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Brauchbares für den gelehrten Forscher, da der Verfasser hauptsächs lich seine zahlreichen Abenteuer beschreibt und sonst nicht viel mehr als ein trockenes Verzeichniß von Namen der vielen Orte giebt, die er paffirte. Eine vollständige Ueberseßung des Tertes hat Samuel Lee in Cambridge geliefert.

Mit Vasco de Gama beginnt eine neue Aera für unsere Bekanntschaft mit Indien, wo die Portugiesen ums Jahr 1600 die Kolonie Goa gründeten. Ihre Missionaire, denen die Jesuis ten von der Römischen Propaganda bald nachfolgten, wagten sich weit ins Innere des Landes und lieferten eine Menge neuer, wenn auch sehr einseitiger und unkritischer Materialien zu einer genaueren Kenntniß der eigentlichen Halbinsel. Nach den Jesuiten erschienen zwei Französische Reisende, Bernier und Tavernier, auf Indischem Boden. Der Erstere besuchte das Land von 1640 bis 1645, also während der Regierung des Groß Moguls Schah Dichehan. Tavernier reiste etwas später; aber keiner von Beiden war mit den orientalischen Sprachen vertraut, und dem Leyteren fehlte es überhaupt an allgemeiner Bildung. Anquetil du Perron, der mit Recht gefeierte Entdecker und erste Dolmets scher des Zend, Avesta, verdient als Reisender und Beobachter im Leben viel weniger Schäßung.

Um die Zeit, als Bailly seine Abhandlung über die Indische Astronomie (1780) herausgab, nahmen sich die Französischen Ency klopädisten, Voltaire an ihrer Spige, der Religion und Philoso phie Indiens mit einem Eifer an, dessen Tendenz ihnen nicht eben zur Ehre gereichte. Voltaire, dessen genialer, aber Alchis ger Blick niemals einen Gegenstand durchdrang, und der jedes Ding seinem vorweg geschaffenen Systeme anzupassen strebte, bediente sich der Brahmanischen Lehrfäße als guter Waffen gegen das Christenthum. Zwei andere Schriftsteller Volney and Dupuis folgten hierin dem Beispiel der Encyklopädisten.

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Es war den Briten vorbehalten, richtigere Ansichten und tiefere Kenntniß von Indien zn erlangen und der Europäischen Welt mitzutheilen; und wer konnte auch zu diesem Ende in einer vortheilhafteren Stellung seyn, als diejenige Nation, der das Weltenschicksal die Herrschaft über diejes ganze Wunderland ans vertraute? Den Weg der Forschungen ebnete (1787) Sir William Jones, der gelehrte und geistvolle Stifter der Asiatischen Socies tät in Kalkutta. Was seit jenem großen Orientalisten durch ans dere ausgezeichnete Forscher Britaniens, und in neuerer Zeit auch Frankreichs und Deutschlands, für die Sprachen, die Mythologie, Philofophie und Geschichte des alten und neuen Indiens gesche: hen, wird keinem Manne von höherer Bildung und nicht allzu beschränktem Interesse unbekannt geblieben seyn.

Nach dieser einleitenden Skizze sey es uns erlaubt, einige höchst wichtige Fragen zu erörtern, die Jeder sich aufwerfen muß, der Britaniens Verhältnisse zu Indien ins Auge faßte. Die erste dieser Fragen ist: Welche Vortheile zieht England aus seiner Herrschaft über Indien? Das Britische Parlament is in der Verwal tung feiner ausgedehnten Kolonieen immer der Marime gefolgt, keine direkten Steuern von denselben zu erheben, und nur in der jenigen Art von Gewinn, welchen der Handel abwirft, im Vers faufe von Landes Erzeugnissen und anderen indirekten Einkünften feinen Vortheil zu suchen. Dieser aufgeklärten und weisen Politik verdankt England vorzugsweise den riengen Anwachs und blü henden Zustand seiner Kolonieen, welche Leßteren sie stets an das Interesse des Mutterlandes knüpfen und ihren Besi demselben fichern wird.

Diese Politik ruht auf den gesundesten Prinzipien der polis tischen Delonomie, Prinzipien, welche uns lehren, daß der Vors theil der Nationen mit dem der Krone eins sey; das der Reichs thum nicht in Gold und Silber allein bestehe, sondern im Vers tehr und Austausch; daß ein Gewinn auf solchem Wege beiden Landern zu Gute komme und nicht dem einen auf Unkosten des anderen; diese Britische Politik ist nicht neu; sie wurde schon ges handhabt, als der Nord Amerikanische Staatenbund noch eine Britische Kolonie war. Der einzige Vortheil, den das Mutters land aus seinen Besitzungen in Nord-Amerika zeg, bestand in dem indirekten Gewinne, den der Handel, der Absay seiner Manufakturen und die glücklichen Speculationen der Privatleute abwarfen.

England hatte Nord, Amerika_alle diejenigen politischen Ins ftitutionen bewilligt, welche den Grund zu dessen eigener Macht und Freiheit legten; es hatte dem Tochterstaate eine volkss vertretende Constitution, eine aufmännische Regierung, Ge schwornen - Gerichte, Preßfreiheit, religiose und persönliche Freis heit zugestanden. Aber alle diese Vortheile konnten bei den Amerikanern die nach ihrer Ansicht ungerechte Tare, welche auf Thee und Papier gelegt war, nicht aufwiegen, denn sie waren schon reif geworden zu politischer Selbststän digkeit und dieses Bewußtseyn wird sich seiner Zeit auch in den Hindus thatkräftig regen.

Doch ich eile wieder zu meinem Gegenstande, dem Prinzip der Britischen Kolonial, Regierung.

Wenn England aus seinen unermeßlichen Kolonieen durchaus fein direttes Einkommen und_also_nichts beziehen will, was die eigenen schweren Lasten der Englischen Nation erleichtern könnte, fo darf man mit Recht fragen: welches ist denn nun der Vors theil, den feine Kolonieen dem Mutterlande gewahren?

Hinsichtlich Indiens ist dieser Vortheil dreifach. Er besteht nimlich erstene: in dem Gewinne, der aus den Ausgaben ers wacht, welche die Ostindische Compagnie in England hat und zu welchen die Mittel aus DĤindien beschafft werden. Diese Auss

Intereffen (zu_10 Prozent) von dem ursprünglichen Kas pitale der Theilhaber, 6,000,000 jdhrlich. Kosten der Reise von und nach Indien, für die Milis tairs und Civil Beamten der Compagnie, nach einem Ueberschlag

Frachten für Englische Rheder.

Besoldungen der Befehlshaber während ihres halbjáh. rigen Aufenthals in England Entschädigung an das Englische Kriegs, Departement für die Bekleidung, Ausrüstung u. f. w. der in In dien dienenden Königlichen Trappen Pensionen für militairische Beamte, die jest in Eng land wohnen, aber vormals im Dienste der Com pagnie standen

Desgleichen für Civils Beamte.

Besoldungen für aktive Beamte der Compagnie in
England, Gelder zur Unterhaltung ihrer Gebäude c.
Remuneration für die höchste Kontrolle u. s. w.
Kadetten Schulen in England
Bounty money in England.

Vfd. Sterl.

