Wilhelm von Humboldt's gesammelte werke, Bind 4

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Side 121 - Denn der Mensch, der zur schwankenden Zeit auch schwankend gesinnt ist, Der vermehret das Übel und breitet es weiter und weiter; Aber wer fest auf dem Sinne beharrt, der bildet die Welt sich.
Side 43 - So vollkommen objecliv hat der Dichter seinen Stoff behandelt. So ist es immer Ein Gegenstand, der ihn beschäftigt, und dieser Eine rein erzeugt durch die Einbildungskraft. XIV. Zweite Stufe der Objectivität unsres Gedichts.
Side 107 - Die vollendete Darstellung der Menschheit durch die Einbildungskraft kann nicht anders, als mit Hülfe der beiden Eigenschaften gelingen, die wir bis jetzt betrachtet haben, nicht ohne einen ruhig bildenden Sinn und eine gewisse Anhänglichkeit an die einfache Wahrheit der Natur. Auf diesen beiden Stücken beruht daher vorzüglich aller Künstlerberuf. Diese glückliche Dichteranlage nun, dieser echte Kunstsinn, der sich, wo er selbst ist, auch auf Andre forterzeugl, war keinem Volk in so hohem Grade,...
Side 281 - Hier nun beginnt der Unterschied der Geschlechter. Die zeugende Kraft ist mehr zur Einwirkung, die empfangende mehr zur Rückwirkung gestimmt. Was von der erstem belebt wird, nennen wir männlich, was die letztere beseelt, weiblich. Alles Männliche zeigt mehr Selbstthätigkeit, alles Weibliche mehr leidende Empfänglichkeit.
Side 260 - ALSO gingen die zwei entgegen der sinkenden Sonne, Die in Wolken sich tief, gewitterdrohend, verhüllte, Aus dem Schleier, bald hier, bald dort, mit glühenden Blicken Strahlend über das Feld die ahnungsvolle Beleuchtung. Möge das drohende Wetter, so sagte Hermann, nicht etwa Schloßen uns bringen und heftigen Guß; denn schön ist die Ernte.
Side 110 - Stoffs als selbst in der Art der Darstellung den Charakter unserer Zeit auf eine gleich unverkennbare Weise an sich trägt. Vielmehr finden wir, wenn wir genauer in diese Vergleichung eindringen, statt einer bloßen Nachahmung des Altertums eine überraschend schöne Vereinigung der wesentlichsten Vorzüge der alten Kunst mit den Fortschritten und Verfeinerungen neuerer Zeiten.
Side 157 - Daher kommt es, dass der Roman, der immer Begebenheiten darstellt, ob er gleich in Absicht seines Umfangs und der Verknüpfung seiner Theile zum Ganzen eine unverkennbare Aehnlichkeit mit dem epischen Gedicht an sich trägt, dennoch so wesentlich von demselben verschieden ist, dass, da diess auf der höchsten Stufe aller darstellenden Poesie steht, es von ihm noch unausgemacht ist, ob er nur überhaupt ein wahres Gedicht und ein reines Kunstwerk genannt werden kann.
Side 63 - Wir fühlen uns von einer Klarheit umgeben, von der wir sonst keinen Begriff haben ; wir empfinden eine Ruhe, die nichts zu stören vermag, weil wir alles, wofür wir nur irgend Sinn haben, in diesem Einen Gegenstande und dort in vollkommener Harmonie antreffen ; alle Kräfte unsres Gemüths gehören der Phantasie, und diese ausschliefsend der Einen reinen, hohen und idealischen Form an, die aus einem solchen Kunstwerke uns entgegenstralt.
Side 250 - Sie geht aber auch noch darauf aus, Selbstständigkeit, Kraft und Leben überall zu tödten, wo sie es findet. In dem Augenblick also, da der Mensch Cultur sucht, muss er ihr auch entgegenarbeiten, in dem Augenblick, da er, das Gebiet der blossen Natur verlassend, in ihr Gebiet hinübertritt, beginnt für ihn ein Kampf, der nicht eher geendigt ist, als bis er sie mit der Natur in Uebereinstimmung gebracht hat.
Side 30 - Denn unser ganzes Wesen ist dann in uns zugleich und in allen seinen Punkten rege und ist schöpferisch...

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