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bildet (und solche Asyle, unter priesterlicher Protection, fanden sich auch auf Hawaii über die Insel verstreut).

In die gleiche Kategorie der Priesterkönige (oder Regenmacher) rechnen sich andere Personalitäten ein, von denen aus dem Dunkel der Vorzeit in geschichtlicher Tradition eine schwache Erinnerung nachdämmert, indem sie mit Aufsteigen einer deutlicher erhellenden Geschichtsonne demgemäss zu verbleichen hatten. >> Sacerdos omnium maximus apud Burgundios vocatur Sinistus, id est perpetuus, obnoxius discriminibus multis et reges<« (s. Amm. Mare), als Gudja oder (b. Ulfilas) Sinista (peoẞútepos). Das Priesterthum Sogamoso's (bei den Chibcha) war durch doppelte Rangstellung (in Usurpation aus Repräsentationen des Major domus) zurückgedrängt (wie, seit Joritomo's Erhebung, auch in Japan temporär Platz griff).

Ein besonders elendiges Dasein führten solch verantwortliche Könige, wenn neben ihnen wiederum eine Priesterklasse (brahminischer Kaste, im Herabdrücken der, früher voranstehenden, Kshatrya) zur Geltung gekommen war, die ihn nicht, gleich der ägyptischen, in den heiligen Schooss mitaufgenommen hatte, (um ihn desto gefügiger als ihr Werkzeug zu benutzen).

Nicht nur war die Dauer periodischer Regierungszeit vorgeschrieben (in Cochin oder bei den Tolteken), sondern der König der Eyeo hatte sich selber zu erdrosseln, nach Zusendung von Papageifedern (an Stelle der von den Osmanen im weltlichen Regiment adoptirten Schnur), und als solche Tyrannei in Meroe unerträglich geworden war, führte sie zu Ergamenes' Widerstand (unter Niedermetzelung der Priester).

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Die Entstehung Yap's aus dem Feststecken »schwimmender Steine< (s. o.) führt auf die Bimssteine, die als Tane's Kanoe bezeichnet werden (in Polynesien). Die Herkunft der dortigen Bewohner wird auf die vor den spanischen Verfolgungen, bei Unterdrückung des letzten Aufstandes, nach den Carolinen geflüchteten Chamorros zurückgeleitet (von Kubary), aus sprachlichen und anderen Gründen. Dazu gehört der mit Chaysi's Zazaraguan (auf den Marianen) correspondirende Strafort dessen, der beim Ueberschreiten der Tanzbrücke hinabstürzt (in Ponape's Eschatologie). Die der (parsischen) Chinvat entsprechende Seilbrücke (der Tcheremissen) wiederholt sich vielfach: in der Katzenbrücke (auf Nyas), der Rohrbrücke oder Pidgar-lar-changa (der Andamanen), der Brücke, worüber der (beim Begräbniss getödtete) Sklave forthilft (bei den Dayak) oder Freundeshand (bei den Blandas), den Feuerstrom der Armenier überbrückend (als Marzi) u. s. m.

Nach aristokratischer Rangstellung (auf den Marianen) sind nur die in den (mystischen) Tänzen (der Ulitaos) Geübten im Jenseits zugelassen, bei den Tänzen der Feste, zu denen die Muscheltrompete ruft (auf Kusaie),

als (gnostische) Besiegelung der Epoptai, die anderswo durch das Tättowiren aufgeprägt ist, da der Untättowirte vom Riesen Baine gefressen wird (auf den Gilbert). Hat sich die Seele nicht durch ihre >>Mana<< während des Leben's schon zum Ataro erhoben (s. Codrington), wird ihr von dem auf dem Todtenweg (nach Rondomana) entgegenfahrenden Vogel das Gehirn ausgepickt (auf San Christobal), den »zweiten Tod« zu sterben (bei den Papuas). Die dem araucanischen Seelengeist auf seinem Todtenwege begegnende Alte stösst ihm ein Auge aus, so dass er sich als Einäugiger an Odhin anreiht, wie Mafui, der Erdbebengott, dem Maui einen seiner Arme abgedreht hat, an einarmigen Tyr. Die Finger an den Götterbildern der Maori finden sich bis unter die Vier- oder Dreizähligkeit herabgemindert, während andererseits im Wettbewerb der Vielköpfigkeiten die indischen (Siva's und Brahma's) von den slavischen übertroffen werden, und beide wieder von denen Avalokitesvara's, mit dessen Multiplicität Purushada und sein Gegenstück ausgestaltet steht (aufTempelgemälden Bali's).

