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ein Läufer des Großfürsten Alexander Pawlowitsch ins Zimmer trat und mir sagte, daß er schon in meinem Hause gewesen sei, um mich im Namen des Großfürsten zu bitten, augenblicklich zu ihm zu kommen. In den Gemächern des Großfürften wurde ich von dem Kammerdiener Parlant empfangen, der mir die baldige Ankunft Seiner kaiserl. Hoheit anzeigte, hinzufügend, daß die Kaiserin in Folge eines Schlaganfalls ohne Hoffnung danieder liege und in diesem Augenblick vielleicht schon todt sei. Nach fünf Minuten kam auch der Großfürft. Er war in Thränen, und seine Züge verriethen eine heftige Gemüths bewegung. Mich mehrere Mal umarmend, fragte er, ob ich wiffe, was der Kaiserin zugestoßen sei? Auf meine Antwort, daß ich es von Parlant gehört habe, bestätigte er deffen Aussage, daß keine Hoffnung vorhanden, und drang in mich, unverweilt zum Großfürsten Thronfol. ger zu fahren, um ihn davon in Kenntniß zu seßen, indem er bemerkte, daß zwar der Graf Subov') sich schon nach Gatschina begeben habe, daß ich aber in seinem Namen angemessener über dieses unglückliche Ereigniß berichten könne." Raftoptschin eilte in einer Droschle nachhause, ließ drei Pferde vor einen kleinen Schlitten spannen und gelangte in einer Stunde nach Sophia, wo er mit dem Großfürsten Paul zusammentraf. Er entledigte sich des ihm gegebenen Auftrags und erhielt von dem Thronerben den Befehl, ihm nach Petersburg zu folgen. Um halb neun Uhr Abends kamen sie in der Residenz an, wo noch sehr Wenige um das Borgefallene wußten. Sobald der Großfürßt den Palast betreten hatte, rief er Raftoptschin in sein Kabinet und sprach zu ihm: „Ich kenne Dich, wie mich selbst, und bitte Dich, mir offen zu sagen, was Du bei mir zu sein wünschest?" Da ich stets die Reform des Justiz wesens im Auge hatte (fährt Raftoptschin fort), so antwortete ich, ohne zu zögern: "Ihr Secretair zur Annahme der Bittschriften." Paul befann sich einen Augenblick und sagte dann: „Wiffe, daß ich Dich zu meinem General-Adjutanten und zum Vorsißer im Militair-Kollegium ernenne." Und so war Raftoptschin, ohne im Kriege gedient oder es während seiner kurzen militairischen Laufbahn weiter als bis zum Lieutenant gebracht zu haben, auf einmal mit der Leitung der höch ften Behörde der ruffischen Armee beauftragt.

Der neue Kaifer überschüttete ihn förmlich mit Gunstbezeigungen. Noch am Tage seiner Thronbesteigung, 8. (19.) November 1796, exhob er ihn zum General-Major, verlieh ihm gleich darauf den Annen Orden und an seinem Krönungstage, 5. (16.) April 1797, den Alexander-Newskji-Orden und ein Landgut mit 470 Bauern im Gouver nement Drel. Zwar erlitt diese Gunst im Jahre 1798 eine kurze Unterbrechung; Raftoptschin wurde des Dienstes entlaffen und bereitete fich zu einer neuen Reise ins Ausland vor; allein schon im August rief ihn der Kaiser mit dem Nang eines General-Lieutenants in seine unmittelbare Umgebung zurück, ernannte ihn im Oktober zum wirk lichen geheimen Rath und dritten Mitgliede des Kollegiums der aus. wärtigen Angelegenheiten, im Februar 1799 zum ruffischen Reichsgrafen, im März zum Großkanzler des Malteser-Ordens, im Juni zum Ritter des Andreas-Ordens und im September zum Vorfißenden des auswärtigen Kollegiums (Minister der auswärtigen Angelegenheiten). Außer dem schenkte er ihm in kurzer Zeit 33,000 Deffjatinen Land mit drei tausend Bauern im Gouvernement Woronesh, nebst vielen werthvollen Gegenständen, und vertraute ihm auch die Verwaltung des Poftdepartements und anderer Aemter an. Kurz, Raftoptschin war der allmächtige Liebling des Zaren, und da Paul eben damals beschloffen hatte, den gegen die französische Republik koalisirten Staaten seine mächtige Hülfe zu leihen, so regneten auch ausländische Ordensbänder und Ehren bezeigungen mancherlei Art von allen Seiten auf feinen einflußreichen Minister. Um diese Zeit war es, daß er in ein enges Verhältniß zu Suworov trat, der den Oberbefehl über die vereinigte öfterreichisch russische Armee in Italien erhalten hatte und mit dem Raftoptschin eine äußerst lebhafte offizielle und Privat-Korrespondenz unterhielt. Es trafen hier zwei Männer von gleich originellem Charakter zusammen, aber die seltsamen, alle conventionelle Sitte verleßenden Einfälle Suworov's seßten Raftoptschin durch ihre Exzentrizität in Erstaunen und machten ihn fast in seiner Verehrung für den Erftürmer Ismails und Praga's irre. „Als ich“, erzählt er, „am Abend vor seiner Abreise nach Wien mit ihm allein saß und vom Kriege und der damaligen politischen Lage Europa's sprach, zählte Suworov zuerst die von den österreichischen Feldherren begangenen Fehler auf und seßte dann seine eigenen Pläne aus einander. Seine Worte floffen wie ein Strom, alle seine Gedan» ken waren die eines außerordentlichen Mannes; nie hatte ich ihn mit folcher Beredtsamkeit sprechen hören. Doch mitten in seiner Rebe, als ich ganz Auge und Ohr war, verwandelte er fich plößlich aus einem Cicero oder Cäsar in einen Vogel und trähte laut wie ein Hahn! Außer Stande, meinen ersten Impuls zu unterbrücken, sprang ich auf und rief voll Verdruß: Wie ist das möglich!"" Er aber nahm mich bei der Hand und sagte lachend: Lebe nur eine Zeitlang bei mir, und Du wirst wie ein Küchlein piepsen."" Da ich seine Meinung über die berühmteßten Kriegführer und militairischen Werke zu

*) Wahrscheinlich Platon Subov, ver leßte der vielen Günfilinge Katharina's.

erfahren wünschte, so zählte ich alle mir bekannten Feldherren und Schriftsteller der Reihe nach auf; aber bei jedem Namen schlug er ein Kreuz. Endlich raunte er mir ins Ohr: Julius Cäsar, Hannibal, Bonaparte, die Hausapotheke und die perfekte Köchin"", und begann dann von der Chemie zu reden.“

...

