihr sogar jede Theilnahme am politischen Leben zu entziehen. Selbftverstanden ist hiermit ihr Einfluß auf politische Parteien zur Bewahrung des Friedens und der Liebe keineswegs ausgeschlossen, vielmehr erst recht Weihe und Erfolg ihm gesichert, wogegen freilich jedes Unfehlbarkeits-Dogma sich mindestens vom politischen Gebiet fern zu halten hat. Gewinnt hiermit die Kirche ihre

gleich wenig sie zur Unterdrückung der Freiheit Anderer mißbrauche. - Je heimlicher und verdeckter der eine oder andere dieser Freiheits-Mißbräuche geschieht, um so gefährlicher, daher um so strafbarer vor dem Gesez ist er; weshalb mit Recht in unseren Tagen ein gewisser Orden, als mit weiser Entwicke- | lung der Freiheit Aller nicht länger verträglich, angeklagt wird. Je mehr dagegen die Bestrebungen Anderer nach unbedingter | Freiheit mittelst roher Gewalt gegen die Freiheit ihrer vermeintlichen Unterdrücker von Leuten ausgehen, welche, wie die gegen wärtigen Communisten und Sozialdemokraten, meist aus mangelhafter Bildung und geistiger Unklarheit auf Abwege gerathen oder nur Verführte Anderer sind, um so ernster ist es des Ge. seßes Pflicht, mehr vorbeugend als strafend einzuschreiten. Wird in einem wie im anderen Fall das Bestehen oder Bestreben solcher | wahre Würde wieder, so wird ihre Versöhnung mit den Gegnern unberechtigter, weil auf Unterdrückung Anderer berechneter Frei- sich von selbst ergeben, und mit ihr ein, höchst Noth thuendes heiten mit durchgreifendem Ernst beseitigt, so wird ein Haupt- | Beispiel anderen haßentbrannten Parteien gegeben sein, auch quell von Lieblosigkeit und Haß verstopft, und Versöhnung ihrerseits Versöhnung mit ihren Mitmenschen zu suchen und zu finden.

Vieler nach und nach ermöglicht werden.

Die Geschichte lehrt uns, daß auf christlichem Gebiet nach den ersten Jahrhunderten der Ausbreitung des Christenthums | mehr oder weniger wesentlich die Kirche es gewesen ist, welche an den weltlichen Händeln und Kämpfen Theil genommen, vielfach sie hervorgerufen hat. Es ist dies um so bedauerlicher, als der erhabene Begründer des Christenthums an der Spize seines Erlösungswerkes die entscheidungsvolle Versicherung gab, sein Reich sei nicht von dieser Welt, so daß sein weiterer Ausspruch ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert", ebenfalls nur auf sein geistiges, nicht auf das Reich dieser Welt, von dem er sich ausdrücklich lossagte, bezogen werden kann. Nicht minder bezeichnete Christus mit jenem ersten Ausspruch keineswegs, daß sein Reich im Himmel sei, sondern nur, daß seine Herrschaft keine weltliche sei, noch sein wolle, denn er erklärte ferner, das von ihm zu begründende Gottes-Reich sei bereits angebrochen und Eigenthum eines Jeden, welcher den Willen seines Vaters im Himmel thue. Dieses Gottes-Reich auf Erden anzubauen, forderte er seine Jünger und Nachfolger auf, und empfahl ihnen durch Lehre und Beispiel, es ihm gleich zu thun.

Zum Ausbau dieses Gottes-Reiches auf Erden sind somit vorzugsweise alle Diejenigen berufen, welche als Nachfolger Christi und seiner Apostel diesen Ausbau sich zur Berufs - Aufgabe machen, also die Kirche und ihre Priester. Indem ihnen Christus das Reich dieser Welt grundsäglich verschließt, haben sie nur das von ihm begründete Reich Gottes anzubauen und zu verherrlichen. Leider ist dies in Vergessenheit gerathen, dagegen ihre Herrschaft über das Gottes-Reich zur Herrschaft über das Reich dieser Welt so entartet, daß gerade in unseren Tagen die Kirche entschiedener als jemals danach strebt, lettere Herrschaft sich zur Hauptaufgabe zu machen, wenn immerhin auch behauptend, es geschehe dies nur als ein unvermeidliches Mittel zum Zweck ihrer Gottesreich-Förderung.