615,000

68,000 134,000

120,000

220,000

60,000

30,000

100,000

30,000

22,000

44,000

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Der Verbrauch der Sandwichs-Inseln übersteigt nicht 4 bis 300,000 Franken, und der Gesammtwerth der Einfuhr, sowohl der für den Verbrauch bestimmten wie der bloß in Entrepot ges brachten, beträgt kaum 1 Million. Der Bedarf des Landes bes steht in weißem, ungebleichtem und bedrucktem Baumwollenzeug, in kurzen Waaren, Brettern, Holz, Balken, Zucker, Kaffee und Liqueuren. Die Einfuhr von Lurus-Artikeln beschränkt sich auf das, was die 5 – 600 Europäer und Nord-Amerikaner brauchen, die auf den verschiedenen Inseln leben und meistentheils ziemlich arm find. Die Amerikaner bringen nach den Sandwichs-Inseln weiße und ungebleichte Baumwollenzeuge, Seife, Manns, und Frauenstieider, Mehl, Rum, etwas Wein und einige andere Französische Erzeugnisse. Die Englischen Frachten bestehen haupts sächlich aus Kattun, weißem Baumwollenzeug, Segeltuch, Taus werk, kurzen Waaren und Schiffsgeräth. Die Breiter und Bals Pen fommen aus Neu-Seeland, der Zucker von den Gesellschaftes Insein oder aus Peru. Für diese Einfuhr: Artikel geben die Sandwichs, Inseln Sandelholz, Mundvorräthe, etwas Kului Del, das vollkommen klar und geruchlos und daher zum Brennen ganz vorzüglich ist, und Gold, welches sie von den Schiffen empfangen, die hier Lebensmittel einnehmen. Wenn aber der Landbau beffer betrieben würde, könnten die Inseln alle Arten von Kolonials Waaren liefern, und ihr Handel würde sich bedeutend ausdehnen. Jegt bilden die zahlreichen Wallfischfänger, die an den Japanischen Kasten kreuzen und zweimal des Jahres, im Februar und Oktober, nach dem Hafen von Honolulu kommen, um hier ihre Havarieen auszubessern und eben so gute als wohlfeile Lebensmittel_eingus nehmen, die ansehnlichste Handelsquelle der Sandwichs Inseln. Es laufen jährlich 50 bis 60 Amerikanische und 20 bis 25 Engs lische Wallfischfänger in Honolulu ein, und man hat berechnet, daß jedes dieser Fahrzeuge während einer solchen Rast ungefähr 2500 Franken ausgiebt, was also zusammen 175–200,000 Franken machen würde.

Das Sandelholz ist bereits sehr selten geworden; man muß es auf fast ungangbaren Wegen aufsuchen. In den ersten Jahren der Ausbeute wurden die Sandelwalder ohne Verstand und Schonung niedergehauen; die Häuptlinge kannten den Werth dieses Schases nicht und vergeudeten ihn daher. Noch wäre es Zeit, die Fundgrube wieder ergiebig zu machen, wenn die Sans delhölzer ordentlich bewirthschaftet wurden; aber die eingeborene Bevölkerung besist weder die Energie, noch die Ausdauer sur gehörigen Benußung des Bodens und seiner Produkte. Jeder Eingeborene lebt in seiner Hätte, baut das Bischen Taro an, dessen er bedarf, und zieht höchstens noch etwas Geflügel und einige Schweine auf, die er an die Schiffe verkauft, welche die. Jufeln befuchen; mit dem gelösten Preise bezahlt er dem Könige die Kopfsteuer und kauft sich Zeug oder Liqueure für das llebrige. Aber auch diese Hälføquelle Aließt nur für die Aristokratie des Landes; die unteren Klaffen leben jest in noch größerem Etende

Der Zukunft ist es vorbehalten, den Landbau und Handel auf den Sandwichs Inseln zu entwickeln. Mitten im großen Ocean gelegen, bilden fie eine natürliche Station auf diesem uns ermeßlichen Weere, welches Indien und China von Süd-Amerika trennt; fie werden an Wichtigkeit zunehmen, je_mehr_beide_Kons tinente in Verkehr mit einander treten. Deffnet sich erst die Landenge von Panama, so müssen die Sandwichs› Inseln einer der bedeutendsten Punkte des Erdballs werden, weil dann zu ihren eigenen Hülfsquellen noch der Vortheil ihrer Lage auf der großen Straße von Europa nach Indien hinzulommen wird. Hier werden dann alle nach China, nach den Philippinen, nach dein Chinesischen Indien, nach Kalifornien und nach der Nords westküste von Amerika bestimmte Waaren zusammenströmen.

Die geographische Lage der Sandwichs, Jnjeln ist noch in anderer Hinsicht von Bedeutung; wenngleich sie ziemlich entfernt von den Russischen Befißungen in Kamtschatka liegen, so haben fie doch seit längerer Zeit schon die Aufmerksamkeit dieser Regie: tung auf sich gezogen. Unter 18 Kriegsschiffen, welche seit 1825 diese Inseln besucht haben, zählte man 4 Russische. Sollte ders einst ein Krieg zwischen England und Rußland ausbrechen, so würde ohne Zweifel eine jede dieser Mächte in deren Befiß zu fommen suchen, um eine Militair Station und einen Zufluchtsort für seine Kriegsschiffe und für seine Korsaren daraus zu machen. Jeßt dominirt allerdings der Amerikanische Einfluß auf den Sands wichs Inseln, der von den Missionären aus den Vereinigten Staaten ausgeübt wird, und auch der Handel wird dort von Amerika betrieben; doch möchte sich wohl England schwerlich die Wichtigkeit der Inseln für die Zukunft haben entgehen lassen; es hat gewiß langst mit Interesse auf den befestigten Hafen von Honolulu geblickt, deffen enger und schwieriger Eingang so leicht zu vertheidigen ist und in den Händen einer feindlichen Nation ein Grund zu den ernstlichster Besorgnissen für den Englischen Handel in Indien werden könnte. England, welches die Sands wichs Inseln als seiner Oberherrlichkeit unterworfen betrachtet, in Folge der von Tamea Mea an Vancouver übergebenen Ab tretungs, Akte, eine Akte, die zwar, wenn man will, feinen eigentlichen Werth hat, aber doch als Vorwand dienen würde, sobald man eine Besißnahme für nöthig hielte, England mag immerhin bisher keine Nothwendigkeit gesehen haben, in Honolulu eine Garnison zu unterhalten, die ihm viel Geld gekostet hätte und unter den jeßigen Umständen ganz unnüs gewesen ware; aber es hat deshalb sein Augenmerk sicherlich nicht minder auf die Sandwichs, Insen gerichtet. Die politischen Beziehungen dieser Inseln zu den Regierungen civilisirter Nationen beschränken. fich bis jest auf zwei Verträge: der eine ist der, vermittelst deffen Tamea Mea am 25. Februar 1794 sich und die Seinigen für Uns terthanen der Großbritanischen Majestät erkannte; der andere ein am 23. Dezember 1826 zwischen Kauikeauli und der Regierung der Vereinigten Staaten abgeschlossener Handels- Traktat. Der Inhalt des leßteren bedingt feinen ausschließlichen Vortheil für die Amerikaner aus; er sichert nur für den Fall eines Krieges den Bürgern der Vereinigten Staaten und ihrem Eigenthum den Schuß der Regierung der Sandwichs Inseln gegen alle Feinde, er sanctionirt die Zulassung der Amerikanischen Schiffe in den Hafen der Sandwichs, Inseln und verbürgt ihnen das Recht, mit der Bevölkerung dieser Inseln Handel zu treiben. Die folgenden Artikel stellen in Bezug auf die Rettung der Fahrzeuge, die an den Küften der Sandwichs Inseln Schiffbruch leiden möchten, und in Bezug auf die Festhaltung der Deserteure gewisse Vors schriften fest; der Traktat schließt dann mit der gewöhnlichen Klausel, daß der Amerikanische Handel alle Vortheile genießen folle, die der begünstigtsten Nation gewährt werden dürften, und stipulirt in dieser Beziehung für den Handel der Sandwichs. Ins feln mit den Vereinigten Staaten vollkommene Gegenseitigkeit.

