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August. Und fühlft du denn nicht

Hermann. Es ist ihr viel lieber, wenn ich ein bischen nett mit ihr tue, als deine ewige Ernst-Meierei. Auguft. Das ist nicht wahr! Hermann. Lächerlich!

August. Wenn sie dich nicht abfertigt, wie du es verdienst, so geschieht's, weil sie es nicht wagt; fühlst du denn nicht, daß das ein nichtswürdiger Mißbrauch ist, den du mit deiner Stellung treibst? Fühlst du denn nicht, daß du dies Kind verdirbst?

Hermann. Ach was, sie ist nicht von Marzipan und geht nicht gleich entzwei.

August. Und du verdirbst sie, fag' ich, wenn du deine wüste Gesinnung in ihre reine Seele überträgst!

Hermann. „Dies Kind" ,,reine Seele" - was das alles wieder für Redensarten find! Wo laufen die Menschen denn eigentlich 'rum, von denen du sprichst! | Ein festes, dralles Fabrik-Mädel ist es - und damit basta. August fährt auf ihn los. Das dulde ich nicht! Hermann. Was?

Die Freie Volks-Bühne.")

Von Dr. Bruno Wille.

Die Freie Volks-Bühne“ in Berlin ist nicht nur aus dem litterarischen Leben, sondern auch aus dem wirtschaftlichen und politischen, überhaupt den sozialen Zuständen der Gegenwart hervorgewachsen. Dies sociale Wurzelwerk möchte ich zeigen. Ich versuche es, indem ich Wurzelansätzen suche. Freilich ist die Persönlichkeit hier zunächst in meinem persönlichen Erleben nach derartigen etwas Unwesentliches, fast möchte ich sagen Zufälliges. Doch in ihr offenbart sich das Drängen der Zeit.

In die harmlos sonnigen und von allen jugendlichen Schwärmereien erfüllten Tage meines Studententums zu Bonn brach plöglich, wuchtvoll, erschütternd und verwüstend gleich einem Bergsturz, das Bewußtsein herein, daß all diese Poesie der Landschaft, dies genußvolle Freiheitsleben, diese Befriedigung im Wiffen und Erkennen, diese Wonnen der Kunst, dies Alles nur als ein unverdientes Vorrecht uns verzärtelten Bürgersöhnchen zugefallen sei, während die Mehrzahl der modernen Bevölkerung, die große proletarische Maffe ein Leben führen müsse voll endlos langer harter und aufreibender, einförmiger und geisttötender

August. Daß du von ihr in diesem frechen, Arbeit, voll von Mangel, Sorge, geistiger und fittlicher gemeinen Tone sprichst!

Juliane. August.

Hermann. Laffen Sie doch, Cousine; Tugend und Grobheit sind bekanntlich Geschwister. Aber, weißt du, tugendsamer Bruder, wir gewöhnlichen Menschen von heutzutage find Realisten, wir glauben nicht mehr so recht an tugendfame Entrüstung.

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Rohheit, ein Leben ohne eigentliche Naturfreude, ohne nennenswerte Muße, ohne Strahlen der Wissenschaft und Kunst. Dies Bewußtsein breitete wolkengleich über mein Trieb nach moralischer Selbstbefreiung durch Sühnetat gebar. Gemüt ein Schuldgefühl, welches begreiflicherweise den

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Zunächst suchte ich das Proletariat überhaupt kennen · zu lernen. Die ersten Exemplare machten einen maßgebenden Eindruck auf mich. In einer Dorfschenke fand ich einen Arbeiter, welcher mich in Erstaunen sette durch feine umfassende Geschichtsfenntnis und seinen leidenhatte die Vorstellung, daß um den entzückenden Quellenschaftlichen Drang nach jedwedem Geistigen. Dieser Mann teich des Geistes die Bourgeoisie" gelagert jei, schöpfend, trinkend und schmählich vergeudend, überdies eifersüchtig und mißgünstig dem eigentlichen Volk" gegenüber, welches rings um die selbstsüchtige Bourgeoisie herum als gewaltiger Gürtel dränge, ohne von den bürgerlichen Beamten, den Kassirern und Schergen, Zutritt zum Quellenteiche zu erhalten. Stellte dieser Arbeiter den geistigen Heißhunger dar, so zeigte mir eine andere Gestalt, zu welch erhabener Vollfraft des Geistes und Herzens ein Broletarier durch Verkehr mit Wissenschaft, Kunst und weiter Welt gelangen kann. Das war Josef Dießgen, der „Arbeiterphilosoph". Als ich ihn aufsuchte in seinem Heim, einem Häuschen nebst Garten und Lohgerberei in Siegburg bei Bonn, trát mir eine Hünengestalt entgegen mit schwieliger Faust und genialem, feurig blickenden Kopfe höchst bezeichnend für den Verfasser jener Kritik der Vernunft, die sich betitelt: „Das Wesen der menschlichen Ein Zögling Kopfarbeit von einem Handarbeiter". der rheinischen Dorfschule, Lohgerbergeselle in Deutschland und Rußland, dann in der neuen Welt" Gerber, Farmer, Schulmeister, Händler und was weiß ich - ein echter Selfmademan in geistiger wie in materieller Beziehung!

