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„Abends?" rief Gottlieb ganz entsetzt. Was denkst du 'enn dir blos? Gannst 'nn mir nich wenigstens e Stice Brot mitgäben?"

Nu nee, Gottliebchen. Ich meecht m'r ja gerne 'en letzten Bissen vom Munde wegnähmen, blos um daß de du nich hungern brauchst; aber ich ha' d'r doch nischt! Was de de Inspektern is, die schließt ja alles weg in d'r Gammer. Eh' de die nich uffsteht, vor sechsen, gibts gei Frihsticke nich."

"

Ui jemmersch, jemmersch nee, ich gann doch niche Gras freffe, wies liebe Vieh!?" rief Quaritsch, sich verzweifelt am Kopfe trahend.

er an dem Graben entlang, an dem noch verschlossenen Hoftor und den Gutsscheunen hin und so immer weiter außen um das Dorf herum, denn hindurch traute er sich nicht. Er glaubte jezt den Weg wieder zu erfennen, den er gestern Abend mit seinem Schabe gewandelt war. Dort drüben sah er ja auch die Landstraße und jene Brücke, von der aus fie miteinander den Sonnenuntergang ge noffen hatten. Und weiter hinten winkte ihm der große dunkle Forst, der seine Zuflucht werden sollte.

Jezt stand er auf der Brücke. Da drunten die Heuhaufen. Er blieb stehen, um zu verschnaufen und verfuchte sich zu erinnern, welcher wol ihr Brautbett ge wesen sei. Er gedachte der kurzen feligen Stunde, und es wurde ihm so weich ums Herz, daß er darüber sogar Hunger und Gefahr vergaß. Er fletterte den Abhang hinunter und untersuchte die nächsten Haufen nach einer Spur des Abenteuers von gestern Nacht. Schade, daß Karline ihr Lager so ordentlich wieder aufgebettet hatte! Aber da glänzte ja etwas, unten am Rande des Heus. Er bückte sich darnach. Es war eine stählerne Schnalle und diese Schnalle gehörte zu einem roten Strumpfband, das er jeßt mit einem Freudenschrei aus dem Heu hervorholte. Hier war es also gewesen.

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Und er zog das rote Band zwischen zwei Knopflöchern seines Waffenrockes durch und hafte auf der luterseite die Schnalle ein. Dann schlug er sich auf die Brust Und sie standen beide ratlos. Die verliebten Ge- und saate vergnüglich grinsend, halblaut vor sich hin: fühle vergingen ihnen vor der schweren Not der Magen-,,So, Quaritsch, mei Sehnechen, allerweile hast 'en hohen frage. Da erscholl auf einmal vom Hofe her eine Orden. Jeze nimm d'r noch e Goppgiffen mit. So, laute Stimme. Karline fuhr erschreckt zusammen und das ist scheene weech und kost' d'r nischt " horchte.

Es war der Hofmeister, der mit dem Pferdeknecht herum schimpfte. Und dann hörten sie den schweren Schritt sich dem Wirtschaftsgebäude nähern und mit einem Stock an die Tür klopfen. Der Mann hätte also wol Auftrag, den Inspektor um halb fünf zu wecken, erklärte Karoline ihrem Liebsten.

„Ach lieber Gott, lieber Gott," jammerte fie leise. „Jeg merkt e' doch, daß schon eins vor en draußen war. Nanune gehts wieder ieber mich. Mach fort, mei Gottliebchen, laß dich nur nich derwische, sonste gehts uns beiden schlecht." Und sie drückte sich noch einmal fest an ihn, und dann stieß sie ihn fort in der Richtung auf das eiserne Gitter, das den Park nach dem Felde zu abfchloß, und sprang selbst über das taufeuchte Gras davon. Quaritsch schaute ihr mit stumpfer Wehmut nach, bis sie hinter dem Buschwerk verschwunden war, und dann machte er sich mit einem schweren Seufzer auf den Weg. Die von wildem Wein und Epheu umrankte Parkmauer war ihm zu hoch und das Pförtchen im Gitter verschlossen. Da blieb ihm denn nichts übrig als über dieses selbst hinüber zu flettern. Das war aber nicht so leicht, denn és bestand nur aus einem, mit einem dünnen Drahtneß ausgefüllten eisernen Rahmen, welcher oben mit langen scharfen Spißen besetzt war. Er zwängte zunächst eine Fußspite in eine Masche des Drahtes hinein und wollte das andere Bein überheben. Aber der Draht zerriß unter der Schwere seines Körpers. Er mußte schon versuchen an der Mauerecke mit einem Schwung auf das Gitter hinauf zu kommen, vorsichtig über die Spißen wegzutreten und an der anderen Seite hinunter zu springen. Er war zwar ein recht ungeschickter Turner, aber die Not machte ihn beherzt, und so gelang es, nur daß er beim Herunterspringen mit dem linken Hosenbein an einem Dorn hängen blieb, so daß das Beinkleid einen langen Riß bekam und er selber die kleine Böschung hinunter und weiter in den Wassergraben kollerte. Viel Waffer war nicht drin in dem Graben, er machte sich nur ein wenig naß und schmutzig, ohne weiteren Schaden zu nehmen. Dann lief

