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wird, aber man hat doch auch Ehre im Leibe. Zu Henkersknech ten taugen die Schwedischen Soldaten nicht, die sollte sich der König noch anschaffen.“

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Jich mit der König sind gewes bei der Bauer", sprach der Ungar, gab uns cff' und trine, und schliefen da ganze Nacht, und jeg laß er ufhang'." „Ich geb' mich auch nur ungern dazu her", seßte ein Grenadier hinzu. Die Wahrheit zu reden, ist keine Sünde. Wenn sie auch keine Montur anhaben, jo haben sie sich doch wie Soldaten gehalten, und der König weiß am besten, wie viele von seinen Mannschaften sie ihm niedergemacht haben."

Indem seufzte der Förster laut auf, denn die Einschnitte von den Stricken schmerzten nicht wenig. Der Ungar näherte sich ihm.,,Was fehl Dür?" fragte er. Der Kurpe antwortete nicht, sondern warf ihm einen finsteren durchdringenden Blick zu und legte sich mit einem bitteren Lächeln auf die Seite. Kemer be gann Mitleid zu empfinden.,,Laßt ihnen die Stricke etwas nach!"' rief er den Grenadieren zu.

oder 2782 festfeßen sollen. Ausgemacht bleibt es jedoch, da zur Zeit, wo Osirtasen lebte, die Aegypter bereits in Wissenschaften und Künsten so weit fortgerückt waren, daß man diese Epoche füglich dem Zeitalter des Auguft's an die Seite seßen kann; wie dies unter Anderem aus einem Fragmente der granitenen Bilds sdule jenes Königs im Berliner Museum hervorgeht, welches bes reits eine große Kunstfertigkeit verräth. Denon, Champollion nebst noch anderen Reisenden vermochten daher kaum ihr Ents zücken über den Eindruck, den so manche Aegyptische Denkmäler aus der ältesten Kunstperiode wegen des hohen Grades von Vollkommenheit auf sie ausübten, nicht laut genug an den Tag zu legen. Dieser hohe Grad von Ausbildung in der Kunst, den mehrere alte Acgyptische Denkmäler beurkunden, veranlaßte wohl ebenfalls den so scharfsinnigen und kenntnißreichen Forscher Prokesch von Osten zu der Aeußerung,,,daß vier bis fünftausend Jahre zur Vorbereitung und Vollendung dhnlicher Denkmäler wohl nicht zu viel seyen, indem ein einziger Stein zu Theben die ganze biblische Geschichte über den Haufen würfe." Allers dings fällt der Ursprung Thebens in das graueste Alterthum, Einige derselben traten zu den Gefangenen und erfüllten die denn jene Metropole versank, als man Memphis erbaute, und Weisung. Dem Förster löste der Ungar die Stricke fast ganz auf. dieser Königsiß war bereits eine glänzende Residenz, als Abra:,,No, komm' her!" sagte er,,,will geb' ihnen Schluck zu trink, ham daselbst erschien. So viel ist ausgemacht, daß die Aegyps das mach' warm." Die Kurpen traten zu dem Feuer, während ter bereits mehrere Jahrhunderte, bevor die Griechen sich mit der Trabant aus dem Mantelsack seine Feldflasche holte.,,Thut der Kunst beschäftigten, sie schon in allen ihren Zweigen trieben Bescheid“, sagte er, dem Korporal zutrinkend,,,mors a tergo, und es kein Material und keine Technik gab, worin sie nicht bes bibamus ergo!" Ja wohl, Kamerad!" antwortete Remer. reits Meister gewesen wären. ,,Wir können schon Manchem zurufen:,,Requiescat in pace!" Der Förster empfing die Flasche, aber kaum hatte er sie an den Mund gefeht, als er sie wieder zurückgab. —,,Warum trink nich?“ „Man muß núüchtern seyn, wenn man mit Gott abs schließen will", antwortete der Förster.

Wenn es in jenem Auffage ferner heißt, der Name Suphis, des Erbauers der größten Pyramide, findet sich mehrere Male in einem benachbarten Grabe, das einem gewissen Eimei, dem Baumeister der Wohnung des Königs Suphis, gewidmet war; welche Legenden Champollion gelesen und späterhin Ros fellini in seine Monumenti storici und Salvolini in einer Anmers tung zu den: Lettres sur l'orient von Michault und Poujou lat, bekannt gemacht hat, so stimmt dies um so mehr mit der Vermuthung Wilkinson's überein, daß diese Graber entweder gleichzeitig oder nach Vollendung der großen Pyramide erbaut worden waren, indem ihre Stellung und Richtung genau der der großen Pyramide entsprächen. Diese Graber, die in den Felsen bei Kaffres-Sejad, dem alten Chenoboskion, sich befinden, find alter als die der Grotten von Beni Hassan und die in solchen entdeckten Königsnamen aus den Zeiten des Suphis und feiner unmittelbaren Nachfolger, folglich noch vor der Ankunft Abraham's in Aegypten, erbaut.