Der Briefwechsel zwischen Suworov und Raftoptschin ist für beide Theile höchft charakteristisch und enthält Stellen, die gerade im gegenwärtigen Augenblick manches Pikante haben. Nach der Schlacht von Novi schreibt Suworov: „Der Höchfte hat uns einen neuen Sieg verliehen. Der neue (französische) Obergeneral Joubert, das Vertrauen seiner Truppen zu gewinnen wünschend, kam am 4. August mit einer Armee von über 30,000 Mann aus den Bergen hervor, indem er Gavi im Rücken ließ. Die alliirte Armee hat ihn angegriffen und nach einem blutigen Kampfe den Sieg davongetragen. Aber Alles ist mir nicht recht! Durch die mir von dem Hofkriegsrath jede Minute zugeschickten Befehle wird meine Gesundheit untergraben, und ich kann hier nicht weiter dienen; man will die Operationen tausend Werft vom Kriegsschauplaße leiten, ohne zu wiffen, daß an Ort und Stelle jeder Augenblick neue Dispositionen hervorrufen kann; man will mich zum Exekutor eines D(ietrichstein) und T(hugut) machen Ich bitte Ew. Erlaucht, Sr. Majestät hierüber zu berichten und hinzuzufügen, daß ich nach der genuesischen Expedition förmlich um meine Entlaffung nachsuchen und von hier abreisen werde." In seiner Antwort beschwört ihn Raftoptschin, um des Heils Europa's willen“ auf seinem Poften zu bleiben und die kleinlichen Ränke seiner Feinde zu verachten. Der Kaiser", heißt es in einem anderen Schreiben, ist entschloffen, Europa sowohl von den Franzosen als von den Defter= reichern oder vielmehr von dem Baron Thugut zu erlösen. Um aber dies zu erreichen, muß man die gegenwärtige Regierungsform in Frankreich ändern und dann dem Wiener Hofe Geseße vorschreiben und feine neidischen Pläne zunichtemachen.“ Die Popularität, deren Suworov in England genieße, möge ihn für die Kränkungen entschädigen, die er vom Hofkriegsrath zu erdulden habe. Bei allen Festivitäten trinkt man in England auf die Gesundheit: 1) des Königs, 2) des Kaisers von Rußland, 3) des Retters von Italien; es werden neue Lieder zu Ihrem Lobe gesungen, und die Engländer find so stolz auf Sie, wie Ihre eigenen Landsleute."

Dann

Der Umfturz der französischen Republik und die Demüthigung des Hauses Habsburg waren die beiden Lieblingsgedanken Raftoptschin's. Wenn Sie doch", schreibt er an Suworov,,,in die Franche-Comté einrücken und einen Aufftand zu Gunsten des Königs hervorrufen könnten! Sie würden dann Frankreich mitten durchschneiden. würden wir auch Ludwig XVIII. zu Ihnen schicken.") Was auch in einem solchen Falle einträte, eine neue Regierung oder ein Bürgertrieg: auf einige Jahre würde Frankreich in einen Zustand der Ohnmacht verfallen. Und dann müßte man sich ohne Zeitverlust an das Haus Desterreich machen und ihm die Flügel beschneiden. So leicht dies bei der angedeuteten Sachlage fein würde, so schwer wäre es, wenn das Wiener Kabinet einen Frieden und ein Bündniß mit der gottlosen französischen Regierung schließen sollte. R.) schrieb vor einiger Zeit, daß er seinen Vater zu sehen wünsche; der Kaiser hat ihm jezt einen sechsmonatlichen Urlaub bewilligt, und der geheime Rath Kalytschev wird ihn unterdessen am Wiener Hof vertreten. In Folge feines langen Aufenthalts in Wien und seiner hohen Meinung von dem Baron (Thugut) vergaß R. oft, welchem Herrn er diene. Kalytschev hat zwar nicht so viel Geist, wird aber seine Sache nicht schlechter machen. Der Baron hat eine Heirat geftiftet, um die Stellung seines Hofes zu verbessern,***) und den rothhaarigen Dietrichstein als Freiwerber zu uns geschickt; aber ich bin überzeugt, daß sein Projekt nicht glücken und daß man nicht mit ihm von Geschäften reden werde... Das englische Minifterium ift über das dumme und schamlose Benehmen des Barons so aufgebracht, daß es seinem Gesandten in Wien, Lord Minto, vorgeschrieben hat, Genugthuung zu verlangen und, wenn man ihm diese nicht gewährt, von Wien abzureifen und nur einen Gefchäftsträger zurückzulaffen. Ja Holland ist die Stimmung im Volke sehr gut, und die Ankunft unserer Truppen wird es gewiß zur Vertreibung der Franzosen aufregen; aber ich muß offen geftehen, daß ich die Diners fürchte. H. Y. (der Herzog von York) und unser Gottlieb Hermann werden sich so volltrinken, daß sie bei hellem, lichtem Lage nicht werden sehen können."†)

Von dem Einfluß, dessen sich Raftoptschin beim Kaiser Paul erfreute, machte er den edelßten Gebrauch. Viele Personen, die dem Argwohn dieses launenhaften Fürften verfallen waren, verdankten ihm ihre Rettang; so der Geschichtschreiber Karamfin, den man auf Grundlage

*) Ludwig XVIII. hatte damals seine Residenz in Mitau aufgeschlagen, wo er von einem ihm durch den Kaiser Paul ausgesezten Jahrgelde lebte. **) Graf Rafumovskji, der russische Botschafter in Wien. ***) Es ist hier von der Vermählung des Erzherzogs Joseph, Palatinus von Ungarn, mit der Großfürstin Alerandra, Tochter Kaiser Paul's, die Rede. †) Der General Hermann befehligte das russische Corps, das im 3. 1799 tu Verbindung mit den Engländern unter dem Herzog von Vork in Holland landete, aber bei Alkmaar kapituliren mußte.

einiger in seinen Schriften enthaltenen Aeußerungen als einen RevoIutionair denunzirt hatte. Zu Anfang des Jahres 1800 hatte der Glücksftern Raftoptschin's seinen Zenith erreicht; Paul wollte ihn in den Fürstenstand erheben, welche Ehre er jedoch ausschlug.

Die Sprengung der Coalition gegen Frankreich, der Bruch Paul's mit seinen Alliirten und feine Annäherung an den ersten Konsul führ. ten zu einer Krisis in der politischen Stellung Raftoptschin's. Er liebte zwar England nicht und verachtete Desterreich, aber ein Bündniß mit dem revolutionairen Frankreich war ihm ein Gräuel, und ob gleich der Minister eines Despoten, war er doch zu unabhängig, um feine Ueberzeugungen mit denen seines Herrn zu wechseln. Die Ränke Pahlen's vollendeten seine Ungnade; er mußte im Januar 1801 seinen Abschied nehmen und den Kaiser, den er aufrichtig liebte, in den Händen seines neuen, gefährlichen Günstlings zurücklassen. Zum Aufenthaltsort erwählte er sein in der Nähe von Moskau belegenes Landgut Woronowa, welches er mit Hülfe eines englischen Dekonomen zu einer Musterwirthschaft erhob, und wo ihn bald die traurige Kunde von dem Tode seines kaiserlichen Wohlthäters erreichte.

(Schluß folgt.)

Frankreich.

Briefe des Marschalls von Saint-Arnaud.

II.

Im Jahre 1837 kam Herr von Saint-Arnaud als einfacher Lieute nant nach Afrika; er blieb fast ohne Unterbrechung in Afrika bis zum Jahre 1851 und avancirte in dieser Zeit bis zum Grade eines Divi fionsgenerals und Gouverneurs der Provinz Konstantine. Aber welche Strapazen, welche Dienste, welche Kriegsthaten in diesem Zeitraum von vierzehn Jahren, welche Herzensbekümmernisse und welche körperliche Leiden hat er zu bestehen gehabt!