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Er raffte zwei Hände voll Heu auf und stopfte fie zwischen den offenen Knöpfen unter seinen Rock. Dann schritt er am Ufer des Baches stromauf dem Walde zu.

Nicht weit davon lag ein zweites kleines Dorf. Es war gewiß schon fünf Uhr und eine Menge Leute mochten schon ihr Tagewerk beginnen. Da war es gefährlich, sich in die Nähe oder gar hinein zu wagen. Aber der Hunger plagte ihn zu arg. Am Rande eines Kornfeldes schlich er sich auf das Dörfchen zu. Er stieß auf ein Kohlrübenfeld und riß hastig ein paar Wurzeln aus der Erde. Herrgott waren die Dinger noch klein! Und schmecken taten sie auch nicht. Troßdem stopfte er sich die Taschen damit voll. Und dann rannte er wieder weiter, auf ein Obstgärtchen zu, das seine gierigen Augen entdeckt hatten. Ein alter Lattenzaun

kräftige Fußtritte und eine Bresche war gebrochen. Er 15 ein, aber nur ein paar zwängte sich durch und machte sich sofort daran, auf einen Kirschbaum hinauf zu flettern, auf dem er eine Menge reifer Herzkirschen entdeckt hatte. reifer Herzkirschen entdeckt hatte. Als Knabe hatte er oft genug den Pfarrgarten plündern helfen und der Baum erwies sich zum Glück als bequem. Er pflückte so viel Kirschen als er erreichen konnte und in seiner Müße Plaß hatten. Dann rutschte er wieder an dem Stamm himntèr und wollte sich eben nach weiterer Beute unter den Beeten des Gärtchens umsehen, als die Hintertür der Kate sich öffnete und ein altes Weib heraus trat. Da sprang er mit großen Säßen davon, brach plump wie ein angeschoffener Eber durch seine Bresche durch und rannte querfeldein dem Walde zu. Er hörte noch die Alte hinter sich feifen und schreien: „Baul, Baul, gomm fir! Soldate is in Garten eingebrochen. Halt'n Dieb!"

Er lief noch etwa fünf Minuten lang und dann blieb er stehen, hinter einem hohen Kornfeld wolgeborgen, schaute sich um und lauschte. Es war nichts mehr zu hören noch zu sehen. Er fühlte sich in Sicherheit und schritt gemächlich dem Waldrande zu, den er in wenigen Minuten erreichte. Dort ließ er sich nieder und verzehrte seine Kirschen. Die Hälfte davon war unreif, aber er

wurde doch weniaftens satt, wenn ihm auch ein Töpfchen | voll dünnen Kaffees und ein dickes Stück Kommißbrot mit Schmalz von Hause dazu lieber gewesen wäre.

Eine prächtige Aussicht hatte er dort oben. Das weite fruchtbare Gelände mit den vielen Dörfern, halb im Grün versteckt, und dort, weit draußen im Osten, gerade vor der Sonne, die blendend rein, einen heißen Tag verkündend, empor gestiegen war, die Garnisonstadt. Er sah die schlanke Spike des Turmes der Hauptkirche und die Zwiebelhaube der Nikolaikirche in die blaue Luft hinausragen und etwas außerhalb der Stadt einen großen blendenden Lichtfleck. Da mußte sich die Sonne in dem neuen Schieferdach der Kaserne spiegeln. Wie es da wol schon fribbelte in dem großen Ameisenhaufen. Kaum, daß sie ihr Frühstück hinunter geschlungen hatten, schrieen schon die Unteroffiziere in die Stuben hinein: „Runtertreten! Wartet, ich wer euch Beine machen!" "Wie fie durcheinander wimmelten — die einen schon mit ihren Ge. wehren die Treppe hinunter polternd, andre noch mit dem Anzug beschäftigt, einander die Tornister aufhelfend, schreiend und fluchend. Die Sklaven, die Hunde, die da tanzen mußten wie die Herren pfiffen! Und er war frei!