Darf ich hier einer Vermuthung Raum geben, so könnte es möglich seyn, daß man den Suphis und seinen Sohn, denen man, wie ich dies bereits weiter oben bemerkte, die Beiseßung in den beiden von ihnen erbauten Pyramiden verweigerte, in diesen Felsengrotten beiseßte, wodurch sich alsdann die Erscheinung ihrer Namen in diesen Grotten begreifen ließe.

Wenn ferner Herr Lenormant behauptet, daß man unter den von mir in der Pyramide von Sakkara entdeckten Hieros glyphen keinen Königsnamen fände, so muß ich ihm hierin allerdings beipflichten, indem man unter solchen weder Titel noch Namensschilde entdeckt oder Kartouschen oder Ring wenigstens unausgefüllt geblieben sind. Dagegen lauten die vorhandenen fymbolischen Zeichen, die der Direktor des hiesigen Aegyptischen Museums, Herr Passalacqua, nach seiner neuen Methode zu deuten die Güte hatte, folgendermaßen:,,Der König“, sagt er,,,wird nämlich der östlichen und westlichen Sonne der oberen Hemisphäre gleichgestellt, d. h. mit Phré, dem Hauptgott der materiellen, und mit Ammon, dem Haupts gott der intellektuellen Welt. Daher wird er auch zu wies derholten Malen: Beherrscher des Süden und Norden im Often, und Beherrscher des Süden und Norden im Westen, betitelt", woraus dennoch hervorgeht, daß sie sich auf einen König beziehen.

Möchte es dem scharfsinnigen Akademiker, Herrn Letronne, und dem eben so gelehrten als gewissenhaften Chronologen, Herrn Profeffor Jdeler, so wie dessen der Koptischen Sprache so kuns digen Sohne und anderen fachkundigen Philologen und Chronos logen gefallen, noch mehr Licht in dieser wahrhaften Aegyptischen Finsterniß zu verbreiten, damit wir nicht ferner von einem Ers treme in das andere fallen. C. v. Minutoli.

Polen.

Karl XII. und die Kurpen.
(Schluß.)

Um die hellauflodernden Wachtfeuer faß ein Trupp Schwe discher Soldaten; in ihrer Nähe lagen, an den Händen geknebelt, die gefangenen Kurpen, der Förster, Stanislaw, Jonek Lopucha und Kwiczol, in Erwartung der angedrohten Todesstrafe.

Nun sollt Ihr bald Euren Lohn haben“, sagte ein bärtiger Schwedischer Grenadier;,,den Einen wie den Anderen wird der König hangen lassen. Wir werden die dicken Wälder schon ein bischen lichter machen, und die wilden Ochsen und Båren sollen auch einmal freies Spiel haben." ,,Das mur nicht gefallt", entgegnete der uns wohlbekannte Ungar. Hast Recht", fiel der junge Korporal_Remer ein;,,'s ist eigentlich eines Soldaten unwürdig, sich an dem unbewaffneten Feinde zu rechen. Mit den Waffen in der Hand, Aug' in Aug', da mag fich's entscheiden, wer der Stärkere ist. Man muß freilich than, was befohlen

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Indessen hatte sich ein heftiger Wind erhoben und trieb den Rauch und die Asche aus den Wachtfeuern auf die Umstehenden zu. Daher legte sich der Förster bald wieder auf die Erde, neben ihn seine Gefährten. Auch der Trabant breitete feinen Mantel über die Aefte eines nahen Strauches aus und begab sich mit dem Korporal unter dessen Schirm. Jeder sehnte sich nach Ruhe von des Tages Beschwerden; nach und nach verstummten die Ges sprache bei allen Wachtfeuern in der Runde, und endlich unters brach nur von fernher der Ruf der aufgestellten Wachtposten die Stille der Nacht.

Der Förster schlief nicht; er fann darüber nach, ob nicht noch ein Weg zur Rettung für ihn ausfindig zu machen ware. Er warf die Augen umher; alle Soldaten in der Nähe schliefen, nur ein bärtiger Grenadier, der dem Feuer am nächsten lag, wachte und schaute unverwandt nach den gefangenen Kurpen hin.

Der Wind wurde immer stärker und fachte das Feuer immer wieder an. Dunkele Rauchsäulen verbargen die armen Gefange nen mehrmals vor den scharfen Blicken des Schweden. Da war des Försters Entschluß gefaßt. Bei einem frischen Windsuge raffte er sich auf, sprang auf den Grenadier zu, erfaßte ihn bei der Gurgel und drückte diese aus ganzer Kraft zusammen. Das Geficht des Grenadiers verfärbte sich. Schnell riß ihm nun der Förster den breiten Såbel aus der erstorbenen Hand; er nahm den Gürtel mit den Pistolen, wickelte sich in den Schwedischen Mantel und blickte dann wieder um sich.

Niemand hatte den leßten Seufzer des Grenadies vernom men. Der Förster blieb einen Augenblick unschlüssig stehen, denn es that ihm leid, seine Kameraden zu verlassen. Dann schlich er langsam bei den Wachtfeuern vorüber, der nahen Waldung zu. Erst bei der äußersten Vorpostenreihe bemerkte ihn ein Schwede und rief:,,Wer da!"