Die Engländer haben mit einem Lande, als deffen Oberher ren sie sich ansehen, keinen Traktat abschließen wollen, denn ein folcher Traktat hätte ihr Recht in Zweifel gestellt. Die Ameris Paner dagegen, welche fühlten, daß jene dereinst ihr auf die Sandwichs Inseln erworbenes Recht geltend machen könnten, wollten sich die Vortheile, die sie jest genießen, durch einen Traf tat sichern, um sie nicht zu verlieren, wenn die Inseln etwa in Befit einer anderen Regierung tamen, in welchem Fall ihnen ihr Traktat als Garantie dienen foll. Frankreich sollte diesem Beis fpiel folgen, ehe es au spát ist; wenn auch jeßt die Französische Schifffahrt wenig Vortheil davon haben dürfte, so könnte doch eine Beit fommen, wo ein solcher Traktat ihr sehr nüßlich seyn würde.

Eines jedoch ist in dem Traktat zwischen den Vereinigten Staaten und den Sandwichs Inseln von dem Agenten der ersteren vergeffen worden; er hat die Verhaltnisse des Landes nicht ges hörig bedacht und nicht für die Niederlassungen gesorgt, welche von den Amerikanern auf diesen Inseln theils schon begründet find, theils bei einer weiteren Zunahme des Handels nothwendis ger Weise noch entstehen werden. Die bestehenden Etablissements find ohne die erforderlichen Vorkehrungen errichtet worden; ein Jeder nahm ein Stück Landes in Befiß, welches, wie die Eigens thumer sagen, die Regierung der Inseln ihnen abirat, worüber jedoch keine Urkunden vorhanden sind. Diche Regierung erfiårt daher jeßt, auf die alten Landesgefeße sich flüßend, sich selbst das ausschließliche Eigenthum aller Ländereien zu und begreift daruns ter auch diejenigen, auf denen sich Ausländer niedergelassen haben, indem sie ihnen zwar erlaubt, bei ihren Lebzeiten darauf zu woh nen, aber unter der Bedingung, daß die Grundstücke und Gebaude an die Krone heimfallen sollen, wenn der gegenwartige Inhaber stirbt oder aus irgend einem Grunde das Laud verläßt. Die Ner

gierung hat außerdem erklärt, daß fein Fremder wirklicher Eigens thümer von Ländereien auf den Sandwichs Inseln seyn könne, eine Maßregel, die ihr von Anderen eingegeben worden und deren verderblichen Einfluß sie nicht zu berechnen weiß. Diese Erklärung der Regierung hat den Aufschwung ganzlich gehemmt, den der Landbau auf den Sandwichs-Inseln hätte nehmen können, und dem Handel ein Mißtrauen eingeflößt, welches die Fortschritte desselben durchaus hindern muß. So sieht man denn in den fruchtbaren Ebenen der Inseln nichts als den alten Taro-Bau, ganz so wie vor der Entdeckung. Man kann freilich nicht verlans gen, daß ein Jeder hier die Freiheit haben sollte, sich nach seis nem Belieben auf den Regierungsländereien anzubauen, aber es müßten Grundsäße über den Kauf derselben festgestellt werden. Als wir in Honolulu anlangten, trafen wir dort die Ameris fanische Korvente,, Peacock", die den Commodore Kennedy an Bord hatte. Der Hauptzweck seiner Mission war, jenem Uebels stande durch die Art der Auslegung des zwischen den Vereinigten Staaten und den Sandwichs, Inseln geschlossenen Traktats abzus helfen. Die Regierung von Honolulu erklärte aber aufs entschies denste, daß sie keine Fremden zu Eigenthümern auf den Inseln wolle werden lassen, und da der Commodore für diesen Fall feine bestimmte Instruction hatte, so entfernte er sich sehr miß, vergnügt und mit der Drehung, daß die Vereinigten Staaten nachdrücklich einschreiten würden. Die Weigerung der Regierung wird den Missiondren sugeschrieben, die dadurch der Wohlfahrt des Landes gewaltigen Schaden thun, denn die Bevölkerung desselben wird für sich allein nie im Stande seyn, das Land in Flor zu bringen. Die Einwohnerzahl von Owahu, der bevölkerts ften Insel, belduft sich jezt auf 20,000 Seelen, und die Oberfläche dieser Insel beträgt mindestens 600 Quadratmeilen von Ebenen, Hügeln und Bergen. Davon ist gegenwärtig vielleicht nur der tausendste Theil kultivirt. Und wird diese eingeborene Bevölkes rung, die seit vierzig Jahren schon in so furchtbarem Maße abges nommen hat, sie beträgt jest höchstens ein Viertel von der Zahl, welche Cool bei seiner ersten Reise dort vorfand, — nicht aus denselben Gründen, wie bisher, noch immer mehr zusammens schmelzen? Wird sie nicht das Schicksal aller wilden Völker haben, die durch ihre Berührung mit der Civilisation den Tod fanden, ehe diese ihr Regenerationswerk vollbringen konnte? Man schreibt die Abnahme der Bevölkerung auf den Sandwichs-Inseln verschiedenen Ursachen zu. Der Genuß der hißigen Getränke war hier, wie bei allen wilden Völkerschaften, ein von den Europdern ihnen zugeführtes Gift. Krankheiten, die ehemals unbekanni was ren, sind unter der Bevölkerung eingerissen. Die Ausschweifun gen mußten in diesem Lande um so schrecklicher wirken, als die Ansteckung bis in den Schoß der Familien drang und man nicht das geringste Heilmittel gegen ein unbekanntes Uebel anwenden konnte. Ein mindestens eben so mächtiger Entvölkerungsgrund, als die Ausschweifung, ist ferner eine eigenthümliche Krankheit, von der seit etwa zehn Jahren die Frauen auf diesen Inseln im Kindbett befallen werden, und die unter zehn derselben immer sechs hinwegrafft. All diesem Unheil könnte durch schnelle Beförs derung der Einwanderungen aus Europa und Amerifa und durch Einführung einer gründlichen Civilisation noch abgeholfen werden; sonst wird es den Bewohnern dieser Inseln ergehen wie den Ins dianerstämmen in Nord Amerika_und_Mexiko; die Civilisation wird ihnen nur ihre Uebel gebracht haben, ohne sie zum Genuß ihrer Wohlthaten fähig zu machen, und sie werden spurlos vom Erdball verschwinden. Adolphe Barrot.