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Er lachte ganz vergnügt vor sich hin. Und dann überwältigte ihn bald die Müdigkeit. Im Halbschlaf fam ihm die Erinnernng, wie er zum ersten Male ale Refrut auf dem Kasernenhofe gestanden und ihnen die Kriegsartikel vorgelesen worden waren. Herrgott Strambach. hatte er es da mit der Angst gekriegt, als vom dritten Artikel an immer wieder und wieder das düstere Kehrwort an sein Ohr schlug: „Oder mit dem Tode beftraft!" Wie war denn das nur mit der Fahnenflucht? Er konnte sich nicht besinnen. Es summte ihm nur immer in den Ohren, die alte Leier haus oder mit dem Tode

er ein.

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mit Gefängnis, Zuchtbestraft!" Damit schlief

Als er erwachte, war es neun Uhr. Seine alte filberne Spindeluhr trug er glücklicherweise bei sich, und während er sie aufzog, überlegte er, wie viel er wol dafür bekommen könnte, wenn er sie in der nächsten Stadt jenseits des Waldes versette oder verkaufte. Aber freilich, vor allen Dingen mußte er Zivilkleider haben, ohne die half ihm auch kein Geld. Sein Schicksal hing alio ganz davon ab, ob und wann es Karlinen gelänge, ihm folche zu verschaffen. Er selbst würde in seiner Notlage auch keinerlei Bedenken tragen, Kleider oder Nahrungsmittel zu stehlen, wenn sich eine günstige Gelegenheit bot Er war von Haus aus wol ein ehrlicher Mensch, den selbst eine größere Geldsumme nicht in Versuchung geführt hätte, zum Diebe zu werden, aber um seiner augenblicklichen Not abzuhelfen, würde er sich ohne Gewissensbiffe an fremdem Gnte vergriffen haben. Wie Karline es anstellen sollte, für ihn zu stehlen, daran dachte er jeßt nicht. Er versuchte sich nur die Gefahren auszumalen, denen er selber entgegenging. Der Gensdarm, die Forstaufseher, der Hunger, die Obdachlosigkeit war gerade genug! Wenn er erst die Uniform los war, stellte er sich das Weitere ganz leicht vor. Dann ging er auf die Walze und focht sich bis in fein Heimatsdorf durch, das ja schließlich nur sechs oder sieben Meilen entfernt war. Die Eltern mußten eine Kuh verkaufen und ihm dadurch das Reisegeld nach Amerika verschaffen.

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das

Dort wurde man ja bekanntlich so ungemein leicht und rasch ein wolhabender Mann - und dann ließ er jeine Karline nachkommen. An die Schwierigkeiten mit der verwünschten Polizei, die immer Papiere sehen will, dachte er weiter nicht. (Schluß folgt.)

Litterarische Chronik. Theater.

Deutsches Theater, Dienstag, den 25. September: Die Weber. Schauspiel aus den vierziger Jahren, in 5 Akten von Gerhart Hauptmann.

Jezt, da der Bann des Polizeiverbots gebrochen, ist Hauptmanns gewaltige und tiefe Webertragödie zum ersten Mal zu öffentlicher it f. 3. in diesen Blättern der Dichtung kritisch gerecht geworden. Die Aufführung gelangt Der Berufensten einer, Friedrich Spielhagen, öffentliche Aufführung aber hat die Frage neu. gestellt, wie das Werk auf ein größeres Publikum wirken werde. Und die Weber-Aufführung war zugleich die rechte Feuerprobe für die Leistungsfähigkeit des neuen Deutschen Theaters.

In dieser Feuerprobe hat sich das junge Theater glänzend bes währt. Es ist keine leichte Aufgabe, welche „Die Weber" dem Regisseur stellen. Denn das Interesse ist nicht auf einen oder zwei Menschen konzentrirt, es ist die Gesamtheit der notleidenden Weber, schaft, die in dem Mittelpunkt des. Dramas steht ganz wie es die Gesamtheit des torrumpirten römischen Volkes in Shakespeares „Julius Cäsar" ist. Und diese Gesamtheit als Gesamtheit in Er scheinung treten zu laffen, darin besteht das Schwere der Aufgabe. Und wenn es vor Jahren bewundert wurde, daß die Meininger durch soldatische Uniformität und tote Exerzirmanöver eine Lösung boten, so hat das neue Deutsche Theater einen Fortschritt darüber hinaus bewiesen. Denn bei aller Einheitlichkeit der Wirkung war diese Gesamtheit doch auch eine Fülle von Individuen. Und in jeder die den Dichter stellenweise besser interpretirte, als es der Dichter Szene war etwas von der klugen Hand des Regisseurs zu spüren, selbst vermocht. Eins für vieles! Wenn es in den Bühnenanweisungen heißt: rechts eine Glastür, durch welche fortwährend Weber, Weberfrauen und Kinder ab- und zugehn," so hatte der Regiffeur, die Stimmung vorsichtig zu wahren, diese Tür geschlossen und gab nur den Blick auf die bewegte Masse draußen frei.

