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Lande, wo die fortwährenden Kunst, Genüffe eine ganzliche Vers
nachláinigung des Comfort so natürlich erscheinen lassen. Jeder
Gebildete strahlt mehr oder minder die Farben und den allges
meinen Ton der Himmelsstriche wieder, wohin er sich begiebt;
nur der Englander bewahrt seine angeborene, undurchdringliche,
unbewegliche Unbeugfamfeit und bleibt verfunken in seine starre,
neblige hulle. Diese Einförmigkeit, welche für die füdliche Beweg
lichkeit etwas Aengstigendes hat, wirft oft auf unsere Sinnesart
und Denkweise ein falfches Licht. Man fragt fich, ob bei uns nicht
eine Italianische Reise mehr eine Herkömmlichkeit, ein Erziehungss
und Mode Gegenstand, als die Wirkung eines freien Wunsches
und wahrer Liebe au den schönen Künften ser. In Florenz und
ganz besonders in Mailand erzählt man viel unbesonnene, leichts
fertige, flatterhafte Züge von Franzosen; handelt es sich aber um
Gefühllosigkeit und fast vandalische Stumpfheit, so find stets Eng
lander die Helden solcher Anekdoten. Uns schreiben die Italianer
jenes Wort eines Reifenden zu, dem fein Postillion mitten in der
Nacht anzeigte, daß er durch Ferrara gefahren fen, und der mit
dem Tone eines Mannes, der sich von einer Last befreit fühlt, auss
rief:,,Wieder eine Stadt gesehen!" Jeder kennt auch wohl die
Geschichte von dem Engländer, der es müde wurde, immer von
St. Peter in Rom sprechen zu hören, der also schnell eine Posts
chaise miethete, Italien durchflog, auf dem St. Petersplaße ans
langte, einige Minuten den Dom anstarrte, dann ausrief:,,Nichts
weiter als das!" und sogleich seinen Wagen wieder bestieg, phne
etwas Anderes sehen zu wollen. Dergleichen Anekdoten können
nun freilich auf Rechnung der fabelhaften Beschuldigungen ges
schrieben werden, welche die Völker in ihrem Muthwillen to gern
einander aufbürden, doch ist es immer zu bedaueren, daß man
den Engländern gerade folche Züge nachsagt.
(Schluß folgt.)

A fi e n.

Der Ausfähige und das Kraut Enichunculli.

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(Schluß.)

endlich auch, um den lauten Mahnungen seines Gewissens nachzus geben, entschloß er sich zum Geständniß.

,,Sie geben also su, fagre der Aikalde,,,in dem Haufe von Maras Maz gewesen zu fenn?" Der Angeklagte:,,Ich be gab mich niche dahin, in der Absicht, ihn zu tödten". Alkalde: Was hatten Sie aber für einen Zweck? Er muß nicht sehr wohl wollender Art gewesen seyn, da Sie sich von zwei bewaffneten Malaischen Matrofen begleiten ließen? Angeli. Ich hatte nur wohlwollende Absichten, ich wollte von Mara Maz nur das Geständniß seines Geheimnisses erhalten, selbst auf dem Wege. der Gewalt, wenn es auf dem der Gate nicht möglich wäre." All.,,Geschah es etwa in der Absicht, ihn zum Geständniß su bringen, daß Sie ihm den Tod auf eine fo graufame Weise gaben? Angell. Ich fing damit an, ihm alles Mögliche zu versprechen, selbst eine beträchtlichere Summe, als ich besigen konnte, wenn er mir das wohlthätige Kraut zeigen wollte. Er gab mir zur Antwort, daß er sein Geheimniß niemals einem Weißen mittheilen werde. Ich strengte alle meine Beredsamkeit an, suchte ihm begreiflich zu machen, daß es grausam wäre, eine fo große Menge feiner Brüder an einer so schrecklichen Kranks heit sterben zu sehen, während ein Wort aus seinem Munde zu ihrer Rettung hinreichend ware. Er erwiederte, daß die ges bleichten Geuchter und die, welche nicht den Geist Zanaar's an beteten, nicht seine Brüder wären, diese müßten sich an ihren Gott wenden. Ich suchte ihn durch Versprechungen zu blenden, verhieß ihm Reichthümer, Ehrenstellen. Er entgegnete, die Eh renstellen verachte er, und von Reichthümern wünsche er keine andere, ais feinen Hamal und einen ruhigen Schlaf, damit er sein Haupt ohne Gewissensbiffe auf das Kien von rothem Moose (lana de polo nennen es die Wilden) tegen könne. Alt. Das Alles mar noch kein Grund, ihm den Tod zu geben." Angefl. Ich drohte ihm anfangs. Er antwortete, daß, nachdem er einem Weißen einen Dienst geleistet hatte, er auf jede Art von Strafe und Undankbarkeit gefaßt seyn müßte; er habe von vorn berein auf das Gegentheil Verzicht geleistet. Ich band ihn dars auf mit Hilfe der Malaien an, die mich begleiteten, und schnitt ihm ficine Streifen Haut von den Beinen und den empfindlich sten Theilen des Körpers; ich hoffte, daß, um der Qual ein Ende ju machen, er sich zum Sprechen entschließen würde, aber er ertrug Alles mit Muth und zwang mich, neue Riemen aus seis ner Haut zu schneiden." Alt. ,,Wie fonnten Sie zu einer sols den Graufamkeit sich entschließen?" Angekl.,,Ich handelte im Interesse der Menschheit. Aber ich brachte ihn nicht dahin, daß er eine Klage ausstick, und fein Körper war zum Theil ges shunden, als der Schmerz ihm die Besinnung raubte." Alk. damit Ihnen die Martern, die Sie ihm widerfahren ließen, Ihnen nicht wieder vergolten würden. Sie wollten Ihr erstes Vers brechen durch ein zweites, größeres verbergen. Angeft. Gott Seele aufger nun Mara Maz ins Leben zurücks zurufen und durch Milde zu den gewünschten Aufschlüssenzu brin gen. Aber die Malaien hatten die Ueberzeugung, das er ein großer Zauberer wäre und ihnen aus Rache Muchaves oder Loose werfen würde; ohne daß ich es daher hindern konnte, verseßten fie ihm den Todesstos ins Herz und verließen mich sodann, um auf einem Kaperfchiff ihrer Nation davonzufegeln." All. In dieser Weise haben Sie also die Wilden dafür belohnt, daß fic uns den Gebrauch der Chinarinde und der Mora gelehrt has ben?" Angefl.,,Der Mora!.... Mein Gott, warum habe ich nicht daran gedacht, sonst würde ich ihm eine gute Mora*) unter jeden Nagel gethan, die ihn schon zum Sprechen würde gebracht haben; denn der Schmerz ist heftig; welche Wohlthat wurde das für die Menschheit gewesen fenn!"