Frankreich.

Verhandlungen des Pariser Polizei - Gerichts.

1. Der klassische Vagabund.

Ein langer, hagerer und sehr ernst aussehender Mann erhebt fich seiner ganzen Lange nach von der Bank der Angeschuldigten im Verhörzimmer des Zuchtrolizeigerichts. Ein weiter schwarzer Ueberrock mit Einer Reihe Knöpfe und in die Hdhe stehendem Kragen hällt ihn von Kopf bis Fuß ein. Dieser Mann, mit Namen Jean Paterne Lerour, ist als Vagabund aufgegriffen und soll nun verhört werden.

Präsident. Sie sind um zwei Uhr Morgens in der Straße Larochefoucauld, wo Sie auf dem Bürgersteig lagen, festgenommen worden. Sie waren ohne Obdach.

Lerour. Das gereicht meinem Jahrhundert nicht zur Ehre. Ich bin ein Mann von Kenntnissen.

Pr. Um so schuldiger erscheinen Sie. Wie kam es, daß Sie in solcher Lage sich befanden?

2. 3hr Verhör macht unseren gesellschaftlichen Einrichtungen den Prozeß. I will einmal das thun, was ich meinen Schülern immer verboten habe; ich will eine Frage mit einer anderen beantworten. Sagen Sie mir also, wie ist es möglich, daß ich mich in einer solchen Lage befinden konnte, ich, der ich ein Mann von Kenntnissen bin?

Pr. Ich bitte, was haben Sie für ein Geschäft?

2. 3 verbreite in der Welt, und zwar zum Besten meiner Mitgeschöpfe, die Kenntnisse, die mir zu Theil geworden. Pr. Das heißt so viel, als Sie sind Schulmeister. L. Schulmeister ohne Schule. Ich gebe Stunden in den Hdusern.

Pr. Ich frage Sie noch einmal, wie kommt es, daß Sie, der Sie ein gebildeter Mann zu seyn scheinen, als Vagabund ergriffen wurden?

2. Die Geschichte weist uns sehr berühmte Bagabunden nach.... Homer, . B., der gute göttliche Homer, war er was Anderes, als ein Herumtreiber, ein Vagabund? Der berühmte Diogenes, der niemals ein anderes Wohnzimmer hatte, als die freie Straße und den Markt was war er, wenn ich fragen darf? Ein Vagabund! Es findet sogar zwischen ihm und mir noch die Aehnlichkeit statt, daß ich auch in einem Athen, in Neu Athen, arretirt worden bin. Aristides mortuus est pauper. Ich spreche auch Griechisch; ich spreche..........

Pr. Sie sprechen viel zu viel; begnügen Sie sich damit, auf meine Fragen zu antworten. Wo hatten Sie zulezt Ihr Domisil?

f. Als man mich festnahm, war ich von Tours angelom. men; dort habe ich Unterricht ertheilt.

Pr. Warum haben Sie sich von Tours entfernt?

2. Ich habe mich von dort entfernt, weil ich die dasigen fauern Gefichter nicht leiden konnte. (Geldchter unter den Zuhörern.)

Gerists Anwalt. Es geht aus einigen Papieren, so wie aus der ganzen Haltung des Mannes hervor, daß er ein etwas Füberschnappter Gelehrter sey.

1. Diese Bemerkung drgert mich durchaus nicht.... Den: selben Vorwurf machte man einft auch dem großen Sophokles, und zwar waren es seine eigenen Kinder, die ihn beschuldigten.. Was that aber Sophokles? Er stellte sich vor den Areopag und recitirte einige Scenen aus einem feiner Trauerspiele; seine Richs ter flatschten in die Hände, und die Verleumder standen beschämt · da. Ich habe auch ein Trauerspiel gedichtet:,,Der an seinem Schopfe hangende Absalon". Ich kann Ihnen einige Stellen daraus mittheilen.

Und in demselben Augenblicke warf Herr Lerour seinen linken Rockschoß über die rechte Schulter, was ihm eine Römische Drap: pirung verlieh. Er fing eben an, zu deklamiren, als ihn der Präsident zur Ruhe verwies und ihn fragte, ob er vielleicht einen Verwandten zu nennen wisse, der ihn reklamiren möchte?

kerour. Ich habe einen Neffen allerdings ein Mann ohne alle Kenntnisse, aber das ist nicht seine Schuld, und ich habe es ihm langst vergeben.

Das Gericht verschob die weitere Verhandlung, um den Neffen aufsuchen und ihn von der Sache in Kenntniß seßen zu laffen. Dieser meldete sich nach einigen Tagen und erklärte, daß er, obwohl bereits seit längerer Zeit mit dem Onkel ents aweit, doch für diesen jest sorgen wolle. Auf diese Erklärung entließ das Gericht den Lerour von der Anklage und übergab ihn seinem Neffen.

II. Ein Ehemann, der auf seine Ehre hält.

sezte sich der Mann sogleich von selbst auf die Bank der Anges fchuldigten und bedeutete feiner Frau, sich dahin zu stellen, wo die Zeugen zu stehen pflegen.

Präfident. Rigand, Sie sind angeklagt, Ihre Frau ges prügelt zu haben.

Rigaud. Leider ist es wahr, mein Herr; ich habe sie fürch, terlich geschlagen.

Frau Rigaud (schluchzend). Das ist nicht wahr; er lügt es. Rigaud. Schweigen Sie, Madame, ich gestehe mein Unrecht. Frau R. Nein! Du hast gut reden. Ich will sprechen, ich erstice fonft. Sie müssen Alles wissen, meine Herren.

R. Bei Allem, was Ihnen heilig ist, Madame, entehren Sie mich nicht.

Frau R. Nein, das wäre zu arg! Man soll ihn nicht für schuldig halten; man soll ihn nicht einsperren, da er doch uns schuldig if, wie ein Schaf. Ich habe ihn geteilt, Herr Präsident. R. Madame Rigaud!

Frau R. Er war spdter als gewöhnlich nach Hause gelom, men, denn er hatte sich mit einigen Freunden ein Räuschchen ges trunken, und da habe ich auf seinem Rücken den Kleiderrechen zerbrochen.

R. Madame Rigaud!....

Frau R. Er konnte mir ja gar nichts thun, da ich viel stärker bin, als er; und als die Wache lam, da hat er sich arres tiren lassen, damit nur ja Niemand glaube, daß er sich von seiner Frau_prúügeln lasse.

R. um Gottes willen, Madame Rigaud!....

Frau R. Das ist noch nicht Alles. Am nächsten Morgen, als er von der Wache entlassen worden war, beredete er mich, ihn zu verklagen, damit die Nachbarn, die Zeugen von der Scene, sich vollends überzeugten, daß er es sen, der mich gehauen. R. Aber ich bitte Sie, Madame Rigaud!....

Frau R. Nein, ich will nichts hören.... Ich will Dich frei machen.

R. Sie haben Unrecht, mich frei machen zu wollen auf Kosten der Wahrheit. Ihre Großmuch rührt mich, und ich will Sie auch in der That nicht mehr prügeln, aber gestehen Sie nur, daß ich Sie in der besagten Nacht grausam behandelt habe.... Und Sie, meine Herren Richter, erkennen Sie mir nur immer einige Tage Gefängniß zu.