Der Förster verstand den Ausdruck nicht und wußte keine Antwort zu geben. Sich kurz besinnend, ging er daher rasch auf den Schweden los und streckte ihn durch einen Pistolenschuß zu Boden.

Dieser Schuß brachte das ganze Lager in Aufruhr; auch Remer und der Ungar schreckten auf. „Bassa! Was gübr's da? Hab'n gut geschlaf”.“ Auch die Kurpen erwachten und warfen einander bedeutungsvolle Blicke zu, doch wagte Keiner, nach dem Förster zu fragen. Diesen suchte des Ungars scharfer Blick zuerst. und wo seun der groß Bauer?" Wir wissen nicht", sagte Kwiczol.,,hat sich fort gemach'!'' Bei dieser Kunde warf fich Remer auf ein Pferd und sprengte mit sechs Trabanten dem Orte zu, wo der Schuß gefallen war.

Der Wald, durch welchen der Förster eilte, wurde immer dunkler und dichter. Dieser gelangte auf eine Anhdhe, die mit Wachholdersträuchen bewachsen war und von der er das ganze Schwedische Lager und alle Wachtfeuer übersehen konnte. Die Anzeichen von seiner Verfolgung entgingen ihm nicht. ,,Ja, fommt nur", rief er, auf bekannten Fußsteigen forteilend;,,jeßt bin ich Herr des Waldes.“

Streng bewacht und gebunden lagen Stanislaw, Kwiczol, Lopucha und über dreihundert gefangene Kurpen da. Mehrere Galgen waren ringsum erbaut, und eine Anzahl Stricke war in der Nähe aufgeschichtet. Niemand hatte Mitleid mit dem Elende der Armen und mit ihren Qualen.

Jonel!" fagte Kwiczol leise,,,ich werde die Soldaten an sprechen, vielleicht lassen sie die Stricke etwas nach. Sich', wie fie mich augerichtet haben; mein ganzer Kittel ist voll Blut!" ,,Ja, bitte Du diese Teufel, die kein Mitleid haben!" erwiederte Stanislaw. Sie werden Dir die Stricke nur noch besser ans ziehen; denn sie nehmen sich jezt in Acht, weil ihnen der Förster

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durchgegangen ist." Gevatter", sagte Lopucha,,,das lette Stündlein hat geschlagen! Und nicht einmal ein Priester ist da, daß ein Christenmensch seiner Sünden ledig werden könnte" ,,Dergleichen kennt das Volk nicht", wandte Stanislaw ein; ,,Calvinisten find böse Christen. Sie lachen Dich am Ende

nur aus."

Indem entstand eine allgemeine Bewegung im Lager; in der Nahe fielen einige Schüffe, und die erschreckten Schweden griffen zu den Waffen. Der Förster hatte mit einer großen Zahl Kurpen die Wachen durchbrochen und war dem Orte zugeeilt, wo seine dem Tode geweihten Brüder sich befanden.

,,Schneider die Stricke durch!" rief er den Seinen zu.,,Wer los ist, laufe in die Wälder, da werden wir uns wiederfinden!"

Er felbft eilte zu Stanislaw, durchschnitt die Strange und rief:,,Gott helfe Dir, mein Stas; mach' Dich auf die Beine. Tröfte Deine Malgorzata, und komm' ich um, so betet für mich und laßt eine heilige Messe für meine arme Seele lesen." Stanislam drückte seinem Reiter mit Thränen in den Augen die Hand und eilte in der angedeuteten Richtung davon.

Auf den Wiederhall der Schüsse sammelte sich das ganze Schwedische Fußvolk; auch die Reiterei sprengte herbei. Der Förster war in eine Falle gerathen und sah sich alsbald von den Feinden umzingelt. Vielen Kurpen gelang die Flucht; doch der Förster selbst wurde nach kurzem Widerstande zugleich mit Kwiczol und vielen Anderen von neuem gefangen.

Der König Karl, über den neuen Anfall aufs Aeußerste ers zürnt, war in Begleitung des wegen seiner Grausamkeit bekann ten Major Rumler selbst auf dem Kampfplahe erschienen, um die Execution an den Gefangenen unverzüglich vollziehen zu lassen.

Dieser große Kerl, befahl er, indem er mit dem Fuße an des Försters Kopf stieß,,,taugt zum Schlächter; bindet ihn los, er soll die Anderen aufhängen.

Dem Förster wurden die Banden gelöst, und er erhob sich; er athmete schwer auf, seine Brust arbeitete gewaltig, die Augen waren ihm mit Blut unterlaufen. Urplöglich warf er sich auf den ihm zunächststehenden Rumler; mit geballter Faust schlug er diesem vor die Stirn, daß er entseelt zusammensank; dann stürzte er auf den Trabanten, der sich dessen gar nicht versah, hob ihn aus dem Sattel, schwang sich selbst auf das Pferd, und wieder ging's vollen Laufes fort dem Walde zu.

