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Frau Gräfin aus Freud und Liebe gegen ihren Herrn, dessen sie so lange hatte beraubt sein müssen, gerne ohne Beschwernis stattgegeben habe. Ist drauff", berichtet der Chronist weiter, sammt dem Herrn Grafen mit ansehn lichen Comitat, dem ganzen Hofstaat und andern fürnehmen Personen der türkischen Matron entgegengezogen und hat dieselbe als eine königliche Tochter gegrüsset und mit großen Pomp und Freuden in das Gleichensche Schloß geführt." "Jederzeit," fährt der Chronist fort, hat sie die Türkische als ihres geliebten Herrn Er retterin geehrt und geliebt, welches dann die andere hinwiederum mit größter Demut und Freundlichkeit getan. Niemals ist gesehn worden, daß ein einziger Mißverstand oder eine Klage zwischen diesen zwei Gemahlinen je vorgangen, sondern eine jede hat ihren Herrn in Einig und Freundlichkeit an Haus und Bett allzeit lieb gehabt. Weil aber die Türkische viel schöner als die andere gewesen, so ist durch wunderbarliche Schickung Gottes geschehen, daß die Teutsche die Türkische in der Fruchtbarkeit und Erziehung der Kinder übertroffen, damit was die Natur jener an der Schönheit mehr gegeben und dieser genommen, an dieser durch die Frucht barkeit vergolten und jener entzogen wurde. Ist demnach die Sarazenische allezeit unfruchtbar geblieben, hat sie gleichwohl der Gräfin Kinder stetig lieb und wert gehabt und fleißige Sorge vor selbige getragen. Sie ist gewesen eine Ehre aller Matronen wegen ihrer Andacht, eine Säule ihres Hauses wegen der Gravität, eine Zierde aller Weiber wegen Furcht, Ehre und Tren gegen ihren Herrn Grafen, hat sich beflissen nicht in Gold, Kleinodien, Kleidern, gekrausten Haaren, sondern in Heiligkeit, Demut, Freundlich-, Holdselig- und Gutthätigfeit allen zu gefallen. Haben alle diese drei in gutem Haus- und Reichsfrieden ein ruhiges exemplarisches Leben geführt." Von ihnen soll dann zuerst die Sarazenin, dann schon zwei Monate darnach die deutsche Frau gestorben sein und als der leßte der Graf.

Es ist jedoch nicht der Zweck dieser Zeilen sich mit der Sage selbst, insbesondere auch nicht mit der Prüfung ihrer Echtheit zu beschäftigen, sondern mit dem in ihr gelösten Problem. Dieses Problem hat seine besondere Geschichte. Es handelt sich dabei nicht blos darum, dasselbe dichterisch zu lösen, sondern auch darum, es, natürlich in idealer Weise, ins Leben zu übertragen. Der lettere Versuch ging hauptsächlich von dichterischen Genies aus, also von Leuten, die ein reiches Phantasieleben führten und darum wohl geneigt waren, dasselbe mit dem wirklichen Leben zu indentifiziren. Die Dichter aber, die dabei in Frage kommen, zählen teilweise zu den größten im Reiche der Poesie, haben wir doch dabei die Namen eines Schiller und Goethe zu verzeichnen.

Natürlich handelt es sich dabei nicht um Lösung der Frage im muhamedanischen, sondern im ethischchristlichen Sinne, um die Gestaltung eines Zusammen lebens der Geister und Herzen durch Verbannung aller Regungen gemeiner Selbstfucht und Eifersucht. Die Schöpfung eines solchen Verhältnisses entsprach ganz der eigentümlichen Gefühlswelt des vorigen Jahrhunderts mit seinem stark entwickelten Humanitätsbegriffe und der idealistisch-schwärmerischen Auffassung aller Lebensbeziehungen. Das erste Beispiel eines solchen Bundes lieferte der englische Satiriker Jonathan Swift. Swift lernte während seines Aufenthaltes auf dem Landgute des Sir William Temple, eines angesehenen Diplomaten, der sich

