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sendet er, um ihn (für orakelnde Ankunft) herbeizuholen, die eigene Seele. hinaus ausfahrend, gleich der des Paje, dessen (wie Odhin's) Körper starr liegt (auf seinen Seelenfahrten), und die Seele des Gitakikela (bei den Chinuk) folgt der des Kranken, um sie zurückzuholen, wenn zeitig genug noch erreicht, ehe von der Todtenspeise*) schon gegessen ist, durch frühzeitigen Granatabbiss; wodurch Proserpina die Hälfte ihres (zwischen Anodos und Kathodos getheilten) Daseins der Unterwelt verblieb, in Hine-niu-te-po's Dunkel, wohin Tane umsonst seiner Gattin folgt (bei den Maori). Wie Orpheus dort die seinige sucht: so, mit Hilfe des Sehers auf Pilalu, der Wittwer (s. Kubary), aber obwohl es ihm gelungen, die mit raschem Griff erfasste Seele zur Oberwelt zurückzubringen, entzieht sie sich ihm durch Vogelwandlungen, woraus nur ein Stückchen von der Fusskralle in der Hand verbleibt (unter den Versuchen zum Festhalten); wie Schwanenjungfrauen« (der Alfuren, Indianer, Japaner, mit ihren Seitenstücken) oder arktische »Gänse« (s. Kroeber) wiederum entfliehen, wenn das geraubte Gewand zurückerlangend.

Wie der aus internem Verkehr gewonnene Schutzgeist aus eigener Wahl, wird der Genius (sub cujus tutela quisque, ut natus est, vivit) auf dem als »Ulu« geheiligten (vom Feruer überschwebten) Haupt gehätschelt und (in Tibulls' Liedern) zu seinem Geburtstage eingeladen; und so erhält der Okra (als »Animus«) vermählt mit seiner Susuma (»Anima«) an seinem Wochentage ein Fest gefeiert (in Guinea), als der dem Kinde mit der Seele eingegossene Engel (b. Berthold), an Stelle des hinzugewonnenen >>Genius familiaris«, als »Huotare« (daipav náрeopos).

Der Genius, **) gleich königlichem Ming-Khuam (der Thai), thront am Scheitelsitz des Hauptes in arce« (b. Cicero), als (stoisches) Hegemonikon<< und auf das indulgere genio< nahmen die römischen Dichter Bedacht, da solch' hohe Herrschaften empfindsamer Natur sind, und durch Anrühren des Kopfes nicht nur, sondern (in Polynesien) schon durch das Drüber wegschreiten (an Schiffs bord) sich tödtlich verletzt fühlen mögen, und diess dann ihrem Träger fühlbar machen durch gesundheitliche Störungen, indem z. B. »Tso« (bei den Karen) den ohnehin schon auf Verderben sinnenden« Kelah (s. Cross) freien Lauf lässt, statt sie pflicht

*) Pare, für Hatu gestorben, wurde durch ihn aus Reinga zurückgebracht und Marahi konnte an die Oberwelt zurückkehren, weil er von der ihm am Unterweltsflusse hingestellte Speise zu essen sich enthalten (bei den Maori).

**) Dem Genius (Tane's in Polynesien) entsprechen (unter Djiu) die Junonen der Frauen (s. Servius), von Pele geliefert (auf Hawaii). In Gefahr schwebenden Helden wurde zur Hülfe „Hlin" gesendet (von Frigg). Helgi wird von der Walkyre benamt (so dicht über dem Haupte ihres Helden schwebend, dass sie beim Schwingen seines Schwertes am Fuss verwundet wird). In der Vile (der Serben) ist eine weibliche Begleitung gewählt, wie im araucanischen Schutzmädchen (Amchi malghem).

gemäss in Ordnung zu halten, wie es dem im Magen einwohnenden Archäus (b. Paracelsus) oblag (betreffs der »spiritus animales«).

Der Verkehr mit der unsichtbaren Welt wird im Interesse des Gemeinwesens zunächst durch dessen offizielle Vertreter vermittelt, im Mittelreich durch den Himmelssohn [der für die (aus eigenen Sünden) sein Volk treffenden Unfälle Busse abzulegen hat] oder durch den (aus dem Familienhaupt erwachsenen) Opferkönig (der im Rex sacrificulus oder dem Archon Basilcus überlebselte), und zu Aushülfen (wenn benöthigt) treten dann aus dem Gesellschaftskreis diejenigen Mitglieder hinzu, welche sich durch neurologische Idiosynkrasieen zu spiritistisch magischem Rapport günstig veranlagt finden, die Wih (bei Karen) oder (bei Kru) Deyabos (neben Sedibo, Kedibo und Gnekbade).

