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Wooe 4416.7

HARVARD
UNIVERSITY
LIBRARY

May. 9, 1750

Nachricht.

Nach dem unterm 1. Vuly bekannt gemachten ausführlichen

Plan, wird von dieser Zeitschrift alle drey Monate, vom 1. Oktober 1806 an zu rechnen, ein Heft, und in der Folge, wenn es Stoff und Abnahme zulassen, auch mehrere Hefte, jedes von 6 bis 8 Bogen erscheinen. Der Preis eines jeden brochirten Heftes mit farbigem Umschlag ist auf 10 Baßen (40 Kreuzer), oder für den ganzen Jahrgang auf 4 L. Schweizergeld festgesekt.

Allfällige Beyträge und einzelne Nachrichten ist man ersucht in frankirten Briefen an die Redaktion des litterarischen Archivs zu Bern einzusenden.

Für die Subscription hat man sich an Hrn. Bassompierre, neuen Direktor der typographischen Gesellschaft in Bern, oder an jede beliebige gute Buchhandlung der Schweiz und des Auslandes zu wenden.

1.

Einweihungs-Nede

bey der

feyerlichen Eröffnung

der

neu eingerichteten

obern und untern Schulen in Bern, gehalten den 2. Movember 1806,

Nam vehementer intererat vestra, qui patres estis, liberos vestros hic potissimum discere. Ubi enim aut jucundius morarentur, quam in patria? aut pudicius continerentur, quam sub oculis parentum? aut minore sumptu, quam domi? - Nihil honestius praestare liberis vestris, nihil gratius patriae potestis. Educentur hic, qui hic nascuntur, statimque ab infantia natale solum amare frequentare consuescant. Atque utinam tam claros praeceptores inducatis, ut a finitimis oppidis studia hinc petantur, utque nunc liberi vestri aliena in loca, ita mox alieni in hunc locum confluant.

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PLINII Epist. Lib. IV. epist. 13.

An die Tage der aufferordentlichen Ereignisse, in welchen wir leben, wird sich gewiß auch dieser für uns als dents würdig anreihen, an welchem das vor Jahrhunderten in unsrer geliebten Vaterstadt errichtete öffentliche Lehr-Ins

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ftitut erlischt, und dagegen eine neue, in ihren Anlagen und nothwendigen Folgen weit umfassendere Unterrichtsund Erziehungs-Anstalt beginnen soll.

Denn Erscheinungen solcher Art haben in der Cultur-Geschichte aller Völker das Eigenthümliche unter sich gemein, daß sie beynahe unbemerkt vor den Zeitgenossen vorübergleiten, allein mit desto grösserer Kraft und Thắtigkeit sich in dem folgenden Geschlechte entwickeln und die unwiderstehbare Macht ihres ganzen Einflusses erst über die Nachwelt in tausendfältigen Resultaten vers breiten.

In so ferne also uns Sterblichen vergònnet ist, auf Menschenschicksal uud den Gang der Begebenheiten einzuwirken, greifen wir heute offenbar der Zukunft vor, und legen in der Bildung unsrer künftigen Prediger, unsrer Magistraten und unsrer ersten Landes-Einwohner die Grundlagen, auf welche vielleicht dereinst unmittel bar gestüßt unser Vaterland sich aufs neue emporheben, oder auch selbst in ihnen eine entscheidende Ursache seines gänzlichen Unterganges finden wird.

Diese ernste, uns allen höchst wichtige Betrachtung scheint mir daher die nähere Entwicklung des Endzwecks unsers Vorhabens und die Anzeige der Mittel denselben zu erreichen als die angemessensten Gegenstände meines Vortrags zu bezeichnen, welchen ich aber Ihnen Tit. derjenigen schüßenden Nachsicht empfehle, die mich une verdient zu dieser ehrenvollen Stelle berufen, und durch diesen schmeichelhaften Beweis des öffentlichen Vertrauens

zwar meinen besten Vorsaß gestärkt, mein Selbstgefüh aber wahrhaft beschåmet hat.

Dem landesvåterlichen Willen der Regierung gemåß, liegen uns bey dem gegenwärtigen Erziehungs-Plane zwey Haupt-Endzwecke zu befördern ob, nach welchen unsere jungen Mitbürger aller Stånde zu fähigen und geschickten, vorzüglich aber zu tugendhaften, durch Moralitát und Charakter-Festigkeit sich auszeichnenden Männern erzogen werden sollen; und die wir beyde ihres hohen Interesse wegen in allgemeinen, doch etwas nåher bestimmten Umrissen hier aus einander zu sehen gedenken.

Die Cultur des Menschengeschlechts, in Verbin dung mit seiner fortschreitenden Vermehrung und Ausbreitung, gehört unstreitig unter die Zahl jener groffen Endabsichten des Schöpfers, welche durch angeborne unvertilgbare Naturtriebe unterstüßt, obgleich im rastlosen Kampfe mit den moralischen und physischen Uebeln dieser Welt, dennoch unaufhaltsam ihre unveränderliche Rich tung verfolgen, und gewiß am Ende, zum Heil der Menschheit, alle Hindernisse überwältigen und besiegen werden. In welcher allgemeinen Hinsicht es denn schon religiöse Regentenpflicht wäre, dieser Selbst-Entwicklung des grossen Menschheit-Vereins nicht vergebens entgegen zu streben, sondern vielmehr die Auflösung der Aufgabe zu erleichtern, welche von der ewigen Vorsicht jedem Geschlechte, in dem erreichbaren Ziele seiner Vervollkom mung, gleichsam vorgelegt worden ist.

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