175 180 binae aures, duplici aptantur dentalia dorso. Possum multa tibi veterum praecepta referre, Boden nach geschehener Saat in Linien (lirae) zu häufen, so dass in den dadurch dazwischen gebildeten Furchen das Wasser sich absetzt und den Samen nicht durch zu grosse Feuchtigkeit schädigt. 172. dentale (3) ist das Holz, in welches die Pflugschar eingefügt ist. Der vervollkommnete Pflug hatte eine doppelte Pflugschar, daher auch dentalia duplici dorso. Die Pflugschar selbst heisst beim Dichter auch dens. 173. levis. Das leichte Lindenholz wird zum Joch verwendet. 174. stivaque, epexegetisch zu fagus. Die Pflugstange (4) wird aus festem Buchenholz gemacht. Um den Pflug von hinten (a tergo) zu lenken, ist nicht nur ein kräftiger Arm, sondern auch ein starkes Instrument nöthig, das beim Druck nicht bricht. Daher wird das dazu bestimmte Holz noch besonders im Rauch geprüft. rus imos (5). Der Vordertheil des Pflugs ruhte auf niedern Rädern. Der ältere einfachere Pflug hatte keine Räder; Joch und Krummholz waren, wie die folgende Abbildung zeigt, an der Deichsel angebracht. cur inventusque cavis bufo et quae plurima terrae 185 monstra ferunt, populatque ingentem farris acervum curculio atque inopi metuens formica senectae. Contemplator item, cum nux se plurima silvis induet in florem et ramos curvabit olentis. si superant fetus, pariter frumenta sequentur, 190 magnaque cum magno veniet tritura calore; at si luxuria foliorum exuberat umbra, nequiquam pinguis palea teret area culmos. Semina vidi equidem multos medicare serentes et nitro prius et nigra perfundere amurga, 195 grandior ut fetus siliquis fallacibus esset et quamvis igni exiguo properata maderent. non aliter quam qui adverso vix flumine lembum 205 Haedorumque dies servandi et lucidus Anguis, quam quibus in patriam ventosa per aequora vectis usque sub extremum brumae intractabilis imbrem; 215 220 206. vectis mit Präsensbedeutung, wie besonders bei Deponentibus. 207. fauces Abydi, der Hellespont, dessen Ufer, besonders bei Abydus reich an Austern sind. ostriferi. Neben Abydus findet sich auch Abydum. 208. Libra. Bei der Tag- und Nachtgleiche im Herbst (24. September) steht die Sonne im Sternbild der Wage. die, alte Genetivform. pares horas. Bei den Römern wurde die Zeit vom Aufbis zum Untergang und vom Untergang bis zum Aufgang der Sonne in zwölf Stunden getheilt, die Länge der Stunden selbst war also je nach der Jahreszeit verschieden. 209. medium orbem. Die Wage theilt den ganzen Himmelskreis in zwei gleiche Hälften (medium), in die eine für den Tag, luci, in die andere für die Nacht, umbris. 211. brumae intractabilis. Wann der kürzeste Tag gekommen ist, wann es gefriert (sub extremum imbrem), ist keine Feldarbeit mehr möglich. 212. Cereale papaver. Der Mohn wurde wie das Getreide auf den Feldern gepflanzt und galt als eine gleich köstliche Gabe der Ceres. Er wurde vielfach zu Speisen verwendet. Vgl. v. 78. 213. iamdudum wird gebraucht sowohl von dem, was vor längerer Zeit geschehen ist, als auch (be ante tibi Eoae Atlantides abscondantur Gnosiaque ardentis decedat stella coronae, debita quam sulcis committas semina quamque invitae properes anni spem credere terrae. multi ante occasum Maiae coepere; sed illos exspectata seges vanis elusit avenis. si vero viciamque seres vilemque phaselum nec Pelusiacae curam aspernabere lentis, haud obscura cadens mittet tibi signa Bootes: 230 incipe et ad medias sementem extende pruinas. Idcirco certis dimensum partibus orbem per duodena regit mundi sol aureus astra. quinque tenent caelum zonae: quarum una corusco semper sole rubens et torrida semper ab igni; 235 quam circum extremae dextra laevaque trahuntur caeruleae, glacie concretae atque imbribus atris; has inter mediamque duae mortalibus aegris munere concessae divum, et via secta per ambas, obliquus qua se signorum verteret ordo. 225 240 mundus, ut ad Scythiam Riphaeasque arduus arces possumus, hinc messisque diem tempusque serendi, Nec frustra signorum obitus speculamur et ortus temporibusque parem diversis quattuor annum. 245 240. mundus, das Himmelsge wölbe. Vgl. v. 209. ad Scythiam Riphaeasque arces bezeichnet den äussersten Norden. Vgl. v. 120. Riphaeas arces epexegetisch zu Scythiam. arces = iuga montium. 242. hic vertex, der Nordpol. 243. sub pedibus, Gegensatz zu sublimis, unter unsern Füssen, tief unten, wo die Unterwelt ist. Manes profundi imi. Aen. IV, 387. Die Unterwelt ist hier nur bildlich für die Antipoden zu nehmen. 244. hic, am Nordpol. 245. per duas Arctos. Die Schlange oder der Drache windet sich in einer Krümmung durch die beiden Bären, so dass sein Schweif zwischen dem Haupt des kleinen und dem Rücken des grossen Bären nordwärts sich hinzieht. 246. metuentis aequore tingi. Die beiden Bären sind immer sichtbar. 247. illic, am Südpol. ut perhibent, im Gegensatz dazu, dass jeder mit eigenen Augen die Zeichen am Nordpol sehen kann. intempesta nox, die zeitlose, die ewige Nacht, die nicht in Zeitabschnitte getheilt ist. 248. semper in seiner Zwischenstellung zwischen nox und der Epexegese dazu gehört zu beiden. 249. redit, reducit, bezeichnet den immer sich wiederholenden Kreislauf. 250. equis anhelis, vgl. Aen. V, 739. 251. accendit lumina Vesper. Nach einer Vorstellung kehrt Aurora, wenn sie im Westen in den Ocean gegangen ist, über die Länder des Südpols, der Antipoden zurück zum Osten, um dann wieder über die Länder des Nordpols zu leuchten. 252. hinc, aus der Stellung der Sonne im Thierkreis. tempestates, der Wechsel der Jahreszeiten. dubio caelo. Ohne diese Zeichen würde uns der Himmel an und für sich keinerlei Gewissheit geben. 255. deducere. Während des Winters lagerten die Schiffe auf Balken am Ufer. 256. tempestivam. Auch das Fällen des Holzes hat seine bestimmte Zeit. 257. speculamur, im Hauskalender, wie auch jetzt noch der Landmann mitunter nach den Zeichen in seinem Kalender schaut. |