Don Pablo Heredia und sein Vater, die den Mörder des unglücklichen Mara Maz entdeckt zu sehen wünschten, suchten den Zeugen heimlich auf und versprachen ihm eine große Belohs nung, wenn er zur Enthüllung des Verbrechens seine hand bote, und als Ofohu so hieß der Judier einige Furcht blicken lief, fo versprachen sie ihm, wie auch dann der Spruch der Justiz ausfallen follte, Vertheidigung und Sicherheit gegen den zu ges währen, welchen er des Mordes angeklagt hatte. Er willigie ein. Um aber, ohne Mißtrauen au erregen, überall hindringen zu, Darauf tödteten Sie ihn aus Furcht vor seiner Anklage, und fónnen, wo Europäer wohnten, und so die ganze weiße Bevölkes rung die Musterung paffiren zu lassen, legte der Higorotte die Livree Don Pablo's an, blicb um seine Person und folgte ihm auf alle Plaße nach, wo das Volk in größeren Massen zusammens

Prömte, in die Kirche, an den pafen, wenn ein neues Schiff fin Dant, ein solcher Gedante ift nicht in

anfam, oder auf den Markt, wo die Kaufleute ihre Geschäfte abmachten. Eine Zeit lang blieben alle Nachforschungen fruchts los, und schon glaubte man, daß das Verbrechen von den Matros fen eines fremden Fahrzeuges begangen worden, welche seitdem nach Europa sich eingeschifft hätten, als die Familie Heredia zu einer Festlichkeit geladen wurde, die der ObersGouverneur verans staltete. Dfohu blieb mit den übrigen Sklaven, welche die Sanfte getragen hatten, am Eingange des Palastes zurück. Plöslich fing er an zu zittern und sagte, daß er den Mörder eintreten fehe. Er benachrichtigte Don Pablo davon und beschrieb ihm unter den sum Fest geladenen Personen genau diejenige, welche er für die schuldige hielt. Er feste hinzu, daß er sie vollkommen wies dererlenne, und daß er ihre Zuge ju fest dem Gedächtniß einges prágt habe, als daß er sich hier im Irrthum befinden könnte.

Die von ihm bezeichnete Person war Don Benito Galdiano, 28 Jahr alt; Abkömmling einer armen Familie, geboren zu Aguilar de la Frontera in der Provinz Cordova, hatte er in Cas dir die Arzneis Wissenschaften studirt und, nachdem er zum Doktor promovirt war, sich nach den Philippinen begeben, um da ein Glück zu suchen, das ihm die alte Welt nicht schien gewähren zu wollen. Von dem Beginn der Krankheit an hatte er Don Pablo die größte Sorgfalt geichenkt und, als Mara Mas sich eingefuns den, um ein Uebel zu behandeln, das von ihm für unheilbar mar erklärt worden, mit der lebhaftesten Aengstlichkeit die Fortschriue, welche des Lampas Anzars Verfahren herbeiführte, beobachtet; er baute allen Kuren affistirt und das Heilmittel zu errathen fich anges Arengt, obue der räthselhaften Pflanze auf die Spur zu kommen. Doch war nicht zu glauben, daß der Merger, von einem Wilden fich übertroffen zu sehen, ihn zu einem Morde bringen fonnte. Er war im Allgemeinen bescheiden, fanft in seinem Wesen, und die einzige Leidenschaft, die man an ihm fannte, war die für das Wissen und eine unbegranate Liebe zu seiner Kunft. Man trug daber Bedenken, den Worten des Indiers Glauben zu schenken; aber diefer mar fo fest und beharrlich in seiner Anklage, daß der Alcadas Manor ihn zu verhaften und seinen Prozeß einzuleiten befahl.

Als die Alguazils tamen, um Don Benito zu greifen, wurde er bestürzt und ließ den Ausdruck entschlüpfen: Ich bin verlos ren." Nichtsdestoweniger leugnete er vor dem Richter lange Zeit, an dem Morde, deffen man ibn verdächtigte, Theil genom men zu haben. Als man ihn aber auf überzeugende Weise übers führte, daß er in dem Zeitpunkte, wo Mara Mas getödtet worden, von Manila fich entfernt habe, und er durch das Gewicht der Gründe, die sich gegen ihn erhoben, fich bedrängt fab, vielleicht

"

Nach diesen Geständnissen Don Benito's war es schwer, feiner Sache eine milde Seite abzugewinnen, und er wurde durch die Audienza royale zur Strafe der Knebelung verurtheilt. Aber der Gouverneur der Philippinen verwandelte in Betracht des früheren guten Verhaltens und der freiwilligen Geständnisse, jo wie der beklagenswerthen falschen Geistesrichtung des Unglücks lichen, diese Verurtheilung in zehnjährige Verbannung nach dem Präsidium von La Gomera. (Gazette des Tribunaux.)

Aegypten.

Die Wüste Koruska.

3um erstenmale geschildert von Dr. Joseph Fertini aus Bologna.

Zwischen dem ersten und dem zweiten Katarakt des Nil, Linker Hand, wenn man stromaufwärts geht, und zwar genauer awischen Sivan und Bodoaiphe, liegt eine Wohnung, welche die Acgypter Sunua nennen, d. i. Magazin. Dann folgt das Dorf Deber, wo die Karamanen ihre Waaren niederlegen, Sunmi, Elephantenzähne und andere Produkte von Bellet Sudan, d. i. Land der Schwarzen. Der Fluß ist an mehreren Stellen nicht schiffbar und macht einen Zug durch die Wüste nothwendig. Der Weg durch die Wüste ist ohnehin der fürzere. 11m über das Granits Gebirge zu kommen, gebraucht man zwei Tage. Die Waste jenseits der Berge heißt im Lande: das wasserloje Meer, Baar: gadar mojah; der Ausgang des Gebirges beißt Baba (Pforte). Nun reist man sieben Tage lang, ohne Wasser au Veitukwolle, die, meiß gegen Sicht und Podagra, auf der Haur ans gezündet wird.