,,Gebt Feuer! Gebt Feuer!" erschallte es von allen Seiten. Mehrere Kugeln pfiffen hinter dem Kurpen her, zwei trafen ihn. In Angst und Schmerz griff er dem Pferde mit beiden Händen in die Mahne; das scheue Pferd sprengte um so wilder davon.

Der Kurpe fühlte, wie seine Kräfte schwanden; er konnte sich faum noch auf dem Pferde erhalten; es dunkelte ihm vor den Augen: er begann zu schwanken und sank, seinen Geist auss hauchend, vom Pferde. Doch hatten sich die Hände so krampfhaft in die Mähne geklammert, daß der Klepper den Leichnam des Kurpen neben sich fortschleppte.

Der Tod Rumler's und des Försters Flucht änderten das Loos der kriegsgefangenen Kurpen nicht. Ihrer Dreihundert endeten, indem sie sich gegenseitig aufknüpfen mußten.

Karl XII. fand nach der Niederlage der Kurpen nirgend weiter einen kräftigen Widerstand in Polen, und das ganze Volk war zur Anerkennung des Königs Stanislaw Leszczynski geno thigt. Eine Bande Schwedischer Marodeurs überfiel das Schloß der Wojewodin Dzialynska, welche in dem Kampfe ihren Tod gefunden hatte, plünderte dasselbe und steckte es in Brand. Karl eilte nach Warschau, wo er mit dem neuen Könige der Polen in der Karmeliterkirche ein Schuß und Truzbündniß auf ewige Zeis ten einging. Auf seinen Wunsch wurden ihm die Gebeine des heldenmüthigen Königs Johann Sobieski gezeigt. Lange betrachs tete er sie, in Nachdenken versunken. Es mochte ihm wohl in den Sinn gekommen seyn, daß, wenn jeßt die erstorbene Rechte Sos bieski's Polens Scepter führte, Schwedische Fahnen nicht in Warschau wehen würden. Auch die Kurpen wichen der Uebers macht und unterwarfen sich dem neuen Könige.

Nach Karl's Niederlage bei Pultawa suchten der General Steinflicht und der Oberst Rehbinder eine Zuflucht in den dich; ten Wäldern der Kurpen. Da diese nun die dem Könige Stanis flar gelobte Treue nicht zu brechen gedachten, so griffen sie nach August's Rückkehr gegen diesen mit eben dem Muthe zu den Waffen, mit dem sie früher für ihn gekämpft hatten. Steinflicht und Rehbinder waren ihre Anführer. Von neuem erschallten die Wälder vom Kriegsgeschrei, und neue, oft zweifelhafie Kämpfe wurden versucht.

Erst als eine starke Besaßung aus Thorn gegen die Kurpen anrückte, Steinflicht sich nach Preußen zurückzog und der Oberst Rehbinder in Russische Dienste trat, schworen Jene, von Allen ver lassen und neuen Grausamkeiten ausgeseßt, dem Könige August II. von neuem Treue.

Frankreich.

Bibliographie.

Dictionnaire du contentieux commercial. (Die Handels-Gefeßgebung in allen ihren Beziehungen.) Von Devilleneuve und G. Massé. 20 Fr.

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Es wurde im Französischen Theater,,Angelo“ gespielt. Ich werde den Abend nie vergessen, denn zum erstenmale hatte sich ein zahlreiches Publikum zu unseren Vorstellungen eingefunden. Es hatte eben neun Uhr geschlagen, und Homodei drohte, Thisben den Dolch ins Herz zu stoßen, wenn sie nicht über alles Vorges fallene das tiefste Schweigen bewahre, als plößlich die Schaus spieler zu wanken schienen; ein schreckliches Getrach ließ sich aus gleich vernehmen, der Kronleuchter schwankte rasch hin und her, die Bänke stießen gegen einander, und die Galerieen wurden von einer unsichtbaren Kraft erschüttert. Im Publikum war der Aus: druck des Schreckens auf allen Gefichtern zu lesen, und ein Schrei des Entseßens hallte im ganzen Saale wieder; man wollte sich retten und stürzt nach den Thüren; es entsteht ein schreckliches Gedränge, und die Furcht kennt keine Gränzen mehr. Fürsten, Bojaren und Bauern, Schauspieler und Statisten drängen sich durch einander, denn es giebt keinen Rangunterschied mehr. Man will fich retten, man will hinaus, das ist das einzige Streben; aber, o Schrecken! jest erzittert auch die Erde, und man kann sich nicht mehr auf den Füßen erhalten. Steine, Bretter fliegen über die Köpfe der Menschen hin, und überall stürzen die Häuser zusammen. Ein höllischer Lärm, ein Lärm, für den jeder Auss druck zu schwach ist, betäubt die Menschen, welche jest nicht mehr an Gottes Allmacht zweifeln können und welche inbrünstig seinen Schuß erflehen. Ein Jeder erwartet, starr vor Entseßen, daß die Erde sich unter ihm öffne und die große Stadt vers schlinge. Drei Minuten währte diese schreckliche Erschütterung, und während dieser ganzen Zeit schwebten wir zwischen Leben und Tod, ohne daß es uns möglich gewesen wäre, uns gegens seitig zu unterstüßen. In der traurigen Lage, in der wir uns befanden, konnten wir nur auf den Knieen kriechen, und indem wir einen Plaß verließen, auf dem unser Leben bedroht war, liefen wir dem Tode vielleicht an einer anderen Stelle entgegen. Ich weinte und hatte schon alle Hoffnungen aufgegeben; ich rief meine Mutter an, aber ich hörte nur das dröhnende Krachen der Erde und den Angfischrei der Unglücklichen.