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Leiter socialistischer Blätter.

Zurückgekehrt nach seiner rheinischen Heimat, lebte Dießgen nicht etwa als Parteihäuptling, sondern im Kreise der geliebten Seinen als Lohgerber sowie als unermüdlicher Forscher auf vielen Geistesgebieten, besonders in Philosophie, Bolkswirtschaft und Geschichte, ferner als Schriftsteller für das klassenbewußte Proletariat und als bescheidener und vielseitiger Bildner seiner reich veranlagten Individualität. Leider durfte ich mich nicht lange des Verkehrs mit diesem entschieden bedeutenden Manne freuen; ich mußte nach Berlin in den Soldatenrock, und Dießgen ging troß seiner sechzig Jahre in jugendlichem Feuer nach Amerika als Berlin wurde für mich, den socialen Theoretiker, eine Quelle der Praxis. In etwa 300 Arbeiterversammlungen hielt ich philosophische, volkswirtschaftliche und politische Vorträge, diskutirte und lernte auch durch persönlichen Verkehr das Handproletariat kennen. Ich fand in dieser Volksklasse sowohl im Allgemeinen einen bewundernswerten Wissensdrang, als auch im Besondern eine Fülle von Intelligenz, welche mit naturwüchsiger Energie, oft fast spielend, die Mängel der Erziehung überwand. Mit Freude beobachtete ich, daß ein giftig veranlagter, aber in einförmiger Handarbeit verkümmerter Kopf sich erstaunlich entwickelt, sobald er ein ma bessere Nahrung erhalten hat und auf den geistigen Geschmack gekommen ist. Ich sah, daß man nicht nur in materieller Beziehung mit Laffalle die ver dammte Bedürfnislosigkeit" bes Arbeiters bekämpfen und nicht nur die materielle „Begehrlichkeit“ als eine Tugend behandelu, sondern auch ganz besonders den Geistes hunger, die geistige Begehrlichkeit im handarbeitenden Volke wecken und anregen soll. In meinem Gewissen wenigstens war unter dem Einfluffe der geschilderten Erfahrungen diese Forderung lebendig und kräftig geworden.

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Aus diesem allgemeinen Streben wurde mun der bes stimmte Gedanke einer Freien Volksbühne hervorgeholt durch die berliner „Freie Bühne“. Diesem Verein, der fich die Aufgabe stellt, wertvolle aber verschmähte oder unterdrückte Dramen wenigstens probeweise auf die Bühne zu bringen, war ich mit Freuden beigetreten. Doch mit Bitterkeit sah ich, wie ein Teil des Publikums der Freien Bühne" hochstrebenden und hochbegabten Dichtern Un verstand und Undankbarkeit entgegenbrachte. Da sagte ich mir: Dichter wie Tolstoj, Ibsen und andere, sind hier nicht ganz am rechten Blaze! Man sollte sie vor ein anderes Publikum bringen! Und weiter bedachte ich, daß gerade die realistisch-moderne" Dichtung, joweit jie (teils unmittelbar, teils in Besprechungen mit meinen Gefinnungsgenossen) den Arbeitern bekannt geworden war, bei dem intelligenteren Teile derselben die beste Aufnahme gefunden hatte. Und nun schloß ich: Man sollte eine Freie Bühne für das Volk gründen.

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Da ich an den Erfolg eines solchen Unternehmens glaubte, verfaßte ich für das sozialdemokratische „Berliner Volfsblatt" alsbald einen Aufruf zur Gründung einer Freien Volksbühne". Dieser Aufruf sollte ganz besonders feststellen, auf wieviel Mitglieder und wieviel Geld die "Freie Volksbühne" annähernd rechnen könne. Eine Flut von Meldingen zum Beitritt lief bei mir ein. Binnen vierzehn Tagen hatte ich 600 provisorische Mitglieder. Späterhin hat sich diese Zahl nach meiner Schäßung ver doppelt. Jedenfalls wußte ich bereits zwei Wochen nach meinem Aufrufe, daß eine Freie Volksbühne“ auf min destens ein volles Haus und auf einen durchschnittlichen Mitglieds-Beitrag von 75 Pfg. für jede Vorstellung rechnen könne.

