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20. Juni, 771-772: 23. 24. J., 791: 25. J., 763: 26. J., 769: 27. J., 795: 28. J., 797: 29. 30. Juni. Als Datum der Schlacht am Trasimenischen See käme also der 26. Juni heraus. Diese Aufstellung habe ich in der disput. crit. p. 18 sq. widerlegt und die Vulgata vertheidigt. Darauf hat Riese in Fleckeis. Jahrbb. (1878) CXVIII S. 398-400 ausführlich über seine Transposition gehandelt, hier aber den 27. Juni als Datum der Schlacht bezeichnet und V. 763-770 mit V. 791-794 unter ein Datum gestellt (27. Juni), ohne mich jedoch zu überzeugen; denn die von ihm in der Vulg. getadelte Doppelbezeichnung eines Tages v. 769 postera lux melior und 774 post septem luces Iunius actus erit kehrt bei seiner eigenen Umstellung wieder in V. 791, (Lucifero subeunte) und V. 768 (quintus ab extremo et q. s.), und seine Annahme eines Unterschieds, wonach die zweite Bezeichnung quintus ab extr. etc. fast nothwendig' wäre, erscheint mir wenig probabel; wenn er endlich das metrische Bedenken gegen die gewöhnliche Lesart geltend macht, dass Ov. in der 3. Silbe der 2. Hälfte des Pentameters einsilbige Worte nur dann gebraucht, wenn sie in keiner Weise hervorgehoben werden sollen, so weist er selbst auf I 28 und 564 hin, wo bis dieselbe Stelle einnimmt nach quinque, u. VI 200 heisst es: factaque erit posito rore bis uda seges, wo es jedenfalls naturgemässer ist, anstatt wie Riese bis und uda, vielmehr bis mit facta zu verbinden, sodass es da ebenso steht wie v. 768. Im Uebrigen ist U so oft interpoliert, dass ich auf diese eine Lesart hin kaum eine mit so vielen Schwierigkeiten verbundene Lesart wagen möchte.

769. Merkel (prolegg. p. LXV) versteht unter Hasdrubal den Sohn Gisgo's, der mit Syphax zusammen in Afrika kämpfte; allein dieser nahm sich durch Gift in Carthago das Leben, als ihn nach der Schlacht bei Zama der Unwille des Carthagischen Volks zum Selbstmord nöthigte (App. Lib. 38); auch war diess Ereigniss für die Römer ohne alle Bedeutung und daher sicher keiner Aufzeichnung des Datums werth; desto wichtiger war für sie die Schlacht am Flusse Metaurus. Livius (XXVII 49, 4) sagt zwar von Hasdrubal, dem Bruder des Hannibal: postremo, cum haud dubie fortuna hostium esset, ne superstes tanto exercitui suum nomen secuto esset, concitato equo se in cohortem Romanam inmisit. ibi, ut patre Hamilcare et Hannibale fratre dignum erat, pugnans cecidit; indes kann O. sehr wohl eine Nachricht vor sich gehabt haben, nach welcher Hasdrubal unter den geschilderten Verhältnissen sich selbst den Todesstoss versetzte, oder auch sich ungenau ausgedrückt haben.

771. Ueber diesen Tempel der Fors Fortuna hat lange Zeit Unklarheit geherrscht; jetzt hat Mommsen (C. I. L. I. p. 395 die Sache in Ordnung gebracht; s. auch Merkel prolegg. p. CXL und Becker R. A. I S. 479. Wir finden nämlich drei Temper dieser Göttin erwähnt, welche alle drei jenseits des Tiber lagen,

den ersten Servianischen bei Varro de l. l. VI 17: Dies Fortis Fortunae appellatus ab Servio Tullio rege, quod is fanum Fortis Fortunae secundum Tiberim extra urbem Romam dedicavit Iunio mense, den zweiten bei Livius X 46, 14 als gestiftet von dem Consul Sp. Carvilius Maximus im J. 460 v. Chr.,,prope aedem eius deae ab rege Servio Tullio dedicatam", den dritten bei Tac. ann. II 41 als geweiht am Ende des J. 17 nach Chr. von Tiberius, ebenfalls jenseits des Tiber, in den Gärten Caesars. Von diesen drei Tempeln kommt aber der dritte für unsere Stelle nicht in Betracht, weil er erst lange Zeit nach der Abfassung des 6. Buches der Fasten, vielleicht zu einer Zeit, wo O. bereits todt war, vollendet und geweiht worden ist; es handelt sich nur noch um die zwei ersten. Nun finden wir in den fast. Amit. zum 24. Juni folgende Bemerkung: Forti Fortunae trans Tiber(im) ad miliar (ium) prim(um) et sext(um), und diese ergiebt mit 0. zusammen gehalten, dass entweder ausser dem von Carvilius erbauten Tempel noch zwei angeblich von Servius herrührende Tempel der Fors Fortuna existierten, oder dass, was mir wahrscheinlicher ist, man den dem Servianischen Tempel benachbarten Bau des Carvilius, der mit dem ersteren den gleichen Stiftungstag hatte, auch für ein Werk des Servius hielt. lösen sich die Schwierigheiten.