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finden, noch irgend ein Gewächs oder lebendiges Thier. Man sammelt Abends den Mist der Kameele, um davon ein Feuer zu machen und das an der Sonne gedörrie Fleisch, die einzige Nahs rung des Reisenden in der Wüste, zu kochen. Die Anwohner dieser Wüste, die Abadihs, leben nur von Korn, welches sie in Basser kochen und Durack nennen. Die Kameele, welche Lebens: mittel und Gepäcke tragen, bekommen erst am siebenten Tage zu trinken und fressen während dieser Zeit nichts als ein wenig Korn, wenn ihre Herren es haben. Dies macht erklärlich, warum man unterweges so häufig die Gebeine von Kameelen, auch manch; mal von unglücklichen Sklaven finder, welche in der furchtbaren Wüste haben umkommen müssen. Der Rabe (corvus vorax L.) und der Geier (vultur fulvus L.) sind die einzigen Vögel, welche man antrifft. Die Wüste hat merkwürdige Steine, dergleichen in anderen Gegenden Afrika's nicht vorkommen. Ihre Gestalt ist sphärisch; innen sind sie hohl und angefüllt mit einem roths lichen Sande, von den Naturkundigen Geodi benannt. Es giebt mehrere sonderbare Steinformationen, über deren Ursprung die Geologen verschiedener Meinung sind, wie etwa die abgerundes ten Steine voll Eisen und Kupfer, gleich Mondsteinen, welche über 20 Lieues weit und breit die Ebene von Crau im mittags lichen Frankreich, in der Nähe von Arics (Provence), bedecken. Die Wüstensteine des wasserlofen Meeres sind nicht weniger schwer zu erklären; man sollte denken, Thau, Wind und Sonnens strahlen hätten an ihrer Bildung Antheil. Von Strecke zu Strecke hatten die Kaufleute aus den Gebeinen der Wüste Male errichtet, um später ihren Weg wiederfinden zu können. Aber die Abadihs, welche ihr Führeramt nicht verlieren wollten, zers warfen die Merkzeichen, und bei jeder Reise andern sie den Weg. Der Brunnen, zu welchem man am siebenten Tage gelangt, hat drei Mündungen. Das Wasser desselben ist salzig und von fehr üblem Geschmack. Die Leute, welche an dem Brunnen ihre Wohnzelte haben, etwa 50 an der Zahl, fehen bleich und krant aus und abgezehrt wie Skelette. Man tränkt bei ihnen die Kas meele und füllt die Schläuche für die weitere Reise. Vier Tage lang begegnet man feinem Gewächse und keinem Thiere; am fünften zeigen fich einige Gaziah Bäume, deren lange, schmeidige und stachlige Zweige die Kameele fressen. Bald darauf wird das Dorf Abu Achmet erreicht. Es hat ungefähr 500 Einwohner, die kupferbraun und fast nackt sind, Kameele halten und den Karas wanen als Führer und Piloten in der Wüste dienen. Für jedes Last: thier zahlt man 3 Spanische Thaler und für den Führer 7 Thaler. Von Abus Achmet sind zwei Tagereisen bis Berber, woselbst der Türkische Gouverneur refidirt. Berber hat nur schlechte Hütten, zu deren Bau ein Stroh, Namens Tuccul, gebraucht wird. Aus Ziegeln, an der Sonne getrocknet, bestehen wenige Häuser, und diese haben immer nur ein einziges Stockwerk. Einige Reisende erzählen, daß es in Sennaar und Kordofan vierföckige Häufer gebe. Ich habe kein solches gefunden. Auch der große aus rothen Ziegeln erbaute Palast der alten Könige von Sennaar und Kordofan, den ich in Trümmern sah, hat sichtlich nur aus einem einzigen Stockwerk bestanden; dasselbe versicherten mir zum Ueberfluß die Türken, die ihn demolirt haben. Während meines Aufenthalts in der Hauptstadt von Sennaar, der über ein Jahr währie, habe ich niemals ein höheres Haus bemerkt. Herr Botta, der Sohn des Historikers, hat im Jahre 1832 eine Zeit lang mit mir zusammen gewohnt und kann das Faktum bestätigen.

Der erste Nil-Katarakt läßt sich bei seichtem Wasser auf Kameelen paffiren, und zwar in Zeit von einer halben Stunde; bei hohem Wasserstande muß man Fahren haben; es ist immer eine gefährliche Passage. Bei der Insel Phild findet man Bars ken, welche bis Wodoalphe gehen. Die Sprache der Eingeborenen in diesem Distrikt weicht von der Aegyptischen ab; sie wird nach dem Stamme genannt, der sie redet: Berber: Dialekt. Der Bos den, starrer Granitfels am Nil-Ufer, bringt weder Korn, noch Datteln, noch irgend eines von den Erzeugnissen anderer Aegyps tischer Provinzen, daher die Bewohner ein noch elenderes Leben als selbst die Fellahs führen. Die Bevölkerung ist auch sehr gering. Sie suchen die anbaufähigen Stellen auf, wenn auch die Lage ungesund wäre, schlagen däselbst ihre Hütten auf, bauen den Acker und pflanzen Baume.

Hinter dem Dorfe Wodoalphe, welches am linken fer liegt, ist der Fluß nicht schiffbar. Auf dem anderen Ulfer befindet man sich in dem alten Reiche Dongola, welches beständig die Karas wanen durchziehen. Es wird dort eine vom Arabischen und auch vom Berbers Dialekt verschiedene Sprache geredet. Es giebt am Nil kein reicheres Gefilde als dieses von Dongola. Dattelbdume wachsen dort in Menge, und man trifft sehr viele kleine Inseln an, welche unter Kultur stehen; die Bewässerung geschieht durch Rider, Saigia genannt, welche durch Ochsen umgetrieben werden. Als der Vice-König von Aegypten dieses Reiches sich bemäch," tigte, floh die Mehrzahl der Bewohner nach Darfur und Kordos fan. Die Hauptstadt heißt Neu:Dongola. Daselbst wird ein Sklavenmarkt gehalten und kommen die Kaufleute aus dem ganzen Innern von Afrika zusammen. Man pflegt in der Umgegend die Giraffe su jagen. Eine Befestigung bei der Stadt ist von den Aegyptischen Truppen befeßt. Am Ufer, wenn man wieder stroms aufwärts geht, fieht man die Ruinen der alten Stadt Dongoia, die sehr stark und mächtig gewesen seyn muß. Man schifft sich zu Neu Dongola ein und erreicht in fünf Tagen Debbeh, wo

die Furth für die Karawanen ist. Nach wieder zwei Tagen landet man bei Bogol. Der Fluß ist nun nicht mehr schiffbar wegen der Katarakte, und man muß Kameele nehmen, um durch die Ware zu ziehen. Zu Bogol residirt ein Türkischer Gouverneur, mit dem Titel Kaïmakan. Von diesem werden dem Gouvernes ment, den Kaufleuten und den Reisenden die erforderlichen Ka: meele geliefert. Welcher Eingeborene ein Kameel zur Wüstens reise liefert, muß seine Familie zur Geisel laffen, und zwar unter dem Titel der persönlichen Sicherheit, welche dadurch den Schwarzen garantirt werde. Sie heißen Bissaris und sind sehr kriegerij, fürchten sich aber vor dem Feuergewehr.

Nach dreidgigem Marsch erreicht man die Quelle, von deren elendem Wasser man Vorrath nehmen muß, aber nur noch zwei Tage nimmt die Wüste hinweg. Sobald man das Ufer des Nil wieder erreicht, erblickt man in der Ferne drei Gruppen von Pyramiden. Es find die Pyramiden von Begaraviah. Dort und im ganzen Reiche von Sennaar und Kordofan wird das Arabische gesprochen. Die Aussprache ist viel weicher als die der Aegypter.