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Im Bunde mit gleichstrebenden Freunden, unter denen ich Julius Türk, Wilhelm Bölsche und die Gebrüder Hart hervorheben möchte, ging ich nun an den ge

danklichen Ausbau der Freien Volksbühne“. Im Großen ftimmten wir überein; nur kleine Abweichungen ergaben sich. Ich glaube die Zustimmung des Ausschusses der nunmehr gegründeten Freien Volksbühne“ zu finden, wenn ich den Zweck und die Mittel dieses Vereins folgendermaßen schildere:

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wie die "Freie Bühne“, hat aber einen andern Sinn. Die Freie Volksbühne“ ist zwar ähnlich eingerichtet Während die Freie Bühne" wesentlich Bühnendichtung und Bühne fördern soll, will die Freie Volfsbühne" erziehlich auf ihr Publikum und durch Vermittelung dieses Publikums auf noch weitere eine gewiffe Elite des Volkes Kreise wirken. In dieser Beziehung füllt die Freie Volksbühne" eine Lücke im Geistesleben der Gegenwart wenigstens zum Teil aus. Denn das Ideal kunstüber Leffing, Herder und Schiller zu Wagner, Jbsen und finniger Voltserzieher - von den alten Griechen an bis Tolstoj jene Forderung Die Kunst, die höchste Kunst, gehöre dem Volte, nicht aber wenigen Bevorrechtigten", bleibt in der heutigen, auf dem Kapitalismus beruhenden Gesellschaft so unbefriedigt, daß unser Theater vielmehr Grunde begreiflich, weil das heutige Theater gar nicht den ein Sohn darauf ist. Das ist zunächst schon aus dem Zweck hat, erzieherisch zu wirken. Das heutige Theater ist vielmehr eine Kapitalsanlage, und wird daher, wie jedes Geldgeschäft, mit Rücksicht auf die Geldeinnahme geleitet. Der Theaterdirektor pflegt solche Theaterstücke zur Aufführung zu bringen, welche ihm gute Kaffe versprechen, und fest diejenigen Stücke vom Repertoire ab, welche das Haus leer lassen. Von dieser Rücksicht wird unsere Bühne Bühnenleiter entziehen kann, wenn er nicht ristiren mit einer eifernen Notwendigkeit beherrscht, der sich tein will, daß sein Theater verkracht“. Dies wirtschaftliche Fundament ist der Grundschaden der heutigen Bühne, aus welchem sich die einzelnen Mängel ergeben.

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volle Kaffe bezweckt, wird die Preise der Theaterplätze Eine Bühnenleitung, welche in erster Linie eine recht möglichst hoch ansetzen. Dieser Grundsat So teuer wie möglich schließt aber das eigentliche Volk, d. h. die Theaterbesuche nahezu völlig aus. Unsere Theater gehören proletarische Mehrheit der modernen Gesellschaft ́ vom dem zahlungsfähigen Bürger; für das „Volk" ist nur ein entferntes, schmales, schwüles Eckchen der Bums" oder der „Olymp" Angstpläßchen wird dem armen Aschenbrödel genug Geld reserviert. lnd selbst für dieses abgenommen. Verleiht die Galerie" gegenwärtig dem Theater noch einen schwachen Schein von Oeffentlichkeit, so würde dieser Ninibus völlig schwinden und die ganze fapitalistische Rücksichtslosigkeit grell hervortreten, falls die Galerie durch größere Nachfrage im Preise gesteigert würde; alsdann wäre auch der Rest des „Voltes" vom Theater ausgeschlossen. Doch nicht nur der hohe Preis, sondern auch die ungünstige Spielzeit ist eine Schranke, welche das Volk vom Theater zurückhält. Denn das Proletariat hat alltags bis zum späten Abend schwer zu arbeiten und kann nicht um 6 oder 61/2 zum Theater besuche bereit sein. Sonntags freilich besucht von hundert Proletariern im günstigen Falle einer ein billiges Theater oder ein Haus, das sich Theater nennt. Aber was wird alsdann in den Theatern gespielt?! Haben etwa unsere Theater einen wahrhaft erzieherischen Charakter? Nein; eher einen verzieherischen! Sie schmeicheln nämlich grundfäßlich den Unarten des Publikums, fie bestärken daffelbe in seinen Torheiten, sie richten sich nach dem Publikum, anstatt das Publikum geistig emporzuheben zu befferent künstlerischen und fittlichen Anschauungen. Das ist auch ganz erklärlich. Ein Theater, das in erster Linie eine volle Kaffe bezweckt, muß sich leiten lassen vom zahlungs

fähigen Publikum, deffen Geschmack für seine Direktion | geboten. Sie schließt ja keineswegs die politischen Bemaßgebend ist. Dies gilt nicht nur von den bürgerlichen Theatern, sondern ganz ebenso von den sogenannten Volkstheatern. Was in diesen Volkstheatern dem Publikum geboten wird, besteht fast durchgängig in albernen Rührstücken und flachen, kouplethaltigen Poffen ganz entsprechend dem rohen Geschmacke des gewöhnlichen Arbeiterjünglings und seiner Näherin, welcher zwischen Sentimentalität, platter Lachluft und Tingeltangelstimmung hin- und herschwankt.