>>The term Fahe gehe means,splitt off, separate or distinet from, and is applied to signify a priest or a man, who has a peculiar or distinct sort of mind or soul, differing from that of the generality of mankind, which disposes some god occasionally to inspire him« (auf Tonga), in göttlicher Manie (der Musensöhne). Bei zunehmender Intimität im Umgang mit seinem Gott stellt ihm der Priester eine Behausung her für seine Besuche, und wenn sich dieselben fast täglich wiederholen, wenn der Aufenthalt ein ständiger wird, zum Einfahren in die [durch Einsetzen der Augen (auf Ceylon) geweihte] Statue an den für den Gottesdienst niedergesetzten Stunden, so regeln sich die Culthandlungen im vorgeschriebenen Verlauf, für An- und Auskleiden, Lectisternien, Frühstück, Siesta und Abendbrot (in Rama's Tempeln zu Ayodhia, und sonst ähnlich), cf. J. W. I (S. 64).

Neben den zum Abspülen von Blutschuld dienenden Delubra begreifen solche Götterhäuser den zum Templum gehörigen Temenos (als > locus effatus abgeschieden), worin auch der Priester sich einlogiren mag, für näheres Zusammenwohnen, um den Bittsuchern die vom Gott gewünschte Antwort zu ertheilen. Auf den Pelau findet sich manchmal eine Capelle (Tedh) besonders vorgesehen (neben der Priesterwohnung).

Der berauschende Trank darf nicht fehlen (beim dionysischen Cult) und bei den Negern (oder Niggern) Afrika's ist schon seit Giemawong's Zeit (s. Römer) der Branntwein beliebt, dessen Hinuntergurgeln vom Propheten (oder seinem Gott) von hinter dem Vorhang her gehört wird (s. Bohner), wenn dem La-Lomo sein Orakelhaus aufgerichtet ist (bei den Fanti), wie sein Zelt dem Jossakid (der Indianer).

Doch kann auch ein anderer Saft zum Minnetrank gewählt werden, wenn nicht die gekaute Kava (in Oceanien).

Bei dem Austheilen des Getränkes in den Versammlungen (auf Pelau), wird dem Korong der erste Becher (in Schalenform) dargereicbt (s. Kubary),

unter Anrufung der Gottheit, der die Feier gilt (während sonst der Missbrauch des heiligen Namens verpönt ist). In der Herraudsaga wird Thor's, Odhin's und Freya's Minne getrunken, als Bragafull (beim königlichen Begräbniss); und die »Unserer lieben Frauen« zur Blüthe des Minnedienstes (aus geweihtem Wein). Den Sueven, die »Deo suo Wodano, quem Mercurium vocant alii«, Minne tranken, zerbliess der heilige Columban ihr »vas magnum, quod vulgo cupam vocant« (»cerevisia plenum «); zum Umtrunk (in Mikronesien). >>Before any cup is filled, the man by the side of the bowl says; Cava gooa heea', the Cava is in the cup, the Matabule answers: Angy ma ho egi,' give it to our god« (auf Tonga).

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»Der Korong des Madhalay oder des Augel ist vor dem Einflusse der älteren Gottheiten nicht geschützt, und um Sicherheit zu erlangen, welcher Gott ihn oder sein Kind krank macht, befrägt er erst einen Wahrsager über die speciellen Beschwörungen des fremden Gottes< (s. Kubary). Der Pamangku wird für Mittheilung an den Orang Premas durch den Taku benachrichtigt (auf Bali) und der La-Lomo (Gross-Prophet) entnimmt (bei den Fanti) seine Informationen dem »Götterboten, der auch in den Himmeln (auf Samoa), der Tangaloer herumgeschickt wird (cf. S. S. S. 34) in Vertretung eines beflügelten Mercur oder Iris, die als nach (Aristophanes') » Wolkenburgungen « verirrt, sich vom dortigen Vogelvolk schnöde Behandlung gefallen lassen musste, als »Göttermagd« (s. Rückert).