Bis zur Vereinigung des Baår Abiat und Baâr- Azarack oder des weißen und blauen Flusses sind zwei Tagereifen. Die von den Türken erbaute Stadt Cartum ist der Siz des Generals Gouverneurs. Der Vice-König unterhalt in der Provinz ein auf Europäische Art montirtes Infanteries Regiment und Magratins, eine Art irregularer Artillerie zu Pferde. Das erste Bataillon liegt zu Sennaar, das zweite und vierte zu Kordofan, das dritte zu Woled Medina, das fünfte zu Cartum. Die Befestigungen find zu Kordofan und Sennaar mit Dornhecken umgeben, zu Cartum und Woled Medina mit Ziegeln an der Sonne getrocknet. Auf dieser Halbinsel liegen viele Dörfer, die aus Stroh Baracken bestehen. Die Bevölkerung war vor der Türkischen Herrschaft sehr zahlreich, ist aber durch die grausame Behandlung, welche fie zu erfahren hatte, und die ungeheuren Contributionen ber trächtlich eingeschmolzen. Sie flohen massenweise nach Abyssinien, wohin das Türkische Joch noch nicht gedrungen. Während meines Aufenthalts zu Sennaar wanderten aus den Dörfern von Abut alle Manner unter 60 Jahren aus, um die Steuer nicht zu bes zahlen; als meine Reise mich durch diese Dörfer führte, fand ich sie verödet. Die armen Leute werden bisweilen, wenn sie da, wo sie Gastfreundschaft suchten, Härte fanden, zur Rückkehr in ihre Hütten gezwungen. Wegen dieser Wechsel läßt sich die Bes wohnerzahl der Gegend nicht mit einiger Zuverlässigkeit angeben. Als Ismail, Pascha sich der Halbinsel bis Fasolji bemeisterte, schäßte man die Provinz auf eine Million Einwohner. Jest darf man nicht über 400,000 Seelen angeben., Davon kommen auf Cartum 6000, Musselamia 7000, Woled, Medina 7000 und Sennaar 7000, die umliegenden Flecken und Vorstädte mitgerechnet.

Mannigfaltiges.

Die Holländische Literatur. Bei der Beurtheilung eines Romans des Holländischen Dichters J. van Lennep, der seine literarische Laufbahn mit einer Reihe von Romanzen, meist volksthümlichen Inhalis und von glänzender Phantasie, eröffnete, dann auch als trefflicher Projaiker sich auszeichnete und im Jahre 1833 einen historischen Roman,,der Pflegefohn" schrich, welchent er später einen zweiten,,,die Rose von Dekama", folgen ließ, wovon der erstere zu Anfange des 17ten, der lettere in der Mitte des 14ten Jahrhunderts spielt, wird von einem Englischen Kritis fer in der Foreign Monthly Review die Frage aufgeworfen, woran es wohl liege, daß in Holländischer Sprache verhältnißs mäßig so wenig Werke der schönen Literatur erschienen, und daß auch dies Wenige vom Auslande fast gar nicht beachtet werde, obgleich es diese Vernachlässigung feinesweges verdiene? Den Grund hiervon sucht derselbe darin, daß die Holländische Spracheim Auslande so wenig gekanne sey, weil die Holländer selbst, zum mindesten die gebildeten Klassen, mit denen der Fremde hauptsächlich in Berührung komme, fast sämmtlich Französisch und viele auch ziemlich gut Englisch und Deutsch sprächen, so daß der Ausländer, der nach Holland reise, nicht genöthigt sen, die Sprache des Landes zu erlernen; der Holländische Schriftsteller habe daher ein sehr geringes Publikum, da die Bevölkerung des Landes sich auf nicht mehr als drittehalb Millionen belaufe, und bei so wenig Aufs munterung fen es natürlich, daß er sich eher gelehrten Studien widme, als populare Werke schreibe, obgleich es unter den Hollâns dern durchaus nicht an Talenten dazu fehle; noch mehr aber wirke wohl der Umstand nachtheilig auf die NationalsLiteratur ein, daß die Buchhändler bei der geringen Volkszahl, auf welche sie mit dem Vertrieb ihrer Verlagsartikel sich beschränkt sähen, lieber zu der reichen Fundgrube der benachbarten Literaturen ihre Zuflucht nahmen und Bücher aus dem Französischen, Deutschen und Eng lischen ins Holländische überseßen ließen, als daß sie die eins heimischen Autoren durch ein höheres Honorar zur Production ermuntern follten. Diese Beantwortung der aufgeworfenen Frage dirfte indeß schwerlich als erschöpfend anzusehen seyn. Sie hält sich ganz auf der Oberfläche und verwechselt zum Theil die Fols gen mit den Ursachen. Leßtere massen wohl mehr im Charakter des Volkes selbst und im Geiste seiner Sprache gesucht werden, die beide von früh an vorzugsweise auf das Reale gerichtet waren und nur eine nach dieser vorherrschenden Tendenz hin gewandte Abzweigung von dem Germanischen Urstamme bilden.

vierteljährlich, 3 Thlr. für das ganze Jahr,' ohne Er. höhung, in allen Theilen der Preußischen Monarchic.

No 102.

für die

Expedition (Friedrichs-Straße Nr. 72); in der Provinz so wie im Auslande bei den Wohlöbl. Post - Aemtern.

Literatur des Auslandes.

Rußlan d.

Berlin, Montag den 26. August

Handelsbahnen und Waaren-Transporte in Rußland. Von J. G. Kobl.

Der Ruffische Adler überschattet ein Oberflächenstück der Erde von mehr als 1500 Deutschen Meilen Länge und 3-400 Meilen Breite, das in einer ungetheilten Masse zusammenliegt. Dieser ganze ungeheure Körper bildet ein politisches, Pommersielles und gesellschaftliches Ganze, und alle verschiedene Theile dieses Ors ganismus stehen mit einander in einer lebendigen und innigen Berbindung, indem von den Staats; und Handels-Mittelpunkten des Reichs Befehle und Waaren ausströmen und ein Personens Verkehr durch das Ganze pulfirt, der alle Glieder unter einander verknüpft. Kein Reich unter der Sonne ist in dieser Hinsicht unter so eigenthümlichen Verhältnissen, als das Russische. Denn selbst das größte nach ihm, das Chinesische, zeigt doch nur höch ftens die Hälfte der großen Dimensionen des Russischen, und die verschiedenen Theile des Englischen find in vielen kleinen Pars tieen zerstreut und durch große Wasserbahnen mit einander vers bunden. Nirgends hat ein Voll und Staat seine verschiedenen Lebens Actionen auf einem so ausgedehnten Theater festen, ris giden Terrains auszuführen.

So wie das Bestehen des Englischen Staats in seiner jegi gen Ausdehnung nur möglich ist bei Vorausseßung einer tuchtis gen Marine, die auf den Fittigen des Windes die Befehle der Staatsgewalt von einem Ende zum anderen bringt und den Maßregeln der Regierung Nachdruck giebt, so wie nur ein fo gewandtes Schiffervolk als die Engländer die Verbindung unter allen diesen transmarinen Besigungen erhalten kann, Unruhen zu stillen, Kriegsmunition zu transportiren, Waaren auszutauschen vermag, fo fonnte nur ein im Landtransporte so geschicktes und rühriges Volk wie die Russen auf einem so unermeßlichen Fests landstücke ein Staatsgebäude aufführen und alle Glieder diefer einigen Gesellschaft in warmer Berührung erhalten und vor Lähmung und Zerfall bewahren.