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zur Ruhe gesezt hatte, Esther Johnson kennen. Sie war die Tochter seines Haushofmeisters, richtiger wohl die natürliche Tochter des Gutsherrn selbst Swift, ein schöner, stattlicher Mann mit gefährlichen Augen", ließ sich gern gefallen, daß die Frauen ihn liebten, aber er liebte sich selbst zu sehr, um andre zu lieben. Esther, der Johnson den dadurch berühmt gewordenen Namen Stella verlieh, ein liebenswürdiges freundliches Mädchen „zart und grazios", war so sehr von dem Zauber seiner Persönlichkeit gefangen, daß sie ihre Selbständigkeit ganz aufgab. „Ihr eigenes Denken war", sagt Swifts Biograph, Robert Pröls, ganz in ihn übergegangen". Als Swift seine Stelle als Dechant von St. Patrick in Irland erhielt, bewog er sie, ihm dahin zu folgen. Sie wohnte mit einer Gesellschafterin in einem anderen Hause. Ihre Stellung war die einer Schwester. Doch lehnte sich ihr reiner klarer Sinn gegen das immerhin leicht der Zweideutigkeit ausgeseßte Verhältnis auf und sie bewog Swift sie zu heiraten. Allein die Trauung änderte nichts an dem alten schwesterlichen Verhältnisse. Sie hatte weiter nichts als eine formelle Bedeutung für Swift. Er hielt den Schritt vor der Welt streng geheim. Stella wurde vor der Welt nie seine Gattin. Die Beweggründe dieses Handelns sind nicht klar gelegt. Möglich, daß er durch) die Heirat mit einem bürgerlichen Mädchen seinem hochstrebenden politischen Ehrgeize keine Fesseln anlegen mochte. Für Stella aber war es gleichsam Naturnotwendigkeit, seinem Willen blind zu gehorchen. Sie ließ sich die Erniedrigung willig gefallen und machte keinen Gebrauch von ihrem formellen Rechte. Swift gelangte indes immer mehr zu Ehren und Ansehen. Er wurde von den Großen des Reichs wegen seines politischen Einflusses förmlich umschmeichelt. So erhielt er auch Eintritt in das Haus einer Mrs. Vanhowright, der Witwe eines hohen Beamten, welche mit ihren beiden Töchtern auf großem Fuße lebte. Die älteste der Töchter, von Swift Vanessa genannt, entbrannte bald in leidenschaftlicher Liebe zu dem berühmten Manne, und Swift wies diese Liebe nicht zurück, wenn er sie auch nicht mit gleicher Leidenschaft erwiderte. Nach dem Tode der Mutter, deren Verschwendung eine Vermögenszerrüttung herbeigeführt hatte, wurden Vanessas Briefe immer glühender und das unternehmende leidenschaftliche Mädchen erschien plößlich in Dublin, wo sich der Dichter aufhielt. So bestand das Verhältnis von Stella, der Frau, und Vanessa, der Geliebten, längere Zeit nebeneinander, ohne daß beide Frauen Kenntnis davon hatten, bis eines Tages Vanessa von der Existenz der Nebenbuhlerin Kunde erhielt. In eifersüchtiger Aufwallung schrieb sie Stella, welches ihre Recht an Swift wären? Diese schickt den Brief an Swift und dieser führt entrüstet das Verhältnis zu Vanessa zum Bruche. Sie fiel in ein heftiges Fieber und starb nach wenigen Wochen. Auch Stella kränkelte und folgte der Nebenbuhlerin bald im Tode nach. Swift aber versant von da ab in Trübfinu, verlor mehr und mehr die Herrschaft über feine Sinne und seinen Verstand und endete in der elendesten Verfassung (1745).

Der Dualismus seines Herzens aber wurde zur litterarischen Legende.

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Wol im Bewußtsein derselben schrieb Goethe im Jahre 1775 seine Stella", ein Drama für Liebende". Doch fußte dasselbe, wie neuere Goetheforscher (vergl. Wilhelm Scherer, Auffäße über Goethe) nachweisen, noch weit mehr auf einem andern Verhältnisse, das sich im

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Sinne des von Swift, damals zwischen Goethes Freunde Friedrich Heinrich (gewöhnlich genannt Frig") Jacobi und Johanne Fahlmer abspielte. Jacobi war verheiratet, mit einem Fräulein Betty von Clermont, einem natürlichen, herzensguten Mädchen und lebte mit ihr in glück lichster Ehe auf seinem Gute Pempelfort bei Düsseldorf. Zu ihnen gesellte sich eine Verwante Jacobis, eine Tochter aus der zweiten Ehe seines Großvaters, des Kommerzienrats Fahlmer, mit ihrer Mutter und einer früheren Erzieherin. Johanne Fahlmer war weit idealer angelegt, als die einfachere und mehr nüchterne Betty. Man hatte ihr nach dem Brauche jener phantastisch überschwenglichen Zeit den Namen „Adelaide“ (nach dem Muster von Wielands Philaide) beigelegt.