Das Gericht, von den Thránen der Frau überzeugt, sprach jedoch die Freilassung Rigaud's aus. Rigaud schlug sich an die Stirn, und mit einem Blick voll Verzweiflung sagte er im Hin ausgehen zu seiner Frau:,,Madame Rigaud, Sie haben mich entebrt."

Mannigfaltige 8.

Die neue Lelia. George Sand will den Beweis lies fern, daß sie nicht bloß Dichter, sondern auch Künstler sey. Der Dichter folgt unmittelbar den Eingebungen des Genius; was die Mase ihm zuführt, ruft er sogleich ins Leben, und als gewappnete Minerva entspringt sein Werk dem Haupte des Jupiter. Nicht so der Künstler. Ihm ist Denken und Schaffen nicht so unmittel bar Eins wie Jenem; vom Kopfe geht bei ihm der Gedanke in die hand über, und die Hand, obwohl dem Kopfe unterthan, hat doch auch ihre eigenen Ansprüche, die sie geltend macht; fie verdirbt Manches, aber sie verbessert das Meiste; der Kopf idealis firt, er erfindet Götterbilder; die Hand aber bringt das Kunstwerk der Natur, der menschlichen Sympathie, ndher. George Sand dichtete ihre Lelia, jenen Prototypus aller ihrer späteren, mit unserer Socialität im Kampfe befindlichen Frauen Charaktere; jest schafft sie denselben Roman zu einem plastischen Kunstwerke um.. Wie sie sich immer am liebsten gern,,l'auteur de Lélia", ja auch Lelia selbst nannte, so nahin auch die Kritik dieses Werk immer zum Maßstab ihrer Würdigung, und alle Fehler, alle große Eigenschaften der Verfasserin wurden darin gesucht, gefunden und nachgewiesen. Jest antwortet sie der Krink, und diese laun die Antwort eben so gut als einen Triumph, wie als eine Widers legung betrachten; denn George Sand, seitdem sie ihre Lelia ge schrieben, ist eine Andere geworden, und mit ihr hat auch ihr Wert eine wesentliche Veränderung erfahren. George Sand hat dieses, wie es die Franzosen nennen, umgegoffen (refondu); ja, dem Buche ist ein ganz neuer Band hinzugefügt. Der Charakter der Heldin ist zwar scheinbar noch derselbe, aber er ist in anderer Weise entwickelt und mehr gerechtfertigt. Wer Lelia früher ge kannt, wird sie in ihrer neuen Gestalt veredelt, tiefer an Geist und Gemüth, aber auch, was eine natürliche Folge hiervon ist, nicht mehr so innerlich zerrissen, nicht mehr so entzweit mit der Menschheit, wenn auch noch immer im Kampfe mit herrschenden Begriffen und Ansichten finden. Die neue Lelia in drei Banden ist so eben in Paris ausgegeben worden; wir werden nächstens die Vorrede mittheilen, welche die Verfasserin ihrem umgearbeis teten Werke hinzugefügt hat.

Es hatte eben Ein Uhr nach Mitternacht geschlagen, als es an der Hausthür eines hohen gothischen Gebäudes in der Pariser Altstadt (rue de la cité) ungewöhnlich stark pochte. Bald darauf hörten die Einwohner dieses Hauses das Klappern zweier Holzs pantoffeln, die von der sechsten Etage herunterfamen und jede Stufe durch ihren eintönigen Spektakel bezeichneten. Die in diesen gerduschvollen Pantoffeln steckende Person gelangte endlich bis zur untersten Thür, welche sie dem verspdteten Hausbewohner öffnete. Dieselben Pantoffeln, begleitet von einem Paar mit Eisen beschlagenen großen Schüben, iegen nunmehr die sechs Elagen I wieder hinauf und schlossen sich in ihrem Zimmer ein, zur großen Zufriedenheit der Nachbarn, die, jene guten Leute su allen Teufeln wünschend, sich anschickten, ihren auf so verdrießliche Weise unters brochenen Schlaf weiter fortzusehen. Aber die Nachbarn hatten die Rechnung, wenn auch nicht ohne den Wirth, doch ohne die gedachten Hausbewohner in der sechsten Etage gemacht. Dort begann jest námlich ein so fürchterlicher Larm, daß das Haus davon erdröhnte. Man hörte Tische und Stühle umwerfen, Tassen und Gläser zerbrechen, Menschen, die sich so lebhaft herumriffen, daß der Boden zitterte, Stimmen endlich, und zwar bald die quilende einer nicht mehr jungen Frau und bald die heifere eines etwas angetrunkenen Mannes. Deligen Nachbarn, die fich auf diese Weise in ihrer fanden, marfen sich in ihre Schlafröcke, und was sie zundchst thaten, war, daß sie einige Mann Soldaten von der nahen Bache im Hotel: Dieu holten. Mit diesen drangen fie nun in das Zimmer der sechsten Etage, Kampfplase fand war. man einen zu Boden geworfenen, zerschlagenen und zerfragten, etwa 40 Jahr alten Mann zwischen drei umge ftürsten Stühlen, auf Scherben von Tellern und auf den Trum mern eines Kleiderrechens, der augenscheinlich als Waffe gedient hatte und in dem wüchenden Kampfe zerbrochen worden war. Reben ihm, oder vielmehr über ihm erhob sich ein Weib mit aufgelöften Haaren und geballten Fäusten. Sie schrie fürchterlich, was vorweg für sie sprach und weshalb sie auch in den Augen Der Eintretenden als ein Opfer ehemannischer Brutalität erschien. Kaum aber zeigte sich der Unteroffizier mit den drei Soldaten, fo stand auch der Mann vor ihm und sagte: „Herr Korporal, arretiren Sie mich; ich habe den Larm verursacht, indem ich meine Frau prügelte." Der Unteroffizier, zufrieden mit dieser Ertidrung, nahm den Mann mit und führte ihn auf die Wache. Die Nachbarn gingen sämmtlich wieder zu Bette und suchtenment wird Denjenigen in Erinnerung gebracht, die in dem Das mit dem 30ften d. M. zu Ende gehende Abonnefich, fo gut es anging, für den verlorenen Schlaf schadlos zu halten. In diesen Lagen erschien nun das unverträgliche Ehepaar regelmäßigen Empfange dieser Blätter keine Unterbrechung. por dem Zuchtpolizeigericht. Als die Namen aufgerufen wurden,

wie

dem

erleiden wollen.

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vierteljährlich, 3 Thlr. für das ganze Jahr, ohne Erhöhung, in allen Theilen › der Preußischen Monarchie.

No 116.

für die

Expedition (Friedrichs-Straße Nr. 72); in der Provinz fø wie im Auslande bei dem `Wobüöbl. Poft - Aemtern.

Literatur des Auslandes.

