Deutsche dichter und prosaiker von den ältesten zeiten bis zur gegenwart: ein lesebuch für höhere lehranstalten

Forsideomslag
W.J. Thieme & cie., 1910 - 648 sider
 

Almindelige termer og sætninger

Populære passager

Side 73 - NATHAN Und nur von seiten ihrer Gründe nicht. Denn gründen alle sich nicht auf Geschichte? Geschrieben oder überliefert! Und Geschichte muß doch wohl allein auf Treu Und Glauben angenommen werden? Nicht? Nun wessen Treu und Glauben zieht man denn Am wenigsten in Zweifel? Doch der Seinen? Doch deren Blut wir sind? Doch deren, die Von Kindheit an uns Proben ihrer Liebe Gegeben? Die uns nie getäuscht, als wo 1 Getäuscht zu werden uns heilsamer war?
Side 94 - In Lebensfluten, im Tatensturm Wall' ich auf und ab, Webe hin und her! Geburt und Grab, Ein ewiges Meer, Ein wechselnd Weben, Ein glühend Leben, So schaff' ich am sausenden Webstuhl der Zeit Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Side 93 - Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; Heiße Magister, heiße Doktor gar, Und ziehe schon an die zehen Jahr Herauf, herab und quer und krumm Meine Schüler an der Nase herum Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen.
Side 131 - Gleich faßt mich der Strudel mit rasendem Toben, Doch es war mir zum Heil, er riß mich nach oben." Der König darob sich verwundert schier Und spricht: „Der Becher ist dein, Und diesen Ring noch bestimm...
Side 74 - Es eifre jeder seiner unbestochnen, Von Vorurteilen freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette, Die Kraft des Steins in seinem Ring an Tag Zu legen!
Side 136 - Frommt's den Schleier aufzuheben, Wo das nahe Schrecknis droht? Nur der Irrtum ist das Leben, Und das Wissen ist der Tod.
Side 86 - Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest, Ach, ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Side 130 - Doch alles noch stumm bleibt wie zuvor; Und ein Edelknecht, sanft und keck, Tritt aus der Knappen zagendem Chor, Und den Gürtel wirft er, den Mantel weg, Und alle die Männer umher und Frauen Auf den herrlichen Jüngling verwundert schauen.
Side 146 - Glock' soll auferstehen, muß die Form in Stücken gehen. Der Meister kann die Form zerbrechen mit weiser Hand zur rechten Zeit,. doch wehe, wenn in Flammenbächen das glühnde Erz sich selbst befreit!
Side 89 - Ich dich ehren? Wofür? Hast du die Schmerzen gelindert Je des Beladenen? Hast du die Tränen gestillet Je des Geängsteten? Hat nicht mich zum Manne geschmiedet Die allmächtige Zeit Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine? Wähntest du etwa Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Blütenträume reiften? Hier sitz...

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