Zwischen ihr und Jacobi entwickelte sich nun bald eine schwärmerische Freundschaft, die allmälig einen wärmeren Charakter genommen zu haben scheint. Johannas Gemüt war dabei so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß sie einer auch mit physischen Leiden verbundenen Schwermut anheimfiel und die Bäder in Aachen in Anspruch nehmen mußte. Schließlich wurde sie die Beute eines hißigen Fiebers, das sie indes glück licher überstand als ihre Schicksalsgenossin Vanessa. Sie selbst bezeichnet die Krankheit als eine große Krisezeit auch andrer als physischer Leiden." Sie zog später mit ihrer Mutter nach Frankfurt. Das Verhältnis lenkte von da ab in ruhigere Bahnen ein, erhielt sich aber im Einverständnis aller Beteiligten auf der Basis idealer idealer Freundschaft fort. Jacobi bezeichnete Johanna, die jezt den gemütlichen Namen „das Täntchen" führte, als seine „edle Freundin". Auch Betty besuchte die Genesene, obwohl ihr die Geschichte ihrer Krankheit nicht unbekannt geblieben war, und nahm sie zu einem vorübergehenden Besuche mit nach Düsseldorf, wo Jacobi wohnte. Dieser Besuch wiederholte sich regelmäßig alle zwei Jahre. Doch blieb Johanna immer unter dem Banne einer gewissen Schwermut. Sie wurde später die Gattin von Goethes Schwager Schlosser, nach dem Tode von Goethes Schwester.

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Jacobi scheint Goethe gelegentlich eines Besuchs in Frankfurt sein Herz ausgeschüttet zu haben und der damals in der Mitte der Zwanziger stehende junge Dichter über das geoffenbarte Verhältnis in eine gewisse Entrüstung geraten zu sein. Darauf scheint wenigstens eine Äußerung von Jacobis Frau in einem Briefe an Goethe vom 6. November 1783 hinzuweisen, wenn sie schreibt, daß die Tante und ich unsren ebenen und graden Wegen nebeneinander ohne stumpen und stolpern gehen ist wahr, obgleich noch immer ein Rätsel für den Herrn Doktor Goethe lobesam." In der Phantasie des letteren nahm das Verhältnis“ aber eine reale Gestaltung an und befruchtete dieselbe in ähnlicher Weise schöpferisch wie früher das Verhältnis Kästners zu Lotte. Das Produkt davon war das genannte „Drama für Liebende", das freilich an Wert und epochemachender Bedeutung weit hinter Werthers Leiden" zurückblieb.

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In Goethes Stella hat Fernando seine Frau Cäcilie samt seiner Tochter Lucia verlassen und ist mit einem schönen unschuldigen Geschöpfe, Stella, die er ihrem Oheim entführte, ein Verhältnis eingegangen, dem auch ein Pfand der Liebe entsproß. Als er hört, daß seine Frau und Kind in Not geraten sind, packt ihn die Reue und er zieht aus, um ihnen nachzuforschen. Da will's der Zufall, daß Cäcilie inzwischen zu Stella kommt, um ihre Tochter als Gesellschafterin anzubieten. Der heim

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kehrende Fernando erkennt die verlassene Frau, sinkt zu ihren Füßen und will, Stella verlassend, mit ihr fliehen. Aber kurz vor der beabsichtigten Flucht erwacht in ihm wieder die Liebe zu Stella, er wird schwankend und entdeckt Stella sein Verhältnis zu Cäcilien, seine beabsichtigte Flucht. Cäcilie kommt hinzu und springt der ohnmächtigten Stella bei. Beide Frauen haben sich bereits kennen und lieben geliebt, ohne daß Stella eine Ahnung von Fernandos Ehe hatte. Die Frau vergiebt der Geliebten und sucht sie der Verzweiflung, der sie verfiel, zu entziehen. Sie erinnert Fernando an die Geschichte des Grafen von Gleichen. Sie will den Konflikt in gleicher Weise lösen, wie dieser. Sie fühlt sich „als eine Gattin, die aus Liebe selbst ihre Liebe hinzugeben vermag." Du sollst," sagt sie zu ihm, glücklich zu sein. Ich habe meine Tochter und einen Freund an dir. Wir wollen scheiden ohne getrennt zu sein. zu sein. Ich will entfernt von dir leben und ein Zeuge deines Glückes bleiben. Deine Vertraute will ich sein. Du sollst Freude und Kummer in meinen Busen ausgießen, deine Briefe sollen mein einziges Leben sein und die meinen sollen dir als ein lieber Besuch erscheinen. Und so bleibst du mein, bist nicht mit Stella verbannt in einem Winkel der Erde. Wir lieben uns, nehmen Teil aneinander."