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Und künstlerisch ganz echt war auch Zeit und Lokalkolorit wiedergegeben. Diese Weberhütten waren wirklich die Hütten, in denen hohläugig der Hunger wohnt. Und in dem Privatzimmer des Parchent-Fabrikanten Dreißiger war Großväterchens gutes Zimmer, wie es uns allen unvergessen geblieben, aus der Rumpelkammer der Zeiten wieder erstanden, und der „ungemütliche Prunk“, von dem der Dichter spricht, war eben nur Prunk im Sinne jener bescheidenen Zeit.

Und in diesen Rahmen fügte sich verständnisvoll die Darstellung ein. Nicht wie in „Kabale und Liebe" drängte sich ein frech moderner Ton hervor. Gerade in der historischen Treue lag das Ueberzeugungskräftige der Aufführung. Und nur Rudolf Rittner, dem Wandlungsfähigkeit oder historisches Verständnis oder beides abzugehen scheint, gab als Morit Jäger, namentlich im zweiten Akt, unentwegt den neupreußischen Reservisten, Jahresklaffe 1893.

Die kleinen Mängel verschwanden unter einer Fülle des Guten, Es war nur natürlich, daß am Schlusse jedes Aktes begeisterter Beifall sich kund gab.

Und doch, wer auf die Stimmung des Publikums zu achten gewohnt ist, dem konnte es nicht verborgen bleiben, daß, namentlich nach dem ersten Akte, den berechtigten Beifall plebejisch laut die Applaudirsucht derer übertönte, denen die Kunst Parteisache ist und

die die tiefsinnige Sekundanerstreitfrage, ob Goethe oder ob Heine der größere Dichter?", ins moderne Leben hinübergerettet haben.

Gerhart Hauptmanns „Weber" sind eine Dichtung, die sich in ihrer Tiefe erst im legten Afte, recht eigentlich erst in dem Augenblick erschließt, in dem die Soldatenkugel den frommen und königstreuen Weber Hilse ins Herz trifft. Kein Wunder, daß das Publifum zumeist auf die äußerliche, sozialpolitische Seite des Werkes einging.

Und das Publikum, das sich da zur Erstaufführung der Weber zusammengefunden hatte, das waren recht eigentlich die Kreise der Dreißiger und Genossen, gegen welche die Dichtung ihren Stachel kehrt. Die einen wurden von der Wucht des Dramas ganz mit hingerissen. Dann aber wurden auch im Foyer die Stimmen laut ja klatscht und applaudirt nur! Ihr werdet schon sehen, wo das hinführt.

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Es war an dem denkwürdigen Abend des 19. August 1785, daß in dem Luftschloß Petit-Trianon ein Schauspiel ausschließlich vor dem höchsten Adel des Landes aufgeführt wurde. Der Graf von Artois und die Königin agirten selbst die Hauptrollen. Und die Großwürdenträger jubelten dem Lustspiel enthusiastisch zu. Und doch waren nach kaum sieben Jahren die Wortpfeile dieses selben Lustspiels zum Refrain der großen Tragödie geworden, in der sie alle ihren Untergang fanden. Denn das Lustspiel, dem Frankreichs Große jenen Abend in Petit-Trianon applaudirten, war Beaumarchais' Hochzeit des Figaro".

Kann der laute Beifall, den die Dreißiger der „Weber"-Aufführung spendeten, politisch ernst genommen werden?

Ich meine, gerade die politische Außenseite ist die schwache Seite dieser Dichtung. Im ersten Akt sagt Ehren-Dreißiger in gleißnerischem Großtun: wirds mir zu bunt, dann quittire ich. Dann löse ich das Geschäft auf, und dann könnt ihr sehn, wo ihr bleibt. Dann könnt ihr sehn, wo ihr Arbeit bekommt."

Hat der Mann nicht dennoch mit seiner Drohung recht? Und ist nicht das Ende des Liedes recht eigentlich eine Erfüllung seiner Drohung? Ernst Heilborn