Berlin, Freitag den 27. September

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Sidonius Apollinaris wurde in Lyon im Jahre 430 geboren; seine Familie, von der man die Polignac's hergeleitet hat, mar eine der angesehensten im südlichen Gallien, und sein Leben war das eines großen Herrn und eines schönen Geistes. Sidonius war Schwiegerfehn des Kaisers Avitus, und dies brachte ihn in Verbindung mit den Avitus, einem bedeutenden Namen der Auvergne, der schon in der Kirche illustrirt war durch den heiligen Avitus, Bischof von Vienne. Die Tochter des künftigen Kaisers brachte unserem Sidonius als Mitgift jenes schöne Gut Avitacum, das die Einen an das Ufer des Aidat. Sees, die Ans deren an den Cambon, See in der Auvergne verlegen und das er felbst mit einer für uns sehr lehrreichen Genauigkeit beschries ben hat. Diese Beschreibung, verbunden mit der, welche Sis donius von dem burgus seines Freundes Leontius gegeben, liefert ein vollständiges Bild von dem Treiben eines großen Herrn in Gallien im Sten Jahrhundert und von dem damaligen Leben auf dem Lande. Diese Beschreibungen werden uns dann beschaftigen, wenn wir versuchen werden, aus Sidonius' Werken ein Bild der Sitten jener Zeit zu geben; jeßt beschäftigen wir uns nur mit ihm.

Eine Anekdote führen wir jezt schon an, welche den Stand, dem Sidonius angehörte, charakterisirt; fie zeigt, wie ein Gallos Römischer Aristokrat die Bauern behandelt, welche die Ehrfurcht gegen seine Vorfahren vergeffen. Sidonius Apollinaris erzählt, Daß er auf seiner Rückkehr von Lyon nach der Auvergne Todtens graber getroffen, die damit beschäftigt waren, ein Grundstück aufs zumühlen, in welchem einer seiner Ahnen beerdigt gewesen. Aus Sidonius eigenen Worten geht hervor, daß die Zeit die Spuren der ehemaligen Bestimmung dieser Orte völlig verwischt hatte; gleichwohl springt Sidonius, von einem etwas übertries benen Gefühl aristokratischer Pietdt für die Urheber seiner Familie fortgerissen, vom Pferde und rödret ohne viel Umstände diese Unglücklichen wegen einer Entweihung, die sie sich vielleicht ohne Wissen und Absicht hatten zu Schulden kommen lassen. Noch auffallender ist es, daß Sidonius, indem er ahme, daß diese Justiz etwas voreilig gewesen, an Patiens, Bischof von Lyon, schrieb, au deffen Gerichtsbarkeit die Sache gehörte, da die Bes grabnisse einen Theil der Kirchengerechtsame bildeten. Patiens, der sonst ein frommer Mann war, antwortete dem Sidonius Apolli naris, er habe recht gethan, da nach der Sitte der Vorfahren diese Entweiher kein besseres Schicksal verdienten. Freilich machtë Sidonius Distichen mit dreifachen Trochden, die in einer Kirche angebracht werden sollten, welche der Bischof von Lyon baute; offenbar war es dieser kleine literarische Dienst, um dessenwillen jener Bischof seines Kollegen seltsame Prozedur so glimpflich beurtheilte.

Der Augenblick, wo der Name des Sidonius Apollinaris in einem weiteren Kreise, als dem seiner Freunde, bekannt wird, ist der, wo er die Laufbahn des Panegyrikers betritt, und die erste Veranlassung hierzu war die Erhebung seines Schwieger vaters Avitus zur Kaiserwürde. Der Schwiegerfohn des neuen Kaisers ging nach Rom und hielt vor dem Senat einen Panegys rifus in Verfen. Gleich in den ersten Worten wird seine Lobrede eine der ausschweifendsten, die man sich denken kann:,,Phobus", fagt er,,,Du, der Du endlich in dem Weltall, das Du durch wandelst, Deines Gleichen sehen wirst, behalte Dein Licht für den Himmel, die Erde hat an dieser Sonne genug." Diese Sonne ist der Schwiegervater des Sidonius. Der Rahmen des Gedichts ift mythologisch und allegorisch. Jupiter fist unter den Göttern und Flassen; da kommt Koma mir langsamen Schritten, gesents tem Haupt und flatterndem, ftaubbefudeltem Haar; fie tragt leis nen Helm mehr, ihre Lanze ist eine Last in ihrer Hand und nicht mehr der Schrecken ihrer Feinde. Sie stellt ihrem gegenwärtigen Verfall ihren alten Ruhm entgegen, indem sie an die verschiedes nen Jahrhunderte der Römischen Geschichte erinnert, und bei der Gelegenheit werden, energisch und glücklich genug, einige republis

*) Aus Ampère's „Literaturgeschichte Frankreichs vor dem 12ten Jahrhundert"; vergl. Nr. 83.

1839.

fanische Klagen ausgesprochen, die aber mehr eine rhetorische Bedeutung haben, als der Ausdruck eines wahren Gefühls find. ,, Schmers! Die Rechte des Volks und des Senats find vere nichtet; was ich gefürchtet habe, trifft ein. Ich bin nur in meis nem Fürsten, ich gehöre gana meinem Fürsten; ich bin ein Stück des Cdjaren Reichs, ich, die früher Königin mar!" um sie zu zu trösten, verspricht ihr Jupiter den Avitus, dessen Lebensbes schreibung dann folgt, voll von übertriebenem Lob und heidnis fchen Ideen.

In dem natürlichen Lauf der Dinge hatte Avitus nicht mehr Aussicht, auf den Thron zu gelangen, als jeder andere große Herr Galliens: als er geboren ward, ahnte man in Auvergne nicht, daß er einst Kaiser werden würde; man erinnerte sich leis ner Vorbedeutung, wohl aber erinnerte sich deren Sidonius Apollis naris nachträglich, und er legt dieselbe in den Mund Jupiter's. Die Jugend des Kaifers, die der Jagd gewidmet war, giebt dem Panegyristen Veranlassung, ihn mit den Helden des mythologis fchen Alterthums zu vergleichen. Hat er einen Bdren getödtet, so ist er ein Herkules, hat er einen Eber getroffen, so ist er ein. Hippolyt. 3 verschone den, Lejer mit einer Wenge anderer Lobsprüche, die Sidonius durch Jupiter's Mund über seinen Schwiegervater häuft. Diese Lobsprüche sind nur dann von In teresse, wenn man das politische und militairische Leben des Avis tus betrachtet. Seine erste That ist ein Zweikampf mit einem Hunnischen Anführer, dessen Diener Avitus getödtet hatte. Dieser Kampf, der zu Pferde stattfindet, im Angesicht der beiden Heere, gleicht einem Turnier des Mittelalters.

Avitus glänzte in diesem Kriege nicht weniger als Diplomat, denn als Krieger: ein Brief von ihm, fagte Sidonius, beschwich tigte den König der Westgothen, Theoderich. Dieser Einfluß des Avitus erklärt sich übrigens daraus, daß Theoderich es in seinem Intereffe fand, den Frieden, um den man ihn bat, zu bewilligen wodurch freilich der prahlerische Vers:

Littera Romani cassat, quod, Barbare, vineis ")

etwas lächerlich wird.