Mit dem ersten Blick hatte er den Zustand des Landes an und für sich und in Bezug auf Frankreich richtig erkannt. Die Eroberung war um jeden Preis zu vervollständigen und zu befestigen; er weihte fich rücksichtslos diesem eben so patriotischen wie ruhmreichen Werke. Er lernte sogleich das Arabische, weil er dies für durchaus nothwen dig hielt, um in den Geist und in das Herz der Völkerschaften ein zubringen, die durch beide Mittel: durch Waffen und durch Worte, durch Gewalt und Intelligenz, beherrscht werden sollten. Die während feines Aufenthalts in Afrika von Herrn von Saint-Arnaud geschriebenen Briefe enthalten die lebendige Geschichte der Eroberung und der Herstellung des Friedens, an denen er in den drei Provinzen einen thätigen und ruhmvollen Antheil hatte.

"Konstantine, am 14. Oktober 1837. ,,Bruder, ich bin gesund und wohlbehalten; nicht eine Schramme! Eine Gesundheit, so befriedigend wie möglich nach achttägigen Stra= pazen: Bivouak auf schmußiger Erde, Regen und täglichen fortwährenden Kämpfen, gekrönt durch den fürchterlichsten und mörderischsten Sturmlauf! Gestern den 13ten, um 9 Uhr Morgens, find wir in drei auf einander folgenden Kolonnen, gebildet von auserwählten Offizieren und Soldaten aller Regimenter, eine Schaar von etwa 1000 Mann, durch die Bresche vorgedrungen. Ich habe das Glück gehabt, Antheil nehmen zu dürfen. Die Einzelnheiten kann ich Dir heute nicht mittheilen, Bruder, es fehlt mir die Zeit; aber ftelle Dir vor, daß der Kampf fürchterlicher gewesen, als Alles, was die alten Krieger des Kaiserreichs erlebt. Ein bewundernswerther Widerstand! Menschen, die wir zweimal tödten mußten! Eine Stadt unter einem mörderischen Feuer mit dem Bajonnett genommen, Haus für Haus, Straße für Straße, und dieses Gemezel auf beiden Seiten drei Stunden dauernd, daraus wirst Du Dir eine Vorstellung machen können, wie viel Blut gefloffen. Was soll ich Dir von mir sagen? Was soll ich Dir von mir sagen? . . . Sch habe meine Soldaten mit gefälltem Bajonnett zehnmal ins Feuer ges führt, bin in die Häuser gestürmt mit der Rage, der Selbstvergessen. heit, die Du an mir kennst, durch den Kugel- und Kartätschenregen."..

...

"Feldlager von Roudouck, am 27. August 1838.

"Ich bin, in Folge einer solchen Nachricht, drei Meilen weit von hier ins Gebirge geschickt gewesen, um einen befreundeten Stamm vor einer Razzia zu schüßen. Ich habe da fechsunddreißig Stunden mit meiner Compagnie zugebracht. Ich habe unter dem arabischen Zelt von Kameelhaar gelegen und in der Weise der Araber gelebt, geraucht, Kaffee getrunken, ihren Kustuß und berberische Feigen gegeffen. Ich habe viele Läuse und ein ftarkes Uebelbefinden mit gebracht, welches sich jedes Mal ernent, wenn ich au meine Exkursion denke. Der Scheich dieses Stammes hat mir am folgenden Donnerstage, am Markttage, einen Besuch abgestattet und mich um ein Frühstück gebeten. Ich habe ihm seine Gastfreundschaft gehörig erwiedert. Ich habe ihn guttatim trunken gemacht; denn er wollte Wein nur tropfenweise trinken; aber er hat so viele Tropfen getrunten, daß er voll wie eine Tonne war. Ein seltsames Schauspiel! dieser Mann, wie er ganz neue Empfindungen kennen lernt, darüber be

fremdet ist, fie bekämpft, ihnen wider Willen fich hingiebt, lacht und, bestürzt, fich lachen zu hören, innehält, als wenn ein anderes Wesen in ihm gelacht hätte. Ich habe als Philosoph beobachtet und als Beobachter meinen Genuß gehabt. Er hat alle Vergnügungen eines anftändigen Rausches gehabt, keine von den Unannehmlichkeiten. Er ist durch das Lager gegangen und hat Alles besehen. Ich stehe auf vertrautem Fuße mit meinem Freunde Ali-Haffem; er hat, nachdem er mir gestanden, daß er seit 1830 vielen Franzosen die Köpfe abge. schnitten, mir bei Allah zugeschworen, daß er sie nicht mehr abschnei den werde, und daß, wenn der heilige Krieg ihn verpflichten sollte, uns noch zu bekämpfen, er sie schonen würde, besonders den meinigen. J habe gelacht, habe ihn beim Arm genommen und in ein Zelt geführt, wo ich ausgezeichnete Pistolen hatte; ich habe mich auf dreißig Schritt von einem Kaktus entfernt und ihm ein Blatt fast so breit, wie dieses Papier, bezeichnet; und meine Kugel hat daffelbe durchbohrt. Der arme Ali ist stumm geblieben; er hat zehn Schüffe gethan, ohne zu treffen, und hat sich mit den Worten getröstet: Aber alle Franzosen können das doch nicht; Du, Du bist ein hoher Anführer."

,,Djidjelli, am 3. Juli 1839.

,,Mein Freund, mein Waffenbruder, der brave Horain, ist an den Folgen der Wunden, die er am 17 ten erhalten, am 26ften in Bugia geftorben. Neun Stunden Todeskampf haben ihn nicht gehindert, noch an diejenigen zu denken, die über seinen Tod troftlos sein würden. Er hat dem Kommandanten von Salles sagen lassen, daß ich allein ihn bei dem Bataillon erseßen könne, und daß er die ihm zugedachte Belohnung für mich in Anspruch nehme. Er hat gewünscht, auf dem Boden begraben zu werden, den er erobert und mit seinem Blute erkauft habe... Alles ist vorbei: feine Bestimmung ist erfüllt; die unfrige war es, ihn zu überleben, um seinen Verlust ewig zu betrauern. Wenn ich seine Stellung erhalte, Bruder, wenn fein Tod_mir eine Aussicht eröffnet, welche schwierige Aufgabe wird er mir vermacht haben! Ein seltsames Geschick, das wir haben! Man muß sich Glück dazu wünschen, von der Hinterlassenschaft eines Mannes Nugen zu haben, für den man sein Leben hingegeben haben würde!

... Alle diese Dinge entfernen mich von Dir und von mei nen Kindern. Wie geht es Dir? Was machen sie? Was macht meine Mutter? - Eure Aufstände sind zu Ende; die Prozeffe nehmen ihren Anfang. Ift man ganz beruhigt? -Man hat sein Gewehr in eine Ecke gestellt; aber ist es geladen oder nicht? — Welchen Weg schlägt das Ministerium ein? Mein armes Vaterland! Ich diene ihm sehr fern; aber ich möchte es groß und mächtig sehen; darum aber muß es nicht von kleinen Leuten und von kleinen Geistern geleitet sein." ..