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Vielleicht wird mir eingewendet: Wenn also der Geschmack des Proletariats ein so roher ist, wie können alsdann die geistigen Anregungen einer „Freien Volksbühne“ empfänglichen Boden finden? Wer bürgt dafür, daß eine hochstrebende Freie Volksbühne“ nicht „Perlen vor die Cäue", Saatförner auf steiniges Land werfen wird?" Auf diesen Einwand erwidere ich: Wenn auch das Gros des Proletariats wenig Verständnis hat für die An regungen der Freien Volksbühne“, so gibt es doch meiner Erfahrung gemäß eine Elite der Proletarierklaffe, eine immerhin stattliche in Berlin nach Taufenden zählende Schaar von Arbeitern und Arbeiterinnen, welche durch natürliche Begabung, Gunst der Umstände und energisches Geistesstreben in den Besit ganz beträchtlicher Bildungsfragmente und eines, oft erstaunlichen, Verständnisses für moderne Zeitprobleme und Kunstwerke gelangt ist. Auf diese Elite des Proletariats rechnet die "Freie Volksbühne." Dabei erwartet sie, daß dieser geistig hervorragende Teil der Arbeiterklaffe durch den Einfluß, den er auf die große Maffe ausübt, die von der Freien Volksbühne“ erhaltenen geistigen Anregungen. auch in weitere Kreise tragen wird. In dieser Weise hofft die Freie Volksbühne", Begehrlichkeit nach höherer Geistesnahrung im Volke zu wecken.

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Als ich zur Gründung einer „Freien Volksbühne“ aufforderte, berichteten berichteten mehrere Blätter, ein sozial demokratisches Theater werde geplant. Ueber diese Phrase mögen mir einige Worte gestattet setn. Zunächst vermag ich mir gar nicht zu denken, inwiefern ein Theater sozialdemokratisch sein kann. Wenigstens sind mir Theater stücke von sozialdemokratischer Tendenz noch nicht vorgekommen. Wohl kenne ich Dramen, durch welche ein realistischer, sozialkritischer Hauch weht, ein Bauch, welcher auch der Sozialdemokratie vielfach eigen ist. Aber Stücke wie Ibsens Gespenster“, „Nora“ u. s. iv. haben doch keine parteipolitische Tendenz. Meint man, daß die „Freie Volksbühne“ ein vorwiegend sozialdemokratisches Publikum haben werde, so mag dies insofern richtig fein, als die Mehrheit der Mitglieder der Freien Volksbühne“ wohl dem Arbeiterstande und dieser freilich in Berlin fast gänzlich der Sozialdemokratie angehört. Ganz verfehlt ist die Meinung, die sozialdemokratische Parteileitung habe irgend etwas mit der Freien Volksbühne“ zu tun. Eher ist Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Partei leitung sich zur „Freien Volksbühne“, wenn nicht ablehnend, so doch etwas mißtrauisch verhält.

Jedenfalls giebt es in der Sozialdemokratie eine Strömung, welche in dem neuen Unternehmen etwas vom Geiste ihres Feindes Schulze-Delitzsch wittert. Insofern trügt ja auch diese Witterung nicht, als es sich um eine Selbsthilfe" handelt. Doch ist die Selbsthilfe, deren Ausdruck die Freie Volksbühne ist, feine wirtschaftliche und in sozialpolitischer Beziehung irreleitende, sondern eine geistige Selbsthilfe von derselben Art, wie fie auch innerhalb der sozialdemokratischen Bewegung (besonders in Bildungsvereinen, Lese- und Diskutirflubs) als ein hochschäßbares Element auftritt. Geistige Selbsthilfe ist meiner Meinung nach für das Proletariat dringend

