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auch meine Schuldigkeit sich grösser äussern; so aber ist sie, wie sie ist, Eurer Lordschaft gewidmet, welcher ich langes Leben, noch durch Glück verlängert, wünsche. Eurer Lordschaft in aller Schuldigkeit.

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(Shakesp. Sonett No. 26.)

Herr meiner Liebe, der du lehenseigen

Durch dein Verdienst dir meine Treu gemacht,
Dir send' ich diese Botschaft, um zu zeigen
Dir meine Treu, nicht was mein Geist erdacht.
So grosse Treu, dass sie durch meinen armen
Und wortverlegnen Geist erscheint wie bloss;
Doch hoffe ich, du nehmest voll Erbarmen
Die nackte auf in deiner Seele Schooss,
Bis jener Stern, der meine Schritte lenket,
Huldvoll und glückverheissend auf mich weist
Und Kleidung meiner nackten Liebe schenket,
Dass deiner Achtung man mich würdig preist:
Dann darf ich laut von meiner Liebe sagen,
Bis dann mich vor dein prüfend Aug' nicht wagen.

(Spenser) wörtlich:

Höchst edler Lord, du Stütze meines Lebens und Beschützer der Schülerschaft meiner Musen, durch dessen grosse, in der ersten Zeit meines schwachen Alters (d. i. Jugend) reich auf mich ergossene Güte ich jetzt, dir in Dienstespflicht verbunden, lebe

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(Spenser.)

Empfange, edler Lord, in milder Güte,
Unreife Frucht von ungeschicktem Geist

Wie du dir selbst bist theuer, also liebe

Ihn, der dich liebt und ehrt, wie es sich ziemt.

(Spenser.)

Erhabner Lord, du dessen Tugendfülle

Verdient, dass des berühmt'sten Geistes Licht
Der Nachwelt ihr unsterblich Lob enthülle

Ach! duld' es, dass dies niedere Gedicht,

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Unwürdig, sich um deinen Namen flicht!

Das kann ja deinem Werthe nichts verschlagen;
Wenn meine Muse aber, die noch nicht

Kaum flügge erst die Flügel sicher tragen,
Mit hohem Fittig kühnen Flug darf wagen
Zu dieser Feeenkön'gin letztem Lob
Wird mehr zum Ruhme sie des Helden sagen,
Als ihre Schwäche dich bis jetzt erhob.

Norfolk:

Bis dann geruhe, diesem ersten Streben,
Dass es gedeihe, deinen Schutz zu geben!

(Shakesp. Richard II.)

Rein soll mein Name leben

Zum Trotz dem Tod, auf meinem Leichenstein;
Den kann ich nicht zum Spiel für Schande leihn.
(Uebersetzt von Gildemeister.)

(Surrey.)

Und weil ihr habt geboten

So schlimmes,,gardez" mir,

So wird jetzt vom Bedrohten

Ein Schach und ,,gardez" dir.

(Sidney, Arcadia.)

9)

Ein Gedanke, wenn in mir

10)

11)

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Andern Trost hat als in dir

Wenn mir diese Augen theuer

Auch nur halb wie ihr, Getreuer,

(Spenser.)

Sein Lieb, betrübt, ihn so bedrängt zu sehn,
Rief: Nun, Herr Ritter, müsst ihr Alles wagen,
Fügt Glaube zu der Kraft! Nur nicht vergehn!
Erschlage sie, sonst wird sie dich erschlagen.

(Shakesp. Komödie der Irrungen III. 2.)
Lasst sie nicht lesen es in euerm Blick,
Nicht deine Zunge eigne Schmach verkünden.

(Sidney, Arcadia.)

Die Natur hatte dich zu einem Weibe bestimmt, als du geboren wurdest, und wie sie dich zum Kinde einer Mutter machte,

solltest du dein Bestes thun, Mutter eines Kindes zu sein (Son. 1. 3. 13): sie gab dir Schönheit, Liebe zu gewinnen, Geist, Liebe zu erkennen und ausgezeichnete Eigenschaften, Liebe zu belohnen, welche willige Belohnung mit unaussprechlichem Glücke gekrönt wird: Denn wie es den Empfänger fesselt, macht das den Verleiher glücklich: Das macht den Geber nicht arm, sondern bereichert ihn. (6. 16.) Ach! der süsse Name einer Mutter! Ach! das Glück, der Trost, deine Kinder aufwachsen zu sehen, in denen du verewigt wirst! (2. 3.) Wenn du fassen könntest, welche Herzensfreude es ist, deine eigenen Kleinen voll Liebe in deinen Schooss springen zu sehen, zu sehen, wie sie als kleine Abgüsse deiner selbst dich mit sich herumtragen. (6. 9. 13. 16. 17.)

13) Wie du dich täuschest! . . . . Glaube mir, die Erfahrung des Mannes ist das beste Auge der Frau. Hast du je reines Rosenwasser in einem Crystallfläschchen gesehen? (5): wie schön es aussieht? wie süss es riecht, während das schöne Glas es umschliesst? Zerbrich das Gefängniss (6) und lass das Wasser seinen eigenen Lauf nehmen, vermischt es sich nicht mit dem Staube und verliert alle seine frühere Süsse und Reine? So in Wahrheit sind wir, wenn wir nicht den Halt eher als den Zwang der crystallenen Ehe tragen. (6.) Was soll ich von dem freien Entzücken sagen, welches das Herz ohne innere Gewissensbisse oder Furcht vor äusserer Schande umfassen kann? Und ist ein einsames Leben so gut wie dieses? (3. 4. 8. 9) oder kann eine Saite so gute Musik machen wie ein Paar? (8.)