Am 11. Mai 1840 burch eine Kugel bedeutend verwundet, führte Saint-Arnaud das Kommando über seine Tirailleurs noch drei Stun ben lang fort. Die Folgen dieser Verwundung veranlaßten ihn, auf turze Zeit Paris und Meß zu besuchen.

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,,Paris, am 26. September 1840. ,,Des Abends bin ich mit Pajol gegangen, um „Polyeukt" und Japhet" zu sehen. Die Rachel übertrifft Alles, was Du mir von ihr gesagt. Das Wort: „Ich glaube" hat sie gesprochen so daß die ganze Versammlung beim Herausgehen hätte beichten mögen. Alle Ausbrüche des Lachens, die Japhet mir verursacht hat, haben mir den Kopfschmerz nicht nehmen können, den die Thränen mir verursacht hatten, welche mir bei dem Spiel der Rachel über den Schnurrbart gelaufen find. Ich habe geweint, wie in unserer guten Zeit. Die Rachel begräbt Alles, was wir bisher von Tragikern gehabt, Raucourt, Duchesnois, Georges."

„Mez, am 12. Dezember 1840.

„Wenn, wie die Zeitungen es verkündet hatten, alle Divifionen, alle Regimenter vertreten worden wären bei der Feierlichkeit der Beiseßung der Asche des großen Mannes, hätte ich acht Tage und mehr vielleicht mit Dir verleben können. Was für eine bewundernswerthe Feier wirst Du mitmachen! Wenn sie das sein wird, was man ankündigt, wird so etwas nicht leicht zum zweiten Mal wiederkommen in der Welt. Ich denke mit Freude daran, daß Ihr, meine Kinder und Du, von irgend einem Winkel aus die Feier mit ansehen werdet." ,,Blidah, am 25. April 1841.

,,Alle Zuaven-Offiziere haben mir ihre Freude bezeigt, mich wieder in ihrer Mitte zu sehen, und ich bin glücklich und stolz darauf, sie zu kommandiren. Was für Menschen, Bruder! Was für Solda ten! Was für Offiziere! Welch ein Corpsgeift! Was könnte man mit solchen Leuten nicht ausführen! Die Zuaven find die laiserliche Garde Afrika's, die alte Garde!"

"Bivoual Sibitalef, am 23. Juni 1841. ... „Ich bin an den Stern des General Bugeaud gebunden, der nicht verfehlen wird, lange zu glänzen. Er wird noch drei Jahre hier bleiben. Er wird als Marschall von Frankreich fortgehen und ich als Oberft. Bei meiner Treu, ich werde dann ein Poltron, wie der -, und werde mich zur Ruhe begeben und aufs Nichtsthun legen in irgend einer Garnison.... wofern nicht der Teufel mich irgendwo Kanonendonner hören läßt. D, daun laffe ich mich wieder engagiren

und steuere auf den General los. Und Du, lieber Bruder, was thust Du? Du plaidirst, Du arbeitest, Du überwachst meine Kinder, die Dir zur Erheiterung dienen. Ich habe nur die Erinnerung an Euch, um mich zu stärken. Wenn ich allein wäre, würde ich sehr schnell in einem Bataillon in Frankreich verkommen. Es giebt kein Fiakerpferd auf dem Plaße, in Paris, welches nicht, in Vergleich zu mir, ein Domherr wäre. Welch ein Corps - diese Zuaven! Immer in Thätig. feit, immer voran, Tag und Nacht, im Feuer, wie bei der Arbeit!" ,,Blidah, am 15. Juni 1842. ...,,Eine neue Zukunft eröffnet sich mir, und ich werfe mich kopfüber mit gehobenem Herzen und mit feftem Willen hinein; denn es giebt Gefahren zu bestehen, etwas Ruhm zu erwerben und eine große Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen. Mit einem Wort: der General-Gouverneur bietet mir das Oberkommando von Milianah an.".. „Milianah, am 2. August 1843.

„Kurz: wo es Ruinen gab, erhebt sich eine neue Stadt; wo das Elend herrschte, kommen der Handel, die Industrie, der Wohlstand wieder zum Vorschein. Ich hatte hundert dürftige Familien; ich. habe deren jezt nur noch zehn, und ihre Anzahl verringert sich fortwährend; denn ich verwende sie und mache, daß sie sich ihr Brod verdienen. Würdest Du wohl geglaubt haben, zu der Zeit, wo ich als junger Mensch mich in der Welt umhertrieb, wo ich Griechenland, Italien, England durchzog, daß ich es so weit bringen würde? Also: am flügsten ist es, nie Etwas zu verreden.“ . .

Orleansville, am 31. August 1843. „Ich glaube, Bruder, daß, wenn Du den Marschall auf dieser Reise siehst, und ich wünsche, daß Du ihn sehest, er Dir von mir erzählen wird. Ich bin in seiner und in der Meinung vieler Leute sehr gestiegen. Dieser Feldzug hat mir meine Stellung gegeben, und ich fühle es selbst, daß man Menschen meiner Leitung anvertrauen kann, wie auch die Verhältnisse sein mögen, unter denen ich berufen sein werde, eine Rolle zu spielen.“ .

,,Orleansville, am 24. Oktober 1843.

"Ich merke an mir mit Vergnügen, daß ich den schwierigsten Berhältnissen gegenüber eine Ruhe und einen Gleichmuth bewahre, wie ich sie sonst nicht hatte; ich achte darauf, wie ich kommandire, ich höre mich, ich finde in mir die feste Haltung, und Alles geht. Wer weiß, wie das Alles in einem ausgedehnteren Wirkungskreise sich machen

würde?" ...

,,Was mich betrifft, die ich gewisse Ideen von 1789 ganz eben so liebe, wie irgend ein Anderer, ich glaube nicht, daß sie unter der Regierung des Königs einer Gefahr ausgeseßt waren. Zuvörderft bin ich der Ansicht, daß er nicht daran dachte, sie zu stürzen; demnächst aber war auch die Nation zu stark, um sich nicht zu vertheidigen. Man schritt auf die Freiheit zu, wie man vorschreiten muß allmählich. Es ist nicht das Metier der Könige, die Freiheit zu lieben, wohl aber ist es das der Völker. Im Uebrigen will die französische Nation wohl: die Gleichheit, doch um die Freiheit kümmert sie sich nicht..

,,Können Sie, Frau Prinzessin, sich wohl den Alp vorstellen, von dem ich mich hier gedrückt fühlte, als ich nun mich in ähnlicher Lage befand, wie vor drei Jahren, nachdem ich vergeblich über Moskau hinaus, verfolgt von derselben Idee, gedrungen war? Doch an wen richte ich alle diese Klagen? Um von Ihnen ein Schreiben zu erlangen, sage ich Ihnen wehmüthig, was Sie tiefer, als irgend Jemand, empfinden. Geruhen Sie doch, mir zu sagen, was ich jezt wohl am besten thun könnte. ,,Darf ich Ew. K. H. wohl bitten, der Frau v. Humboldt, deren, Adresse ich nicht kenne, sagen zu laffen, daß sie mir schreibe, und darf ich wohl in der Indiscretion so weit gehen, auch noch um die Beförderung eines Schreibens nachzusuchen, deffen Adresse ich ebenfalls nicht zu machen weiß? Ihre Güte, gnädige Prinzeffin, wird diese Bitten gewiß entschuldigen. Es herrscht überdies eine solche Unruhe in meiner Seele, daß ich, ohne daß dadurch meine hohe Achtung für Sie ge schmälert wird, außer Stande bin, meine Gedanken vollständig auszu drücken; so sehr steigern sich alle meine Befürchtungen, wenn es überhaupt noch möglich ist, sie zu steigern.