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strebungen aus und leugnet auch nicht, daß der sozialpolitische Weg zur geistigen wie wirtschaftlichen Befreiung der Arbeiterklasse hochwichtig ist. Aber die Anhänger der geistigen Selbsthilfe finden, daß der politische Weg sehr lang ist, daß man nicht warten darf, bis er zum Ziele geführt hat, daß vielmehr die Menschen der Gegenwart bei ihren brennenden Bedürfnissen bereits für den Augenblick, wenigstens einigermaßen, sorgen sollten, eingebent des Sprüchwortes: Ein Sperling in der Hand ist beffer als eine Taube auf dem Dache." Nur ein politisches Banausentum kann diesen Standpunkt bekämpfen. Würde dies Banausentum zur völligen Herrschaft in der Arbeiterbewegung gelangen, so dürfte das Proletariat, falls és die ersehnte sozialistische Volkswirtschaft erreicht, doch in einem traurigen Geisteszustande, in einer gewissen Verfimpelung, an diesem Ziele stehen, und mancherlei Gefahren dürften alsdann aus dieser geistigen Zurück gebliebenheit erwachsen. Also nicht nur vom Standpunkte des Volksfreundes überhaupt, sondern auch vom Standpunkte eines Sozialisten, der nicht kurzfichtig ist und nicht die weiteren menschheitlichen Ziele aus dem Auge verloren hat, muß die geistige Selbsthilfe, sei es auf dem Gebiete des Wissens und der Verstandesbildung, sei es auf dem der Kunst, lebhaft befürwortet werden. Auch ich schwärme für eine sozialistische Volkswirtschaft, doch ich sage: Hundert geistig selbständige Individuen find für die Fortentwickelung der Menschheit ungleich wertvoller, als hundert mal hundert wohldisziplinirte, blindgläubige, parteibanaufische Sozialdemokraten.

Was die künstlerische Richtung der Freien Volksbühne" betrifft, so ist eine Beratung hierüber nicht mehr am Blake. Mit der Gründung der Freien Volksbühne" ift auch deren fünstlerische Richtung gegeben. In zwei Volksversammlungen, welche diesen Sommer im großen Saale des „Böhmischen Brauhauses" zu Berlin stattfanden und zeren jede mehr als 2000 Köpfe zählte, wurde mit der größten Einmütigkeit beschlossen, daß in der Freien Volksbühne“ eine Kunst herrschen solle, welche frei von Schönfärberei, verschwommener Romantik und antiquarischer Ledernheit den nach Wahrhaftigkeit, Bestimmtheit und Aktualität verlangenden Geist der Neuzeit befriedigt und also vornämlich „moderne” Probleme realistisch" behandelt. Eine andere Kunstrichtung war auch gar nicht möglich in einer Versammlung, welche vorwiegend von intelligenten und fast durchgängig sozialistischen Proletariern Berlins gebildet wurde. In den Ausschuß der Freien Volksbühne", welcher in Fragen der künstlerischen und litterarischen Haltung des Vereins entscheidend ist, wurden gewählt: Schriftsteller Kurt Baate, Schriftsteller Wilhelm Bölsche, Buchhändler Richard Baginski, Schriftsteller Julius Hart, Schriftsteller Dr. Otto Brahm, Schriftsteller Dr. Konrad Schmidt, Schriftsteller Julius Türk, Tapezierer Karl Wildberger und Schriftsteller Dr. Bruno Wille. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Wille, dem Schriftführer Türk und dem Kassierer Wildberger. und dem Kassierer Wildberger. Zur Vorführung in der Freien Volksbühne“ faßte der Ausschuß bisher folgende Dramen in's Auge: Ibsens Stüßen der Gesellschaft". Büchner's Dantons Tod", Ibsens Nora", Griepenteris Robespierre", Tolstoj's Macht der Finsternis", Julius Hart's Bundschuh", Ibsens Gespenster", Hauptmanns Vor Sonnenaufgang", Zola's Therese Raquin", HolzSchlaf's Familie Selicke". Gogol's „Revisor“, Ludwig's „Matfabäer" u. A.

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Die Theatervorstellungen werden im „Ostend-Theater" stattfinden und zwar Sonntags Nachmittags in der Zeit zwischen 2 und 6 Uhr. Die Darsteller werden Berufs

schauspieler, und zwar möglichst tüchtige Kräfte, sein. In der Zeit vom Oktober bis (einschließlich) März werden mindestens sechs Theaterstücke, ein jedes unter Umständen mit Wiederholung bis zum dritten Male, den Mitgliedern der Freien Volfsbühne“ vorgeführt werden. Außerdem wird der Verein Vorträge über litterarische und künstlerische Gegenstände, insbesondere über die von ihm vertretene Kunstrichtung und über die aufzuführenden Dramen, sowie deklamatorische Vorlesungen aus dem Bereiche edler und volkstümlicher Dichtung veranstalten. Der Mitgliedsbeitrag der Freien Volksbühne“ wird durch Selbsteinschätzung bestimmt, muß aber mindestens 1 Mark Einschreibegeld und für jeden der 6 Winter"-Monate | 50 Pfg. betragen. Ein etwaiger Ueberschuß der Kaffe wird verwandt, um die Mitgliederschaft billiger und die Tätigkeit des Vereins umfassender zu machen.