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Dem Fernando will der Vorschlag nicht recht einleuchten. Als Scherz“, meinte er, „wäre es zu grausam, als Ernst unbegreiflich.“

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Cäcilie kommt indes immer wieder auf das Verhält= nis des Grafen von Gleichen zurück. Sie schildert, wie der Graf die Sarazenin seinem Weibe mit den Worten zugeführt habe: Nimm mich aus ihren Händen wieder! Sie hat die Ketten von meinem Halse geschlossen, sie hat den Winden befohlen, sie hat mich erworben hat mir gedient, meiner gewartet! Was bin ich ihr schuldig? Da hast du sie! Belohne sie!" An ihrem Halse", fährt Cäcilie erzählend fort, rief das treue Weib, in tausend Tränen rief sie: „Nimm alles, was ich dir geben kann! Nimm die Hälfte deß, der ganz dein ge= hört. Nimm ihn ganz! Laß ihn mir ganz! Jede soll ihn haben, ohne der andern etwas zu rauben. Und sie rief an seinem Halse, zu seinen Füßen: „Wir sind dein“. Sie faßten beide seine Hände, hingen an ihm. Und Gott im Himmel freute sich der Liebe und sein heiliger Statthalter sprach seinen Segen dazu. Und ihr Glück und ihre Liebe faßte selig eine Wohnung, ein Bett und ein Grab!"

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Das Drama schloß damit, daß Fernando die beiden Frauen mit dem Ausrufe: Mein! Mein!" umarmte. Die "Stella" rief im Publikum vielfach Widerspruch hervor. „Man fühlte“, meint Goethes Biograph Lewes, daß das Problem damit nicht gelöst und der Schluß obendrein etwas lächerlich war." Dies bestimmte Goethe, gelegentlich einer Aufführung der Stella in Weimar den Schluß abzuändern, indem er Stella noch vor der erfolgten Versöhnung der beiden Gatten Gift nehmen läßt. Cäcilie pflegt die Sterbende vergebens um ihre Rettung flehend. Fernando aber geht fort, um sich zu erschießen, ein Ausgang, der das Problem ebensowenig löst, aber von Goethe doch beibehalten wurde und in die gesammelten Werke" überging.

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Die Beziehungen in dem Drama zu den Personen des Jacobischen Kreises treten außer in der Zeichnung der Charaktere auch noch in verschiedenen Einzelheiten zu Tage, wie dies Uhrlichs nachweist.

As Goethe seinem Freunde Jacobi das Manuskript zusante, erregte es anstatt des erhofften Beifalls dessen unverhohlenes Mißfallen. Die Rolle, die er in dem Drama als Fernando spielte, einen Charakter im Sinne der Clavigos und Weißlingen, war denn doch eine zu klägliche und die Bezugnahme auf die Doppelehe des❘ Grafen von Gleichen gegenüber seinem sinnlich reinen Verhältnisse zu Johanne Fahlmer hatte etwas Verlegendes. Die Verstimmung zwischen den beiden Freunden hielt längere Zeit an. Auf Seiten Jacobis kami sie aber noch auf andere Weise zum Ausdrucke.

Er schrieb einen Roman „Woldemar", welchem er den gleichen Stoff zugrunde legte, ihn aber in seiner Weise und nach seiner Auffassung behandelte. Woldemar (d. i. Jacobi) wird von seinem Bruder angeleitet, ein älteres Mädchen, geistreich aber von sehr geseztem Cha- | rakter, namens Henriette, zu heiraten. Diese aber sucht seine Aufmerksamkeit auf ihre jüngere erst neunzehnjährige Schwester Awine zu lenken. Sie sei unschuldig und natürlich und mehr geeigenschaftet, Liebe zu wecken als sie. Sie will eine ledige Tante" bleiben. In diesem Tantenberufe könne man höchst segensreich wirken. Woldemar folgt diesem Rate und heiratet Alwine, ohne daß damit sein seitheriges vertrauliches Verhältnis zu Henrietten eine Änderung erfährt. Er gestattet sich ihr gegenüber alle Zärtlichkeiten eines Bruders zur Schwester. Er teilt mit ihr alle seine Geheimnisse, sie verkehrt unbefangen in seiner nächsten Nähe. Henriette", so schildert er sein Verhältnis zu ihr, zog mich an mit einer Empfindung, die nichts mit ihrem Geschlecht gemein hatte. Jeder weibliche Reiz an ihr war mir sichtbar und doch erregte sie nichts in mir von eigentlicher Liebe. Unsere Geister näherten sich von Tag zu Tag mehr und von Tag zu Tag wurde die Entzündung einer gemeinen Liebe unter uns unmöglicher. Der bloße Gedanke daran wäre mir zulegt ein Greuel gewesen, ein Greuel wie Blutschande. Jener Selbstbetrug, den wir platonische Liebe zu nennen belieben, konnte ebensowenig mich anwandeln. Wir wurden Freunde im erhabensten Sinne des Worts, Freunde wie Personen von einerlei Geschlecht es nie werden können. Henriette war für mich ebenso wenig Mädchen wie Mann, sie war für mich Henriette!"

