so dachte man sich ganze weite Gebiete unseres Planeten von einheitlichen Bevölkerungen bewohnt, die man in große Sammelnamen zusammenzufaffen liebte. Je weiter jedoch die Aufschließung dieser, oft lange geheimnisvollen Ländermassen gedich, desto mehr erkannte man allerwärts, daß dieselben einer sehr beträcht= lichen Menge ganz verschiedener Völkerschaften verschieden in physischem Aeuße= ren, in Sprache, Glau

Ein indischer Falir.

Aufenthalte dienen. In dieses Kaleidoskov Ord= nung und Klarheit zu bringen, dahin zielen nun die Bestrebungen der Völkerkunde, der Ethnologie, die sich längst zu einem bejonderen, selbständigen Wissenszweige empor= gearbeitet hat. Jung und noch mit herben Schwierigkeiten rin= gend, wird doch die hohe Bedeutung der Völkerkunde heute all= gemein anerkannt, seit= dem vor jezt nahezu vierzig Jahren der Eng= länder James Cowles Prichard sein bahnbrechendes Werk ,,Natural history of man" erscheinen ließ,

welches zum erstenmale den Begriff deffen verkörperte, was unter Völkerkunde zu verstehen ist. Freilich hat in den nunmehr verflossenen Decennien die neue Wissenschaft nicht bloß an stofflichem Umfange gewonnen, sondern auch eine Vertiefung nach jenen Seiten des Völkerlebens erfahren, welche früher der Beobachtung sich noch entzogen.. Gegenwärtig umfaßt sie schon ein so enorm weitschichtiges Material, und dieses spielt seinerseits in so viele Zweige des täg=