Endlich hörte die Erschütterung auf. Wir waren gerettet. Ich und meine Freunde fielen uns in die Arme und dankten der Vorsehung, daß sie uns diesmal gnädig gewesen war.

Welches gráßliche Schauspiel bot sich aber jeßt unseren Blicken dar! Welches Bild des Jammers und der Zerstörung! Umgestürzte Paläste, verschüttete Straßen, in Trümmer gesunkene Häuser. Ueberall lagen Todte unter dem Schutte. Niemals hatte man zu Bucharest eine so starke Erderschütterung erlebt; wenn dieselbe noch eine Minute anhielt, so blieb kein Gebäude an seiner Stelle. Wenn ich jest an diese Zeit zurückdenke, so erscheint sie mir wie ein Traum, wie ein Gebilde meiner Phan taste. Der Tag des jüngsten Gerichts schien hereingebrochen zu seyn. Alle Gebäude waren ohne Ausnahme mehr oder weniger beschadigt, und durch den Einsturz eines Klosters, das sehr starke und dicke Mauern hatte, fanden allein 200 Personen ihren Tod. In der nächsten Zeit räumte man nun den Schutt hinweg, unter dem die Todten begraben lagen. Auch in anderen, Bucharest benachbarten Städten wurde diese Erschütterung gefühlt; in einer Stadt stürzte eine Kaserne ein und begrub 500 Soldaten. Am folgenden Tage bemerkte man zu derselben Stunde wieder ein Erdbeben, aber dasselbe war ungleich schwächer und verursachte kein Unglück. Der Schreck legte sich jedoch nicht sogleich, und man war immer noch auf ein neues Unglück gefaßt. Ich für meinen Theil fühlte freilich keine Furcht mehr und sehnte mich (F. F.) nur, das abscheuliche Land zu verlassen.

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Wochentlich erscheinen dred Nummern. Pränumeratione Preis 221 Sgr. ( Thir.) vierteljährlich, 3 Thlr. für das ganje Jahr, ohne Er obung, in allen Theilen der Preußischen Monarchie.

M 18.

Magazin

für die

Beiblatt der Allg. Pr. Staats
Zeitung in Berlin in der
Expedition (Friedrichs-Straße
Nr. 72); in der Provinz so
wie im Auslande bei den
Wohllöbl. Pest- Aemtern.

Literatur des Auslandes.

Berlin, Montag den 11. Februar

Rom, 8. Januar 1839. Ich hatte Ihnen eine Schilderung der hiesigen Weihnachtss feier zugedacht. Mancherlei Betrachtungen über die unverkenn bare Erhaltung uralter Römischer Sitten knüpfen sich an eine folche. Der Uebergang zu Mittheilungen über die gefährliche Reisbarkeit und mörderische Wuth des stolzen Römischen Gesindels macht sich bei Erwähnung festlicher Vorgänge sehr von selbst, und wiederum bieten merkwürdige Vergleichungspunkte mit dem Durch einen Zufall ist der uralten Volksleben Roms fich dar. Auffas liegen blieben, doch sollen Sie den Verspäteten" in meinem nächsten Brief erhalten, weil diesmal Dringenderes vors liegt. Ich erinnere mich auch, daß ich die Reihe meiner musikas lischen Notizen nicht gefchloffen und namentlich über die Sistinische Kapelle und die Dper Bemerkungen verheißen habe. Ein Konzert Cramer's ift inzwischen noch hinzugekommen. Es ist mir aber lieb, in die Eintönigkeit dieser Mußit einige Abwechselung bringen zu müssen. Von der Sistina wird sich ohnehin besser nach den Ofter Aufführungen, in denen sie ihr Bestes, wie man hier hört, zu leisten pflege, von der Oper nach weiter entwickeltem Karnes valsreichthum, von dem Cramerschen Konzert bei Gelegenheit eines erwarteten Lißtschen reden lassen. Heute habe ich von dem Winkelmannsfefte, welches das Institut für archäologische Korres fpondens am heutigen Lage in feierlicher Versammlung beging, Meldung au thun. Man dürfte vorausseßen, daß eine so trefflich begründete, feit fast einem Jahrzehend so eifrig und gediegen wirkende und von den Freunden edler Wissenschaft aller Drten so freudig anerkannte und begünstigte Anstalt auch außerhalb des engeren Kreises von Fachgelehrten in das Gebiet allgemeinerer Theilnahme hinausgegriffen hatte, um so mehr, als der verdiensts volle, durch praktische Tüchtigkeit und umfassende Gelehrsamkeit gleichmäßig au folchem Unternehmen ausgerüstete Schöpfer deffel ben, der fest in Ihren Mauern lebende Professor Dr. Gerhard, in wiederholten Bekanntmachungen unter dem Titel,,Thatsachen des archdologischen Instituts" (Berlin 1832 u. 1834) das Publikum fo viel möglich auf das Geschehene und Geschehende aufmerksam gemacht hat. Aber die Ankunft eines werthen Landsmannes aus Berlin, auch etwa eines von den Bielen, deren gleichgültige Unfunde über die Anstalt" Gerhard hatsu einer bequemen Theilnahme an derselben umpimmen" wollen, hat uns neuers dings die Betheurung verschafft, daß das Institut noch nicht, so Lauten feine Worte,,,auf die breite Bass aller derer Vielen, die Rich geißreich nennen", geftellt sep. Deshalb mögen einige Worte Gerhard's selbst noch einmal hier einen las finden:

,,Das Institut umspannt die Gränzen, sammelt den Stoff and ermittelt das Verständniß der gesammten antiquarischen Denks malerkunde. Die vernachlässigten wie die neugefundenen, die schriftlichen wie die bildlichen Denkmäler fallen seiner Fürsorge anheim; und wie ihm Berichterstatter an feinem Orte der klafft, fchen Vorzeit fehlen, fo find die angesehenften Pfleger philologisch artifischer Wissenschaft ihm förderlich, die gesammelten Dents maler und Thatsachen zu sichten und zu erläutern. Es ist dafür gesorgt, das Institut durch seine Universalität Aufgaben erfüllen au laffen, an denen frühere und gleichzeitige Alterthumsforscher, ungeachtet der Trefflichkeit ihrer Forschung, über die Unvollkommen heit ihres Materials verzweifeln mußten; ja, es ist ihm gewährt, burch seinen Europdischen Verein von Gelehrten, Künstlern, Kunsts freunden und Beobachtern jeder Art literarische Hülfsmittel aufs zubieten, welche den töniglich ausgestatteten Gelehrten Vereinen einzelner Länder, die Herkulanische Akademie nicht ausgenommen, bisher fehlten. Durch solche Vorzüge eines nicht nur ausgebrei teten, sondern auch von verschiedenen Mittelpunkten aus mit Bleider Thatigkeit geleiteten Verkehrs ist es unserer Anstalt denn auch möglich geworden, fast ohne irgend einen außerordentlichen Buschuß, regelmäßige und weitschichtige Denkschriften ans Licht Bu Rellen."

Das Institut giebt nämlich in einem monatlichen bulletino Mittheilungen über die neuesten Ergebnisse und Leistungen auf archdologischem Felde, liefert Annalen, in welchen ausführlichere

1839.

Abhandlungen über einzelne wichtige Gegenstände, sen es in Las teinischer, fey es in Italianischer oder Französischer Sprache, Plas finden, und edirt Abbildungen der intereffantesten noch nicht publisirten Monumente (,,monumenti inediti"), fo wie Abgüsse merkwürdiger Gemmen in Gips. Die Feste, welche es jährlich begeht, find der Geburtstag Roms, welcher zugleich der feinige ist, und der Geburtstag Winkelmann's.

Die lestere diesmalige Feier ist durch den Zufall, daß der b genug, indem ihr durch die Anwesenheit des Russischen Throns 9. Dezember auf einen Sonntag traf, verspätigt worden, glücks den hochgestellten Personen, welche in Begleitung des Großfürsten folgers die erwünschteste Verherrlichung zu Theil ward. Von zugegen waren, nenne ich Ihnen den Grafen Wielhorsky, den Staatsrath und Dichter Shutofsky und den Russischen Gesandten Potemkin. Unter den Engländern, die sich zahlreich eingefunden Fannten Wilkinson, dessen interessanter Plan von Theben ausgelegt hatten, bemerkte man den durch seine Reifen in Griechenland bes war; unter Italianern besonders den einen der Brüder de Minicis. Verdiente Deutsche, wie Wagner, Reinhardt, Wolff, fehlten nicht. tuts ist endlich anzuführen, daß ein ausgezeichneter Kardinal, der Als ein vorzüglich erfreuliches Zeichen für das Wohl des Instis berühmte Mai (Angelus Majus), die Versammlung mit seiner Gegenwart beehrte. Der feine Greis, in deffen regelmäßig Ernst durch einen Ausdruck von liebenswürdigem Wohlwollen ges schönen, männlichen Zügen der sonst immer herrschende riefsinnige Geschenke zu bringen. Er übergab dem Königl. Hannoverschen mildert schien, kam nicht, ohne eine seiner lesten Arbeiten zum Minister Residenten, Herrn Kästner, der ihn empfing, die von schehen, edirten Miniaturen zum Homer und Virgil. Auch viele ihm so eben genauer und vollständiger, als durch Bartoli ges Damen fanden sich ein, durch ihre Theilnahme an diesem dem Alterthum geweihten Vorgange bezeugend, daß sie Rom zu sehen werth fenen. Es war für würdigen Empfang der Gaste gesorgt. Man hatte eine Ehrenwache von Päpstlichen Dragonern und Grenadieren verschafft, und das Volt, welches die Via di monte Caprino auf dem Tarpejischen Fels bewohnt, schaarte sich, ers nannten Straße belegene Lokal des Instituts. Die innere Auss staunt über diese ungewohnte Herrlichkeit, um das in der ge schmückung des Lokale war in angemessenster Weise durch die Aufs stellung herrlicher antiker Basen geschehen.

