Billeder på siden
PDF
ePub

der

Römischen Elegie

oder

auserlesene Gedichte

aus

Catull, Tibull, Properz und Ovid.

Zum Schulgebrauch herausgegeben

von

E. C. Chr. Bach,

Pastor an der St. Trinitatis - Kirche zu Ohrdruff.

Zweite umfassendere mit Inhaltsanzeigen und Anmer-
kungen versehene Ausgabe.

[merged small][ocr errors][merged small]

539

[ocr errors][merged small][merged small]

Vorrede.

Es sind zwar seit 1809, wo ich diese Sammlung in beschränkterem Umfang und ohne Anmerkungen zum zum erstenmal herausgab, ähnliche Auszüge aus Römischen Dichtern erschienen 1); iedoch werden die besondern Zwecke, die ich vor Augen hatte, auch dieser Chrestomathie neben andern einen Platz

verstatten.

Ob überhaupt die Lectüre elegi

1) z. B. Syntagma locorum parallelorum ex antiquis poëtis lat. collectorum animadv. et rerum indice instr. edidit C. F. Aug, Nobbe, Lips. 1819. und Eclogae poëtarum lat, in usum gymnas. ed. Iò. Casp. Orellius. Turici 1822.

M129209

1

scher Dichter auf Schulen zulässig sey, darüber kann auch die strengste Gewissenhaftigkeit keinen Zweifel erheben.,, Gerade dem iugendlichen Gemüthe, wie sich ein erfahrner Schulmann ausdrückt 2), sagt die Elegie ganz vorzüglich zu. Hoffnungen, Wünsche, oder Klagen spricht die Elegie aller Zeiten aus; und was lebt und webt mehr in des Iünglings Brust?

*

Auch die Römische Elegie macht einen Haupttheil der alten Poësie aus." Von dieser Gattung nun sind solche Stücke ausgewählt, die überhaupt den eigenthümlichen Geist dieser Dichtungsart am lebendigsten und anziehendsten darstellen, insbesondere aber auch die Verschiedenheit des Characters, derzufolge die Elegie der Römer bald weichlich und sanft, bald männlich und feierlich erscheint, am stärksten hervortreten lassen. Damit iedoch ein vollständiges Urtheil über den Anfang und die allmählige Vervollkommnung dieses Zweiges der Römischen Poësie

2) s. Krit. Bibl., Hildesh. 1820. X, S. 793.

V

begründet würde, durften Catull und Ovid nicht ausgeschlossen bleiben.

Die Anmerkungen zu diesen aufgenommenen Gedichten sollen das Vorbereitungsgeschäfte des Schülers nicht bloss erleichtern, sondern vielmehr beleben und fruchtbarer machen. Erleichtern sollen sie, insofern sie theils dieienigen Sachen, ohne deren Kenntniss der Dichter nicht verstanden werden kann, erläutern, theils vorzüglich verwickelte Constructionen auflösen. Die eigene Thätigkeit aber sollen sie fördern, und die Geisteskräfte üben, dadurch dass sie verschiedene Lesarten bald mit bald ohne nähere Bezeichnung der Gründe, warum diese oder iene vorzuziehen sey, zu eigner Prüfung vorlegen, eigenthümliche Sprachformen des Schriftstellers erörtern, die nö thigsten Parallelstellen oder Quellen zu weiterer Belehrung anführen, und manchen Gegenstand der Kritik oder Interpretation in Frage stellen. Gerade zu einer solchen Bearbeitung bewog mich die Erfahrung, dass auf vielen Gymnasien von Seiten

« ForrigeFortsæt »