Auf Ponape (s. Cheyne) ist der Himmelsort durch einen Graben umgeben, der bei Ermangelung einer Brücke übersprungen werden muss, und die dies unternehmende Seele hat Acht zu geben, dass sie nicht von der an der Eingangspforte lauernden Alten hinabgestossen wird; im >>Borboros<< (der Uneingeweihten) zu versinken, oder, wenn abgleitend von der Brücke (no broader than a thread) in's Whinney-moor, (s. Tylor) des Lyke-wake-Dirge (im englischen Todtennachtlied).

Bei den Fiji sind gesicherte Vorkehrungen getroffen durch ihren cyclopisch aufgethürmten Seelen weg (cf. L. B. VII; S. 35), und als auf Java die bevorstehende Niederkunft eines Gottes kund wurde (s. Crawford) strömten massenhaft die Arbeiter herbei, um sein Herabkommen (vom Gipfel des Gebirges) zu erleichtern, durch massiv ausgemeisselte Bergesstufen (wie am Dhieng zu sehen). Vom Stein Ofaiarariorio's nahmen die Abgeschiedenen ihren Ausgang nach Mehani (auf Raitea). Die, nachdem sie dreimal zur Götterspeise gedient, gereinigte Seele (Umhi-te-vana-e-teatua) kehrte als Atua an die Gräber zurück, und wie nach siebenmaliger Reinigung der Despoina (b. Pindar), wurde die Seele der Blandass") wieder heraufgesendet (durch Genowie Lanyoot). In Japan's**) Hölle wird von der Alten (vom Sanzugawa) das Flickwerk besorgt; und vielfach die Seele reingeschuppt, wie das Knochengebein, in dessen Mark die Seele (der Feder) steckt, von den Huronen (bei der Knochenbestattung); auch zu Poso und anderswo mehr (in der Elementargedanken langer Reihe).

*) Veröffentlichungen aus dem Königlichen Museum für Völkerkunde, II, 2 (S. 131). **) Ethnologisches Notizblatt, I, 3 (S. 28).

Verzeichniss der japanisch-buddhistischen

Holzbildwerke

in der Sammlung Ellon.*)

1. Modell eines grossen Durchgangthores im Tempelcomplexe zu Nikko.

Auf den Metallbeschlägen sieht man vielfach das Wappen der TokugawaFamilie. In den Nischen rechts und links vom Vordereingange befinden sich die Niwô. (cf No. 81 und 82.)

2. Shaka bei der Geburt. »Tanjo-no-Shaka«.

3. Shaka beim Studium im Berge. »Nüsan-no-Shaka«.

4. Shaka beim Herauskommen aus dem Berge. »Shüssan-no Shaka<.

5. id.

6. Shaka als Prediger. »Seppo-no-Shaka«.

Shaka und Amida sind die beiden höchsten, heiligsten Erscheinungen, in welchen Butsu (Buddha) in Japan verehrt wird. Hierbei sei bemerkt, dass der japanische Buddhismus eine strenge Zweitheilung aller Wesen vornimmt: 1. Die Wesen, welche die Wahrheit erkannt haben »Seijin <; 2. die Wesen, welche sich im Irrthum befinden »Bonbu«. Unter den ersteren nehmen Butsŭ und Nyorai den höchsten Rang ein, ihnen zunächst folgen die Bosatsů, schliesslich kommen die Rakan.

Unter den im Irrthum befindlichen Wesen stehen auf der höheren Stufe die Tenbu, auf der niederen, in völligem Irrthum befindlich, die Menschen.

No. 1-4 stellen die vier Hauptphasen im Leben Shakas dar, so wie sie sich typisch in der japanischen Holzsculptur finden. »Der Tod Shakas<< (»Nehan-no-Shaka«) ist in der in Japan, hauptsächlich in Kakemono, vorhandenen üblichen Darstellung (Shaka auf einer Bahre liegend, von klagenden Göttern, Menschen und Thieren umgeben) nicht in Holz ausgeführt worden. An wenigen Stellen findet sich die Einzelfigur des todten Shaka in Holz, so im Museum in Nara.

*) Diese kostbare Sammlung ist aus Hochherzigkeit des Eigenthümers (Herrn Ellon) den Sammlungen des kgl. Museums für Völkerkunde zum Geschenk überwiesen.

Zur Erläuterung lasse ich in der mit Hilfe des Herrn Professors N. Kuniyoshi (Tokio) angefertigten Uebersetzung die Von meinem japanischen Gewährsmanne, Herrn Priester Michishige, dem Vorsteher des Shogets-an tempels im Regierungsbezirke Nagato und Lehrer an der buddhistischen Priesterschule in Shiba-Tokio, gemachte Erklärung der Bedeutung Shakas folgen.

[Zur Unterscheidung habe ich hier und später die Bemerkungen des Herrn Michishige zwischen Sternchen ** gesetzt.]