,,Wie viele Mütter in Deutschland haben ihre Söhne hingegeben und verloren für die Ruhe der Welt- und was that nun dieser Kongreß! Woran dachte er? Welcher kurzsichtige Egoismus! Ich, ich werde sprechen, ich werde schreiben, so lange mir noch ein Lebensfunke bleibt. ,,Tausend respektvolle Huldigungen.“

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Stein über Hardenberg's angebliche Memoiren. leber die Mémoires d'un homme d'état", die 1828 in Paris als ein nachgelaffenes Werk des Fürsten Hardenberg ausgegeben wurden, schreibt der Freiherr v. Stein an seinen Freund Gagern (Pers, Leben Stein's, Bb. VI. S. 690): „Die „Mémoires d'un homme d'état” sind nicht von Hardenberg geschrieben, sondern auf Veranstaltung und nach An

Ein Schreiben der Frau von Staël an die Prinzeffin Louise gabe des deutschen Buchhändlers Schubert von Labaume

von Preußen.

Von dem Monumentalwerke: Das Leben des Ministers Freiherrn vom Stein", von G. H. Perz, ist so eben der sechste und legte Band in zwei Abtheilungen ausgegeben worden.") Er umfaßt den Zeitraum von 1823 bis zu dem im Jahre 1831 erfolgten Ableben Stein's. Es ist hier nicht der Ort, über dieses deutsche Denkmal eines deutschen Mannes und Charakters, das seine Würdigung bereits im literarischen Europa gefunden, ein kritisches Referat zu liefern. Wir können es uns jedoch nicht versagen, aus den im vorliegenden Bande enthaltenen literarischen Beilagen ein kleines Aftenstück mit zutheilen, nämlich die Ueberseßung eines charakteristischen, wiewohl in großer Haft und Unruhe abgefaßten Schreibens, welches Frau v. Staël, nach der Rückkehr Napoleon's von Elba, an die Frau Prinzessin Louise von Preußen (vermählte Färstin Radziwill) gerichtet hat und das hier zum ersten Male gedruckt ist:

„Coppet in der Schweiz. Am 28. März 1815. „Wer hätte mir, Frau Prinzessin! wohl gesagt, daß ich Ihnen so bald schreiben würde, um alles das zurückzunehmen, was ich Ihnen von meinem häuslichen Glücke gemeldet! Der Donnerschlag, welcher Europa erschüttert, hat mein ganzes, unglückseliges Dasein vernichtet. Die so viel verkündete Auszahlung der Depofitengelder meines Vaters hatte noch nicht stattgefunden, aber da sie in acht Tagen geschehen sollte, so war auf dieses Versprechen hin der Heiratskontrakt meiner Tochter auf Donnerstag angesezt. Ich würde mich schämen, über diese Dinge zu sprechen, wenn es sich dabei nicht um meine Tochter handelte. D, welches Unglück ist doch über uns Alle gekommen! Welcher Uebergang von der Ruhe, von der Sicherheit, von der Hoffnung, von der Freiheit zu allem dem, was uns jezt androht! Ach, mein Gott! ich weiß seit vierzehn Tagen nicht, was ich sagen soll, und ich erwarte nur Hülfe von Ihm, denn an die Menschheit glaube ich nicht mehr. Ich weiß nicht, was Europa vorhat, zu thun, aber sicher ist, daß Napoleon sich auf zwei Prinzipien stüßt, die sehr geeignet sind, das Heer und das Volk in Aufregung zu bringen: den durch die fremden Truppen in Paris verlegten Stolz und die Besorgniß für alle aus der Revolution hervorgegangenen Ideen und Grundsäge.

*) Geschichts-Erzählung 1238 S. und Beilagen 288 S. in gr. 8. Berlin,

Georg Reimer, 1855.

mit Hülfe von Papieren verfaßt, welche Schubert aus Hardenberg's Nachlaß gekauft hatte. Die Unterhandlung darüber und der Beginn des Werkes fielen in die Zeit meines Aufent halts in Paris 1827, und nachdem Schubert längere Zeit davon gesprochen hatte, brachte er mir eines Tages den ersten Druckbogen zur Ansicht. Ich machte ihn auf einige sehr grobe Unrichtigkeiten aufmerksam, die er sogleich verbessern ließ. Das war kurz vor meiner. Abreise; später ist dann das Werk in andere Hände gerathen." Die wirklichen Memoiren Hardenberg's sollen bekanntlich erst funfzig Jahre nach seinem Tode der Oeffentlichkeit übergeben werden.

Die sechs Schöpfungstage. Dieses „Kreuz der Ausleger“, die, zwischen Theologie und Geologie eingezwängt, rathlos sind, wie sie die Aussprache jener mit den evidenten Ergebnissen dieser vereinigen sollen, hat ein Herr Profeffor Taylor Lewis in New-York wieder auf sich genommen und in einem besonderen Werke behandelt. Er weift alle alten Theorieen ab, läßt die wissenschaftlichen Deductionen mit geringer Beachtung beiseite liegen und sucht, auf selbstgebahutem Wege in den Sinn des ersten Kapitels der Genesis zu bringen. Zwei Jahre fleißigen Studiums hat er dieser Forschung geweiht, und der Schluß, zu dem er kömmt, ist der, freilich auch nicht mehr neue, daß das Wort,,Tage" in jener Stelle der Bibel unbestimmte Perio den oder Zeiträume bezeichne, die nach den späteren Maßstäben der Zeit unmeßbar feien. Aus drei Gründen aber werden sie mit dem Namen,,Lage" benannt: 1) weil es die angemessenste Bezeichnung ist, die irgend eine alte Sprache nur darbieten könnte; 2) weil Tage" den cyklischen Charakter dieser Zeiträume ausdrückt; 3) weil dieser cyklische Charakter durch die zwei entgegengesezten Punkte: Abend und Morgen, markirt sei, was auf keine andere Weise hätte angegeben werden können. Einen deutlichen Wink giebt der Erzähler der heiligen Urkunde, daß er das Wort,,Lage" nicht in dem später üblichen Sinne genommen wissen will, da er die Sonne, die durch ihren Auf- und Niedergang den wirklichen Tag begränzt, erst am vierten Lage an der Himmelsveste erscheinen läßt. Die weitere Entwickelung des aufgestellten Theorems verfolgt der Verfasser mit reichem Aufwand von Gelehrsamkeit, tüchtiger Logik, schäßenswerther Selbständig. feit des Urtheils bei gemessener Bescheidenheit, wo er mit dem kirchlichen Dogma unausweichlich zusammenstößt.,

Böchentlich erscheinen 3 Rummeru. Breis jährlich 3 Thlr. 10 gr., halbjābelich 1 Thlr. 20 Sgt. und vierteljährlich 25 gr., wofür Das Blatt im Inlande portofrei und in Berlín frei ins Haus geliefert wird.