»Ohne Gelübde hat man ebensowenig, wie ohne Auspicien, je ein Vorhaben begonnen« (s. Hartung), weder der Consul, noch der Censor, oder der Jüngling (bei Anlegung der Toga). »Jeder der sich auf die Reise begab, jeder Kranke, Noth- oder Gefahrleidende nahm Gelübde auf sich« (in Rom). Dem Voti reus (damnatus) lag auf das »votum solvere«, nach den Votivtafeln, als Anzahlung im Tempel niedergelegt, wie beim »Nyat« (auf Java), in Ablegung (oder Uebernahme) der Mokisso oder Gelübde (in Loango), cf. L. B. II (S. 11 u. flg.). Bei Ungewissheit über die göttliche Persönlichkeit werden auch in Indien Vorbeugungsformeln verwandt, gleich den römischen (»Dii Deaeque omnes« oder »ceteri dii deaeque« u. dgl.) Die Wee versehen das Amt der Wahrsager (oder Seher) bei den Karen, neben dem dort träumerisch wandernden Propheten oder Boko (als Birara in Australien).

Die Geschäftsführung wird bald eine mechanische, denn nach dem im Bundesabschluss mit dem Gotte getroffenen Uebereinkommen, genügen (zur Vereinfachung des »Modus vivendi«) ein paar äusserliche Culthandlungen (in chinesischen Capellen vornehmlich das »Looswerfen «), um seinen Willen zu erfahren.

Je mehr der göttliche Kammerdiener an Wohlbehäbigkeit zunimmt durch Einheimsen der seinem Herrn« gespendeten Opfergaben, desto

mehr fühlt er sich geneigt, Lästigkeiten abzuschieben, wie sie bei gewissenhafterem Eindringen in die, stets etwas schwerverständliche, Göttersprache erfordert wären, in ekstatischen Aufregungen, wegen deren Unannehmlichkeiten auch die Pythia gewaltsam zum Niedersitzen auf den Dreifuss hingeschleppt werden musste, um dort die Inspiration zu erwarten. Der Tempelpriester (oder Pudjari) überlässt dies an die, für solchen Zweck eingerichteten, Orakelstätten [in (Trophonios' und) Delphi's Höhle oder die des > Brafoo Fetisch«] und plärrt seine Betformeln nach althergebrachter Gewohnheit (ob in heiliger Sprache oder im Vernacular). »Wer immer betet, sich aber etwas darauf einbildet, der betet sich durch den Himmel und muss jenseits die Gänse hüten« (s. Prätorius). Also besser, sich nicht im Uebermass bemühen, »pas trop de zèle« (Aufregung schadet).

Immerhin können Fälle eintreten, wo ein schärferes Ausfragen der Gottheit sich rathsam und nothwendig macht, wo er (oder sie) in Person herbeicitirt werden muss, um mündlich (Auge in Auge) Rede und Antwort zu stehen, und klaren Wein einzuschenken.

Für solche Eventualitäten wird durch einen Gehülfen vorgesehen; dem Hierens steht der Mantis zur Seite (als » Wizago< oder Vitego), dem Sacerdos der Vates, dem Kapuwalla der Yakkoduro (auf Ceylon), dem (nigritischen) Wulomo der Wongtschä oder »Fetischtänzer<, dessen groteske Sprünge vorwiegend die Aufmerksamkeit auf sich ziehen (in den Reiseberichten).

Ihm ist die Aufgabe gestellt, den durch die Mantras oder Karakia eingeladenen (oder herbeigezogenen) Gott in sich aufzunehmen und mit seiner Zunge reden zu lassen, was er zu sagen haben mag; unter Aus deutung der orakelhaften Sentenzen, wie in der Ekstase hervorbrechend, durch ein nüchteruer verbliebenes Mundstück, dessen Dienste auf Bali z. B. vom Pamangku den Orang premas geleistet werden.

Der Letztere hat sich zunächst einer Reinigung zu unterziehen, um den Schmutzsack seines Leibes entsprechend vorzurichten, für würdige Aufnahme des zum Einfahren erwarteten Gottes, (wenn der Taku seine Annäherung verkündet).