Sprach statistik. „Die Statistik ist das Gewissen des Staates", sagt ein bekannter Spruch; leider giebt es aber eine ganze Reihe großer Organismen, die kein solches Gewissen haben und deshalb leichthin sündigen. Dazu gehört auch die Sprache. Ueber Sprachrichtigkeit und Sprachgebrauch streitet man alle Tage; was tatsächlich gesprochen wird, hat noch niemand genauer festgestellt. Aus solchen Erwägungen hat der deutsche Sprachverein eine Anzahl von Schulmännern veranlaßt, zu der Riesenarbeit einer Häufigkeitsprobe zus fammenzutreten; ein Aufsatz von G. Amsel erstattet über die Anfänge des Werks Bericht.") Zehn Millionen deutscher Worte sollen statistisch aufgenommen werden, darunter 20 Millionen aus Klassikern, 5 auz privatem Briefstil, 11 (etwas viel) militärischer Art. Die Wortformen sollen gezählt werden, nicht blos die Worte. Ist das nur zu loben, so erregt dagegen zweierlei Bedenken: erstens (wie auch der Herausgeber jenes Berichts bemerkt), daß die Worte ohne Zusammenhang oder syntaktische Kennzeichnung gegeben werden, zweitens, daß man nur gedruckte oder schriftliche Quellen wählt; (denn di 9 Millionen Worte aus Parlamentsverhandlungen gehören fast schon dem Schriftstil). Lezterem Mangel kann immerhin eine nachfolgende Untersuchung stenographisch aufgenommener Gespräche, Gerichtsverhandlungen, leichter Bühnendialoge nachhelfen. Auf die Zuverlässigkeit der Aufnahme wird man bei dem Beirat bewährter Statistiker und der Sorgfalt unserer Schulmänner rechnen können.

Wenn die ungeheure Arbeit vollendet ist, wird es noch weiterer Anstrengungen bedürfen, um sie auszubeuten. Sie kann aber dann sehr fruchtbar werden. Der wirkliche Sprachgebrauch wird sich herausstellen: welche Formen bei der Konkurrenz verschiedener (z. B. „des Tags“ und „des Tages“, „er ward“ und „er wurde“) bevorzugi

* 6 Amsel, Untersuchungen über die Häufigkeit der Wortformen der deutschen Sprache (aus dem wissenschaftlichen Beiheft VI zur Beitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereins, Mai 94.)

werden, welche Worte unter mehreren Synonymen. Zur vollen Ausnußung wird dabei freilich auch eine lokale und fachmäßige Sonderung gehören: welche Formen und Worte wählt der Norddeutsche, der Städter, der Theolog, der Greis mit Vorliebe? Aber schon ein mechanisches Zählen gestattet z. B. Untersuchungen über den Klang unserer Muttersprache, über die durchschnittliche Länge der Worte, über den Grad der tatsächlich von der gesprochenen Sprache erreichten „Modernität“ u. s. w. Metrif, Poetik, Stilistik werden viel zu lernen haben, und hoffentlich wird man auch für weitere Kreise eine solche Arbeit so ergiebig zu machen wissen, wie der glück liche Gedanke und die daran gesezte Mühe verdienen!

Richard M. Meyer.

Henry Becque pflückt mit dreten seiner Kollegen ein Hühnchen, die es weiter gebracht haben, als er zu Theaterdirektoren. Er tut dies mit so prickelnder und raffinirter Bosheit, daß es schade wäre, seinen deutschen Kollegen eine Stichprobe daraus für Bedarfs= fälle vorzuenthalten. Auch Sarcey muß sich einen freundschaftlichen Hieb aus der Deckung gefallen lassen.

Becque erzählt uns, daß Deslandes so lange als Mensch eine halbe, als Schriftsteller eine ganze Null war, bis er sich zum Direffor des Vaudeville hinaufgeschlängelt hatte und in dieser Steliung seine alten Freunde von oben behandelte. Nur den gefürchteten Sarceh faßte er mit Handschuhen an. Nicht ganz vergebene, denn, als Deslandes noch nichts anderes war, als ein Dichter, dem nie etwas einfiel, sagte Sarcey von ihm: „Mein Gott, Deslandes ist ein sehr guter Kerl und ich habe ihn herzlich lieb. Es ist ein Jammer, daß er sich darauf v rsteift, Theaterstücke zu schreiben! Dazu gehört eine ganz besondere Gabe, und diese Gabe hat unser lieber Deslandes cben nicht"

Als Deslandes nun das Vaudeville übernahm, engagirte er so fort Mlle. Nancy-Martel, und Sarcey schrieb: „Ich sage den jungen Herren, daß alle ih e Klagen mich nicht rühren. Sie mögen arbeiten! Sie möge ein gutes Stück schreiben! Am Vaudeville finden sie jemand, der mein volles Vertrauen hat der ein Künstler litterarisch gebildeter Mann und einer unserer er ten dramatischen Schriftsteller ist."

