auch meine Schuldigkeit sich grösser äussern; so aber ist sie, wie sie ist, Eurer Lordschaft gewidmet, welcher ich langes Leben, noch durch Glück verlängert, wünsche. Eurer Lordschaft in aller Schuldigkeit. 3) 4) (Shakesp. Sonett No. 26.) Herr meiner Liebe, der du lehenseigen Durch dein Verdienst dir meine Treu gemacht, (Spenser) wörtlich: Höchst edler Lord, du Stütze meines Lebens und Beschützer der Schülerschaft meiner Musen, durch dessen grosse, in der ersten Zeit meines schwachen Alters (d. i. Jugend) reich auf mich ergossene Güte ich jetzt, dir in Dienstespflicht verbunden, lebe 5) 6) (Spenser.) Empfange, edler Lord, in milder Güte, Wie du dir selbst bist theuer, also liebe Ihn, der dich liebt und ehrt, wie es sich ziemt. (Spenser.) Erhabner Lord, du dessen Tugendfülle Verdient, dass des berühmt'sten Geistes Licht Ach! duld' es, dass dies niedere Gedicht, 7) 8) Unwürdig, sich um deinen Namen flicht! Das kann ja deinem Werthe nichts verschlagen; Kaum flügge erst die Flügel sicher tragen, Norfolk: Bis dann geruhe, diesem ersten Streben, (Shakesp. Richard II.) Rein soll mein Name leben Zum Trotz dem Tod, auf meinem Leichenstein; (Surrey.) Und weil ihr habt geboten So schlimmes,,gardez" mir, So wird jetzt vom Bedrohten Ein Schach und ,,gardez" dir. (Sidney, Arcadia.) 9) Ein Gedanke, wenn in mir 10) 11) 12) Andern Trost hat als in dir Wenn mir diese Augen theuer Auch nur halb wie ihr, Getreuer, (Spenser.) Sein Lieb, betrübt, ihn so bedrängt zu sehn, (Shakesp. Komödie der Irrungen III. 2.) (Sidney, Arcadia.) Die Natur hatte dich zu einem Weibe bestimmt, als du geboren wurdest, und wie sie dich zum Kinde einer Mutter machte, solltest du dein Bestes thun, Mutter eines Kindes zu sein (Son. 1. 3. 13): sie gab dir Schönheit, Liebe zu gewinnen, Geist, Liebe zu erkennen und ausgezeichnete Eigenschaften, Liebe zu belohnen, welche willige Belohnung mit unaussprechlichem Glücke gekrönt wird: Denn wie es den Empfänger fesselt, macht das den Verleiher glücklich: Das macht den Geber nicht arm, sondern bereichert ihn. (6. 16.) Ach! der süsse Name einer Mutter! Ach! das Glück, der Trost, deine Kinder aufwachsen zu sehen, in denen du verewigt wirst! (2. 3.) Wenn du fassen könntest, welche Herzensfreude es ist, deine eigenen Kleinen voll Liebe in deinen Schooss springen zu sehen, zu sehen, wie sie als kleine Abgüsse deiner selbst dich mit sich herumtragen. (6. 9. 13. 16. 17.) 13) Wie du dich täuschest! . . . . Glaube mir, die Erfahrung des Mannes ist das beste Auge der Frau. Hast du je reines Rosenwasser in einem Crystallfläschchen gesehen? (5): wie schön es aussieht? wie süss es riecht, während das schöne Glas es umschliesst? Zerbrich das Gefängniss (6) und lass das Wasser seinen eigenen Lauf nehmen, vermischt es sich nicht mit dem Staube und verliert alle seine frühere Süsse und Reine? So in Wahrheit sind wir, wenn wir nicht den Halt eher als den Zwang der crystallenen Ehe tragen. (6.) Was soll ich von dem freien Entzücken sagen, welches das Herz ohne innere Gewissensbisse oder Furcht vor äusserer Schande umfassen kann? Und ist ein einsames Leben so gut wie dieses? (3. 4. 8. 9) oder kann eine Saite so gute Musik machen wie ein Paar? (8.) 14) Schönheit, liebe Nichte, ist die Krone der weiblichen Grösse, und wer immer von den darin sehr sparsamen Himmeln mit dieser Gabe beschenkt wurde, ist ohne Frage verpflichtet, sie zu dem edlen Zwecke zu verwenden, zu dem sie geschaffen worden (1. 