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Eine wesentliche, anfangs viel bespöttelte, Eigenart der Freien Volksbühne“ besteht darin, daß die Mitglieder nicht etwa gemäß ihren Geldbeiträgen feste Pläße für die ganze Reihe der Vorstellungen, sondern zu jeder Vorstellung neue Plätze, und zwar nach Bestimmung des Looses, erhalten. Dem Geifte der sozialen Gerechtigkeit, welche in der Tat eins der Ideale der Freien Volfs bühne" ist, entspricht es nämlich nicht, daß die begüterten Mitglieder bessere Pläte als die ärmeren erhalten. Deshalb ist bestimmt worden, daß jedes Mitglied beim Eintritt in das Theater an eine der (von „Orduern“ bedienten) Urnen zie treten und derselben ein Loos zu entnehmen hat, welches seinen Platz für diese eine Vorstellung bezeichnet. Wollen zwei Mitglieder nebeneinander fißen, jo erhalten sie aus einer besonderen Urne ein Doppelplat-Loos.

Was endlich die Aussichten der Freien Volksbühne“ betrifft, so läßt sich hierüber nach meiner Meinung nichts auch nur amähernd Gewisses sagen. Ich persönlich hoffe, daß das Unternehmen, falls es auf keine schweren äußeren Hindernisse stößt, und falls es nicht vom partei politischen Banausentum vergewaltigt wird, nicht nur lebensfähig ist, sondern sogar eine gewisse Bedeutung für die Proletarierklasse und auch für die Litteratur erlangen kann, wie die maffenhaften begeisterten Zustimmungen aus proletarischen und litterarischen Kreisen, sowie mancherlei Planungen weiterer „Freier Volksbühnen“ in anderen Großstädten beweisen.

Wiener Theater.

Von Gustav Schwarzkopf.

Wien, den 14. Oktober 1890. Endlich hat das Burgtheater ein Lebenszeichen gegeben. Das Repertoire seit dem Tage der Eröffnung, welches die ältesten, ab. gespieltesten Stücke ableierte, berechtigte zu dem Glauben, daß man sich in dem prächtigen Hause noch immer von den Anstrengungen der Ferien erhole. Aber es war ein Irrtum. Es wurde wirklich gearbeitet und geprobt da drinnen und das Resultat dieser Arbeit, drei Einafter, zwei neue und ein neu einstudirter, wurde dem Publikum vorgeführt. Drei Einafter! Es ist nicht viel, aber wir find bescheiden geworden. Und was hervorgehoben zu werden verdient, was für uns immerhin etwas bedeutet, diese beiden Einafter sind wirkliche Neuheiten, die hier zum erstenmale das Licht der Rampen erblickt hatten. Das ist uns schon lange nicht paffirt! Freilich, wenn man die Stückchen erst gesehen hat, vermindert sich diese Genugtuung und man findet ziemlich leicht eine Erklärung für

die seltsame Tatsache, daß uns keine andere Bühne den Rang abgelaufen hat. Über das erste Stück „Der Reisende" von Detave Feuillet ist es schwer, ein Urteil abzugeben. Es ist so farblos und unbedeutend, so anspruchslos langweilig, daß es gar keine Kritik herausfordert, nicht einmal zu ärgern vermag. Ein eben aus Afrika oder Amerika zurüdgekehrter berühmter Reiseschriftsteller besucht seine Cousine und erfährt, daß sie, die er einst geliebt, in der Zwischenzeit Witwe geworden und heiratet sie. Diese gewiß nicht originelle Fabel ist so armselig und nüchtern durchgeführt, daß es schwer hält, an die französische Provenienz des Stückchens zu glauben. Feuillet mag die Plauderei in einer verlorenen Stunde für irgend ein aristokratisches Haustheater oder für eine Aufführung in einem Mädchenpensionat geschrieben haben; er, der besseres, mindestens wirksameres gemacht und nun auf seinen Tantièmen ausruht, darf sich den Lurus gestatten, derlei Zeug in die Welt zu schicken, warum aber das Burgtheater die Verpflichtung fühlt derlei aufzuführen, ist nicht so leicht zu enträtseln. Um einiges amüsanter, darum aber noch lange nicht gut oder aufführungswürdig ist „Miß Colibri" von Alexander Budinszky. Es verwertet ein neues Motiv: den Naturalismus als Ehehindernis. Georges Nevil, ein Schriftsteller, der einen naturalistischen Roman „Miz Colibri“ geschrieben, wirbt um die Tochter eires Akademifers. Das junge Mädchen, von der Mutter angeleitet, dem Freier zu schmeicheln, giebt vor, den Roman gelesen zu haben und davon entzückt zu sein. Der junge Mann ist entjeßt. Ein Mädchen, das seinen Roman gelesen und wie es ausdrücklich betont auch verstanden hat, kann nicht seine Frau | werden. Das Mißverständnis wird aufgeklärt; nun aber weigert sich der Vater des Mädchens, seine Tochter dem Verfasser der berüchtigten „Miß Colibri" zu geben. Nach Beseitigung dieses Hindernissses natürlich Berlobung und allgemeine Versöhnung -- auf Kosten der Litteratur. Der Verfaffer hat es nämlich für nötig befunden, sein litterarisches Glaubensbekenntnis abzulegen und seinen Helden eine Standrede gegen „Zola und Konsorten“, gegen Realismus, Naturalismus und Bejjimismus, gegen die Schmug- und Schandlitteratur halten zu lassen, und die Leitung des Burgtheaters hatte leider nicht den guten Geschmack, diese schülerhafte Auseinanderseßung zu unterdrüden. So kam es, daß das Stückchen, welches, von geschickter Dramaturgenhand ein wenig geändert und gestrichen, seinen Zweck, eine Viertelstunde zu unterhalten, leicht hätte erfüllen können, in seiner Zwittergestalt halb Schwant, halb litterarische Polemik verstimmend wirkte.