Nợ 95.

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Literatur des Auslande s.

Frankreich.

Berlin, Donnerstag den 9. August

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Paris nach mehrmonatlicher Abwesenheit. Allgemeine Physiognomie der Stadt. Die Neubauten Napoleon's III. Das Modewaaren-Magazin zum Louvre" und die Monstre - Restauration. Neu bevorstehende Demolirungen. Die lehten Tage meines Wohnhauses. Projektirte unterirdische Eisenbahn. Die Rundeisenbahn, der Riesen-Omnibus nach Paffy und die neue OmnibusVerbindung. Gasbeleuchtungs- Speculationen. Elsner's Gas- Apparate.

Von den vielen Gründen, die ich anzuführen hätte, um mich zu entschuldigen, daß ich meine Monats-Berichte in diesen Blättern eine Zeitlang unterbrochen habe, wird, wie in der Anekdote von dem Bürgermeister, der bei der Ankunft des Königs keine Kanonen lösen konnte, hoffentlich ein einziger Grund genügen: ich war mehrere Monate lang von Paris abwesend. Der geehrte Leser möge mir erlauben, zunächst allen denen, die mir während meines Aufenthaltes in Deutschland freundliche Gesellschaft geleistet haben, meinen aufrichtigsten Dank abzustatten. Was mir dann zunächst obliegt, ist: zu erzählen, wie ich Paris, das sich jezt schnell verändert, nach einer Abwesenheit von mehreren Monaten wiedergefunden habe.

Ich hatte erwartet, daß die Straßen in Folge der Ausstellung überfüllt von Fremden sein würden. Der Boulevard, ihr natürlicher Sammelplaß, kam mir aber leerer vor als sonst. Ein großer Theil der Pariser hatte theils aus Furcht vor allzu zahlreichem Besuch, theils um die Stadt-Wohnungen theuer vermiethen zu können, sich auf das Land oder in Provinzial-Städte zurückgezogen, und die ersten Schaaren von Fremden, die zur Ausstellung hierher geeilt waren, schienen gerade nur zur Ausfüllung der entstandenen Lücken auszureichen. Die Franzosen hatten sich einer zügellofen Speculations-Wuth hingegeben, sie schienen darauf zu rechnen, daß eine halbe Million Fremder auf einmal ankommen und sich regelmäßig ergänzen würde. Neue großartige Hotels, Restaurationen und Kaffeehäuser wurden eingerichtet, Fremden und Mieth-Bureaus eröffnet, Bazars und Export-Comtoire angelegt. Spekulanten mietheten die Wohnungen der Privatleute, um eine Art von Wohnungs- Noth herbeizuführen, und nie haben die Trödler und Möbelhändler so glänzende Geschäfte gemacht als vor der Ausstellung. Die meisten dieser Spekulanten sind nun jämmerlich enttäuscht worden. Paris ist so ungeheuer groß, die Industrie hat in allen ihren Zweigen eine so mächtige Konkurrenz auszuhalten, daß die Maffe der Fremden in diesem Labyrinth von Straßen und Häusern kaum bemerkt wird, und daß man, um in Paris nicht theurer zu leben als sonst, nur an die richtigen Quellen zu gehen braucht. Man wohnt jezt für drei bis vier Francs täglich sehr anständig, kann von einem bis sechs Francs zu Mittag effen, und weder die Kaffeehäuser, noch die Wagen, noch die Vergnügungs-Anstalten haben ihre Preise erhöht. Da jest nun auch wöchentliche Vergnügungs-Züge von allen Punkten Frank reichs eingerichtet sind, die eine Ersparniß von 40 pCt. darbieten, so können besonders Franzosen die Ausstellung mit sehr geringen Koften besuchen. Hoffentlich werden auch die fremden Eisenbahn-Directionen dem Beispiele der französischen folgen.

Als ich Paris verließ, standen noch die ungeheuren Gerüste von den Neubauten des Louvre. Die Bildwerke waren noch vollständig verhüllt, und in dem Theile der Rue Saint Honoré, wo, an der Stelle der alten schmußigen Häuser, Prachtbauten sich zu erheben anfingen, war die Circulation der Wagen noch untersagt. Jest bietet dieser Stadttheil ein ganz anderes Schauspiel dar. Die Verbindung des Louvre mit den Tuilerieen auf der der Seine entgegengesezten Seite ist vollständig hergestellt; die ungeheure Galerie, die sich längs der Rue de Rivoli, zwischen den Tuilerieen und dem Louvre, erstreckt und eben diese Verbindung ausmacht, besteht aus mehreren prachtvollen Pavillons, die zwar nicht streng in einem und demselben Style erbaut find, aber doch unter sich schön mit einander harmoniren. In Bezug auf die Styl-Arten hat man die Nachbarschaft der bereits vorhandenen Gebäude berücksichtigen müffen. So korrespondirt z. B. der der Haupt-Façade des Palais Royal gegenübergelegene Pavillon mit leg

1855.

terem und gewährt, da auch die anderen beiden Seiten des Plages von ganz neuen Gebäuden eingenommen find, einen der schönsten Anblicke. Der Arkaden-Zug der Rue de Rivoli ift ebenfalls vollständig fertig und reicht bis über die berühmte Kolonnade des Louvre oder, mit anderen Worten, bis zu der Linie, auf welcher die Kirche Saint Germain l'Auxerrois steht. Prachtvolle, reich mit Gold verzierte Gitter haben den ehemaligen hölzernen Umzäunungen des Louvre Plaz gemacht, und da, wo früher Schutt und Mauerwerk lag, lachen jeßt die schönsten, mit Rasenplägen und Blumen verzierten Gärten. Später wird man auch den der Kolonnade des Louvre gegenübergelegenen Plaz der Kirche Saint Germain l'Auxerrois vollständig fäubern und so die Umgebungen der kaiserlichen Schlösser überall in Harmonie mit den Hauptgebäuden bringen.

Höchst interessant ist das neue Stück der Rue de Rivoli, das dem Neubau des Louvre gerade gegenüber liegt und auf der einen Seite von dem Plage des Palais Royal, auf der anderen von der Rue de coq begränzt wird. Dieses Stück bildet nämlich ein einziges Haus mit vier Fronten und ist zu dem großen Gasthofe bestimmt, von dem ich in diesen Blättern bereits gesprochen habe. Im Erdgeschoß hat man ein Modewaaren-Magazin angelegt, das an Größe alle in Paris bisher existirenden übertreffen soll. Es heißt: „Zum Louvre“, und die Gesellschaft, die es gründete, hat allein für Annoncen 150,000 Fr. (40,000 Thlr.) ausgegeben. Miethe zahlt dieses Riesen-Magazin 140,000 Fr. (37,500 Thlr.). Wenn man im Industrie- Palafte einen besonders schönen Shawl, ein reiches Stück Seide oder Spißen sieht, so liest man darunter die Aufschrift: „Für das Louvre-Magazin angekauft." Zur Leitung des Gasthofes hat man Herrn Dremel aus Dresden erwählt.