Und Alwine, Woldemars Frau? Von ihr sagt Woldemar: „Jeder Blick, den ich Henrietten gab, jede Zärtlichkeit, die ich ihr bewies, jede Liebkosung, die ich ihr machte, wurde eine Woltat für meine sorgliche Alwine; sie hüpfte dann vor Freude, wollte mich erdrücken." Und an einer andern Stelle heißt es in Bezug auf das Verhältnis Woldemars zu den beiden Frauen: Mond und Sterne werden lebendig, wenn Alwine und Henriette und Sterne werden lebendig, wenn Alwine und Henriette in ihrem Scheine mich umarmen. So wird alle Liebe wiedergegeben, die ich hoffnungslos ausgoß ins Unendliche."

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In dieser Weise also sollte das Verhältnis zwischen Jacobi-Woldemar, Betty-Alwine und Henriette-Johanne von der Welt aufgefaßt werden. Der Roman wurde zu einer Apologie dieses Verhältnisses gegenüber der mißtrauischen Auffassung Goethes. Der nüchterne Realismus des neunzehnten Jahrhunderts schüttelt über die Existenzmöglichkeit eines solchen Verhältnisses freilich ungläubig das Haupt, in jener Zeit der schönen Seelen", der optimistischen Gefühlsschwärmerei und des Herrschenden Humanitätsprinzips glaubte man an solche „holde Möglichkeiten“.

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Der Dichter läßt dann zwar im Verlaufe seiner Geschichte die einzelnen Personen derselben mit Ausnahme der mit unbeirrten Instinkt ihren Weg verfolgenden Alwine in Zweifel und Bedenken geraten, aber die emporsteigende Selbstsucht wird immer wieder zerstört. Die Demut des Herzens richtet alles ins gleiche und die Liebe behauptet siegreich das Feld. „Vertrauet nur der Liebe, sie nimmt alles, aber sie giebt alles“. Mit dem Worte schließt der Roman und das Problem des Grafen von Gleichen gelangt so zur Lösung im Reiche der Dichtkunst.

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Nach dem Erscheinen von Goethes Tasso" hatte Jacobi, angeregt durch die Charakterähnlichkeit zwischen Tasso und Woldemar, eine Umarbeitung des Romans vorgenommen, worauf er den Roman Goethe selbst wid= mete. Die alte Freundschaft war damals vollständig wieder hergestellt. Und Goethe? Sonderbar! Er war im Verlaufe seines Lebens selbst dahin gekommen, die Rolle des Grafen von Gleichen zu spielen, in dem Doppelverhältnis verhältnis zwischen Christiane Vulpius und Frau von Stein. Nur war die leztere keine Stella, Johanne oder Henriette; ihre Seele war nicht selbstlos genug, dem Neide und der Eifersucht zu wehren. An der lezteren ging ihr Verhältnis zu Goethe zugrunde und man hat nicht mit Unrecht in diesem Umstande einen Grund für die Annahme gefunden, daß das Verhältnis sich nicht auf der rein geistigen Höhe gehalten hat, wie bei jenen Frauen aus Jacobis Leben und Dichtung.

erschien, spielte sich die Geschichte des Grafen von GleiFast genan zu derselben Zeit, als Goethes Stella chen im Leben eines andern deutschen Dichters ab, aber diesmal mit einem geradezu peinlichen Realismus, in dem Verhältnisse des Dichters der „Lenore" Gottfried August Bürger zu seiner Frau Doris und seiner Schwägerin Molly.

Bürger hatte sich mit Dorette Leonhard, der Tochter des Amtmanns Leonhard in Niedeck (1774) verheiratet. Die Heirat war seinerseits ohne Überlegung und Befragung der Meinung seines Herzens erfolgt. Zu spät entdeckte er, daß er ihre um zwei Jahre jüngere Schwester Auguste, genannt Molly, liebe. Die Leidenschaft für diese wuchs mächtig, rückhaltslos und ohne Schranken empor. Molly, schöner und anmutiger, geistig reicher veranlagt und von großem sinnlichem Reize, drängte die einfachere Schwester mehr und mehr in den Hintergrund. Eine stille Dulderin, trug sie das über sie schuldlos hereingebrochene Schicksal. Die natürliche Liebe zur Schwester und die nicht erloschene zum Gatten hielten fie gemeinsam ab, die lezten Konsequenzen des an ihr verübten Treubruchs zu ziehen, obwohl der lettere nach der Mutterschaft Mollys vor aller Welt zu Tage lag. Über das ganze Verhältnis liegt ein späteres Selbstbekenntnis Bürgers vor, dessen wunderbare Aufrichtigkeit ebensowohl einen tieferen Eindruck in das Wesen desselben gestattet, wie es andererseits darnach angetan ist, ihm die Sympathie wenigstens unseres Mitleids zu sichern.

(Fortseßung folgt.)

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Zwei Gedichte von Iroslav Vrchlicky. *) Aus dem Tschechischen von Adolf Krecher.

Der heilige Beda und der Satan.