Unter den Büsten, welche immer im Saale aufgestellt sind, Randen die des Kronprinzen von Preußen, als Protektors des Ins Die Verhandlungen begannen, sobald der hohe Gaft empfangen stituts, und die Winkelmann's in Beziehung auf den Tag voran. war. Der junge Fürst, der auf einem der Gipfel unseres beutis ihn ehrt, befangen, indem er auf dieser ewig merkwürdigen gen Lebens zu stehen bestimmt ist, schien von einer Scheu, die Stätte in den ernsten Kreis von Männern trat, denen es heiliges Geschäft ist, unferer Gegenwart die große Vergangenheit durch treue Forschung wieder zu gewinnen und zu vergegenwärtigen. Es wurde nach einem allgemeinen Eingange, der die Bedeutung des Tages aussprach, ein Bericht über die neuesten Leistungen des Institutes gegeben. Der Stoff für die nächsten hefte der Annalen seichnet sich in der That durch Bedeutsamkeit eben so sehr aus, als er nach den anhaltenden Untersuchungen über Ro ren Heften durch Mannigfaltigkeit erfreuen wird. Verheißen ist mische Topographie und Aegyptische hieroglyphen in den frühes ein Brief von dem Reifenden Mure aus Griechenland, voll von Architektur und das Alter des Bogens in Griechischer Baukunft merkwürdigen Beobachtungen über die sogenannte Pelasgische bei Rom aufgefundenes sehr eigenthümliches Grabs Monument, nachweisend, ein Auffah von Herrn Dr. Jahn über ein neuerlich deffen bildliche Darstellungen sich auf Backerei und Brodverlauf Glasvase durch Herrn Dr. Schulz und eines mit herrlichen auf beziehen; die Bekanntmachung einer außerordentlich schönen Sonnenuntergang und Mond bezüglichen Bildern gesierten Thons gefäßes durch Herrn Dr. Braun. Sodann wies der Bericht hin auf die dem Bulletino bestimmten Anzeigen von Broncen, die bei Stia unweit der Arno, Mündung ausgegraben worden, gewonnen und von der Ausbeute von S. Marinella, darunter ein von schön gemalten Gefchen durch die Entdeckungen von Chiuji Stück einer Meleagerstatue, schöner als die im Batikan Museum aufgestellte, fich auszeichnet. Endlich ward berichtet, daß herr Dr. Tepsius sich nach Neapel begeben habe, um die Delischen Ins

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len und der Damaszener Klinge paßten, ist lest ein bunter, unbes hilflicher, schlotternder Halb Europäer, der vor Allem einen gus ten Schneider, einen Langs und Ceremonien. Meister nöthig hatte, um an einem Europäischen Hofe oder in einem Europäischen Lager mit Ehren zu figuriren.

In jeder Stadt, wo das Dampfboot auf seiner Fahrt die Donau hinan verweilte, bemerkte ich mit Betrübniß, wie sehr die Quaft Beherrscher des Landes hinsichtlich ihres moralischen Einfluffes auf die übrige Bevölkerung gesunken find, während Handel und Industrie des Landes ganz auf die Rafa's übergehen, unter denen besonders die Armenier, die Griechen und die Juden sich auszeichnen. Nur in Widdin, dem legten Orte, wo ich meis nen Fuß auf Osmanischen Boden feßte, war ich so glücklich, einem berühmten Manne vorgestellt zu werden, der, obgleich ein eifriger Bertheidiger der Reformen Mahmud's, die er mit großer Energie gefördert, in feiner Person den Typus des alten Türtens thums bewahrt. Dieser Mann ist Hussein Pascha; und es werlohnt sich wohl, wenn ich eine kurze Geschichte seiner Thaten voranschicke, da er unstreitig die interessanteste Person im ganzen Dsmanischen Reiche ift.

Rang und Geburt find bekanntlich bei den Türken durchaus feine nothwendige Bedingungen zu hohen Ehrenstellen; und so darf man auch von Hussein Pascha annehmen, daß er aus niedris gem Geschlechte stammt; denn es ist faktisch, daß er weder lesen noch schreiben kann. Er begann seine Laufbahn als gemeiner Janesar, mau de Beir burde es dhe ne furms are & Int Freund des unglücklichen Sultans Selim III. Nach Mahmud's Thronbesteigung avancirte er zum Groß Westr. Auf diesem hohen Posten og er sich den Haß der Janitscharen zu, die bald erfuhren, daß er mit dem Plane umging, regels mäßige Truppen auf Europdischem Füße zu organisiren. Eines Tages es war am 14ten Juni 1826- versammelten sich die Janitscharen vor dem Palaste des Sultans und forderten mit Ungefum die Köpfe Hussein's und vier anderer Minister. Als fie, wider alle Erwartung, eine abschlägliche Antwort erhielten, zogen sie sich nach dem Ausmeidan zurück, stürzten ihre Kessel um und brachen in offene Empörung aus.