**Shakamuni butsů.

Shakamuni bedeutet eigentlich das Mitleid und den Verstand. Butsů (Buddha) bedeutet nicht nur: >>selbst zur Erkenntniss der Wahrheit kommen<; sondern auch: »die Anderen zur Erkenntniss der Wahrheit bringen<<.

Deshalb ist Shakamuni butsů derjenige, welcher mit vollendetem Mitleidsgefühle und Verstande das Weltall aus seiner Qual rettet. Er stammt aus dem Lande Kabira in Mittelindien. Sein Vater hiess Jübon wo

und seine Mutter Mayafujin. Er wurde am 8. April des dreissigsten Jahres nach der Thronbesteigung seines Vaters geboren. Jm ersten Augenblicke nach seiner Geburt machte er je 5 Schritte nach allen Himmelsgegenden, nämlich nach Osten, Westen, Süden und Norden und sagte: »Nur ich allein bin der Edle im Himmel und auf der Erde. Die Welt ist überall voll Qual und Not; ich will dies beseitigen!<< Zugleich strahlte es hell am Himmel und verschiedene glück bedeutende Erscheinungen zeigten sich. Einmal, als er 19 Jahre alt war, verliess er die Thore seines Palastes und sah vor dem östlichen Thore einen altersschwachen Mann, vor dem südlichen einen Schwererkrankten, vor dem westlichen einen Leichnam und kam dabei zur Erkenntniss der Unbeständigkeit alles Irdischen. Er fühlte, dass nur der Priesterstand von allen Qualen befreit sei und fasste den Entschluss, dem weltlichen Leben zu entsagen.

Am 7. Mai verliess er den Palast seines Vaters und zog sich in einen Berg zurück, wo er bei 2 »Sennin« (Berggeistern in Menschengestalt) 6 Jahre lang studirte. Nachdem er dann noch einige Zeit allein in dem Berge sich den qual vollsten Studien hingegeben hatte, kam er am 8. Februar des Jahres, in welchem er 30 Jahre alt wurde, zur vollen Erkenntniss der Wahrheit und verliess dann den Berg.

Seit dieser Zeit predigte er 50 Jahre lang; er hatte unzählige Schüler und Zuhörer bei seinen Predigten.

Im Alter von 80 Jahren verschied er am 15. Februar in der Mitternachtsstunde. **

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Fugen und Monju befinden sich oft rechts und links zu den Füssen >Shakas des Predigers<; sie sollen Shaka bei seinen Studien unterstützt haben, Monju, indem er auf seinen Verstand, Fugen, indem er auf sein Gemüth wirkte.

**Monju Bosatsu.

Genau gesagt, heisst Monju: »Monju-shiri« oder »Manju-shiri«; auf japanisch heisst er »Myotoku« oder »Myokichi-scho«. Myotoku bedeutet >schöne Tugend«.

Man nennt ihn so, weil er zur Erkenntniss der Wahrheit gelangt und >die drei schönen Tugenden« Wahrheit, Verstand und Sündenfreiheit besitzt. Myokichi-schō (wörtlich: »schöne Erscheinungen«) heisst er deshalb weil bei seiner Geburt 10 schöne Erscheinungen dem menschlichen Auge sichtbar wurden.

Er ist der Beschützer des Verstandes; sein Schwert hat er, um mit ihm alle Irrthümer zu zerschneiden. Der Kranz, den er auf dem Kopfe trägt, ist das Sinnbild seines schönen, herrlich blühenden Verstandes.

Er half dem Shaka, zur Erkenntniss der Wahrheit zu gelangen, indem er auf seinen Verstand beeinflussend wirkte.

Er befindet sich gewöhnlich auf einem Löwen als sein Beisitzer an seiner Linken.

Fugen Bosatsu.

Er heisst auch »Bishübatta« oder » Samman-batta«.

>Fugen (wörtlich: »allgemein

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Weisheit) heisst er deshalb, weil seine Tugend allgemein Aller Gemüther wirkungsvoll beeinflusst, und weil er zugleich mit grosser Weisheit begabt ist.

Aus Mitleid richtet er sein ganzes Streben darauf, die Welt zur Wahrheitserkenntniss zu bringen, und das Gefühl des Mitleids ist es wesentlich, auf welches er bei Shaka wirkte, und durch dessen Ausgestaltung er dem Shaka half, auf dem Wege der Wahrheitserkenntniss fortzuschreiten.

Fugen befindet sich blume in der Hand haltend

meist auf einem Elephanten, oft eine Lotosals Beisitzer Shakas an seiner Rechten. **

10. Amida im Tempel. »Injono Amida«.
11. Amida sitzend. Jobono Amida.

12. id.

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