In seiner Zelle weltentrückt
Aufs Pergament herabgebückt
Saß der ehrwürdige Gottesmann,

Der fromme Beda. Ein Weilchen sann
Er stets und schrieb dann eifrig weiter.
Auf seinem Antlig glänzte heiter
Die Freude, denn er schrieb jeztunder
Die Stunde nieder von jenem Wunder,
Das einst in Bardeney sich trug zu,
Wo König Oswald liegt in Ruh.
Wie einer dort durch ihn genesen,
Der von dem Teufel besessen gewesen,
Um es bezeichnend auszudrücken,
Wie alle still mit staunenden Blicken,

Das Wunder schauten und manchem Mann.
Die Träne über das Antlig ranu,
Führt er den Vers des Vergil an:
Continuere omnes intentique ora tenebant.
Kaum schrieb des heiligen Chronisten Haud
Dies nieder, hinter ihm Satan stand.
Was schneidest du für Grimassen? spricht
Der Mönch, du leugnest es doch wohl nicht,
Daß du mit Schimpf und Schande just
Aus dem armen Schlucker fahren gemußt?
So jag doch ich lüge, wenn's nicht wahr.
Hast's wohl vergessen, nun wurmt's dich gar,
Daß ich's der Nachwelt aufbewahr.
Es müßt dich nichts, es steht nun da
und bleibt so.

Der Satan drauf: Ei, ja
Es war so, es hat seine Richtigkeit,
Ich leugn' es nicht. Doch heimlich freut
Ein Umstand mich dabei und macht,
Daß mir das Herz im Leibe lacht:
Zu sehn, daß doch die Heidenbrut
Für euch, ihr Christen zu etwas gut.
So wird bei all deinen Wunderdingen,
Der Welt noch eins in die Augen springen,
Das wird der Vers aus dem Vergil sein;
Wo du zu End warst mit deinem Latein,
Da hat dir der Heide Hilfe gebracht.
Das wollt ich nur sagen und nun gute Nacht!
Fort war er eh der Mönch sich's versah,
Schrill durch die Zelle scholl sein Ha Ha.

*) In Vorstehendem geben wir zwei Proben aus den Dichtungen desjenigen tschechischen Dichters, der als das lebende Haupt seiner heimischen Litteratur angesehen wird.

Methusalem.

Die Arche steht bereit und Noah wartet,
Es rast die Welt in Übermut entartet,

Gott zürnt, doch scheint sein Strafgericht zu schwanken,
Borgreifend übt es Noah in Gedanken.
Beim Sternenschein einst dem Gebet ergeben.
Sah einen Engel er zu Berge schweben,
Der einen goldnen Kelch in Händen trug.
Und Noah sprach zu ihm: Wohl irrt ein Trug
Des Herrn Gericht, die Arch' ist längst in Stand,
Was birgt der goldne Keld in deiner Hand?
„Jehovas Zorn“, so scholl's mit Donnerbrüllen.
Weshalb entleerst du ihn nicht nach dem Willen
Des Herrn, dem des Gerichtes Wage eigen?
„Komm, folge mir, ich will den Weg dir zeigen."
Der Engel sprach's und Noah schritt ihm nach.
Auf einer Heide hielten sie. Da lag

Ein blinder Greis, verwittert, elend, klein,
Bei seiner Herd' und schlief auf einem Stein.
In dem gefurchten Antlig blißt empor

Ein Lächeln, das im Bart schnell sich verlor.
Der Engel sprach: Der hält's Geschick der Welt,
Es sträubt die Wage, die der Ewge hält,
Sich, weil er lebt, zur Tiefe sich zu senken,
Stirbt er, dann wird mein Kelch die Welt ertränken.
Sprich leise, weck ihn nicht! Drauf Noah: Sprich),
Wodurch erwarb er solche Gnade sich,

Glüht stets sein Herz vom Durst nach guten Taten,
Stellt seine Tugend Engel in den Schatten?
Nein, spricht der Engel. Nun, was macht so sehr
Dem Herrn ihn wert, ist friedlich, gütig er,
Barmherzig, mäßig? Wieder tönt es: Nein
Allein was mag der Grund des Wunders sein,
Fährt Noah fort, Gott fügt es selber so,
Daß seines Zornes Glut nicht lichterloh
Entfache sich zu hellen Flammenbränden,
Ob eines Menschen! Übt er wohl durch Spenden
Und Opfer solch versöhnende Gewalt?
Da sprach der Engel ernst: Der Mann ist alt.

Der Traum eines zum Tode Verurteilten.

Von

Armando Palacio Valdes.*)

Eines Morgens als ich meine Wohnung verließ, schlug der scharfe, schneidende Klang einer Glocke an mein Ohr. Ich legte die Hand an den Hut und meine Blicke suchten den Priester, welcher das heilige Viatikum trug, aber ich founte ihn nicht entdecken.