Die Anstrengungen, welche die Russen machen mußten, um diese ungeheure Erdscholle zu bewältigen, und welche sie noch stets machen müssen, um das Ganze in seinem Bestande und im Zus fammenhange zu erhalten, find so groß, daß gewiß jedes andere Volk außer dem abgehärteten, unverwüstlichen, kühnen und ges wandten Ruffen davor zurückschrecken würde. Ja, man kann fas gen, daß, wenn es möglich wäre, irgend ein anderes Volk, z. B. die bequemen und langsamen Deutschen, an die Stelle der Ruffen zu sehen, sich ein solches gewiß ganz von selbst bei den bloßen alltäglichen und gewöhnlichen Lebens-Bewegungen, nämlich bei den alle Zeit nöthigen Uebersendungen von Botschaften und Ans ordnungen, bei den häufig erforderlichen Truppenmärschen, den ges wöhnlichen Reifen und Waaren Transporten, ohne weiteren Krieg und dußere Störung in sich selbst aufreiben würde. So wie die Russen und Kosalen, wenn wir sie in unsere engen Städte und felsis gen Bergthaler stecken wollten, glauben würden, fle müßten ersticken, so würden wir Deutsche, auf die Steppen und die den Erdball umgürtenden Flachlander Rußlands verfeßt, uns von Gott und aller Welt verlassen glauben und es nicht wagen, uns in diesem grund, und grånzenlosen Elemente zu bewegen.

Eine Armee, die Monate lang zur Veränderung ihrer Quar: tiere, au Revuen und Mandvern unermüdlich marschirt, Feldidger, Couriere, Boten, Postillone, die ohne Klage auf Befehl um die halbe Erde reiten, Rofaken, die auf schnellen Roffen leichten Sins nes zu Kriegs und Friedenswerk nach allen Winden enteilen, Fuhr und Handelsleute, die geduldig einen Verkehr treiben, der erst nach Jahren fein Biel erreicht, konnte nur die Russische Nas tion stellen, die in fich alle dazu nöthige Elemente der Heiterkeit, Sorgenlosigkeit, Ausdauer, Körperkraft und Elasticitat vereinigt. Es ist daher ein Glück zu nennen, und man könnte darin die Weisheit der Natur loben, daß gerade eine solche Nation in dies massive Ende, von Europa und Aften verfeßt wurde.

Uebrigens hat die Natur freilich auch in vielfacher Hinsicht für die Genießbarkeit jener großen Erbscholle Sorge getragen und auf mancherlei Weise die Ueberwindung und Verkürzung der großen Entfernungen möglich gemacht. Die ganze gewaltige Bühne ist eine vom Ocean und hohen Gebirgen umgränzte Ebene, die nur von sehr wenigen und verhältnismäßig höchst unbedeus

1839.

renden hinderlichen Gebirgen umzogen wird, und die daher der Reiter wie der Fuhrmann ohne große Schwierigkeit durcheilen. Während der Hälfte des Jahres ist noch dazu diese Ebene vom Schnee und Eis geglätter, auf denen Alles um so rascher forts schleift. Große, herrliche, ruhig strömende, felfenlose Flüsse durch ziehen das Ganze und befördern mit ihrem riefenmäßig verzweige ten Gedder die Einigkeit aller Theile. Die großen Erbschichten, die in den diluvianischen Zeiten hier niederschlagen, fenften fich mit solcher Regelmäßigkeit herab und legten sich so gleichmäßig über einander, daß fie fast überall denselben Aggregatzustand der Oberfläche boten, daß es möglich ist, mit demselben Verkehrss Vehilel und mit demselben Gespann von dem einen Ende der 300,000 Quadrat Meilen zum anderen zu fahren. Von irgend welchem 300,000 Quadrats Meilen großen Erd- Oberflächenstück könnte man dasselbe fagen? Auf irgend welchem anderen müßte man nicht bald auf dem Sande zu Kameelen, bald auf dem Eise zu Schlitten und Hunden, bald zu größeren, bald zu kleineren, bald so, bald fo gestalteten Wagen seine Zuflucht nehmen? Freilich existiren natürlich auch in Rußland Verschiedenheiten im Transporte, jedoch nur unbedeutende, so daß man z. B. zu Zeiten 1700 Meilen, d. h. ungefähr ein Vierteljahr lang, su Schlitten in einer und derselben Richtung fortreisen lann. Die Verschiedenheis ten des Transports nach Zeit und Ort wollen wir in Folgendem etwas näher kennen lernen, wobei wir den Unterschied zwischen Winters und Sommer Transport, zwischen Land, und Wasserfracht und endlich zwischen füdlichem und nördlichem Verkehr vor Augen haben müssen.

Der Land Transport ist wohl entschieden der wichtigere, denn wenngleich auch die Ströme Rußlands schon seit alten Zeiten in hohem Grade zum Waarenaustausch benußt wurden, so geschieht doch noch wohl der Winterschneebahn wegen und aus anderen leicht begreiflichen Ursachen die meiste Spedition zu Lande, und man kann bei den meisten Russischen Handels-Städten und Markts Plähen wohl das Verhältniß der Wasser zur Land Zufuhr wenigs stens wie 1:2, wenn nicht bei sehr vielen wie 1:3 und 4 annehmen.

In ganz Rußland sind bisher noch bloße Naturbahnen, und überall auf der Preußischen und Desterreichischen Gränze sinke man von den künstlichen Steinwegen West-Europa's hinab auf die Erds und Lehm-Wege des Oftens, die ganz in derselben Weise von da bis an den Fuß der Chinesischen Mauer führen, wo wiederum die Kunststraßen dieses kultivirten Reiches beginnen.

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Die einzige Ausnahme hiervon machen bis jest nur, außer einigen kurzen Chauffeen im eigentlichen Polen, die Chauffee von Riga über Mitau durch Lithauen nach Tilsit (etwa 36 Meis (en), die Chauffee von Petersburg nach Moskau (etwa 100 Meilen), und die Eisenbahn von Petersburg nach Zarskoje Selo (etwa 6 Meilen). Die ungeheuren Entfernungen und der in den meisten Gegenden des Reichs beinahe völlige Mangel alles Baumaterials zu Wegen der ganze Süden Rußlands von der Wolga: Höhe füdwaris ist ohne einen einzigen dauerhaften und brauchbaren Stein, nur der Norden ist mit Schwedischen und Finnländischen Granitblöcken, wie Nord Deutschland, besät und endlich der sechs Monate des Jahres von der Natur ohne Zuthun des Menschen im Reich durch Schnee und Eis unters haltene Chaussee und Brückenbau sind die Verhältnisse, welche bisher die Ausführung größerer Kunststraßen hinderten, deren Unterhaltungskosten und Zinsen ohnedies wohl bei der sparsam gefdeten Bevölkerung kaum durch die nur seltene Benußung gedeckt wurden. Die einzigen Bahnen, welche in dem größten Theile Rußlands bei zunehmender Bevölkerung dereinst einmal ausführbar feyn werden, sind Eisenbahnen. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, wo Rußland anfangen wird, einen ausgedehn teren Gebrauch von dieser Erfindung zu machen und durch Ans fpinnung eines Neßes von Eisenbahnen eine Multiplişirung feis ner Krafte zu Wege zu bringen, deren Produkt gar nicht zu ber rechnen ist.