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Den Schluß des Abends bildete Wilbrandt's vor mehr als zwanzig Jahren geschriebenes Lustspiel „Uncrreichbar“. Das kleine Stück hat sich frisch erhalten und hat mit Recht gefallen. Es ist mehr echte gute Laune, mehr Natürlichkeit, Liebenswürdigkeit und Gesundheit darin enthalten, als in den dreißig Akten zusammen, die Bilbrandt in den lezten Jahren der Bühne geschenkt.

Übrigens war der Abend troß alles und alledem ein litterarischer, denn jedes der Stücke weist in seinem Personenverzeichnis einen Schriftsteller auf und in jedem wird über Bücher und Schriftstellerei gesprochen. So ausführliche Mitteilungen über Litteratur sind dem Wiener Publikum seit langer Zeit nicht zu teil geworden. Die Litteratur in Wien genießt nämlich das zweifelhafte Borrecht der tugendhaften, anständigen häuslichen Frauen: es wird gar nicht von ihr gesprochen. Wer behaupten wollte, daß sie die Rolle des Aschenbrödels spiele, würde sich noch einer argen Übertreibung schuldig machen, denn Aschenbrödelz Eristenz und Existenzberechtigung wird wenigstens dadurch anerkannt, daß es zurückgesezt und mißhandelt wird; die Litteratur aber wird hier nicht einmal mißhandelt, fie existirt nur dem Namen nach, sie lebt das Leben eines Geseßes, das nur geschaffen wurde, um umgangen zu werden.

Charakteristisch ist doch wohl, daß Wien nicht eine einzige Wochen- oder Monatsschrift hat, die litterarischen Interessen dient. Wiederholt wurde der Versuch gemacht, einem derartigen Blatt Boden zu schaffen, aber keines konnte sich behaupten, und wer heute an einen wiener Verleger mit der Zumutung herantreten wollte, ein derartiges Unternehmen in's Leben zu rufen, müßte es sich gefallen lassen, nicht als ebenbürtiger Zeitgenosse behandelt zu werden. Der

wiener Verleger! Er steht zu der schönen Litteratur im Verhältnis eines Mannes, der sich nur dann entschließt aus Liebe zu heiraten, wenn die Mitgift nach Deckung aller eventuellen Regiekosten der Ehe noch einen fleinen oder lieber größeren Überschuß ergiebt. Das heißt: er entschließt sich nur dann zu der schönen Litteratur in engere Beziehungen zu treten. ihr für ihr Fortkommen seinen Namen zu leihen, wenn der Autor in der Lage ist, die Drucklegung seiner lyrischen Ergüsse selbst zu bezahlen, die Buchtoilette seiner Novellen und Dramen aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Und der Mann ist eigentlich im Recht. Er weiß sehr gut, daß die Männer bei uns gar nicht lesen, daß die schönen und nicht schönen Frauen sich nur äußerst selten so weit vergessen, Bücher zu kaufen, daß litterarische Bestrebungen bei uns keine Unterstügung und Förderung finden, weder in den Spalten der Tagesblätter, noch in den Kanzleien der Theater. Die großen und kleinen Tagesblätter tragen den etwaigen litterarischen Bedürfnissen ihres Publikums damit Rechnung, daß sie Romane veröffentlichen; einige unter ihnen machen ihren Lesern an Sonn- und Feiertagen auch noch „litterarische Beilagen“ zum Geschent, welche Anekdoten, Rätsel, Kochrezepte, Vortragsscherze, Bilder, ärztliche Vorschriften und Theaterklatsch enthalten. Litterarische Kritik wird nur dann „gemacht“, wenn Kameraderie und Rancune dies dringend heischen. Dann kann es wohl vorkommen, daß im litterarischen Teil wenn ein solcher im Verlauf von Monaten wirklich einmal erscheint von dem gutgenährten Idealisten des Blattes, von dem becideten Hüter der frommen Zucht und Sitte der böse Realismus bekämpft wird und die untergänglichen Dichterqualitäten Oskar von Redtwig' gepriesen werden, während im Roman-Feuilleton den Lesern das neueste Werk Zola's oder Daudet's wenn auch ein wenig verschnitten oder durch schlechte Überseßung gemildert

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vorgeführt wird.