So

785. Den wahren Frühaufgang des Gürtels des Orion setzt die Rechnung auf den 21. Juni, der scheinbare erfolgte erst am 13. Juli. Ideler S. 162 f. Mommsen Chronol. S. 62.

791. Im monum. Ancyr. sagt Augustus von diesem Heiligthum der Laren feci, doch bestand dasselbe jedenfalls schon vor Augustus, und facere ist hier, wie auch sonst, in der Bedeutung von reficere gebraucht. Jordan ephem. epigr. I p. 237. Marquardt S. 245.

795. Dass auch hier wieder (wie v. 725, S. 88) der Tag in der Weise des römischen Kalenders berechnet ist, lehrt das calend. Venus., in welchem zum 29. Juni gelehrt ist: Quirino in coll(e). C. I. L. I p. 395.

802. Ueber diese Marcia, über welche früher viel Falsches und Unbegründetes behauptet worden ist, und in der man sogar die dritte Gemahlin Ovids gesehn hat, vgl. jetzt Borghesi Oeuvres V p. 183. Danach war der Stammbaum folgender:

Octavius d. 1. Gemahl von Atia maiord. 2. Mal verheirathet

mit L. Marcius Philippus cos. 56 v. Chr.

Augustus L. Marcius Phil. Atia minor

(Schwester der Atia maior und

Tante des

Augustus)

Marcia.

Dass diese Marcia sich dann verheirathete mit Paulus Fabius Maximus, dem Vertrauten des Augustus (Cons. 11 v. Chr.), bezeugt folgende Inschrift (C. I. Gr. n. 2629. Borghesi a. a. O.; Nipperdey z. Tacit. ann. I5): Maqnía Dıkínnov dvɣarqi, ἀνεψια Καίσαρος θεοῦ Σεβαστοῦ, γυναικὶ Παύλου Φαβίου Μαξίμου, Σεβαστῆς Πάφου ἡ βουλὴ καὶ ὁ δῆμος. Ueber diese Gattin des Fabius spricht sich O. in gleich ehrender Weise in der an ihn gerichteten Epistel (ex P. I 2, 132) aus: Ille ego, qui duxi vestros Hymenaeon ad ignes et cecini fausto carmina digna toro, v. 138: Ille ego, de vestra cui data nupta domo est. Hanc probat et primo dilectam semper ab aevo est inter comites Marcia censa suas, inque suis habuit matertera Caesaris ante, quarum iudicio si qua probata proba est, und in einem Briefe an seine Gattin selbst (ex P. III 1, 75): Hoc domui debes, de qua censeris, ut illam non magis officiis quam probitate colas. cuncta licet facias, nisi eris laudabilis uxor, non poterit credi Marcia culta tibi. Sie zog übrigens später dadurch, dass sie der Livia einen Besuch verrieth, welchen Augustus zusammen mit Fabius Maximus bei seinem Enkel Agrippa Postumus kurz vor seinem Tode auf Planasia gemacht hatte, diesem die Ungnade des Kaisers zu, sodass er wahrscheinlich in Folge dessen sich das Leben nahm. Tacit. ann. I 5. In Betreff der 3. Gemahlin O.'s bemerke ich noch, dass sie kaum eine Fabia Maxima gewesen sein kann, da O. nirgends ein verwandtschaftliches Verhältniss zu jenem Ehepaar und zu Augustus berührt, so viel Veranlassung er auch dazu gehabt hätte; Fabius und Marcia scheinen nur ihre Pflegeeltern gewesen zu sein; dass sie aber aus einer guten Familie stammte, beweist epist. ex P. III 1, 75.

804. sua nach den meisten Hdschrr., sua est Riese mit U und wenigen 5.

805. Die Verse 805 und 806 sind von Brouckhusius und Schrader (emend. p. 214) als nicht Ovidisch bezeichnet worden; erstens ist nämlich sehr anstössig V. 805 par animo quoque forma suo respondet, während in dem vorausgehenden Verse nur die facies gelobt worden ist, sodass man formae animus respondet erwarten müsste, ferner die Hervorhebung der facies v. 806, von der schon 804 die Rede war; endlich schliesst sich V. 807 jedenfalls passender an V. 804 als an V. 806 ingeniumque simul an. Merkel und Riese haben die Verse nicht eingeklammert, während Gilbert S. 783 f. die unerträgliche Tautologie in den Versen 803-806 zwar anerkennt, aber wegen des bedenklichen par nobilitate v. 803 f. ausscheidet.

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