Die Beschaffenheit des Terrains ist fast allenthalben der Arty daß sich sogar mit dem besten Willen wenig für die Wege thun laft, dabei aber zu gleicher Zeit in der Regel fo günstig, daß die völlig ungefänftelten Naturwege Rußlands meistens unseren Kunfe wegen an Gute nichts nachgeben. Es giebt in Rußland weder die Felsen und Berge, die einige Gegenden West Europa's ohne Kunststraßen völlig ungangbar machen würden, noch die Sands

flächen Nord, Deutschlands und einiger Französischer Provinzen, in denen man ohne Steindämme sich nur mühsam förtschleppt. Das Terrain ist vielmehr bei großer Ebenheit fast durchweg in einem ziemlich festen und elastischen Aggregats Zustande, auf dem fich durch Befahrung fehr gute Straßen leicht ausbilden. Das Wenige, was man für die Wege thut und das in verschiedenen Gegenden verschieden ist, reduzirt sich auf Folgendes:

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Am meisten geschieht, kann und muß geschehen in den Ostsees Provinzen und in Polen. Diese feuchten und fumpfreichen Lands striche Lithauen, Kurland, Liefland, Efthland, Finnland machen vor allen Dingen eine Erhöhung und Aufschüttung der Wege und eine Befestigung derselben durch Grand und Holz nöthig, daher auch fast alle bedeutendere Wege in diesen Ländern erhöhte und schmale Damme mit Graben zu beiden Seiten sind. Im besten Zustande befinden sich die Wege in dem Herzogthum Kurland, wo der Adel viel dafür thut und jeder Gutsherr für die Ebenung, Aufschüttung und Entwässerung der Dämme feines Gebiets sorgt. In der guten Jahreszeit fährt man in diesem hübschen Ländchen so bequem und rasch, wie in irgend einem macadamifirten Lande. Einen dhnlichen Wegebau mit Damms errichtung und Abzugsgråben hat eine dringende Naturnothwens digkeit fast in ganz Polen gång und gabe gemacht.

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Im übrigen Rußland beschränken sich die Wegearbeiten fast einzig und allein auf die Bestimmung der Gränzen der Straßen gegen die ihnen anliegenden Aecker und einige andere unbedeus tende Anordnungen. Die Grdben, welche man zu den Seiten der Wege, die gewöhnlich von enormer Breite find, die großen Poststraßen 36 Klafter, Nebenstraßen und Vicinal: Wege 24 und 12 Klafter breit, gezogen hat, können nicht als Abzugsgräben, fondern nur als Granzgraben angesehen werden. Zu beiden Seis ten aller Hauptwege follen, einer allgemeinen obrigkeitlichen Vers fügung gemäß, die Wälder größerer Sicherheit wegen in einer Breite von 100 Schritten gelichtet seyn. Gewöhnlich werden diese Wege nun gar nicht geebnet, vielmehr sucht sich jeder Was gen auf dem innerhalb der eben bezeichneten Breite liegenden Wegestrich die besten Stellen aus und fährt, wo er am leich: testen fortzukommen denkt. Meistens bildet sich nun in einer Rich: tung eine ordentlich befahrene Straße aus, die, wenn sie ausges fahren und löcherig geworden ist, verlassen wird, indem die Was genzüge zu einem anderen ihr parallelen Strich ausgreifen, bis Regen und andere Natur Einflüsse auch den alten von selbst wie der geebnet haben. Im ganzen fruchtbaren Süden Rußlands, wo man mit dem bei uns so kostbaren Dünger nichts Rechtes anzufangen weiß, braucht man dieses Material allgemein zur Auss besserung der Wege und Ausfüllung der entstandenen Vertiefuns gen, jedoch auch in der Regel nur bei den Straßen in den Stadten. Hier und da, namentlich in West Rußland, wird auch Holz und Strauchwerk, jedoch glücklicher Weise auf nur sehr kurze Strecken, zur Wegebefferung angewendet. Selbst die allers nothwendigste Arbeit beim Wegebau, die Ueberführung der Wege über Flüsse und andere Gewäfer, der Brückenbau, fann nature lich bei dem Entgegentreten so ungeheurer Strdie noch nicht zu bedeutender Entwickelung gelangt feyn. Ueber die großen Flüsse Wolga, Dniepr, Don, Dúna, Dwina, Ob, Jenisey u. s. w. giebt es noch durchaus gar keine Brücken, wenn man ihre obers ften Quellengebiete und die Brücke bei Riga, die einzige der Dúna, so wie die Brücke bei Twer, die einzige der Wolga, aus: nimmt. Ueber die kleineren Flüsse führen allerdings hier und da Brücken, doch wie bei den großen Strömen die Fähren, dies nen bei ihnen die Furthen dem Verkehr noch weit häufiger zum Ueberseßen, als bei uns. Da übrigens Rußland auch nicht so quellenreich ist, als unsere Berglandschaften, und seine Gefilde nicht von so unzählig vielen kleinen Gewässern durchschnitten werden, vielmehr alles Wasser mehr in langen Fdden zusammen fließt, so ist auch das Bedürfniß nach Brücken noch nicht so drin: gend und häufig sich einstellend wie bei uns.

(Fortsegung folgt.)

Frankreich.

Ein Bild der Bretagne.

Aus brieflicher Mittheilung eines Italianers. Heute schreibe ich Ihnen zum ersten Male aus dem Lande der Druiden, aus der Bretagne. Die unermeßlichen Haiden dieses Landes und feine ungeheuren Wälder, deren Bäume die mystische Mistel umrankt, haben etwas Schauerliches und Uns heimliches. Hier war es, wo entmenschte Priesterinnen formlose Steinmassen umtanzten und dem blutigen Kriegsgotte zu Ehren Menschen schlachteten hier war auch der Schauplah jenes verzweifelten Kampfes der Anhänger des alten Königthums gegen die Heere der Republik!

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Man reist in diesem nordwestlichen Winkel Frankreichs wie im Innern von Nord Amerika. Auf meilenlangen Strecken ers fcheint fein gepflügtes Feld, ja nicht einmal ein Stückchen Rasen: nackte Eindden wechseln mit Gestrupp und Waldung. Laufend und aber tausend Mal hat man den Versuch gemacht, diese Pros ving anzubauen, und immer vergebens; zahlreiche Gesellschaften von Spekulanten haben an diesen undankbaren Boden viele MilLonen vergeudet. Sie werden mich fragen, wie der Mensch hier eristiren kann? Bei Gott, ich weiß es nicht; aber so viel ist faltisch, daß er, wenn auch nur sehr kümmerlich, sein Daseyn fristet. Die armseligen Hütten der Bretagner Bauern verdienen

vier dicke Pfähle an den vier Eden in den Boden, verbindet fie mit einer Art von Gitter aus dünneren Pfählen, füllt die leeren Rdume zwischen denselben mit einer Mischung von Stroh und Lehm, und die Mauer ist fertig. Das Dach wird mit Stroh gedeckt, und oft sieht man auf dem Siebel wildwachsende Gräser and Blumen. Das Innere dieser Barracken ist wo möglich noch armseliger als das Aeußere: ein Flechtwerk aus Weidenruthen, das nicht bis zum Dache reicht, theilt die Hütte in zwei Abtheilungen, von denen die eine dem Vieh, die andere der Familie angehört. Die Betten stehen oft, wie Fachwerke eines Schrankes, über eins ander, und in demselben Bette schlafen mehrere Personen. Die Bauern des Binnenlandes haben eine besondere Art von Tischen: eine Vertiefung in der Mitte des Tisches beherbergt das Mahl der ganzen Familie, und von dieser Vertiefung laufen verschies dene Rinnen aus, die in eben so viele kleinere Aushöhlungen am Rande der Tafel münden. Vermittelst dieser Kandle, bei denen die Blutrinnen der Drusen Altdre als Vorbild gedient haben mögen, fördert jedes Glied der Familie seinen Antheil aus der großen Vertiefung in eine der kleineren, welche die Stelle unfes rer Teller vertreten.