Die Reinigung*) steht stets voran in göttlichen Dingen. »Caste adeunto deos« (s. Cicero), und die jeder Festhandlung vorangehende Auskehrung

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*) durch Waschungen" der (brahmanischen) Phu-loi (in Siam), während indianische Asketen (in Texas) Purgative und Emetika noch zufügen, bis zu „Feuertaufen“ vielleicht (wenn nur ignis sanat"), und erst nachdem (bei Zutritt geistiger Reinigung zur körperlichen) die Dämone ausgezogen sind (s. Barnabas), zieht der Gott ein in die Wohnung des Herzens (als Deva auf Bali), der „Herr“ (b. Montanus), der das Herz aus der Brust nimmt, um ein neues einzusetzen; welcher Art Operation, wie vom Erzengel am islamitischen Propheten vollzogen, auch unter den Arunta (s. Spencer-Gillen) geläufig

des Kehrichts bekleidet den Besen (s. Bohner) mit seiner Heiligkeit (bei den Fanti). Beim Fischfang der Eskimo müssen Alle reinlich gekleidet sein (s. Cranz), sonst ist die Sache von vornherein verfahren und kein Erfolg zu hoffen (unter göttlicher Beihülfe).

Sofern sich nicht eine gewohnheitsgemässe Beziehung zum IshtaDevata (oder >>Wahlgott«) hergestellt hat, kommt es beim Act der Begeistigung oder »Durchdringung« (»Suncharu «) zunächst auf das » Waren << an, bei dem auch Teufelsspuck einfahren mag, für dessen Austreibung der Besessene dann exorcisirt wird (cf. B. z. P., S. 182). Den Larvati (der Larva, als Gespenst des Lar) schlossen die Cerriti (s. Festus) sich an, während die durch Quellengeister begeisterten Lymphatici unschuldigerer Natur waren. >> Zuweilen ist es der Waren, der kommt und den Kopf schüttelt, zuweilen ist es die Person, die den Kopf schüttelt, um den Waren herbeizuziehen< (bei den Mahratten).

Eine reinlich scheidende Grenzlinie ist oft misslich zu ziehen, zwischen dem heiligen Geist und den »unsauberen«, die er auszutreiben hat (unter den Controversen*) in Orthodoxie und Heterodoxie), und das Uebrige bleibt von der Subjectivität abhängig (im beiderseitigen Glauben). Finow jun., von Mariner über seine Inspirationen befragt, und wie er der Identität des altverstorbenen Königsgeistes, der ihn mit seinen Einfahrungen begünstigte, sich bewusst wäre, antwortete: »There's a fool! how can I tell you, how I know it, I feel and knew it was so, by a kind of consciousness, my mind told me, that it was Toogoo Ahoo« (auf Tonga). Dem Camisarden kamen seine Worte, wie die Rede eines Andern<«< vor (beim Zungenreden).

Doch stehen den in diesen Sachen Erfahreneren allerlei Anzeichen zu Gebote, um die Richtigkeit der gespielten Rolle auf ihre Prätensionen zu controlliren (in Indonesien). Beim Korong (auf Pelau) handelt es sich. um das »Odo (s. Kubary).

Der in den Offenbarungen der Kalith vom »Odo« Ergriffene tritt in göttliche Rangstellung über, er handelt in Person des Gottes und wird.

ist (cf. E. N. II, Heft 1 R, S. 27). Das Wasser liegt am nächsten zur Hand, zum Sprengen des geweihten oder (bei den Maori) zum Taufen (s. White), bis zu Reduplicationen (der Baptisten). Durch die Taufe mit dem heiligen Geist, in der Handauflegung im Consolamentum" wurde die Seele mit dem ihr bei dem Fall verloren gegangenen Schutzgeist wieder geeinigt (bei den Catharern).

*) Dämonenwirkungen und Geisterwirkungen sind analoge Vorgänge, als pneumatische Erscheinungen (s. Weinel); „was der Gnostiker für gute, heilige Geisteswirkung hält, beurtheilt der katholische Christ als Blendwerk der Dämone und umgekehrt" (je nach dem dogmatischen Standpunkt). Die Dämonen erscheinen als „Kranke" (im Evangelium) Jesus theilt die volksthümliche Vorstellung" (s. Braun). „Der Geist in uns" oder „wir im Geist" (wenn ein unsichtbar übernatürliches Geisteswesen im Menschen lebt").

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