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La Rounat, dem Direktor des Odéon, gehts nicht besser, als seinem Kollegen vom Vaudeville Zuerst erfahren wir über sein Vorleben genau dasselbe, wie über das Deslandes; er war ein Tropf. aber er behauptete, der Republik Dienste geleistet zu haben, und die Regirung machte ihn dafür zum Direktor des Odéon Er war schon früher sehr gut mit Sarcey bekannt, aber Sarcey spaßt bekanntlich nicht mit seiner Unabhängigkeit als Kritiker und schrieb über den Dramatiker La Rounat:

Mein Gott, La Rounat ist ein sehr guter Kerl . . . u. s. w. (siehe oben). Als La Rounat nun das Odéon übernahm, engagirte er sofort Mlle. Nancy - Martel. und Sarcen schrieb: „Ich sage den jungen Herren u. s. w. . . . am Odéon finden sie ... u. f w. (siehe

oben.

Mit Jules Claretie will Henry Becque besonders gerecht verfahren. Er sagt deshalb von ihm: Claretie, der an Charakter La Rounat und Deslandes nicht das Wasser reichte, hatte sicher viel mehr Talent als beide, und man hat seine hohle Unbedeutendheit, die sprichwörtlich ist, wol übertrieben. Durch Protektion und Natschläge guter Freunde ließ er sich leider dazu verführen, Direktor der Comédie-Française zu werden, die er auf das zynischste für seinen Privatgebrauch ausgenußt hat. Wäre er der brave kleine Junge ge blieben, als den seine Freunde ihn kannten, so hätte man ihm seinen Erfolg gönnen und sich darüber amüsiren können. Aber er hat ges glaubt, daß er sich um seines Amtes willen recht geschickt anstellen müßte und ist deshalb ein geriebener Kerl, ein Tartüffe geworden, weil ihm die Kraft fehlte, auf geradem Wege Tüchtiges zu leisten. Claretie war schon früher sehr gut mit Sarcey bekannt, aber Sarcey spaßt bekanntlich nicht. u. s. m. Ich sage den jungen Herren u. f. w. . . . am Théâtre-Français finden sie f. w...."

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11.

Henry Becque ist wirklich von mustergiltiger Kameradschaftlichfeit gegen seine Freunde, und das, troßdem sie ihn viel seltener aufführen, als es ihm lieb wäre, und als er es eigentlich verdient. Aber, wie man sieht, er läßt sich dadurch zu keinem bösen Wort hinreißen.

Leo Nikolajewitsch Tolstoj hat die Franzosen arg ver schnupft, weil er sich so scharf gegen die Tage von Kronstadt und Toulon ausspricht. Wir erfahren deshalb durch Herrn Michel Délines, daß Tolstoj überhaupt gern im Widerspruch zu scheinbar erwiesenen

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Berichte des freien deutschen Hochstiftes zu Frankfurt am Main. Neue Folge. X Band, Jahrgang 94, Heft 2. Papyrus,

zur

Neben verschiedenen Berichten aus den Fachabteilungen, die die Regsamkeit des Instituts zeigen (über den neuentdeckten Papyrus, die realistische Dichtung Frankfreich im 18. Jahrhundert, Währungsfrage .fw), bringt das Buch eine Anzahl litterar historischer Arbeiten von allgemeinem Interesse. Veit Valentin bespricht das künstlerische Hauptproblem in Echillers Jungfrau von Orleans: den seelischen Prozeß, der den Sturz der gottbegeisterten Jungfrau durch ihre Ueberhebung, aber auch wieder ihre Erhebung durch die Demütigung vorführt. Er zeigt, wie folgerichtig der Dichter fich auf den Boden der Weltanschauung jener Zeit gestellt hat, die fein Drama vorführt und erklärt aus der asketischen Weltansicht dieser Zeit heraus Johannas Liebe zu Lionel nicht als ihre Schuld, sondern als ihre Strafe, die äußere Lemütigung aber als Reinigung. Die sich erhöhen, werden erniedrigt, die sich erniedrigen, erhöht. Die geistreiche Auffassung wird lebhaft und eindringlich entwickelt und dient so zu würdiger Feier von Schillers Geburtstag Heuer giebt über die Geschichte Fausts in Dichtung und Wahrheit einen Ueberblick, F. Lemmermayer verherrlicht in unergiebigen Redewendungen Hebbel als nationalen Dichter, M. Koch giebt eine gechict geordnete, obwol nicht immer überzeugende Kritik der neueren Goethe und Schillerlitteratur, O. Heuer handelt noch über die Bibliographie des Spiesschen Fauftbuches Man nimmt den Eindruck mit, daß die „philosophische Fakultät“ der freien Universität in Goethes Vaterstadt" der medizinischen und naturwissenschaftlichen im Senckenbergischen Institut würdig zu werden sich redlich bemüht.