Der Bretagnesche Bauer läßt sein Haar wild über die Schuls tern bangen: er trägt einen unförmlich großen Hut und ein rauhes Wamms aus Ziegen oder Wolfsfell. Von den Bewoh nern der Küste kleiden sich Viele in rohe Leinwand, wogegen Andere, den Moden des vorigen Jahrhunderts, den Hofenschnallen und langen Jacken treu bleibend, ihre kurzen Beinkleinder biss weilen so tief hängen lassen, daß der Rand beinahe an die Was den reicht. Ihre Sprache ist von der Französischen so verschie den, als ob zwischen der Bretagne und dem übrigen Frankreich ein Ocean läge; sie ist Celtischen Stammes und hat die meiste Vers wandtschaft mit dem Idiome der Landschaft Wales in England. Die Bretagner sind abergläubisch, wie alle unwissende Völker, und widersehen sich allen Bemühungen, ihnen Kultur beizus bringen.

Die kleinen Pferde der Bretagner haben ein so elendes Ansehen, daß es Einem viel Ueberwindung kostet, sie für eine Spezies des Geschlechtes Equus caballus zu erklären. Sie grajen ganz frei in den Gebüschen, und ihre ganze Strapaze besteht darin, daß sie die Kohlen aus den Wäldern nach den Fabrik Orten tras gen müssen, - ich fage tragen, nicht ziehen; denn in den Waldern giebt es keine fahrbare Wege.

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So wust und unwirthlich aber die Bretagne ist, so hat sie doch zu jeder Zeit Menschen hervorgebracht, deren Frankreich mit Recht sich rühmen kann. Dieses arme und unwissende Volk ist besonders an der Atlantischen Küste ein schöner und kraftiger Menschenschlag, muthig und ausdauernd in Gefahren, feinen Meis nungen, seinem Glauben und Aberglauben unerschütterlich treu. Der Bretagner will lieber die härtesten Lasten tragen, als einen Theil der großen Nation ausmachen; und die Französische Regie: rung behandelt ihn auch argwöhnischer und mit größerer Strenge, als jeden anderen Provinzialen. Wenn ein Bretagner seine Heis math verläßt, um in eine benachbarte Provinz zu gehen, so sagt er:,,Ich reise nach Frankreich" - es ist seiner Natur zuwider, die Franzosen als Brüdervolk zu betrachten, da sie nicht bloß eine für ihn wildfremde Sprache_reden, sondern auch mit Sport und Hohn auf ihn herabsehen. In der Normandie hört man täglich ausrufen:Dieser Mensch ist so starrköpfig wie ein Bretagner, so schweinisch wie ein Bretagner, so dumm wie ein Bres tagner, fo arm und lumpig wie ein Bretagner", und was der infamirenden Redensarten mehr sind. Mit Beziehung auf die leßterwähnte Eigenschaft muß ich bemerken, daß Armuth viels leicht nirgends ein so unverzeihliches Verbrechen ist, wie in Frankreich.

England.

Die Engländer auf Reisen. (Schluß.)

So viel ist gewiß, daß Italien großen Vortheil von den zahlreichen Englischen Reisenden sieht, und doch haben sich noch keine Bande wahrer Sympathie zwischen seinen Einwohnern und den Engländern geknüpft.,,Ne hanno" (fie haben was) ist bei den Italianern das große Argument, das sie zur Höflichkeit gegen jeden Reisenden anspornt, der, feinem Anzuge und seiner Equipage nach, ein Engländer zu seyn scheint. Doch ist leicht zu begreifen, daß man des Geldes wegen, welches man in einem Lande ausgiebt, weder geachtet noch geliebt wird, und daß nur der Eigennus und fein wohlwollendes Gefühl den Englischen Tous riften eine ausgezeichnete Aufnahme von Seiten der Stalidner bes reitet, die sich jedoch meistentheils nicht über den Kreis der Gafts wirthe, Kellner und Lohnbedienten hinaus erstreckt. Der Italid ner ist von Natur freundlich, mittheilend und besißt eine Gefäl ligkeit, welche oft wie Kriecherei erscheint, die aber eigentlich nur aus dem Wunsche entspringt, sich die Fremden verbindlich zu machen und bei all' den Merkwürdigkeiten und Kunstwerken, als deren Hüter und Befißer er sich betrachtet, den Wirth zu spielen. Oft sah ich einen Mailänder oder Florentiner von seinen Gefchaften oder Vergnügungen sich abwenden, um einen unserer verirrten Reisenden auf den rechten Weg zu führen; ja, seine gefällige Gastfreundschaft ging selbst so weit, ihn bis zu der Kirche oder dem Palast zu begleiten, wonach dieser suchte, und statt alles Dantes empfahl sich der Engländer nur mit einer Hands