Wie wenig die Kirche, welche naivster Weise über Mangel an staatlicher Freiheit klagt, während sie diese zur Seelen-Fesse= lung Aller verwenden will, hiermit im Recht ist, zeigen die Folgen ihrer Handlungsweise. Diese haben sie dahin geführt, das Christenthum, welches die Menschheit zu einem priesterlichen Volk kindlicher Glaubenfreiheit erhöhen will, zu einem Volk religiöser Leibeigenschaft zu erniedrigen, die Religion der Liebe, deren Stifter noch am Kreuz für seine Feinde retete, zu einem Quell des planmäßigen Hasses und Verdammens zu verunstalten. Könnten Glaubens-Fanatiker klaren Blickes Erkennt

Man glaube nicht, die Ordnung oder die Autorität der Kirche werde leiden, wenn sie sich auf ihr, von Christus mit so bestimmten Worten vorgeschriebenes und durch sein Beispiel als höchst segensvoll dargethanes nicht weltliches Gebiet beschränkt, auf diesem Gebiet aber die kirchlichen Gemeinden, um ihnen die vom Erlöser gebotene Glaubensfreiheit möglich zu machen, zu selbständiger Mitbestimmung heranzieht. Hat denn die Autorität und Ordnung des Staates gelitten, nachdem seine Regierung das communale Regiment den Orts-Gemeinden überlassen, das staatliche Regiment mit den Abgeordneten des Staates getheilt hat? Die fortschreitende Bildung der Gegenwart macht solche Nothwendigkeiten ganz unvermeidlich. Die Kirche kann bei gebildeten Völkern diese Anforderungen ebenso wenig abwenden, als der Staat es vermocht hat. Jene füge sich daher ins Unvermeidliche, gleichwie dieser es gethan, so schwere saure Kämpfe es ihm mitunter auch gekostet. Verlören hierbei, wie es nicht zu fürchten, wirklich die weltlichen und kirchlichen Machthaber an Ansehen, an segensreichem Einfluß gewinnen sie ein Bedeutendes. wenn sie, eingedenk, daß sie des Staates und der Kirche wegen, nicht diese ihretwegen da sind, Hand in Hand mit deren Mitgliedern das allgemeine Wohl anzubauen bestrebt sind.

Was aber auch — selbstverstanden mit Ausnahme der staatlichen und communalen Pflichten — zum Wohl der Gesammtheit auf geistig-sittlichem Gebiet erstrebt wird, geschehe nicht auf dem Wege der Einschüchterung oder der Gewalt. Was durch Vermittelung freier friedlicher Vereinigung auf diesem edlen Gebiet nicht sofort erreicht werden kann, bleibe für günstigere Zeiten und Verhältnisse aufgeschoben.

Das allgemeine Heil, gleichwie Frieden und Versöhnung für Alle zu erreichen, hierfür giebt es für jeden klarsehenden, gründlichen Kenner der Weltlage und der Lehre Jesu kein besseres und sichereres Mittel, als das Christenthum, diese Fortseßung, Vollendung und Verklärung des alten Testaments durch das neue, diese Erfüllung des göttlichen Gesetzes. Kindlich frei, wie es der Heiland gelehrt, werde es geübt im Glauben, positiv wie er es vorgelebt, werde es gethan in der Liebe zu allen Menschen, vorzugsweise zu allen Frrenden und Gefallenen. Noch über Tod und Grab hinaus bot der edelste und weiseste aller Menschenfreunde, die je die Erde betreten, Kraft mit Sanftmuth paarend, versöhnende Liebe. Nicht mit den Strafen der Hölle bedrohte er die Kinder dieser Welt, welche nicht hoffen dürfen, Jenseits im Reiche Gottes fortzuleben, weil sie im Diesseits darin zu leben unterlassen. Wehmüthig nur klagte er: sie haben