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Die „Freie Sitterarische Hereinigung zu Stettin“ eröffnete am 21. September ihren diesjährigen Vortrags-Cyflus mit einem Vortragsabend, am welchem Herr Dr. A. v. Hanstein- Berlin über das Thema „die moderne Litteratur im Verhältnis zur klassischen Dichtung" sprach. Von Wieland, der sich in dem Vorwort zu seinen Gesamtwerken als den Vertreter der Blüte deutscher Dichttunst bezeichnete, ehe Goethe und Schiller ihre herrlichen Werte geschaffen hatten, ging der Redner auf diese beiden Dichter-Heroen über, besonders auf das eigenartige, jegt vor hundert Jahren entstandene Freundschaftsverhältnis der beiden in ihrem innersten Wesen so grundverschiedenen Männer hinweisend, das die meisterhafte Vollendung ihrer Werke und das Entstehen eines Teiles derselben veranlaßt hat

Indem sich der Vortragende der modernen Litteratur zuwendete, führte er aus, daß für die Entwicklung des Romanes Goethe und für die des Dramas Schiller maßgebend gewesen ist. Der Roman wurde fünstlerisch ausgebildet bis zu Gustav Freytag und Spielhagen, dann jedoch begann er infolge der nach und nach überhandnehmenden Tendenzbestrebungen mehr und mehr zu verflachen. Das Drama, welches Gefahr lief, eine Nachahmung des klassischen zu bleiben, hat fich losgerissen von dem Sklaventum, und beginnt nun wieder, nachdem es eine Zeit lang im Argen lag, den reinen Forderungen der Kunst und einer freien Individualität der Verfasser zu entsprechen. Fehlt der Gegenwart auch ein Goethe und Schiller, so darf man roch die moderne Litteratur der klassischen an die Seite stellen, wenn auch ihre Erzeugnisse häufig sehr unterschätzt und getadelt werden; wurden doch auch die Werke der beiden Dichter-Fürsten von dem Philosophen Wolf in abfälligfter Weise beurteilt. Der geschägte Bortragende erntete bei dem zahlreichen Zuhörerkreis reichen, wolverdienten Beifall. H. D.

Litteratur-Tafel.

Machträge:

Erscheinungen, bekannt gegeben vom Mai bis Oktober 1894. Besprechung einzelner der aufgeführten Movitäten bleibt vorbehalten.

XI. bersetzungen.

Aus dem Dänischen.

Berk, Henrik: König Renés Tochter. Enrisches D. Deutsch v. J. D. 3iegeler. Glücksburg. 8o. 71 6. ibi. d. Gesamtlitteratur Nr. 772. Balle, Hendel, Jbsen, Henrik: Die Srau vom Meere. Deutsch v. Srik Schulz. 16. 116 6. Meyers Volksbücher Nr. 1023, 1024. Leipzig, Bibliograph. Institut.

Aus dem Englischen.

Bellamy, Edward: Mit geschlossenen Augen. Ein Schiffsbruch. Aus dem Engl. v. Öttmar Dittrich. Meners Volksbücher Nr. 1040. Leipzig, Bibliogr. Institut. Bell, Currer.: Jane Eyre od. die Waise aus Lowood. 2. Bd. 192 u. 122 6. Wien, Fartleben.

Collins, Wilkie: Die neue Magdalena. 1. Bd. 12o. Ebenda.

Crawford, S Marion: Eine römische Sürstenfamilie. Roman in 3 Büchern. 3. Buch. Don Orsino. Eine Geschichte in 2 Bdn. Autosis. Uebersekg. v. Ch. pfner. 8°. 95 u. 322 8. Berlin, G. Reimer.

Dickens Romane. 56-69. Lfg. Naumburg, Schirmers Verlag.
Dickens, Charles: Lebensgeschichte und Erfahrungen David Copperfields des
Jüngeren. Deutsch v. Gottlieb Walter. 2. 2d. 8. 466 u. 455 6. Bibliothek
der Gesamtlitteratur. Nr. 762-771. Balle, O. Bendel.

Dick Man Unheimliche Geschichten. Der Sall Allardt. Klara Sturms Tagebuch.
Deutsch v. Paul Lindau. Stuttgart, Engelhorn.

Gardener, Helen: Wessen Tochter? Novell. Mit Erlaubnis der Verf, übers. v. Kanna Bieber-Boehm. 8o. 116 S. Berlin, Imberg & Lefson.

Graham, Leonh.: Beatrice od. die Srau Professor. Eine G. Ueberf. v. E. Weils häuser. 80. III, 118 6. Dresden, Internationaler Verein zur Bekämpfung der wissenschafil. Tierfolter.