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Auch in dem großen Kampf, den die Römer, von einenz Theil der barbarischen Nationen unterstüßt, gegen Attila führten, erscheint Avitus als Krieger und Diplomat. Sidonius läßt den Aetius eine schußflehende Rede an feinen Schwiegervater halten, worin er ihn das Heil der Welt nennt; dann zeigt er, wie er die Hülfe der Westgothen zu erlangen weiß. In der Schildes rung, die er uns von der Versammlung der Häupter diefer Nation giebt, findet man neben viel Gesuchtem eine Menge wahrer, malerischer Züge. Sidonius giebt bald die Realitdten der Dinge, bald die Fictionen der Rhetorik. Wer möchte Jupiter glauben, wenn er erzählt, wie die Barbaren, sobald sie hören, das Avitus zu ihnen kommt, bereit sind, Alles zu bewilligen, und nur fürchten, er möchte ihnen den Frieden verweigern? Sidonius macht sich etwas lächerlich, wenn er Theoderich seine Ehrfurcht vor dem Geiste Roms und feinen Kindern aussprechen läßt, und den unwahrscheinlichen Wunsch, Alarich's Verbrechen wieder gut zu machen, das Verbrechen nämlich, daß er die ewige Stadt mit Sturm genommen, den einzigen Fleck", sagt er, ,,der an dem Andenken unseres Ahnherrn haftet." Theoderich (und das ist historisch) schließt, indem er dem Avitus den durch Marimus Tod erledigten Kaiserlichen Thron anbietet oder viels mehr aufzwingt. In der Antwort des Avitus an den Gothens König zeigt sich die Ueberlegenheit der Lateinischen Civilisation über die wilde Rohheit der Germanischen Eroberer: eine Uebers legenheit, die sich in diesen Unterhandlungen gewiß öfter Fund gab und mehr als einmal den Erfolg derselben entscheidet Avitus spricht zu dem Barbares, Führer von seinem Vater, den er einst gezwungen, die Belagerung von Narbonne aufsubeben Damals warst Du ein Kind", fügt Avitus hinzu;,,Dich selbst, ich rufe diese Greise zu Zeugen, haben meine Hande getragen und an meinem Busen gewärmt; Du weintest, wenn Deine Amme Dich wider Deinen Willen wegnahm, um Dich zu fdugen Der König, was noch auffallender ist, erinnert sich, daß sein Vater ihn auf den Rath des, Avitus den Virgil studiren ließ, damit er sich an fanftere Sitten gewöhne. Theoderich stellt nur Eine Bedingung für die Gewahrung seiner Hülfe, die, daß

*) Deinen Sieg, o Barbar, macht der Brief des Römers zu Schandens

Avitus selbst Kaiser wird, und Avitus unterwirft sich; er kehrt zu den Seinigen zurück, die angesehenen Personen des südlichen Galliens versammeln sich und erheben ihn einstimmig auf den Throu. Diese ganze Verhandlung, durch welche ein Gallos Römer auf Antrieb der Gothen und durch die Wahl seiner Lands leute zur Kaiserwürde erhoben wird, ist ein sehr merkwürdiges Falium, das man nicht kennen würde, wenn es uns nicht Sidos nius durch Jupiter's Mund mitgetheilt hätte.

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Die Rede eines Gallischen Häuptlings, der den Avitus aufs fordert, den Purpur zu ergreifen, schildert in kräftigen Zügen bas Elend Galliens in jener Beit, too wo es noch an den Leichnam des Römischen Reichs gebanden ist. Mitten in diesen Nieder lagen, in diesem Weltverfall, war unser Leben ein Tod, und während wir, aus Verehrung für die Ueberlieferung unserer Vor fahren, einer ohnmächtigen Regierung gehorchen, indem wir es für unsere Pflicht halten, troß tausend Uebeln, einer altherges brachten Ordnung der Dinge treu zu bleiben, haben wir die Last dieses Schattenreichs getragen.

Imperii.

Portavimus umbram

Nachsichtig gegen die Lafter der alten Römischen Raçe und mehr aus Gewohnheit als aus Vernunft dieses Geschlecht duldend, das gewöhnt ist, den Purpur zu tragen."

Diese Worte find merkwürdig, weil sie zeigen, wie sehr Roms Herrschaft in der Provinz verachtet war, wie sehr sich der Provinzialstols schämte, ein solches Joch länger zu tragen. (Schluß folgt.) +indied dry. Čes

Ost in dien.

Das Britische Reich in Indien.
(Schluß.)

919 Rechnen wir nun diese 4,500,000 Pfd. zu den beiden Facits der obigen Tabelle, so ergiebt sich uns, daß Englands Gewinn von feinen Ostindischen Besißungen nicht weniger als 6,500,000 Pfd. jährlich beträgt, eine Summe, die, wenn sie in dieser Form res mittirt würde, die ganze Kolonie aussaugen müßte. Dies ist aber Feinesweges der Fall; sie komme in folgender Art nach England: Ostindisches Opium wird nach China geschickt und daselbst gegen Thee ausgetauscht; der Thee aber fomint nach England und deckt den ganzen Tausch (covers all the exchange).

Bis jest haben wir von den Phanomenen des Handels geredet. Was das eine Land gewinnt, geht für das andere nicht verloren: fie gewinnen beide.

Aber die Kolonieen Englands müssen von einem höheren Standpunkte betrachtet werden.

Auf was Anderes gründet Britanien seine politische_Macht, außer auf seine Kolonieen, wo Handel und Verkehr Hunderts tausende seiner Seeleute beschäftigen? Den neuesten statistischen Angaben zufolge, besißt England die erstaunliche Anzahl von 700,000 dienstthuenden Matrosen, die größtentheils auf Handelss fchiffen beschäftigt find.c

Auf was Anderes, als auf seine Kolonieen, gründete Engs Land in dem Riesenkampfe mit Napoleon die Hoffnang, endlich obzusiegen? Während der allgemeinen Kontinental Sperre fanden die Englischen Waaren nur in den Häfen der Kolonieen Absaß, und so erhielt sich die wankende Kraft des Mutterstaates.

Von diesen Kolonieen ist aber Indien unstreitig die bedeus rendste, und zwar nicht bloß in politischer und kommerzieller, fondern auch in philanthropischer Hinsicht; denn England last hier die Wohlthaten der Eivilisation mehr als 100 Millionen unserer Mitgefchöpfe zu Theil werden.

Kommen wir nun auf die Frage, welches die Wirkungen der Britischen Herrschaft in Ostindien find, so müssen wir vor Allem den Zustand des Landes vor der Zeit der Britischen Eroberung ins Auge faffen; denn nur auf diesem Wege kann uns die jeßige relative Lage des Landes, in Vergleich mit seiner früheren, flar werden. Seine positive Lage wollen wir spdter in Erwägung ziehen.