4. 13), nicht nur zum Gewinnen, sondern auch zum Erhalten; denn das ist in der That das rechte Glück, das nicht nur in sich glücklich ist (1), sondern auch das Glück auf einen Andern übertragen kann. Schönheit verschwindet (5. 9. 12), von der Zeit verschlungen (19!), aber wo bleibt sie immer frisch als im Herzen eines treuen Geliebten? Geniesse den Himmel der Jahre, deren du sicher bist (1. 16), und wie gute Wirthschafter das verbrauchen, was sie nicht behalten können, so geniesse du fröhlich dessen, was dir sonst zu späte Reue bringt, wenn dein Spiegel dir ins Gesicht sagen wird, welche Veränderung mit dir vorgegangen ist. (3. 6.) Siehst du, wie der Lenz voll Blüthen ist und sich damit schmückt, ohne auf die Früchte des Herbstes zu warten? Was ist das für eine Lehre für dich, als dass du im Mai deines Lebens sein sollst wie im Mai? (1. 3. 6.) Wie sehr vermehrt es den grossen Wunsch, den ich für diese gesegnete Heirath hege, deine Tugenden durch solchen Eifer und solchen Ernst (wirklich das festeste Band) befestigt zu sehen, welche nach Ansicht der gewiegtesten Geister die besten Mittel sind, den Sinn des Mannes zu zügeln und im Guten zu erhalten! Dies Mädchen, so zur Freude geschaffen, oh Pan! beklage, das ohne Liebe seine Jahre der Liebe verbringt! Ein so schönes Feld würde einen Herrn wohl zieren. (3. 16.) 16) (Sidney, Arcadia.) Wörtlich: Die Natur verlangt vor allem, dass wir uns bemühen, unser Geschlecht zu erhalten (1. 4. 11); darin liegt unser ganzes Menschenglück. Dein Vater kann sich mit Grund über dich beklagen, wenn du ihm nicht seine Thaten für dich zurückzahlst, indem du ihm den Gewinn eines Grossvaters gewährst (2!), dein Staat, der auf solche Weise unsterblich gemacht werden sollte (11), kann mit Recht trauern, wenn du deine Nachkommenschaft so mordest. (3.6.) Der hat sein eigenes Sein nicht verdient, der aus Selbstsucht das unterlassen will, was dieses Sein ewig erhalten soll. (1. 3. 16.) Oh Histor! suche in dir selbst zu blühen (13): dein Haus muss durch dich selbst leben oder dann untergehen (10. 13) und wer soll dann den Namen Histor erhalten? (10.) Kinderreichthum geht über einen Fürstenthron (6); es rührt mit heimlicher Freude des Vaters Herz, wenn er ohne Schande sagen kann: „Diese sind mein" (2) Darum heirathe; denn die Ehe wird jene Leidenschaften zerstören, welche der Jugend zu Kopfe steigen und die Mütter und Ammen aller eitlen Sorgen sind. 17) (Shakesp. Zwei Veroneser I. 1.) Einer seichten Mär von tiefer Liebe: Wie durch den Hellespont Leander schwamm. (Uebersetzt von Herwegh.) 18) 19) 20) 21) 22) 23) 24) 25) (Shakesp. Titus Andronicus IV. 2.) Die Kais'rin sendet dir's, dein Bild und Siegel. (Shakesp. Son. 19.) (Uebersetzt von Delius.) Doch thu dein Schlimmstes, Zeit! Trotz der Vernichtung (Shakesp. Son. 60.) Doch ihrer (der Zeit) Wuth zum Trotz soll spätsten Jahren Mein Vers die Kunde deines Werths bewahren. (Shakesp. Son. 55.) Hier diesen mächt'gen Vers wird überleben Tod und Vergessen wirst du überwinden, So, bis das Weltgericht dich wird erheben, (Spenser) wörtlich: Das ew'ge Denkmal deines Ruhmes Ist in diesem Verse bildlich eingegraben, An Lord Hunsdon: Lebe ewig, Lord, in diesem ewig dauernden An Sir Joh. Morris Knight: Da du überall hin deinen Ruhm verbreitet, (Spenser.) Die heil'gen Musen hatten stets den Ruhm, |