Ingraham, Rekt. Prof. J. .: Der Thron Davids. Von der Beiligg. des Birten
v. Bethlehem bis zur Empörg. des Prinzen Absalom. Uebers. v. J. Schneider.
So. 45j 6. m. Titelbild. Srankfurt a. G., K. Andres & Co.
Kipling, R.: Erloschenes Licht. R. . 352 6. Stuttgart, Deutsche Verlags.
Anstalt.

Lowe, Charles: Sürst Bismarck. Eine hiftor. Biographie. Autoris. Uebersetzg
v. Dr. E. Alb. Witte. gr. 8°. I, 315 6. m. Eildnis. Leipzig, G. Wiegand
Longfellow, Henry, M.: Lied v. Hiawatha. Deutsch im Versmaß der Urschrift
v. Dr. Reuleaux. 8°. XVIII, 201 8. m. Titelbild. Stuttgart, J. 6. Cotta
Nachfolger.
Moore, Srank Srankfort: Ungetraut. Die Geschichte einer ernsthaft gespielten
Komödie. Deutsch v. Adele Berger. 2 Bde. 8o. 227 u. 261 6. Jena, B. Coftenoble.
Niphant, Mrs.: Die Herzogtochter. R. Deutsch v. Mangold. Stuttgart, Engelhorn.
Salter, William Mackintire: Die ethische Lebensansicht. Aus dem engl. Mfer.
überf. von Geo v. Gizycki. gr. 8. 22 6. Be.lin, S. Dummlers Verlag.
Sammlung ausgewählter Kriminal. u. De'ektiv-Romane. 10. u. 11. Bd. Autoris.
Ausg. 8. Stuttgart, R. Lutz.

10. Spåte Rache v. Conan Doyle. 248 8. 11. Das 3eichen der Vier v. Conan Doyle. 199 S.

Scott, Walt. Die Jungfrau vom See. Dichtung in 6 Ges. Deutsch v S. Dobbert. Bib iothek der Gesamtlitteratar. Nr. 791, 792. Balle, O. Bendel.

Sch einer, Olive: Träume. Autoris. Uebersetg. v. Margarete Jodl. Mit einer Einleitg. v. Dr. Srdr. Jodl. 8°. VII, 9 S. Berlin, S. Dummlers Verlag. Sewell, Anna, Raabe": Die Lebensge chichte e. Pferdes, v. ihm selbst erzählt. Nach Black Beauty", Autobiography of a Horse, 137. Cauf., f.el überf. u. bearbeitet. 8°. 106 S. m. 1 Abbildg. Leipzig, P. Bobbing. Shakespeare, William: Gedichte, ins Deutsche übertr. durch Alfr. v. Maunt. gr. S. XVI, 362 6. Berlin, E. Selber.

- Imogen. (Cymbelin.) Romantis.hes Sch. Sür die moderne Bühne bearb. v. Carl Groß. Musik v. Rud. Raimann. schmal 8o. 95 8. m.en, Kuber und Lahme.

Simens, Sam.: Charakter. Bibliothek d. Gesamtlitteratur. Nr. 75-759. Halle Bendel.

Sims, G. R.: Erinnerungen e. Schwiegermutter. Autoris. Uebersetzg. v. Mangold Engelhorns allgemeine Roman ibliothek. 17. 18. Stuttgart, Engelhorn. Smith, W. Robertson: Das alte Testament, feine Entstehung u. Ueberlieferung. Grundzüge der alttestament!. Kritik, in popular wissenschaftl. Vorleign. car gestelt nach der 2. Ausg. des engl. Orig. Werks:,,The old Testament in te Jewish Church" ins Deutsche übertr. u. hrsg. v. Lic. Prof. Dr. J. M. Rothstein. gr. 8°. XIX, 447 S. Sreiburg 1. B. J. C. B. Mohr.

Wallace, General vorm. Gesandter, Lewis: Een Kur. Eine E. aus der Zeit Christi. Mit Genehmigg. des Verf. frei bearb. v. B. Hammer. Illustr. v. Ant. C. Baworowski. In 20 Efgn. 1-2. Cfg. Lex. 8. VIII u. 6. 1–24 m. Bildnis. Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt,

Waverley: S'ist nun 6) Jahre. Uebers. v. KR. Richter. 8°. 484 6. Bibliothek d. Gesamtlitteraiur. Nr. 786-790. Halle, O. Hendel.

Wilson, A. J. E.: Selma. R. 2. Deutsch v. 2. Geifel. 8o. 370 S. Mannheim, J. Bensheimer.

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Dumas, Alex: Der Chavelier v. Maison rouge. Wien, Bartleben.
Durun, fr. Unterr..Min. Vict.: Caligula u. Claudius, Meffalina u. Agrippina in
Wort u. Bild. Deutsch v. Prof. Dr. Gust. Herzberg. Lex. 8°. 80 8. m.
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