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Die Theater bekommen nur dann litterarische Anwandlungen, wenn absolut nichts mehr verfangen will, wenn Schwank (auch Lustspiel genannt), Poffe, Operette, Rührkomödie und Ausstattungsstück zeitweilig ihre Zugkraft eingebüßt haben. Dann allenfalls werden litterarische Experimente gemacht und von der Presse um die Direktion zu unterstügen wohlwollend gefördert. Für Dinge die keine praktischen Zwecke verfolgen, hat unsere Preffe kein förderndes Wort, keine Unterstüßung. So kam die Anregung, auch bei uns eine Freie Bühne“ zu errichten, nicht über das Stadium der Anregung hinaus, weil die Presse sich schweigend und ablehnend verhielt.

Es mag dahingestellt bleiben, ob eine „Freie Bühne“ bei uns eine Notwendigkeit oder ein Bedürfnis ist; wir hätten uns wahrscheinlich damit begnügen müssen, eine Filiale der berliner Institute zu gründen, das zu bringen, was sich bereits dort erprobt hat, weil neues brauchbares Material hier nicht vorhanden zu sein scheint, aber das armselige Theater- und Litteraturleben Wiens hätte durch ein solches Unternehmen immerhin eine wünschenswerte Bereicherung erfahren. Die Idee vermochte nicht, sich durchzusehen. Wer hätte fie auch zur Tat machen sollen? Man hat sich darauf berufen,

daß die Anregung im Publikum kein Echo erweckt hat. Das ist leider wahr und leicht erklärt. Dieses Publikum ist in littera rischen Fragen so lange getäuscht und durch Schönrednerei eingelullt worden, bis es indolent wurde und schließlich die Kraft verlor zu wünschen - oder auch nur zu bedauern.

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W Marsyas.

Von Heinrich Bulthaupt.

Du armer Narr! Da hast du's nun! Was ließ dich auch das wilde Herz, Der heiße Künstlerneid nicht ruhn? Nun trage stöhnend deinen Schmerz, Der Cliquen Hohn, des Pöbels Spott! Du hasfest das ewige Zithergeklimper, Der patentirte Künstlergott

In der Frauencorona sei nichts als ein Stümper,
Und was aus tiefstem Herzensgrunde
Die Lippen in geweihter Stunde
Der holden Flöte anvertraut,
Das sollte jezt auf den Gaffen laut
Der Welt, der großen Welt erschallen,
Und der König der Mode sollte fallen.
Da haft Du's nun! Und ob Dein Blut
Mit jedem Hauch in Tropfen floß,
Ob sich in jedem Ton die Glut,
Des Busens Lavastrom ergoß
Die Gottheit warf den Kopf zurück
Und schlug zum füß verhimmelnden Blick
Mit kalter Hand die gewohnte Passage:
Da war sie entschieden, deine Blamage.
Die weibliche Jury schrie begeistert:
Apoll ist Apoll, und der Feind ist bemeistert.
Großmütig hat dich der Sieger geschunden,
Und du verblutest an deinen Wunden.

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*

Doch soll es einige Toren geben,
Die weissagen dir ein ewiges Leben,
Die haben dein Bild in Marmor errichtet,
Weihrauch und Myrrhen zum Opfer geschichtet,
Und haben an deines Altars Stufen
Den Namen der Freiheit angerufen.

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Ehre.

Eine Geschichte aus unseren Tagen.

Von

P. K. Rosegger.

„Herr Kreisrichter, ich bitte auf ein Wort!" „Nun, nun, lieber Herr Seelader, was bringen Sie mir denn noch so spät?

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Auf ein Wort!"

Und so aufgeregt.“

Es ist etwas wichtiges. Sie werden erstaunen, Herr Kreisrichter. Ich muß bitten, daß Sie mich festnehmen laffen!"

„Aber, Herr Seelader! Solche Späße!"

Es ist kein Spaß. Bei Gott nicht. Sie müssen mich einsperren. Sogleich! Ich habe meinen Freund ermordet. Den Johann Hallsteiner. Den Sohn der Hallsteiner, die heute gestorben ist.“

„Was? Den Johann Hallsteiner haben Sie ermordet? Aber lieber Freund, was fehlt Ihnen denn? Der Johann Hallsteiner ist ja schon seit Jahren tot."

Ich habe ihn erschossen. Ich werde alles beweisen. Ich zeige es jetzt an. Es ist die Zeit gekommen. Herr Richter, Sie haben einen Schuldigen vor sich. Einen Mörder!"

Nun war der Kreisrichter in der Tat erschrocken. Denn der junge Mann sah in diesem Augenblick wirklich

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