Auf dem Carouffel-Plaße sind die Arbeiten des Louvre noch nicht so weit vorgerückt, als auf der Seite der Rue de Rivoli, wo namentlich die Skulptur-Werke, welche einige Pavillons von oben bis unten bedecken, wahrhaftes Erstaunen erregen. Die Gerüste stehen auf dem Carouffel-Plage noch alle, und die Bildwerke sind noch sämmtlich verhängt. Sobald sie fallen werden, steht dem Publikum aber auch eine Ueberraschung sondergleichen bevor, und ich glaube, daß der Carousfel-Plaß seinem Nachbar, dem Konkordien-Plage, Nichts nachgeben wird.

Ich will die Beschreibung dieses Stadttheiles nicht abbrechen, ohne Ihren Lefern die neue Restauration in der Rue de Montesquieu, dicht am Palais Royal, zu schildern. In dieser kurzen, aber hübschen Straße existirte seit Jahren ein Tanzsaal für die Loretten und Köchinnen des Stadtviertels. Als der Mieth-Kontrakt des Saal-Pächters zu Ende war, verlangte der Eigenthümer einen höheren Miethzins, und der Pächter zog sich zurück. Neben dem Saal existirt nun ein großes Modewaaren-Geschäft,,,au coin des rues" genannt, dessen Befizer den großartigen Entschluß faßte, diesen Saal seinem Magazine einzuverleiben und dadurch die ihm gegenüberliegende, sehr bekannte Modewaaren-Handlung, die sich mit impertinenter Ironie „au pauvre diable" nennt, legalerweise zu ruiniren. Aber der furchtbare Wirth des Saales verlangte, glaube ich, 30,000 Fr. jährliche Miethe, und dies machte den,,Straßen-Eck" schwanken. Kaum hatte nun aber der „,,arme Teufel" von der Gefahr gehört, die ihm bevorstand, als er den „Saal des Geistes der Gefeße" à tout prix miethete, obgleich er ihm für sein auf der anderen Seite der Straße gelegenes Magazin gar nichts nüßen konnte. Nun wurde in dem Saale nicht mehr getanzt, und es wurde auch kein Bazar aus ihm, wozu in aller Welt konnte er verwendet werden? Es giebt in Paris einen Fleischer, Names Duvel, der die Idee hatte, Restaurationen zu errichten, wie Paris noch keine besaß. Eine Garküche ist ein neutraler Boden, und der „arme Teufel" nahm keinen Anstand, Herrn Duvel den Saal um einen bei weitem billigeren Preis zu untermiethen. Was sind auch funfzehnbis zwanzigtausend Francs jährlicher Verlufte gegen die Gefahr, von dem,,Straßen-Eck" ruinirt zu werden! Ich habe nun neulich die Reftauration dieses genialen Fleischers besucht und finde, daß der Mann so gut einen Orden verdient, wie der oder jener Tuch- oder LeinwandFabrikant. Er hat wirklich ein Problem gelöft.

(Schluß folgt.)

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Leopold Ranke ist ein Name, auf den das fleißige, bescheidene Deutschland stolzer sein müßte, als es seiner Natur nach zu sein vermag. Es ftreut dem englischen Macaulay unaufhörlich Weihrauch und staunt ihn an, als wenn vor ihm Niemand hätte Geschichte schreiben können; es vergißt wieder wie gewöhnlich der eigenen Verdienste und des Besißes eines Meisters historischer Darstellung, wie Leopold Ranke ist. Seine originelle Auffassungsweise, fein Scharfblick in Ergründung des historischen Materials, feine geistreiche Combination der Thatsachen mit allen ihren Beziehungen und endlich sein glänzendes Talent, die Besonderheit merkwürdiger Persönlichkeiten zu veranschaulichen, zeigen fich wieder in vollster Entfaltung in seinem neuesten Werke: Franzöfische Geschichte des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts" (Cotta, 1855).

Der dritte Band, welcher so eben erschienen ist, enthält: die Staatsverwaltung Mazarin's und die Zeiten der Fronde, sodaun das erfte Jahrzehnt der Selbstregierung Ludwig's XIV. und den Zeitpunkt seiner höchsten Macht, so wie die veränderte Weltstellung, welche daraus folgte, also den Zeitraum von 1643 bis ungefähr 1685. Das fiebzehnte Jahrhundert ist ein Glanzpunkt der französischen Geschichte; die Macht des Einflusses auf ganz Europa datirt in Frankreich von diesem Zeitpunkt an. Die Militair-Gewalt gebot im Kriege wie im Frieden über unerschöpfliche Kräfte, die Blüthen der Intelligenz und Kultur entfalteten sich in überraschender Fülle; das Königthum in absolutefter Machtvollkommenheit herrschte über einen Reichthum von so ausgebildeten und dienstbaren Kräften, wie es bis dahin in dem neues ren Europa nicht vorgekommen war. Der Mann, welcher Frankreich in diese glänzende Laufbahn leitete, der Kardinal Richelieu, wird von Ranke zu einer intereffanten Parallele mit Mazarin, seinem Nachfolger, benußt. Beide Männer besaßen gerade die Eigenschaften, die für einen jeden in seiner Zeit die wirksamsten sein mußten. Richelieu's durch greifende Gewaltsamkeit wurde durch die verschlagene Gewandtheit Mazarin's erseßt. Was Ersterer mit zugleich vernichtender und schö. pferischer Thatkraft gegründet, das hat der Andere unter mannigfaltig wechselnden Feindseligkeiten, unerschöpflich in Hülfsmitteln, zu behaup. ten gewußt. Richelieu hatte die inneren und äußeren Feinde besiegt, die königliche Macht befestigt und erweitert, den Gehorsam hergestellt; in diesem Bewußtsein ist er glorreich und bewundert gestorben. Aber so viel auch erreicht war, die Monarchie war noch nicht vollendet, Ludwig XIV. konnte sie nicht wie eine Erbschaft sorglos antreten, es blieb für Mazarin noch genug zu thun übrig. Die beiden mächtigen Minifter würden übrigens nicht die gewaltige Unterdrückung der Gährungen in Frankreich erreicht haben, wenn nicht der Kardinalshut sie geschüßt hätte; ohne diesen würde die Körperschaft des französischen Klerus wahrscheinlich sich nicht so `fügsam gezeigt haben in den Kämpfen der Klerus-Versammlungen 1641 und 1656. Die Erhebung der französischen Krone zur unumschränkten Gewalt konnte fast nur von geistlichen Ministern, Würdenträgern der römischen Kirche, durchgefeßt werden, denn in ihr hatten sie das Prinzip der absoluten Monarchie kennen gelernt, welches durch die Päpste des sechzehnten Jahrhunderte zuerst realisirt worden ist.