Dagegen fielen meine Augen auf einen schwarzgekleideten Greis, welcher eine silberne Medaille um den Hals gehängt,

*) Die obige Skizze ist dem neuerschienenen Buch Aguas Fuertes (Radirungen) des bekannten spanischen Romanciers entnommen, der in Oviedo lebt. Seine Romane, so Señorito, Octavio, Marta y Maria, Riverita, gehören zu den hervorragendsten der jüngeren spanischen Dichterschule.

trug; ihm zur Seite ging ein Mann, der in der einen Hand eine kleine Glocke und in der anderen eine grüne Stassette hielt, in welch lettere die meisten Vorübergehenden kleine Geldstücke warfen. Von Zeit zu Zeit wurde da und dort ein Fenster geräuschvoll geöffnet und eine weiße Hand warf einen in Papier gewickelten Gegenstand auf die Straße herab; alsdann bückte sich der Mann mit der Glocke, hob den Gegenstand auf, wickelte ihn aus der Papierhülle heraus und warf ihn sofort es waren auch Geldstücke in die grüne Kassette, bis er dann die Augen zu dem betreffenden Fenster erhob, war dieses schon wieder geschlossen.

Ich erriet den Zusammenhang.

Ein leichtes Zittern fuhr mir durch die Glieder und ich entfernte mich so schnell als möglich von der Stelle. Vergebens lief ich kreuz und quer durch die Stadt, um den Klang der verhängnisvollen Glocke nicht mehr zu hören, aber allenthalben begegnete die gleiche Scene meinen Blicken.

Ich bemerkte, wie die Vorübergehenden einander mit entsezten Blicken betrachteten und mit geheimnisvoller Miene leise geflüsterte Fragen an einander richteten.

Die kleinen Zeitungsverkäufer schrieen sich schon heiser mit dem Ausruf: Das Salve, welches die Gefangenen dem Verurteilten in der Kapelle singen.“

Seitdem ich das Alter der Vernunft erreicht habe, weiß ich wol, daß die Todesstrafe in unserem Lande existirt; troßdem hatte ich, wenn ich daran dachte, sie immer ungefähr in derselben Weise angesehen, wie etwa die Folter oder Scheiterhaufen-Verbrennung; d. h. wie Dinge, die zwar zur Geschichte gehören, aber ebenso auch zur Vergangenheit. Dies erklärt sich aus meinem fortgefeßten Aufenthalt in einer Provinz, in welcher glücklicherweise die Todesstrafe seit Jahren nicht mehr in Anwendung gebracht worden war. Ich wußte von der Hinrichtung eines Verurteilten überhaupt nur einige wenige Einzelheiten, die mir Greise erzählt hatten, welche ich, während sie erzählten, unausgesezt mit einem Gemisch von Staunen und Entsetzen betrachtete.

Ich erinnere mich noch, wie ich an einem kalten, regnerischen Herbstmorgen zu sehr früher Stunde meine Heimat verließ, um nach Madrid zu reisen. Ich nahm Abschied von meiner Mutter, und beunruhigt, erregt wie noch nie zuvor in meinem Leben, eilte ich in Begleitung meines Vaters die Treppe hinab. Beide waren wir bis zu den Augenbrauen hinauf in unsere Mäntel gehüllt, teils um uns vor der Kälte zu schüßen, teils um vielleicht unsre Gesichter nicht sehen zu lassen. Dumpf erklangen unsre Schritte in den einsamen Straßen; das matte schwache Morgendämmern ließ die noch brennenden Laternen fast erscheinen wie Fackeln eines Leichenzugs, und die Häuser, von deren Dächern einzelne schwere Regentropfen herunterfielen, schienen gleichsam über meine Abreise zu weinen.

Als wir ein Feld durchschritten, welches ganz am äußersten Ende der Stadt lag, sagte mein Vater: Dies ist der Ort, wo die zum Tode Verurteilten hingerichtet wurden.“ Damals fühlte ich den gleichen Schauder durch meine Glieder rieseln wie heute beim Anblick des Mannes mit der grünen Kassette. Wie war in diesem Moment mein Herz so weit davon entfernt, an jene Scenen des Schreckens zu denken! Den ganzen Tag hindurch blieb ich aufgeregt und unruhig, und den ganzen Tag hindurch verfolgte mich der düstere Ton der Unglücksglocke. In Wahrheit könnte ich nicht mal fagen, ob ich sie wirklich) fortwährend hörte, oder ob mir nur die Ohren flangen. Ich kaufte alle Berichte über die Verurteilung und den Verurteilten, die man in den Straßen verkaufte, und verschlang ihren Inhalt mit ängst licher Spannung. Aber ich wagte es doch nicht, am Gefängnis vorbeizugehen und nach der Zelle des Verurteilten hinaufzusehen, obwol man mir gesagt hatte, daß eine ganze Menschenmenge sich dort befände. Dafür ging ich mehrmals an dem Hause vorbei, in welchem seine Frau sich befand.