14) Schönheit, liebe Nichte, ist die Krone der weiblichen Grösse, und wer immer von den darin sehr sparsamen Himmeln mit dieser Gabe beschenkt wurde, ist ohne Frage verpflichtet, sie zu dem edlen Zwecke zu verwenden, zu dem sie geschaffen worden (1. 4. 13), nicht nur zum Gewinnen, sondern auch zum Erhalten; denn das ist in der That das rechte Glück, das nicht nur in sich glücklich ist (1), sondern auch das Glück auf einen Andern übertragen kann. Schönheit verschwindet (5. 9. 12), von der Zeit verschlungen (19!), aber wo bleibt sie immer frisch als im Herzen eines treuen Geliebten? Geniesse den Himmel der Jahre, deren du sicher bist (1. 16), und wie gute Wirthschafter das verbrauchen, was sie nicht behalten können, so geniesse du fröhlich dessen, was dir sonst zu

späte Reue bringt, wenn dein Spiegel dir ins Gesicht sagen wird, welche Veränderung mit dir vorgegangen ist. (3. 6.) Siehst du, wie der Lenz voll Blüthen ist und sich damit schmückt, ohne auf die Früchte des Herbstes zu warten? Was ist das für eine Lehre für dich, als dass du im Mai deines Lebens sein sollst wie im Mai? (1. 3. 6.) Wie sehr vermehrt es den grossen Wunsch, den ich für diese gesegnete Heirath hege, deine Tugenden durch solchen Eifer und solchen Ernst (wirklich das festeste Band) befestigt zu sehen, welche nach Ansicht der gewiegtesten Geister die besten Mittel sind, den Sinn des Mannes zu zügeln und im Guten zu erhalten!

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Dies Mädchen, so zur Freude geschaffen, oh Pan! beklage, das ohne Liebe seine Jahre der Liebe verbringt! Ein so schönes Feld würde einen Herrn wohl zieren. (3. 16.)

16)

(Sidney, Arcadia.) Wörtlich:

Die Natur verlangt vor allem, dass wir uns bemühen, unser Geschlecht zu erhalten (1. 4. 11); darin liegt unser ganzes Menschenglück. Dein Vater kann sich mit Grund über dich beklagen, wenn du ihm nicht seine Thaten für dich zurückzahlst, indem du ihm den Gewinn eines Grossvaters gewährst (2!), dein Staat, der auf solche Weise unsterblich gemacht werden sollte (11), kann mit Recht trauern, wenn du deine Nachkommenschaft so mordest. (3.6.) Der hat sein eigenes Sein nicht verdient, der aus Selbstsucht das unterlassen will, was dieses Sein ewig erhalten soll. (1. 3. 16.) Oh Histor! suche in dir selbst zu blühen (13): dein Haus muss durch dich selbst leben oder dann untergehen (10. 13) und wer soll dann den Namen Histor erhalten? (10.) Kinderreichthum geht über einen Fürstenthron (6); es rührt mit heimlicher Freude des Vaters Herz, wenn er ohne Schande sagen kann: „Diese sind mein" (2) Darum heirathe; denn die Ehe wird jene Leidenschaften zerstören, welche der Jugend zu Kopfe steigen und die Mütter und Ammen aller eitlen Sorgen sind.

17)

(Shakesp. Zwei Veroneser I. 1.) Einer seichten Mär von tiefer Liebe:

Wie durch den Hellespont Leander schwamm.

(Uebersetzt von Herwegh.)

18)

19)

20)

21)

22)

23)

24)

25)

(Shakesp. Titus Andronicus IV. 2.)

Die Kais'rin sendet dir's, dein Bild und Siegel.

(Shakesp. Son. 19.)

(Uebersetzt von Delius.)

Doch thu dein Schlimmstes, Zeit! Trotz der Vernichtung
Lebt ewig jung mein Freund in meiner Dichtung.

(Shakesp. Son. 60.)

Doch ihrer (der Zeit) Wuth zum Trotz soll spätsten Jahren Mein Vers die Kunde deines Werths bewahren.

(Shakesp. Son. 55.)

Hier diesen mächt'gen Vers wird überleben
Kein Fürstengrab, marmor- und goldverziert,
Und grössren Glanz wird dieses Wort dir geben
Als ungewaschner Stein, den Zeit beschmiert.

Tod und Vergessen wirst du überwinden,
Und deinen Ruhm und deine Herrlichkeit
Wird ein Geschlecht dem anderen verkünden
Bis an das Ende dieser ird'schen Zeit,

So, bis das Weltgericht dich wird erheben,
Giebt dir dies Lied im Aug' der Liebe Leben.

(Spenser) wörtlich:

Das ew'ge Denkmal deines Ruhmes

Ist in diesem Verse bildlich eingegraben,
Damit es für alle Zeiten lebe.

An Lord Hunsdon:

Lebe ewig, Lord, in diesem ewig dauernden
Verse, damit alle Zeit deinen Ruhm preise.

An Sir Joh. Morris Knight:

Da du überall hin deinen Ruhm verbreitet,
Liebe ihn, der euren Namen verewigt hat.

(Spenser.)

Die heil'gen Musen hatten stets den Ruhm,
Zu sein des Adels Ammen und zu pflegen
Den ew'gen Preis von allem Ritterthum
Und Lob zu singen allen tapfern Degen.

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