Im Gegensaß zu dieser Verbindung der geistlichen Macht mit der monarchischen Autorität bemerkt Ranke sehr richtig, daß der Protestantismus sich mehr zu ftändischen Formen hinneigt, und daß die Hugenotten in Frankreich zu den leßten Erhebungen der Ari Ftokratie gegen das Königthum Veranlassung gaben. Merkwürdig ist es in dem Leben der beiden geiftlichen Minister, daß fie für die Idee der absoluten Monarchie wirkten, lange bevor sie einen Träger dafür auf dem Throne hatten: Richelieu zwang Ludwig XIII. die Scheinrolle des Königthums auf, und Mazarin mußte einen Knaben dazu erheben, der freilich später vollkommen das Ideal verwirklichte, welches Beiden vorgeschwebt haben mochte, indem er sagte: „L'état c'est moi!" Seitdem ist in Frankreich die Herrschaft des Einzelwillens auf dem Throne feft begründet; troß aller Revolutionen und Freiheitsbestrebungen gelangt er immer wieder zum Sieg. In dem alten und dem neuen Napoleon könnte man eine eben solche der Zeit anpassende Aehnlichkeit auffinden wie zwischen Richelieu und Mazarin; was die Gewaltigkeit des Einen versuchte, wird durch die Verschlagenheit des Anderen fortgefeßt. Ein weiterer Vergleich des heutigen Frankreich mit dem des siebzehnten Jahrhunderts würde wenig Aehnlichkeiten aufzuweisen haben. Die Aristokratie der Geburt und des Geistes von damals ist kaum noch dem Namen nach hin und wieder vorhanden.

Die glänzenden Persönlichkeiten jener Zeit sind in kurzen, schar fen Umriffen gezeichnet von Ranke und von ihm wieder in die Würde der historischen Wahrheit eingeseßt, deren sie so häufig be

Aana ist als tugendhafte Frau geschildert, die weder Richelieu, noch Mazarin geliebt hat, wenn sie auch mit Leßterem in einem übereinstimmenden, fast freundschaftlichen Verhältnisse verkehrte. Die ritterlichen Prinzen und Großen, so wie die schönen und geistreichen Frauen des siebzehnten Jahrhunderts hat Ranke nur flüchtig slizzirt, aber ihre politischen Rollen sind doch mit historischer Gründlichkeit entwickelt. Der große Condé und seine reizende Schwester, Anna Genoveva von Longueville, die Repräsentanten der Romantik in diesem Abschnitt der französischen Geschichte, sind zwar nicht mit der Vorliebe geschildert, wie Victor Cousin sie neuerdings darlegte; der Einfluß, welchen die Longueville auf die Streitigkeiten der Jansenisten übte, wird jedoch als sehr wichtig und für sie sehr ehrenvoll hervorgehoben. Frau von Sévigné und Frau von Maintenon find von Ranke als besonders charakteristisch für die französischen Zustände damaliger Zeit bezeichnet. Die Briefe der Ersteren sind das richtigste Maß für die gesellschaftliche Bildung des siebzehnten Jahrhunderts, und die Gewalt, welche die Leştere über den mächtigsten König zu erringen wußte durch die einfachen Mittel einer strengen Frömmigkeit, ist ein Gradmesser für die religiöse Erregbarkeit jener Epoche. Die fanatischen Bestrebungen zur Unterdrückung der Hugenotten sollen jedoch nicht der Maintenon zur Last gelegt werden, wie so häufig geschehen ist. Ranke spricht sie davon vollkommen frei und führt an, daß sie als Enkelkind eines der ausgezeichnetsten Hugenotten, des Agrippa d'Aubigné, sogar noch einige Sympathieen für ihren alten Glauben gehegt habe, aber als Konvertitin nicht wagte, sich durch eine dringende Vertheidigung desselben zu kompromittiren. Die eigentlichen literarischen Frauen des siebzehnten Jahrhunderts, wie die Lafayette, die Scudéry u. f. w., übergeht Ranke gänzlich mit Stillschweigen, der Literatur selbst widmet er jedoch eines der trefflichsten Kapitel seines dritten Bandes französischer Geschichte.

Er behandelt wohl mit Recht Corneille als den glorreichen Anfang der literarischen Glanzepoche Frankreichs; es wird besonders hervorgehoben, daß dieser Dichter in den meisten seiner Schöpfungen die Ideen zur Geltung brachte, welche Richelieu über das Königthum hegte. Corneille zeigte sich lebhaft ergriffen von der Idee der höchsten Gewalt des Herrschers. Der Gedanke des Vaterlandes, das sich im Fürsten repräsentirt, und die ritterliche Treue des Mittelalters verschmolzen sich bei Corneille, und er gestaltete ein dichterisches Ganzes daraus. Immer beschäftigten ihn die großen politischen Verhältnisse der Welt, und er liebte es vorzugsweise, den Widerstreit darzustellen, in welchen das individuelle Leben durch den Antheil an den öffentlichen Dingen mit sich selbst leicht geräth. Er schuf eine Welt voll großartig angeregter, energischer Naturen. Er wollte nicht nur durch Schrecken und Mitleid, sondern auch durch Bewunderung den ethischen Zweck der Tragödie, die Läuterung der Leidenschaften, erreichen. Auf Corneille folgte Racine, wie einst Sophokles auf Aeschylus, und führte die poetische Gestaltung von dem Gebiet des Erhabenen auf das der menschlichen Empfindung, also der modernen Gegenwart näher. Racine errang dadurch den Beifall seiner Zeitgenossen mehr, als Corneille, der bekanntlich, gleichwie Aeschylus, den Schmerz der Zurückseßung kaum zu ertragen vermochte. Sehr geistreich und tief eingehend, führt Ranke es aus, wie Boileau, Lafontaine und Molière die französische Literatur zu höherer Entwickelung brachten, aber sich auch, wie die beiden genannten großen Dichter, dem Hofe anschloffen, so daß die Hauptidee des siebzehnten Jahrhunderts, die Verherrlichung des Königthums, auch in der Literatur ihren Ausdruck fand. Später, als die schöne Litera tur ernsthaft wurde und ihren Hauptfiß in der geistlichen Festung der Jansenisten, in Port-Royal, nahm, wurde freilich gerade von ihr eine erbitterte Opposition gegen diese Richtung des französischen Geistes geführt. Die Jansenisten, welche recht eigentlich protestantische Katholiken waren, können für die leßten Lebenszeichen des Geistes der Fronde gelten, auch finden sich die bedeutendsten Namen derselben in PortRoyal wieder.

Die Aufhebung des Ediktes von Nantes säte einen tief wurzelnden Haß gegen Ludwig XIV., den bis dahin abgöttisch verehrten Träger des absoluten Königthums, und legte damit sicherlich einen der Grundsteine zu der späteren Revolution. Auch in politischer Hinficht änderte sich nach dieser folgenschweren That die Stellung des Königs. Interessant ist speziell für uns die Episode der Parteinahme des großen Kurfürsten für seine aus Frankreich vertriebenen Glaubensgenossen. Den kraftvollen Erklärungen, welche er in dieser Beziehung an den französischen Hof richtete, ist auch die Beschwerde über das bekannte Ruhmesdenkmal Ludwig's XIV. beigefügt, welches das deutsche Reich als gefeffelten Sklaven am Piedestal darstellte. Der Patriotismus des tapferen Brandenburgers fühlte sich dadurch aufs Aeußerste verleßt; er kämpfte mit Wort und That für Wiederherstellung der deutschen Ehre. F. v. H.

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