In diefer Krisis ließ Mahmud den Mufti tommen und bes fahl ihm, das Anathema über die Janitscharen zu sprechen, duch zu erfldren, daß Jeder, der feine Hand gegen diese Rotte erhobe, des Paradieses versichert seyn sollte. Die Fahne des Propheten wurde entrollt; begleitet von Hussein, ritt Mahmud mit gesucks tem Sabel nach dem Atsmeidan, wo er eigenhandig die erste Kas none gegen die Rebellen richtete. Die Janitscharen flohen vor der heiligen Standarte und zogen fich nach ihren Kasernen auf dem Etsmeidan, wo fie fich in Schlachtordnung ftellten, zurück.)

Unterdessen bestieg Hussein mit der neu organisirten Artillerie einige bereitstehende Schiffe, landete vor den sieben Thürmen, marschirte auf den Etsmeidan und eröffnete ein mörderisches Feuer gegen die Kafernen. Die Janitscharen wehrten sich wie Verzweifelte; allein ihre Kafernen gingen in Flammen auf, und fo oft fie einen Ausfall versuchten, wurden sie zurück in das Feuer getrieben. Ungefähr 12,000 Mann follen bei dieser Geles genheit ums Leben gekommen feyn.

Huffein, der Weifter des Kampfplaßes, Pehrte nacht dem Hippodromos (Ats meidan) zurück, wo er ein permanentes Lager aufschlug. Während dieser Periode wurden sowohl die aus Kons ftantinopel entflohenen, als die in verschiedenen Gegenden der Stadt versteckten Janitscharen aus ihren verschiedenen Schlupf winkeln gezogen und vor den Wefir Hussein geschleppt, um in seiner Gegenwart durch Henkers Hand zu sterben. Das Blüte vergießen dauerte mehrere Tages ein Augenzeuge erschtte mit, er babe in jener Schreckens Periode ganze Wagen volf abges hauener Köpfe vom Atsmeidan nach dem Bosporus fahren sehen, wo man die Köpfe ins Meer warf. Eine geraume Zeit hins durch soll Niemand in Konstantinopel Lust gehabt haben, Fische au effen.

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Durch diese energische und furchtbare Maßregel wuchs Huffein's Autorität bei dem Sultan. Er wurde Feldmarschall und nachmals, zur Zeit der Russischen Invasion vom Jahre 1828, Generaliffimus des ganzen Osmanischen Heeres. Seine muth volle und erfolgreiche Vertheidigung von Schumla hemmte das weitere Vordringen der Ruffen in jenem Jahre. Als Ibrahim Pafcha (1832) in Syrien einfiel, kam der Oberbefehl des Demás nischen Heeres wieder an Hussein; aber dieses Mal verließ ihn fein Glück. Er wurde zwei Mal von den Aegyptischen Truppen geschlagen und mußte ich's gefallen laffen, daß man ihm ben Feldherrnstab wieder abnahm. Sein Nachfolger Reschid Pafcha hatte bekanntlich noch mehr Unglück, da ihn Ibrahim sum Ges fangenen machte. Die wesentlichen früheren Verdienste des abs gefeßten Generaliffimus bewogen den Sultan, ihm einen anderen ehrenvollen Wirkungskreis zu geben; er erhielt das ansehnliche Paschalik Widdin, das er noch jest mit großem Rahme verwal tet. Eine feiner angenehmsten Zerstreuungen besteht darin, die Besuche derjenigen Europäischen Reisenden anzunehmen, welche auf ihrer Donaufahrt nach dem Osten Widdin paffiren. Mehrere Britische Herren haben sich diese schöne Gelegenheit, einen fo merkwürdigen Mann zu sehen, schon za Nuge gemacht; ich weiß nicht, auf wie viele meiner Landsmanninnen diefelbe Bunft schon ausgedehnt worden ist, oder ob ich die einzige Glückliche gewefen bin; aber so viel hat man mir versichert, daß noch keine Engs

In der That hat Mahmud mit seinen Neuerungen bis jest feinen anderen Erfolg gehabt, als die Entstellung seiner Armee und derjenigen Klaffe von Staatsdienern, die feinen unmittelbar ren Hof bilden ich meine die Paschas der Provinzen und das diplomatische Corps. Der einst majestätische Türke, so anmuthig und ehrfurchtgebietend in der alten National Trachter, deffen Physiognomie, Bewegungen und Stellungen so trefflich zu dem Turban, dem weiten, fattigen Gewande, dem Shawl, den Pistora

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