Um aber in der ersten Untersuchung so unparteiisch als mögs lich zu verfahren, beziehen wir uns auf das vollgültige Zeugniß des treuesten und verlässigsten Geschichtschreibers, den der heutige Drient hervorgebracht hat. Golaim Huffein Chan schildert is feiner,,Geschichte von Hindostan" den Zustand Indiens im 18ten Jahrhundert mit folgenden Worten:

Bu jener Beit wurden alle Kriegsgefangenen ermordet; alle verdachtige Verfonen fegte man auf die Folter; die Strafen bestanden in Pfählung, Geißelung bis auf den Tod u. f. w. In einigen Provingen stellte man förmliche Menschenjagden an und hegte die Leute mit Hunden, wie wilde Thiere. Das Eigenthum einer beguterten Person wurde fonfiszirt und der Eigenthümer erdroffelt. Steiner durfte einen Anderen zu sich einladen, ohne vorgängige fchriftliche Erlaubniß des Statthalters oder Radscha's, und das Boll war immer den drgften Pländerungen und Unbil den ausgefeßt. In dieser Lage befand sich hindostan schon in Den legten Beiten der Herrschaft der Groß-Mogule; unter Nadir, Schach, der wie ein freffender Feuerstrom das Land überfluthete, wurde der Zustand des Landes noch schlimmer; aber am schreck lichten waren die Hindu's daran, als nach Nadir Schach's Abzug die rauberischen und unmenschlich grausamen Mahratten ihre Herrschaft gründeten. Niedermehelung der Bevölkerungen erobers

Blutbad, welches Nadir-Schach in Delhi anrichten ließ, dauerte fieben Tage und verödete eine Riefenstadt, die bis dahin eine Million Menschen gezählt hatte. Nadir's Rachfolger auf dem Throne Persiens, Schach Abdallah, gab Delhi im Jahre 1761 ein zweites Mal dem Merde und der Plünderung preis; und im Jahre 1767 fiel die unglückliche Stadt in die Hände der Mahs ratten, die Alles niedermeßelten, was nicht in der Flucht sein Heil fand.

Aber nicht bloß durch auswärtige Eroberer, sondern auch durch seine eigenen Fürsten, die,, von dem anarchischen Zustand des Landes begünstigt, ihrer Grausamkeit gar keine Schranke seßten, ist Hindostan schrecklich zerrüttet worden. Es wäre eben fo langweilig als Ekel erregend, hiervon Beispiele zu geben; denn die Ausbrüche des Despotismus find überall dieselben, obs schon sie in jenen Gegenden, wo der lothrechte Sonnenftraht das Blut raicher fließen macht, wo beständige Tyrannei eine fflavische Unterwürfigkeit erzeugt hat und wo die milde Lehre Jesu unber kannt ist, eine noch schrecklichere Form annehmen. Jener Zustand des Elends und der Zerrüttung, der Gewaltthätigkeit von Außen und von Innen, welcher gerade um die Zeit, als England zum ersten Male auf Indiens politischem Schauplah erschien, seinen nachtschwarzen Schleier über Hindostan ausbreitete, hat ohne Zweifel an dem beispiellosen Erfolge der Briten großen Antheil gehabt. England zeigte sich den Hindu's als Freund und Schuß: herr, nicht als ein neuer Unterdrücker, wie Tamerlan, Mahmud von Ghasna und Nadir-Schach gewesen. Seine Armee drang nicht, wie die Heere der Türken, Perser und Mahratten, plündernd und verheerend in das Land ein; fie vereinigte vielmehr Euros pdische Talul mit Europäischer Civilisation; sie war ordentlich und menschlich in ihrem Benehmen, zahlte für alle ihre Bedürf nisse, befchüßte den Schwachen und vertheidigte den Beslegten gegen die Wuth des Eroberers.

Nachdem wir hier aus einer authentischen Quelle eine Schil derung des Zustandes Indiens unter der Herrschaft der Großs Mogule gegeben, wenden wir uns, um den Zustand deffelben Landes unter der christlich-Britischen Verfassung fennen zu lernen, an Gewährsmänner von gleicher Verläßlichkeit. Die erste Stelle unter diefen gebührt dem würdigen Bischof Heber, dessen Briefe um so größeres Vertrauen verdienen, als der Verfassfer sie nicht zum Drucke bestimmt hatte..

In einem feiner Briefe, der vom 16. Dezember 1823 datirt ift, fagt dieser Geistliche:,,Es giebt jest in Kalkutta und den umliegenden Dörfern 20 Knaben, Schulen, von denen jede zwischen 60 und 120 Schüler zählt, und 23 Mädchen, Schulen, jede mit 25 bis 30 Schülerinnen. Alle diese Kinder lernen, außer der Bengalischen und der Englischen Sprache, die Grundlehren der Moral und Religion, der Arithmetik, Geographie und Ger schichte. ~ Noch vor zwei Jahren durfte kein Mädchen in Bengalen lesen oder schreiben lernen."

In einem anderen Briefe, der an Sir Wilmot Horton ges richtet ist, schreibt Bischof Heber:

,,Einige der wohlunterrichtetsten Hindu's, mit denen n ich un Un; terhaltungen gepflogen, versichern mir, daß eine gute Hdifte ihrer bürgerlichen und häuslichen Sitten von den Muhammedanischen Eroberern erborgt ist, und daß man jeßt überall die Tendens bes merkt, den Engländern in jedem Stücke es nachzuthun. Wohlhas bende Leute suchen etwas darin, ihre Häuser mit Korinthischen Sdulen au schmücken und mit Englischem Hausrath zu füllen. Sie reiten die besten Pferde und fahren in den glänzendsten Kas roffen. Vielen unter ihnen sprechen das Englische geläufig und bes figen ziemliche Kenntniß von unserer Literatur. In den Bengas lisch geschriebenen Zeitungen, deren es schon mehrere giebt, spricht man mit vieler Gewandtheit und Liberalität über politische Mas terien. Unter den niederen Ständen seigt sich dieselbe Tendenz auf eine wohlthuende Weise, indem man immer mehr von den Unterschieden der Kasten absieht und große Lust zur Englischen Sprache zeigt. Beispiele von förmlichem Uebertritt zum Christens thum sind zwar bis jeßt noch felten; aber die Zahl männlicher und weiblicher Kinder, welche eine Art von chriftlicher Erziehung empfangen, das Neue Testament lesen, das Vater Unser und die Zehn Gebote lernen (und alles dies mit Einwilligung oder wes nigstens ohne ausdrückliches Verbot ihrer Aeltern), hat in den leßten Jahren ganz erstaunlich zugenommen. Selbst viele Brahs manen dußern schon ihre Bewunderung der Moral des Evanges liums und sagen gans naiv, daß ihre Meinung von den Engs landern jeßt, nachdem sie wäßten, daß auch diese Nation einen Glauben und ein heiliges Buch habe, viel besser geworden sey."

In einem Briefe, der vom 27. Januar 1824 datirt ist, läßt sich der Bischof also vernehmen: Ihre Aerndten find prächtig, und der Boden, obschon seit undenklicher Zeit ohne Unterbrechung angebaut, ist von überschwenglicher Fruchtbarkeit. Vielleicht giebt es feine Gegend Welt, wo man alle Nahrungsmittel in folchem Uebernus und mit fe gering anfchenender Mühe haben fann. Nur wenige Bauern arbeiten mehr als fünf oder sechs Stunden täglich, und die Hälfte ihrer Jahrestage find Hindu's He Feiertage, an denen sie ganz müßig geben."kna

Von dem Charakter der Hindu's giebt Heber (in einem Briefe vom 7. Juni 1825) folgende Schilderung:

Die verschiedenen Nationen, die ich in Indien kennen ges fernt, find alle in stärkerem oder schwächerem Grade mit denen Lantern behaftet, die cine despotiche Regierung, eine unmoralis sche absurde Religion und die lange Gewohnheit innerer Befchs dungen nothwendig erzeugen müssen. Ihr Charafter im Genzen

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