Dieses unglückliche Geschöpf war weit hergekommen, um Gnade für ihn zu erbitten, und logirte in einer kleinen, schmußigen, elenden Hütte am äußersten Ende einer der Vor

städte von Madrid. Als es Abend wurde, fühlte ich mich so ermüdet, als hätte ich den ganzen Tag über schwer gearbeitet, obgleich ich doch in Wirklichkeit nichts getan hatte, als zwecklos in den Straßen umherzulanfen; ich begab mich daher früh zur Ruhe. Lange konnte ich keinen Schlaf finden, wie das ja immer geht, wenn das Gehirn sehr tätig ist, und zwei oder dreimal, wenn ich bereits am Einschlafen war, wurde ich daraus wieder emporgerissen mit einem Ruck, ähn= lich dem, den man empfindet, wenn man auf den Knopf einer elektrischen Batterie drückt.

Endlich gelang es mir aber doch einzuschlafen. Wie ich es im voraus befürchtet hatte, träumte ich natürlich die ganze Nacht hindurch von nichts als Schaffot und Henkern, aber diese Träume waren sehr merkwürdig und bedeutsam; und darum schreibe ich sie hier nieder, wie schwer es mir auch wird. Ich träumte, ich würde eines schweren Verbrechens beschuldigt und die ganze Polizei von Madrid wäre hinter mir her. Meine Listen und Ränke, sie von meiner Fährte abzubringen, waren zu Ende, als ich im vollen Lauf aus der Türe von Santo Vincente herauskam und mir ein Nachtquartier in den Wäschefpülbänken am Manzanares suchen. ging, wo ich mich völlig geschüßt vor meinen Verfolgern glaubte.

Während ich dort aber lag und den Wäscherinnen zusah, wie sie ihre Wäsche auf die Leinen hingen, fielen plöglich der Präsident des Ministerrats, der Präsident der „Katholischen Jugend", der Minister des Junern und der Justizminister über mich her, knebelten mich und führten mich ins Gefängnis. Der Minister des Junern machte den Vorschlag, mich an den Füßen dorthin zu schleifen, aber der Präsident der katholischen Jugend bemerkte, daß das meine Kleider ruiniren würde, so wurde denn der Vorschlag fallen gelassen.

Das Gefängnis war ein kolossales, finster aussehendes Gebäude, mit einer großen Anzahl vergitterter Fenster versehen, was mich troß meiner Angst und meinem Schrecken sehr verwunderte, da ich mir eingebildet hatte, daß Gefängnisse immer sehr schlecht ventilirt sein müssen.

Man sperrte mich in ein rundes Kerferloch, welches gar kein Fenster hatte, sodaß ich mich in der denkbar undurch)= dringlichsten Dunkelheit befand. Kurze Zeit darauf wurde die Türe weit geöffnet und ein Schließer erschien, der eine brennende Kerze in der Hand trug und mir mitteilte, daß so= gleich der Richter und Gerichtsschreiber kommen würden. Endlich erschienen diese Beiden, und ich war nicht wenig überrascht, in ihnen zwei Herren zu erkennen, mit denen ich jeden Abend im Café Suisse Billard zu spielen gewohnt war.

Sie stellten sich natürlich, als ob sie mich nicht erkannten, und begannen sogleich mich zu verhören, jedoch nicht_ohne mir vorher einige Baisers offerirt zu haben, welche, wie sie sagten, meine Stimme klären sollten. Der Richter, welcher von den Beiden die Rückzieher im Billard am Besten machte, ließ mich eine ganze Anzahl Verbrechen eingestehen, eines immer furchtbarer als das andere, und machte dann seinem Begleiter ein sehr ausdrucksvolles Zeichen, indem er die Hand an seine Gurgel legte und zugleich die Zunge weit hervorstreckte. Ich deutete mir dies Zeichen in dem schlimmstmöglichen Sinne und versprach mir nunmehr keinen guten Ausgang meiner Angelegenheit.

Nach Verlauf von etwa zwei Stunden öffnete sich die Türe meines Kerkers von neuem und der Gerichtsschreiber kam, mir mein Urteil zu verlesen. Ich war zu nichts mehr und nichts weniger als zur Erdrosselung verurteilt, aber da ich mich bei vollem Verstande befand, wurde mir die Guade gewährt, den Tag meiner Hinrichtung selbst auszusuchen und festzuseßen. Da ich mich nun eigentlich für eine solch niederträchtige Todesart noch recht jung fand, hatte ich zuerst die Idee, diesen Tag bis auf einen undefinirbaren Termin hinauszuschieben, aber mein Zartgefühl hielt mich hiervon zurück, und ich bat also,man möge mich am folgenden Tage Hinrichten.

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