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Im Sommer 1871 wurde von uns in diesen Blättern ein Werk im voraus angekündigt, welches die erste deutsch geartete Geistesfrucht der wieder deutsch gewordenen Entwickelung der Dinge im Elsaß darstellt. Es war dies ein Werk des evangelischen Pfarrers Julius Rathgeber (zu Sulzern im Münsterthal des Oberelfasses) über die Reformationsgeschichte von Straßburg, das bei Ausbruch des Franzosenkrieges in franzöfischer Sprache bereits vollendet war, aber auf Veranlassung des Echreibers dieser Zeilen in's Deutsche übertragen und von dem Verfasser in ein deutsch-evangelisches Volksbuch umgewandelt ward. Die Widmung des uns nunmehr vorliegenden Werkes), welche für die Sachlage bedeutungsvoll ist, lautet:

,,Den ehemaligen deutschen Reichsstädten, die einst mit Straßburg für die Reformation gestritten und gelitten und den evangelischen deutschen Schweizerstädten, die ehedem mit ihr das christliche Burgrecht geschlossen, gewidmet von einem Sohne der altehrwürdigen, nunmehr wieder deutschen Reichsstadt." Herr Professor Karl Rudolf Hagenbach, der berühmte Kirchenhistoriker der Hochschule zu Basel, hat ein empfehlendes Vorwort dem Buche vorgesetzt und ihm damit den besten Geleitsbrief gegeben, wenn es überhaupt eines solchen bedarf. Vor Allem redet aus Herrn Julius Nathgeber der deutsch gesinnte, der vaterländisch fühlende Elsässer und so ist denn auch der Geist seiner Schrift schon klar und bündig durch das Motto auf dem Titelblatt angedeutet:

Gott wöll die Stadt Straßburg erhalten,
Die vorlängst war geehrt von Alten,
Und die die jung' Welt nun auch ehret,

Daß ihr Eor' und Lob ewig wäbret!

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halt nie katalogisirt war, nebst einer Masse werthvoller Handschriften gleichen Alters haben auf diesen anspruchslosen Blättern Verwendung und Verwerthung gefunden, ja die Spur von vielen derselben ist lediglich durch Rathgebers Straßburg im sechzehnten Jahrhundert“ der Nachwelt erhalten. Deshalb verdient sein Werk, dem selbst Kenner alsatischer Landes- und Kirchengeschichte mannigfache Belehrung verdanken dürften, die Aufmerksamkeit und die rege Theilnahme aller derer, denen das Wohl des Elsaß am Herzen liegt. Möchte doch, wir wiederholen diese Bitte, der Autor den genauen Nachweis seines Materials, den er für die ursprüngliche Darstellung in Aussicht genommen hatte, ebenfalls bald der Oeffentlichkeit übergeben! Was er uns jezt schon mittheilt, genügt, um die Gründlichkeit seiner Forschung zu erhärten, aber die Mitarbeiter an den Aufgaben elsässischer Geschichte und Heimatkunde werden mit Recht diese Krönung des Werkes wünschen und vielleicht sogar fordern.

Der Schreiber einer Reformations-Geschichte steht, wenn er nicht durch die Gunst besonderer Umstände den spitzigsten Streitpunkten fern gerückt ist, immer auf dem Boden der einen oder der anderen Glaubenspartei. Herr Rathgeber, ein gemäßigter, dem innigen Einverständnisse mit den Reformirten zugeneigter Lutheraner, läßt es keinen Augenblick in Zweifel, daß er mit Leib und Seele dem Protestantismus angehört und den Kanon der Kirche Roms als „Irrlehre“ verwirft. So kämpft er, indem er die Grundgedanken der Reformation versicht, gleichsam für seine eigenste Sache, pro aris et focis, für Heerd und Altar. Er ist mit Bußer und Cogito, mit Firn, Fagius und Hedio, mit Matthäus Zell und Pollio durch das Band deffelben Glaubens verbunden und dieser Glaube ist ihm im höchsten Sinne sein Evangelium.

