Lebensnachrichten über Barthold Georg Niebuhr: aus Briefen desselben und aus erinnerungen einiger seiner nächsten freunde, Bind 2

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Side 253 - Cornelius das Wort und sagte, wie tief es ihn bekümmere, daß Goethe Italien so gesehen habe. Entweder habe ihm das Herz damals nie geschlagen, das reiche, warme Herz, es sei erstarrt gewesen, oder er habe es fest gekniffen. So ganz und garnicht das Erhabene an sich kommen zu lassen, das Ehrwürdige zu ehren; — aber das Mittelmäßige zu protegieren.
Side 37 - Dieses ist mehr subjectiv als objectiv: ich weiß keine Nation, der ich als Bürger lieber angehören möchte, als der Englischen; nicht bloß der Verfassung wegen, sondern aus Wohlgefallen an dem arbeitsamen, thätigen Geist, und dem starken, geraden Verstande der denkenden Männer, und wegen der vorzüglichen, äußerst allgemeinen Bildung der eigentlichen Bürger und vermuthlich auch der Landleute, welche manchen dunkelnden Gelehrten, und reich erzognen, fein zugeschnittnen Vornehmen, sehr zu...
Side 179 - Ausarbeitungen für sich selbst macht um einen einzelnen Gegenstand zu ergründen. Wer es in dieser Absicht thut, handelt verkehrt und schadet sich. Fragmentarisch schreibe er sich nieder, was er durchdacht hat; er setze sich nicht hin um beim Schreiben zu denken. Wer in ein gerundetes...
Side 114 - ... nicht vielen den AnSpruch einer zärtlicheren Liebe für seine Werke, die er selbst waren, zu. Er war einer der Allerersten, dem Wert nach, unter jener Klasse der Innigen, still und tief Glühenden und Schauenden, welche der Generation angehörten, die der unsrigen vorherging. Sie wird nicht ersetzt werden und stirbt allmählich ganz aus. Unser Beruf ist ein stürmischerer, und das Zeitalter der Dichter ist für uns vorüber. Es scheint, als ob die Vorsehung im Deutschen heftigere Leidenschaftlichkeit...
Side 249 - Niebuhr mit ehrlicher Treuherzigkeit eingesteht, in Moor und Haide unter freien Bauern, die eine Geschichte haben, vergnügt zu leben und keine Kunst zu vermissen.
Side 251 - ... Formen des großen historischen Stils suchte . Die Fresken von Cornelius, Overbeck, Veit und Schadow in der Casa Bartholdy auf dem Pincio erregten damals Aufsehen als kunstgeschichtliche Tat der Umkehr zur Natur. Selbst Niebuhr sprach in einem Briefe an Savigny (vom Februar 1817) die Hoffnung aus , »daß wir jetzt in der Kunst für Deutschland in eine Epoche treten, wie die unserer aufblühenden Literatur im 18. Jahrhundert war«.
Side 175 - Ich weiß sehr wohl, daß es hauptsächlich aus Schonung unterblieben ist; einer oder der andere hat auch wohl die Mühe gescheut sich einem Knaben im widerspenstigen Lebensalter verständlich zu machen. Ich weiß auch wohl , daß mir ein nicht mit meiner Neigung übereinstimmender Rath wohl nicht geschmeckt hätte; aber wäre er von einem Berufenen gegeben worden, ich hätte ihn gewiß zu Herzen genommen , und es wäre mir jetzt viel werth, wenn er mir gekommen wäre: selbst herbe und bis auf's...
Side 306 - Glauben ist mir keins, obgleich es eine sehr geistreiche, sehr scharfsinnige Philosophie sein mag. Ich habe es oft gesagt, daß ich mit einem metaphysischen Gott nichts anzufangen weiß und daß ich keinen andern haben will, als den der Bibel, der Herz zu Herz ist. — Wer den metaphysischen Gott mit dem der Bibel in Harmonie bringen kann, der...
Side 184 - Tacitus, zu diesen bitte ich Dich dringend Dich zu wenden, Dich ausschließlich an sie zu halten. Lies sie nicht um ästhetische Reflexionen über sie zu machen, sondern um Dich in sie hineinzulesen, und Deine Seele mit ihren Gedanken zu erfüllen, um durch die Lectüre zu gewinnen , wie Du durch das ehrerbietige Zuhören bei der Rede großer Männer gewinnen würdest.
Side 297 - Die unermeßliche Menge von Gewölben und Bögen von Ziegelsteinen, vornehmlich auf dem Palatinus in den Kaiserpalästen, waren mir lange nicht nur uninteressant, weil sich dabei nichts denken läßt, sondern wüst und widerlich. Allmählich sieht man sich an sie hinan, und die von der Zeit hervorgebrachten Formen des Einsturzes, und der bekleidenden hängenden Gewächse werden zuletzt lieb.

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