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In seinem Vaterlande, im Innern feines Hauses, ist der Englander offen, umgänglich, gutmüthig, und schon mehr als Einem Deutschen oder Franzosen wurde ein herzlicher, freundlicher Empfang in einer Englischen Familie zu Theil. Begeben wir uns aber in die Fremde, so scheinen die Meisten von uns es für einen Ehs renpunkt zu halten, Freimüthigkeit und Wohlwollen zu verleugnen und jene verdrießliche abstoßende Maske anzulegen, welche uns die anderen Völker als ein untrügliches Kennzeichen der Langenweile und der Eitelkeit vorwerfen. Im Auslande scheint der Engländer keine andere Sorge, feinen anderen Zweck zu kennen, als feine persons liche Ueberlegenheit geltend zu machen und sich nur mit sich selbst au beschäftigen. Ueberall, wohin der Englander nur immer reist, macht sich diese Ichsucht geltend; für sich nimmt er den besten Plaß im Postwagen und an der Gasttafel, so wie das beste Zims mer im Gasthofe in Beschlag; mit Königlicher Herablaffung lift er sich bei Tafel von seinen Nachbarn bedienen, ohne nur durch ein Wort oder ein Zeichen feinen Dank zu bezeigen; handelt es sich um seine Bequemlichkeit, so kennt er keine Rücksicht auf Alter und Geschlecht; sich mit dem zweiten Plaß oder einem schlech teren Zimmer aus Höflichkeit zu begnügen, schiene ihm hochvers rath an der Nation. Seine Reiferoute hat er sich im Voraus festgefeßt, und er strebt nach seinem Ziele mit der Beharrlichkeit der Magnetnadel; nichts in der Welt kann ihn von seinem ersten Plan abbringen; er wiche auch nicht um eine halbe Mette von seis nem Wege ab, und sollte er der besten Gesellschaft deswegen entfas gen. Ermüdend ist er nicht, denn er zeigt sich gewöhnlich ernst und schweigsam und öffnet nur den Mund, um die nöthigen Aufs Plärungen zu erfragen. Solltet Ihr ihn zum Reisegefährten er wählt haben, so bereitet Euch nur darauf vor, daß er Euch nach vierzehn Tagen des traulichsten Umgangs ganz plößlich verläßt, ohne Euch von seiner Abreise vorher im geringften unterrichtet zu haben. Es ist von dem Englischen Touristen bekannt, wie er durchaus unabhängig fenn will, und wie leicht er jedes freundschafliche Verhältniß abbricht; fein Zweck beim Reisen ist, sich die Langeweile zu vertreiben und die Welt zu sehen; daher benußt er die ihm begegnenden Reisenden wie einen angenehmen Zeitvertreib oder als Sprach und Geographie Lehrer; ist nun der Zeitvertreib und das lebendige Wörterbuch genugsam ausgebeutet, so scheint ihm nichts natürlicher, als sich davon mit so wenig Umständen zu trennen, wie man eine Broschüre beiseit legt und die Thür eines Museums oder eines Theaters hinter sich schließt. Die Englischen Reisenden halten jest in Italien nicht aufammen, weil sie sehr wohl wissen, daß Einer von dem Andes ren nicht großen Vortheil haben würde; auch möchten ihre Bers bindungen unter einander noch weniger dauernd als die mit frem den Reisenden seyn. Der Instinkt der Jchsucht, die ein Jeder, nach sich selbst zu urtheilen, auch bei den Anderen vorausseßt, hält sie fern von einander und veranlaßt sie, sich mehr der fremden Gesell fchaft zuzuwenden, auf welche sie durch ihre beständige Einför inigkeit und ihren Gleichmuth großen Einfluß ausüben, denn nur der Englander allein besist das Talent, immer Herr seiner selbst zu seyn. Der Franzose zum Beispiel, der von Natur unbedachts fam ist, begeht auf einer Reise zahllose Thorheiten und Irrthümer, leicht läßt er sich betrügen von Fuhrleuten, Trägern, Zollbeamten, Bettlern, Gastwirthen, Spißbuben und Vagabunden aller Art, die sich auf den Plaßen der großen Italianischen Städte umhers treiben. Der Franzose ereifert sich und tobt, er schickt Alles zum Teufel, und tros dieses scheinbaren Zwiftes, wird zwischen Stalianern und Franzosen immer ein freundschaftlicher brås derlicher Verkehr stattfinden. Nur der Franzose wird in Rom, Neapel und Mailand jene guten, mütterlich gesinnten Wirs thinnen antreffen, die sich sorgsam des armen Künstlers und Pilgers annehmen; nur ihm wird der Eintritt in die vornehmen und geheimnisvollen ridotti der Scala oder St. Carlo's gestattet, nur ihm folgen Zeichen der Theilnahme, Worte des Bedauerns bei seiner Abreise nach.

Der Engländer hingegen wird auf seiner Reise durch Italien nie oder doch nur höchst felten betrogen, denn durch seinen falten Gleichmuth fiegt er über die Italianische Schlauheit, die übrigens jest viel von ihrem alten Rufe eingebüßt hat. Indem er überall mehr als Andere bezahlt, genießt er die aristokratischen Priviles gien und Auszeichnungen des Gasthof Lebens, aber auch nichts weiter. Der Italianer kennt vom Englander nur die Physiogno: mie und die Börse, er begegnet ihm wie einem großen Herrn, weil er nicht mit ihm als Freund umgehen kann; der Englander feinerseits fennt von Italien nur die Genüffe, die er bezahlt, und das find gewiß nicht immer die ergöglichsten. Seine Vereins famung, dies erzwungene Resultat feiner angenommenen Kalte und seines Egoismus, ift oft daran Schuld, daß er nach einem fünfs oder sechsmonatlichen Aufenthalt in Italien es doch eigents lich nicht beffer kennt, als wenn er fünf oder sechs Tage die topos graphischen Karten durchblättert hatte, auf welchen die hauptsächs lichsten Gebdube, Paldste und Aussichtspunkte Toskana's, der Romagna und der anderen Staaten verzeichnet sind.

In den kleinen Stalidnischen Städten, vorzüglich auf dem Wege von Mailand nach Venedig, giebt es gewisse Gasthöfe, die man nur für einen oder zwei Tage als Absteige: Quartier

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Der Genius Adam Naruszewicz's hatte zu feiner Entwickes lung keinen günstigeren Boden als ein Jesuiten Kloster. Er trat in die Congregation, als er mundig wurde, und er ward einer ihrer talentvollsten Stampen. Nach ihrem plöslichen Fall stieg er zu den höchsten kirchlichen Würden empor, da er den König zum Gönner hatte. Seinen Werken nach gebührt ihm einer der ersten Plase unter den berühmten Geistern seiner Zeit. Doch obgleich. er mit nicht geringem poetischen Talent begabt war, obgleich er sich durch ungewöhnliche Tiefe der Gedanken und emfige Fors schung auszeichnete, muß er dennoch Krafizki den Vorrang eins räumen, den er zwar in Fleiß und Gelehrsamkeit zuweilen übers traf, aber niemals in jener Fülle von Humor und in jener Elastizität des Geistes erreichen konnte, wodurch sein bischöflicher Bruder so wesentlich zum Fortschritt der Bildung in Polen beis trug. Er versuchte sich in zu vielerlei Schreibarten, als daß ihm alle hätten gelingen können. In seinen Oden, deren er zwei Bücher geschrieben, entwickelt er große Erhabenheit der Gedanken und Anmuth der Sprache. Seinen Satiren fehlt es zwar an Feinheit, doch schwingt er darin oft die rauhe, aber scharfe Klinge des Juvenalischen Schwerdtes. Wärme des Kolorits, Wahrheit der Schilderungen und Reinheit der Sprache, die sich in seinen anderen Schriften nicht immer findet, zeichnen seine Idyllen aus. Nichts aber zeigt so sehr, in wie hohem Grade er schöpfes rische Fruchtbarkeit mit eifrigem Fleiße verband, als seine sahls reichen, kunstvollen Ueberseßungen. Pindar, Anakreon und Homer wurden nach und nach in einer der Polnischen Literatur ganz neuen Form von ihm übertragen. Während indeß seine poetischen Arbeiten so großes Lob verdienen, muß man doch be dauern, daß der Ernst seiner Studien und feines Berufs so wie feine scholastische Bildung ihn oft zu schwülstigen Gedanken und bombastischer Sprache verleiteten. In keinem feiner Werke treten diese Fehler so sehr hervor wie in den Dithyramben, wo er mit Riesenschritten einherschreitet und zu genau an Horazens Vors schrift: Numerisque fertur solutis, fich halt. Nicht nur ergeht er sich hier in übertriebenen Ausdrücken, sondern schmiedet auch neue Wörter, doch ebenfalls mit seinem gewohnten Scharfsinn. Seine Werke tragen im Ganzen den Stempel der hohen Würde feiner Stellung und feines Amtes; wenn er sich aber einmal etwas den Zügel schießen läßt, wird er auch jovial und sogar liebenswürdig galant. Als Beispiel kann feine Ode auf den Schlitten einer Polin dienen oder seine Satiren über die Che, worin er seine Gründe su Gunsten diefes gefegneten Standes folgendermaßen schließt: Gott felbft hat die Ehe gewollt, denn er schuf dem Adam keine Schwester, sondern ein Weib!"

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