Der geistigen Bewegung, die 1517 losbrach, aber schon seit anderthalb Jahrhunderten vorbereitet war, huldigt Rathgeber unbedingt, aus vollster Ueberzeugung, in feurigster Andacht; die Auswüchse ihrer zeitlichen Erscheinungsform sind ihm blos nevenfächlicher Natur und berühren Kern und Wesen der Sache nicht. Deshalb stellt er die Humanisten des 15. Jahrhunderts einfach als Vorläufer der Reformation hin, dagegen die des 16. Jahrhunderts, welche mit sehr wenigen Ausnahmen von der kirchlichen Neuerung sich abwandten, machen ihm den Eindruck des Wankelmuths und der Abtrünnigkeit. In dieser Beziehung hat die Philosophie eine andere Ansicht als ihre gottesgelahrte Schwester. Die überwiegende Allgemeinheit dieses sonderbaren Abfalls der gebildetsten Männer und der freidenkendsten Geister ihrer Zeit wird der unbefangene Betrachter, mag er das Recht der Reformation noch so hoch anschlagen, nicht auf die bloßze Charakterschwäche Einzelner zurückführen mögen.

Johann Fischart: „Das glückhafte Schiff von Zürich.“ Wenn ein Straßburger Stadtkind die Reformations-Geschichte | seiner Vaterstadt schreibt, kann ein warmer örtlicher Farbenton nicht ausbleiben; es weht überall der frische Hauch der Heimatluft des Verfassers und etwas von dem Wald-Arom des Wasgau, an dessen Fuße, in einem engen Hochthal, der wackere Mann seinen Wohnsitz hat. Und nicht minder ist der altdeutsche Fleiß auf Schritt und Tritt sichtbar. Der überreiche Quellenstoff, der die Zwecke rein volksthümlicher Bearbeitung weit hinter sich läßt, ward von Herrn Rathgeber in dem Jahr vor dem Kriege auf den abgebrannten Bibliotheken Straßburgs, zumal auf der Stadtbibliothek und der des protestantischen Seminars, gesammelt. Die unschätzbaren, leider für immer verloren gegangenen Materialien der Collectio Wenckeriana, d. h. der Wencker'schen Flugschriften- | dennoch katholisch geblieben, nicht als Lutheraner gestorben! Sammlung, welche in 1500 Quartanten das Zeitalter der Reformation und der Religicnskriege umfaßte und deren Einzel-In-❘

*) Straßburg im sechzehnten Jahrhundert, 1500-1598. Refor mationsgeschichte der Stadt Straßburg, dem evangelischen Volke erzählt von Julius Rathgeber, Pfarrer in den Vogesen. Bevorwortet von Karl Rudolf Hagenbach. Stuttgart 1871, J. F. Steinkopf. (VIII. und 409 S. gr. 8.)

Jakob Wimpheling, der große Humanist von Schlettstadt, war einer der deutschesten wie freisinnigsten Männer seines Jahrhunderts; er war ein schlichter, bescheidener Gelehrter, doch an moralischem Muth gegen Papst, Frankenkönig und Mönchsthum hat es ihm zu keiner Stunde gefehlt; er hat im Dienste der Ausbreitung der Wissenschaften unermüdlich gewirkt und ist

Hieronymus Gebweiler, der berühmte Verfasser der Pane. gyris Carolina, um das Schulwesen im Elsaß unendlich verdient, vor Allem um das von Hagenau, hat nicht nur von 1517 ab seinen reformatorischen Eifer plößlich erkalten lassen, sondern sich sogar mit äußerster Entschiedenheit und mit Gefahr seines Lebens auf die Seite der Gegner des Reformwerkes gestellt, und als er von Straßburg weichen mußte, die Stadt Hagenau dem Katholicismus erhalten. Desgleichen ist es eine auffallende Erscheinung, daß

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